BW:Bundestagwahl 2013/Kandidatenfragen/Lqfb

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LQFB
Fragen zu Liquid Feedback
  • In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?
  • Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?
  • Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?
  • Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?
  • Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?
  • Was hältst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)
  • Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?
  • Für wie vertrauenswürdig hältst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?
  • Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?
  • Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

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Andreas Lotter

Da ich noch über keinen funktionierenden Zugang zu Lqfb verfüge kann ich hierzu leider noch nichts sagen. Sollte sich dies ändern werde ich meine Angaben hier aktualisieren.

Lisa Collins

Ich schaue tatsächlich mehrmals in der Woche ins LQFB und nehme an Abstimmungen teil. An anderer Stelle habe ich dazu ja auch schonmal was geschrieben: Wer die Chance zur Beteiligung hat, trägt meiner Meinung nach auch eine gewisse Verantwortung, auch wenn LQFB bisher (noch) keine große Entscheidungsgewalt in sich trägt.

Ich finde, LQFB sollte mehr sein, als ein unverbindliches Umfragetool. Trotzdem sehe ich, dass das aktuell noch nicht möglich ist und dass es auch noch ein etwas weiterer Weg dahin ist. LQFB muss weiter ausgebaut werden, ja. Während das passiert, muss aber auch die Akzeptanz für LQFB steigen. Ich persönlich kenne viele Piraten, denen LQFB zu kompliziert ist, oder zuviel Zeit in Anspruch nimmt. Es wäre also wichtig, dass die Mehrheit der Piraten das Tool annimmt, dass man es weiterentwickelt und "laienverständlicher" gestaltet. Dann haben wir auch eine realistische Chance es dauerhaft als ernstzunehmendes Abstimmungstool zu etablieren.

Die Probleme, die ich aktuell mit Liquid Feedback sehe, sind - wie schon oben angedeutet - dass zuwenige Piraten tatsächlich teilnehmen. Das kommt sicherlich u.a. davon, dass Liquid Feedback für Neueinsteiger erstmal wahnsinnig kompliziert aussieht. Außerdem ist der Sicherheitsaspekt natürlich auch nicht zu vernachlässigen, worauf ja schon mehrfach hingewiesen wurde.

Bezüglich der Medien denke ich, diese haben teilweise noch nicht verstanden, dass LQFB derzeit keine allgemeingültige Antwort für die Probleme der Parteienwelt darstellt und dass wir diesen Anspruch bisher auch nicht haben. Vielmehr steckt es in den Kinderschuhen, aber es hat großartiges Potential und das sollten wir nutzen.

Wichtig finde ich, dass jedes Mitglied intern einem eindeutigen LQFB-Account zugeordnet werden kann. Ob das Mitglied am Ende unter Klarnamen oder Nickname abstimmt, ist mir persönlich egal. Kein Pirat sollte seine Privatsphäre für eine Teilnahme am LQFB aufgeben müssen, solange eine geeignete Stelle in begründeten Fällen in der Lage ist, den Account zu einem Mitglied zurück zu verfolgen.

Sebastian Nerz

Ich nutze Liquid Feedback aus Zeitgründen relativ eingeschränkt: Zwar verfolge ich neue Initiativen und Abstimmungen, nutze es aber selbst nur begrenzt.

Meiner Meinung nach ist LQFB ein relativ gutes Tool um bspw. die Arbeit von Arbeitsgruppen oder die Antragsausarbeitung zu begleiten - es ermöglicht die schnelle Sammlung von Alternativvorschlägen, Anregungen und Ähnlichem - aber es sollte nicht für Beschlüsse herangezogen werden. LQFB unterstützt keine geheimen Abstimmungen. Wenn damit aber Beschlüsse gefasst werden soll, es also mehr als ein unverbindliches Tool als zusätzlicher Feedbackkanal wird, herrscht eine faktische Partizipationspflicht um die politische Haltung der Piratenpartei beeinflussen zu können. Spätestens in diesem Moment müsste eine geheime Abstimmung aber möglich sein. Da dies nicht möglich ist, kann LQFB nie für Beschlüsse herangezogen werden. Entsprechend lehne ich die ständige Mitgliederversammlung auch ab (vgl. u.A. hier. Und nein, ein einfaches Parteimitglied ist bei Weitem noch kein Politiker, aber das ist u.A. in dem verlinkten Blogbeitrag weitergehend erläutert.

