BE:Squads/Gender

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gender
 Squad
[[BE:Squads/Gender }}|Gender]]
Dialog-information.svgStatustext INAKTIV.png
Mitglieder


Ansprechbare
Dorothee
acid


Mitmachende
Rebecca
Authmillenon
DouHe
Birgitta
DeBaer
Arte povera
Andreas


Tecno-rueda.svg

Wir treffen uns vierwöchentlich, das nächste mal am 23.Januar um 19:00 in der LGS, Pflugstraße 9a (P9).

Auch für die zwischenzeitliche Kommunikation und das interessierte Mitverfolgen/Kommentieren diverser Arbeitsprozesse kann unser Forum http://gendersquad.de oder unsere Blogseite http://genderpopender.de genutzt werden.



Die Geschlechterpolitik der Piratenpartei Berlin befindet sich zur Zeit - euphemistisch formuliert - noch in der Entstehungsphase. Gleichzeitig deutet sich jedoch eine immer stärkere Notwendigkeit an, den progressiven Programminhalten der Berliner Piratenpartei zum Thema ein entsprechendes politisches Handlungskonzept folgen zu lassen. Der in Zusammenarbeit mit dem künftigen frauenpolitischen Sprecher der Berliner Piratenfraktion, Simon Kowalewski, entstandene Gendersquad sieht seine Aufgabe daher im Folgenden darin, inhaltlich zur Ausarbeitung einer fundierten Geschlechterpolitik der Piratenpartei Berlins beizutragen. Wir laden Interessierte herzlich dazu ein, sich daran zu beteiligen und in regelmäßigen wöchentlichen Treffen an der Ausarbeitung verschiedenster Themenpunkte mitzuwirken. Alle vom Squad erarbeiteten Positionen und politischen Stellungnahmen werden der Piratenpartei Berlin nach Fertigstellung zur Abstimmung vorgelegt.

Die übergeordnete Zielstellung des Squads ist dabei die Ermöglichung einer freien Entfaltung des Individuums in allen Bereichen des Lebens, und zwar unabhängig von seinem biologischen Geschlecht oder seiner selbstgewählten Geschlechtsidentität. Die nachfolgenden Ziele stellen Teilschritte zur Umsetzung dieser Priorität dar.


Hinweis: das Konstrukt der Gender Identity (psychische/seelische Geschlechtsidentität) wird durch den Gendersquad zwar kritisch hinterfragt, jedoch nicht aktiv bearbeitet, da es Teil aktuell existierender, individueller Identitätsentwürfe ist. Obwohl wir es für wahrscheinlich halten, dass Gender Identity die Folge kulturell geformter Geschlechterrollen ist und sich erst über diese definiert, steht es uns nicht zu, Menschen Teile ihrer Identität zu verbieten. Es gehört zu der von uns verstandenen Freiheit des Individuums, selbst entscheiden zu können, ob bzw. welchem Geschlechterentwurf es sich wann und wie stark seelisch zuordnen möchte. Wofür wir uns jedoch einsetzten wollen, ist die uneingeschränkte gesellschaftliche Akzeptanz dieser Entscheidung, unabhängig vom biologischen Geschlecht des Individuums.

Das Recht eines jeden Menschen auf eine persönliche (vom biologischen Geschlecht unabhängige, ggf. auch flexible und kontextabhängige) Gender Identity wird damit vom Gendersquad anerkannt. Gleichzeitig werden daraus abgeleitete Zuschreibungen oder Erwartungshaltungen (Gender Roles) abgelehnt, da die Gender Identity nichts über die individuellen Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltenspräferenzen oder Fähigkeiten eines Individuums aussagen kann.

Der Fokus des Gendersquads liegt daher primär auf der Dekonstruktion bestehender Geschlechterrollen/Gender Roles, da diese der Vielfalt menschlicher Persönlichkeiten nicht gerecht werden können und damit die freie Entwicklung des einzelnen Individuums einschränken.




