Bildungspolitische Illusionen/Portfolios

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FG Bildungspolitik - Bildungspolitische Illusionen
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"Portfolio" meint "Blättersammlung" bzw. "Sammelmappe".

In unserem Zusammenhang meint es Einzelblätter, statt einem einzelnen Jahreszeugnis.

Der Grundgedanke dabei: Einzelnachweise können einzelne Fähigkeiten ganz gezielt attestieren. Zum Beispiel die Fähigkeit zum Bruchrechnen, die Fähigkeit eine einfache englische Konversation zu führen, die Fähigkeit sich auf einer Weltkarte zurechtzufinden oder - und auch solche Kompetenzen haben wirklich Wert: Die Fähigkeit ein Fahrrad zu reparieren oder die Fähigkeit, ein Essen für eine größere Gruppe selbstständig zu organsieren (Planung, Einkauf, Kochen usw. und Reflexion).

Diese Nachweise sollen bewusst auf Noten verzichten. Es gibt im Prinzip nur ein "erfolgreich nachgewiesen". Bei Nichtbestehen gibt es dieses Papier eben nicht. Aber die Chance, es erneut zu versuchen. Gerne auch mehrmals.

Die Einzelnachweise dokumentieren also jeweils nur "Fähigkeiten". Positiv. Keine Unfähigkeiten, wie sie uns mit schlechten Noten in einem Zeugnis begegnen.

Für Bewerbungen kann man gezielt die Nachweise auswählen, die für das Berufsfeld interessant sein könnten. Und sich auch in der Schule schon in gewissem Umfang daran orientieren. Wer Schreiner werden will, kann sich auf andere Nachweise konzentrieren als jemand, der Krankenpfleger werden will.

Spannend wird dieses System allerdings erst, wenn es eine sehr breite Palette an möglichen Einzelnachweisen gibt und es mit einem völlig neu organierten System der "Kompetenzfeststellung" (kein schönes Wort, aber sachlich besser als "Leistungsmessung") gekoppelt und damit vom alltäglichen Schulleben weitgehend entkoppelt wird.