Probleme sehe ich u.A. in der mangelhaften Beteiligung an dem Tool, in der recht komplexen Oberfläche und in der Stimmverzerrung durch unbegrenzte Delegationsketten. Damit verliert das Tool einen Teil an Repräsentativität. Als Feedbackkanal bleibt es aber wertvoll denn jeder Kanal hat notgedrungen seinen eigenen Bias (Maillinglisten bspw. sind ja auch selten repräsentative Querschnitte durch die Partei). In wie weit die Quantifizierung von Meinungsbildern dann hier relevante zusätzliche Informationen liefert, das sei dahingestellt. Alternativen wie bspw. Bewertungen von Argumenten oÄ könnten als Ergänzung ganz gut funktionieren. Der Schwerpunkt der politischen Arbeit ist und bleibt aber die informierende, bildende und ergänzende Debatte und nicht die Abstimmung.

Die Darstellung von LQFB in den Medien überhöht das System meiner Meinung nach unnötig. Den Schwerpunkt der Partei sehe ich eher im Bereich Grund- und Menschenrechte - also als freiheitlich-liberale Partei, die einen neuen Ansatz zu Mitbestimmung und Transparenz verfolgt - als in der Auswahl eines einzelnen Tools ;)

Sven Krohlas

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Ich besitze einen Account, schaue gelegentlich rein, habe für die Praxis das System in seiner aktuellen Form jedoch abgeschrieben.


Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Als Implementierung von LD ist es ganz OK. Die Schwachstellen (für deren Erwähnung allein man zu Beginn übelste Flamewars erntete) sind erkannt und es wird daran gearbeitet. Besonders zu erwähnen sind hier die komplizierte Oberfläche und der Verfall von Delegationen.


Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Ganz klar: Nein!

Sobald es mehr wird müssen wir die Anforderungen des Parteiengesetzes an Parteiorgane, also Gremien, die der politischen Willensbildung dienen, erfüllen. Das PartG verlangt hier die Einhaltung der Grundregeln demokratischer Abstimmungen wie den Minderheitenschutz, die Möglichkeit geheimer Abstimmungen und natürlich Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse. Dies ist mit einem Onlinesystem NICHT erreichbar. Egal ob es LF oder irgendwie anders heißt.

Was wir stattdessen meiner Meinung nach brauchen ist die Möglichkeit, Urabstimmungen per Briefwahl zum Normalfall zu machen. Auf dem Weg können wir ständig verbindliche Beschlüsse fassen, und dies bei recht geringen Kosten.


Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

StreetDog hat die Probleme in seinem Blog sehr gut analysiert: https://streetdogg.wordpress.com/category/lqfb/


Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Auch hier verweise ich auf die sehr guten Analysen von StreetDog: Wir haben keine gute Repräsentation der Parteibasis. "Aluhüte" verwenden beispielsweise kein Liquid Feedback.


Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Nein. Es ist ein Tool von vielen. Aber ich persönlich betrachte Pads, Mailinglisten und das Wiki als in der Praxis wichtiger.


Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Nein. Siehe oben und die Analysen von StreetDog hierzu.


Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Der Zwischenfall in Heidenheim war einer der absoluten Tiefpunkte der Parteigeschichte. :( Es gab einen Erfolgreichen Angriff: Einen Social Engeneering Angriff. Es wurde behauptet, dass der Liquidizer gehackt wurde, obwohl dies der Unwahrheit entsprach. Die ganze Parteibasis wurde angelogen, der Parteitag verzögert. Die Weiterentwicklung von Meinungsbildungstools wurde nachhaltig gestört. Erschreckend kam hinzu: Die Lüge wurde von einem der radikalsten LF-Befürworter verbreitet, der mit LF die Parlamente ersetzen möchte und Admin des Systems war oder sogar noch ist.