Arbeitsziele

  • Dekonstruktion von Gender Roles ( = geschlechtsspezifischen Rollenbildern innerhalb der Gesellschaft) - dabei soll nicht notwendigerweise das Rollenverhalten selbst, sondern nur seine gesellschaftliche Verknüpfung mit dem biologischen oder psychischen Geschlecht dekonstruiert werden
  • Dekonstruktion einer binären Geschlechtereinteilung
  • Abbau von Diskriminierung aufgrund biologischer Geschlechtsmerkmale, selbstgewählter Geschlechtsidentität oder als geschlechtsspezifisch wahrgenommenen Rollenverhaltens (z.B. feminin wirkendes Verhalten)
  • soziale und rechtliche Stärkung individueller Geschlechterentwürfe und -identitäten in ihrer ganzen Vielfalt
  • Abbau geschlechtsspezifischer Stereotype und der Abgrenzung der Geschlechter voneinander, Stärkung eines geschlechterübergreifenden Fokus auf das Individuum selbst

Aufgabenfelder

  • Recherche von Informationen,methodenkritische Sichtung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und übersichtliche Zusammenfassung der Datenlage zur öffentlichen und niedrigschwelligen Einsicht für alle Interessierten (unter Angabe der Originalquellen)
  • Identifikation von gesellschaftspolitischen Problembereichen und deren Eingrenzung auf konkret zu bearbeitende Themenfelder
  • Entwurf von Arbeitsdefinitionen (z.B. des Begriffes „Postgender“), Positionspapieren, kleinen Anfragen, Pressemitteilungen usw.
  • Bereitstellung einer Diskussions- und Austauschplattform, welche die Möglichkeit einer sachlichen und wissenschaftlich fundierten Bearbeitung einer (berlinbezogenen) piratischen Geschlechterpolitik für alle Interessierten bildet
  • innerparteiliche Evaluation, um eine selbstkritische Reflexion der Piraten Berlin am Maßstab der eigenen Ansprüchen zu ermöglichen
  • Erarbeitung von Strategien zur Minimierung, Kompensation und Dekonstruktion bereits vorhandenen Gender Role - Prägungen innerhalb unserer Gesellschaft
  • Erarbeitung von Präventionsstrategien, um der soziokulturellen Rekonstruktion von Gender Roles entgegenzuwirken
  • Organisation von Informationsveranstaltungen, Tagungen, Vorträgen und Workshops zum Thema


Hinweis: Im Rahmen der Bearbeitung dieser Aufgabenfelder kann der Fall eintreten, dass bereits bestehende Prägungen und Sozialisationsmuster innerhalb der Gesellschaft nicht ignoriert werden können. Ein Beispiel dafür wäre die Ableitung spezifischer Handlungsaufträge für Gruppen, die eine bestimmte Sozialisation erfahren haben und daher auf speziell auf diese Prägung angesprochen werden müssen. Der Squad ist sich bewußt, dass er sich hier in einem Spannungsfeld befindet, indem möglicherweise rekonstruierende Maßnahmen zur Dekonstruktion von bereits bestehenden Prägungen zur Debatte stehen. Der Squad wird dazu dezidiert Stellung nehmen und seine Position zur öffentlichen Diskussion stellen.

Hinweis: Der Gendersquad beschäftigt sich nicht primär mit der sexuellen Orientierung, da diese - obwohl themenverwandt - nicht explizit Teil von Gender ist. Die sexuelle Orientierung wird zur Zeit vom Squad für Integration, Inklusion und Partizipation bearbeitet, wobei der Gendersquad eine etwaige Kooperation mit den verantwortlichen Squadmitgliedern an den definitiv vorhandenen inhaltlichen Schnittpunkten ausdrücklich begrüßt.


Protokolle und Kooperationen

Protokolle gibt's auf der Unterseite Protokolle.

Wichtige Arbeitsbegriffe

Sex --> 1. genotypisch: genetisches Geschlecht. --> 2. phänotypisches (= körperlich ausgeprägtes) biologisches Geschlecht. Stimmt meistens mit dem genetischen Geschlecht überein, aber nicht immer. Bsp.: 1. "Ich habe ein X- und ein Y-Chromosom." oder 2. "Mein Körper weist ausschließlich männliche Geschlechtsmerkmale auf."


Gender Identity --> Geschlechtsidentität (psychisches/seelisches Geschlecht). Diese muss qualitativ weder zeitlich noch kontextuell fix sein. Bsp.: "Ich fühle mich als Mann, unabhängig von meinem biologischen Geschlecht."


Gender Role --> durch Sozialisation und Kultur vermittelte Verhaltenserwartungen und Zuschreibungen, die i.d.R. an das biologische Geschlecht bzw. manchmal auch an die Gender Identity geknüpft sind. Bsp.: "Männer dürfen nicht weinen."


Sexuelle Orientierung --> Die sexuelle Präferenz bei der Wahl von Sexualpartnern, unabhängig von der Gender Identity. Diese Präferenz kann auch wechseln und ist nicht an ein binäres Geschlechterverständnis gebunden. Bsp. : "Ich bevorzuge Menschen mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen als Sexualpartner." oder "Ich bin homosexuell"