Die Systeme, die wir bisher getestet haben sind NICHT nachvollziehbar und werden es auch nicht durch Klarnamenspflichten oder ähnliche Maßnahmen. Vom rein akademischen Standpunkt her können wir eine Nachvollziehbarkeit nur durch den Einsatz harter Kryptographie erreichen. Dies entspricht jedoch nicht den Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts aus dem "Wahlcomputer-Urteil"[1]: Denn auch ohne technischen Sachverstand muss man Wahlen nachvollziehen können. Wobei wir hier ja "nur"Abstimmungen durchführen. Wir sollten als Partei, die die Demokratie stärken möchte, hier jedoch nicht nur Minimalanforderungen erfüllen.

Ergo: Ich halte die Ergebnisse nicht für vertrauenswürdig.

PS: Krypographie und Sicherheit ist eines meiner Vertiefungsfächer im Studium...


Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Nein.

Nur Amts- und Mandatsträger sind meiner Meinung nach Politiker. Denn diese vertreten andere Menschen und müssen sich somit für ihr politisches Verhalten rechtfertigen. Daher muss es offen gelegt werden.

Nebenbei: Die Veröffentlichung des Abstimmungsverhaltens einer breiten Masse sorgt NICHT für Nachvollziehbarkeit.


Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Jeder muss selbst entscheiden, wie er die Ergebnisse aus LF bewertet. Aktuell ist das System eine reine Glaubens- und Vertrauensfrage. Mein Vertrauen wurde in Heidenheim zerstört. Und ich bin Atheist.

Davon abgesehen verweise ich wieder auf die Analysen von StreetDog.

Jan Lüdtke-Reißmann

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Ich beteilige mich an den Abstimmungen und seit kurzen kommentiere ich in der Zeitachse.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Es ist mal die Implementierung die da ist. Damals sollte eine Eigen-Programmierung her, insofern respektiere ich das Ergebnis. LqD ist in seinen Verfahrensweisen nicht einfach, insofern muss aus meiner Sicht auch eine Umsetzung in Bezug auf die Verständlichkeit leiden. Vielleicht wurde zu schnell gearbeitet, ohne sich vorher Gedanken über die eine oder andere Konsequenz zu machen. Hier mal nur der Hinweis auf die Klarnamenpflichtsdiskussion und die Diskussion zur Möglichkeit der Nachverfolgung der Abstimmungsergebnisse.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Ich wünsche mir eine Anwendung, die Möglichkeiten zur Entscheidungsvorbereitung bietet. Entscheidungen sollten aus meiner Sicht momentan noch von ggf auch an unterschiedlichen Orten gleichzeitig und zusammengeschalteten Parteitagen stattfinden.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Ganz aktuell habe ich den Eindruck, dass manche daraus eine „Wolkenkuckusheimbaumaschiene“ machen wollen. Ich setze da große Hoffnungen auf die Initiative von Laprintemps et all hier ordnende Hinweise zu schaffen, wie ein Antrag zu stellen ist und welche Mindestvorraussetzungen er erfüllen sollte.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Lqfb repräsentiert die Mitglieder der Partei, die die aktiv oder durch Delegation eingebracht haben. So denn alle Mitglieder einen Zugang haben, sind auch diese repräsentiert, sie hätten mitstimmen können.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Ich denke, dass lqfb der Unterschied sein kann oder sollte, der uns von anderen Parteien unterscheidet. Die Formulierungen in der Presse empfinde ich als theatralisch.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Ich begrüße die Idee einer ständigen Mitgliederversammlung, um schneller zu einer thematisch breiteren Aufstellung zu kommen. Die Idee einer mitentscheidenden Basis würde hier durch gestützt. Ich kann mir hierfür auch lqfb vorstellen, allerdings nur im Rahmen einer vorbereitenden Vorbetrachtung für die beschließenden Bundesparteitage

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Wenn man die Ereignisse in Heidenheim als „nicht so glücklich“ bezeichnen würde, wäre das gelinde gesagt untertrieben. Offensichtlich war es eine falsche Interpretation von Daten, bzw. eine gewisse Unsicherheit der administrierenden Personen in Bezug auf das System. Diese Ereignisse haben mich in meiner Ansicht bestärkt, dass lqfb nur ein Instrument zur Entscheidungsvorbereitung sein kann.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Wenn wir als Partei Entscheidungen in Bezug auf das Wahl- oder Grundsatzprogramm auf den Weg bringen wollen, so muss jeder Einzelne die Möglichkeit haben seine Stimme unerkannt abgeben zu können. Insofern zu deiner Frage: Aus meiner Sicht Nein

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Die Antragsreihenfolge ist auf unseren BPT absolut entscheidend im Hinblick auf die Abstimmung. Insofern ist die Antragsreihenfolge nicht etwas Unverbindliches. Wenn ein Problem im System steckt, ist es gleichartig relevant, unabhängig vom Abstimmungsobjekt.

Harry Botzenhardt

Nach anfänglicher häufigerer Nutzung habe ich wegen mangelnder Beteiligung das Tool nicht mehr, bzw. nur noch zur gelegentlichen Information genutzt, selbst aber keine Beiträge mehr eingestellt.

Seit kurzem achte ich wieder mehr darauf und habe es kürzlich wieder mal für ein noch nicht angesprochenes Thema, bzw. einen Programmvorschlag genutzt, um ein Meinungsbild abzufragen. Leider ist wiederum die Beteiligung äußerst bedauerlich.

Ich finde LQFB zu schwierig, bzw. zu umständlich zu bedienen, um als Diskussionsmedium für eine breite Masse in Frage zu kommen. Das wird auch einer der wichtigsten Gründe dafür sein, dass die Akzeptanz leider nicht befriedigen kann.

Denn an sich wäre ein solches Tool eine feine Sache. Solange es aber die breite Masse nicht nützen möchte, erhalten wir kein repräsentatives oder auch nur verwertbares Feedback. Das dürfte einige Deiner Fragen beantworten.

Die Beurteilung unserer Kommunikationswege durch die Medien ist mir herzlich egal, sie beeinflusst meine Meinung nicht.

Ich hoffe, die Frage nach der "politischen Person" richtig zu verstehen, denn sie ist die einzige, die scheinbar mit LQFB nichts zu tun hat. Meine Privatsphäre geht niemanden etwas an, auch die Partei nicht. Eine ähnliche Frage habe ich schon zu Nebenverdiensten beantwortet: Ich lege der Partei gegenüber gerne Rechenschaft darüber ab, was ich den Tag über tue, aber Tätigkeiten und (evtl.Neben-)Einkünfte außerhalb meiner politischen Arbeit sind tabu. Morgan le Fay 08:59, 9. Jun. 2012 (CEST)

Alexander R. Brehm

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Ich schaue regelmäßig rein und gebe meine Stimme ab.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Ich finde Liquid Feedback eine geniale Idee und durchaus ausbaufähig. LQFB kann durchaus Vorläufer von Liquid Democracy sein, das Potential dazu ist da, auch wenn das System noch nicht ausgereift ist.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

In der derzeitigen Form noch nicht, wenn sich das weiterentwickelt durchaus.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Ich glaube, dass Liquid Feedback leicht manipuliert werden kann. Ich weiß nicht, ob das zutrifft, da ich mich mit dem technischen Aspekt noch nicht auseinander gesetzt habe.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Ich denke, sie sind unzureichend repräsentativ, da nur ein Teil der Mitglieder das System nutzt.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Das Herzstück oder die Seele vielleicht (noch) nicht, aber ein wertvolles Tool zur Meinungsbildung.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Derzeit ist es, glaube ich, noch zu früh dafür und sollte vorerst nicht als ständige Mitgliederversammlung dienen.

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Ja, wir können lernen, dass die Software sicherer werden muss. Die genauen technischen Aspekte kenne ich nicht und halte derzeit Liquid Feedback für sehr vertrauenswürdig als Instrument zur Meinungsäußerung.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Nein, niemandes Privatsphäre darf geopfert werden.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Nein, ich denke nicht.

Dee Kay

Ich habe meinen Liquid Feedback Zugang erst Anfang Juni erhalten. Deshalb fällt es mir schwer die Frage vollständig zu beantworten. Hinzu kommt, dass die Frage suggestiv gestellt ist und eine Polarisierung herausfordert.

Deshalb möchte ich einige Antworten etwas allgemeiner halten:

  • Ich lehne eine Tool Diskussion auf der Basis LQFB Ja oder Nein, schwarz oder weiß, grundsätzlich ab.
  • LQFB ist für mich ein praktisches Beispiel für direkte (innerparteiliche) Demokratie und Teilhabe mit dem Ziel: Lernen und Weiterentwickeln.
  • In der Diskussion werden viele ähnliche Themen in einen gemeinsamen Topf geworfen ohne vernünftig zu differenzieren.
  • Die dadurch entstandene, starre Lagerhaltung innerhalb der Partei bringt uns nicht weiter, wir müssen konstruktiv miteinander daran arbeiten.

Mein Fazit zu LQFB:
Das Tool an sich ist mir schnurz.
Mich interessieren die verschiedenen Konzepte und Modelle dahinter.
Mich interessieren die Möglichkeiten der Einbindung und Beteiligung von Piraten.
Mich interessieren Meinungsfindungsprozesse, von der lockeren Diskussion bis zur Meinungsdarstellung von Interessengruppen.
Mich interessieren Meinungsäußerungen vom Stimmungsbild bis zur möglichen Abstimmung einer ständigen Mitgliederversammlungen.

Interessieren bedeutet:

  • Welche Verfahren werden wir dafür in Zukunft entwickeln
  • Welche Satzungsänderungen sind dafür in Zukunft notwendig
  • Wieviele und welche Tools werden wir dafür in Zukunft brauchen?

Jan David Mörike

Noch relativ undurchsichtig für mich.

Michael Krause

Hierzu kann ich leider keine Aussage treffen, da ich hier noch keinen Zugang erhalten habe.

Hagen Stanek

Ich bin Anfänger und „kenne“ die Merkmale. Aber die Idee hat mich von Anfang an begeistert. Zunächst möchte ich erst damit mehr arbeiten, aber könnte mir vorstellen, daß es ein Umfragewerkzeug wird. Wir sollten es fördern. Als ständige Mitgliederversammlung sollte man es ausprobieren und dann schauen. Könnte aber passen. Hinsichtlich der Privatsphäre: Politische Dinge sollte man nachvollziehen können. Auch Irrungen und Meinungsänderungen gehören dazu und sollten nicht übel genommen werden. Politische Äußerungen sind eben nicht privat, wenn sie in LiquidFeedback erfolgen, so daß ich persönlich nichts gegen eine Offenlegung habe. Personalentscheidungen sollten wiederum nicht offen erfolgen. Aber das ließe sich sicher realisieren. Was Unverbindliches angeht – auch derartiges ist ein Ergebnis. Man kann dann immer noch konkretisieren.

Mariotti - Ich bin kein Politiker, sondern nur ein Bürger mit Rechte.

   In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Stark. In allen mir wichtigen Themenbereichen.

   Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Ja

   Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Ja. Siehe auch meine Statement auf meiner WiKi Seite[2] hinsichtlich der Bindung des Vertreters mit der Basis. Ein solches Instrument ist zwingend notwendig. Wenn nicht jetzt, dann in naher Zukunft. Ich persönlich würde es auf jeden Fall für meine Basisbindung nutzen um daraus die Stimme der Basis zu übernehmen.

   Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Es ist etwas unübersichtlich und nicht Nutzerfreundlich.

   Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Dafür müsste eine Studie her. Ich schätze den repräsentativen Bezug auf ca. 70%

   Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien?

Nichts, da ich noch keinen Artikel darüber gelesen habe.

   Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Leider noch nicht. Vielleicht liegt es an seiner Komplexität und Nutzerunfreundlichkeit, oder gar an der undefinierten Stellung hinsichtlich der Privatsphäre der Wähler im System.

   Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Ja. LF muss in Anspruch genommen werden. Man sollte mit Ihm Arbeiten und als offizielles Instrument deklarieren. Nur dann kann es verbessert werden. Eine 100%ige Sicherheit wird es nie geben.

   Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Mn lernt immer dazu. Beim Umsetzen hinken wir noch ein wenig hinterher.

   Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Eine Frage auf Messers Schneide. Opfer muss man manchmal bringen, bis sie durch eine bessere Lösung nicht mehr notwendig sind. Jeder kennt das Paradoxon im Raum Zeit Gefüge. Dies ändert jedoch nichts an der bestehenden Physik. Weiter lassen sich Physiker nicht durch das Raum Zeit Paradoxon aus ihrer Bahn werfen. Sie nehmen es wahr und lassen es einfach stehen. Wollte man ein Privatsphärenparadoxon auch nicht einfach auf sich ruhen lassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren? Das Problem löst sich irgendwann von selber.

   Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Nein.

Volker Dyken

Eine persönliche Einschätzung zu Liquid Feedback habe ich bereits weiter oben bei der Frage nach den benutzten Tools gegeben. Ich nutze es für Programmanträge an den Bundesparteitag. Das allgemein sehr schleppende Interesse für Anträge und Initiativen ist aber meiner Ansicht nach ein Indikator für die noch nicht ausreichende, repräsentative Akzeptanz des eigentlich sehr schönen Tools - sei es wegen noch nicht vorliegender Zugangsdaten, seiner Bedienung, zu der ich weiter oben eine Einschätzung gegeben habe, oder dem Verständnis der Regularien von Liquid Feedback, die deutlicher kommuniziert werden sollten. Nein, und ich bin wegen des Wahlgeheimnisses gegen die Klarnamenspflicht und halte Forderungen danach für Bestrebungen nach unpiratiger Gesinnungskontrolle. Außerdem habe ich zur Zeit noch rechtliche Bedenken gegen Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung - nicht wegen Heidenheim, sondern wegen des Parteiengesetzes. Für mich haben die Umfragen derzeit den Charakter eines ausschnittsweisen Meinungsbilds; verbindliche Aussagen kann und darf nach derzeitiger Rechtslage nur ein Parteitag beschließen, wenngleich eine ständige Mitgliederversammlung und im Endeffekt die Einsetzung eines Nachfolgetools für bundesweite Volksabstimmungen eine für eine echte rein basisdemokratische Ordnung langfristig anzustrebende Zukunftsvision ist.

Martin Lange

Aktuell nutze ich Liquid Feedback nicht aktiv, will mir aber in einer ruhigen Stunde einmal die Version 2.0 näher anschauen, da diese offenbar einige Mängel der Vorgängerversion behoben haben soll. Im folgenden beziehe ich mich also ausschliesslich auf diese alte Version. Da sich auf die Ausschreibung des Landesvorstands eine Übersicht über Meinungsbildungssoftware für den Landesverband zu erstellen bislang niemand gemeldet hat, scheint es aber im Land da kein wirkliches Interesse zu geben, weshalb ich meine begrenzte Zeit erstmal für andere Piratentätigkeiten aufwende. Wenn die Ausschreibung vorbei ist können wir da ja gerne nochmal drüber reden. Liquid Feedback 1.0 ist keine gelungene Umsetzung der Liquid Democracy, da die Software an starken Transparenz- und Bedienmängeln krankt. Allein schon das Nichtanzeigen, wer aktuell was mit meiner Stimme anstellt ist ein No-Go für mich. Dazu kommen fehlender Minderheitenschutz und eine alles andere als intuitive Bedienoberfläche. Sieh unter anderem: http://streetdogg.wordpress.com/category/lqfb/ Bis diese Probleme behoben sind: Auf keinen Fall. Danach: Eventuell, aber man sollte nicht den Fehler machen, die Software für etwas nutzen zu wollen, wofür sie nicht geeignet ist. Die Ergebnisse repräsentieren die Partei nur sehr ungenügend: http://streetdogg.wordpress.com/2012/03/28/die-5-phasen-der-flussigen-demokratie-the-tale-goes-on/ Wie man sieht sind die Berliner Piraten krass und die Ba-Wü-Piraten leicht überrepräsentiert, LQFB spiegelt halt einfach die Meinung derjenigen wider, die das System nutzen. Unser Herzstück ist der Versuch die Strukturen der Politik zu modernisieren um eine höhere Beteiligung und Freiheit für den Einzelnen zu erreichen. LQFB ist ein Ansatz dies zu erreichen, neben vielen anderen. Und LQFB sollte auch nicht in die Satzung als ständige Mitgliederversammlung aufgenommen werden. Hierfür ist die Software nur mäßig geeignet und das Festschreiben von einzelnen Softwarelösungen in einer Satzung ist alles andere als sinnvoll, da es nur unnötig hemmt. Der Liquidizer-Hack zeigte darüberhinaus, dass vergleichbare Software nach nicht für jeden nachvollziehbaren Prinzipien arbeitet und daher immer eine gewisse Missbrauchsanfälligkeit aufweist (und sei es nur durch einen "Social Hack" wie beim Liquidizer). Meiner Meinung nach ist Anonymität einer der Grundpfeiler einer jeden Demokratie. Da laut Grundgesetz Parteien in besonderem Maße nach innerparteilicher Demokratie streben sollten, will ich auch unbedingt anonyme Beteiligungsmöglichkeiten innerhalb der Partei etablieren/schützen (man denke hier an das vielzitierte Beispiel des schwulen Pfarrers, der ein Risiko eingeht, wenn er dies öffentlich machen muss) um Gruppenzwang zu reduzieren.

Frank Schröder

Liquid Feedback ist aus einer großartigen Idee hervorgegangen und sollte meiner Meinung nach weiterentwickelt werden. Im Moment finde es zu kompliziert um als demokratisches Tool für die breite Masse zu taugen. Meine Befürchtung ist, dass die Meinung von Bevölkerungsgruppen mit a) viel Freizeit und b) hoher Computeraffinität überrepräsentiert werden. Um in wichtigen Fragen ein Meinungsbild der Basis einzuholen würde ich eine einfache Umfrage vorziehen. Ich will Liquid Feedback allerdings nicht völlig ignorieren. Der Einfluss von Liquid Feedback auf Entscheidungen der Piratenfraktion sollte aber im Verhältnis zur Anzahl der aktiv teilnehmenden Piraten stehen. Wenn es uns langfristig gelingt, durch ein verbessertes Liquid Feedback oder ein Nachfolgetool tatsächlich ein repräsentatives Meinungsbild der Basis einzuholen, darf dies auch gerne eine größere Rolle bei unseren politischen Entscheidungen spielen.

Stefan Urbat

Ich benutze LQFB regelmäßig und häufig: mehrmals pro Woche und einige Stunden insgesamt pro Woche.

Es ist schwer zu sagen, wie gelungen LQFB ist, da es wenig Konkurrenzmodelle zum Vergleich gibt (z.B. adhocracy). Gemessen an dem, was es gibt, ist die aktuelle Version 2 sehr gut, sie bleibt aber sicher in verschiedenen Punkten verbesserungswürdig.

Wegen des generellen Problems des (manipulierbaren) Wahlcomputers erscheint heutzutage eine echte Entscheidung via LQFB nicht vertretbar; außerdem gibt es noch immer gravierende Probleme bei der (Nicht-)Zulassung stimmberechtigter Mitglieder, die auch schon Ergebnisse verfälschen kann.

Die Beteiligung an LQFB ist verbesserungsfähig und die Tendenz zu Superdelegierten mit sehr vielen Delegationen ist ungebrochen stark, diese können teils Themen und Initiativen alleine entscheiden. - Dasselbe Problem zeigte sich in der Antike bei dem bekannten Perikles.

Die Ergebnisse aus LQFB zeigen sicher gut Tendenzen an, können aber gerade in Fällen, in denen wenige Mitglieder beteiligt sind, von denen manche sehr viele Delegationen mitbringen, auch deutlich abweichen, außerdem sind IT-affine Nutzer sicher immer noch überrepräsentiert in der Nutzerbasis.

Die Piratenpartei auf LQFB als Alleinstellungsmerkmal zu reduzieren, ist sicher überzogen: nicht nur verwenden wir auch viele andere Tools anders in Umfang und Art (z.B. pads) als andere Parteien, auch offline grenzen wir uns durch strikte Basisdemokratie und einen modernen, informationsorientierten Ansatz von diesen ab.

Social Engineering Angriffe gehören in der IT von jeher zu den gefährlichsten, gegen sie helfen technische Lösungen kaum, das ist mehr eine Frage von Prozessen, wie man mit solchen Dingen umgeht: hier muss man differenzierter und nachhaltiger agieren. Für Meinungsbilder ist LQFB generell vertrauenswürdig genug, nicht aber für definitive Entscheidungen.

Ich wähle hier den Mittelweg: Amtsinhaber und Mandatsträger sollten (wie ich es auch tue) stets nachvollziehbar mit Klarnamen oder bekanntem Nickname (habe ich gemacht, weil Stefan ein zu häufiger Vorname ist) abstimmen, dagegen sind Mitglieder, die in intoleranten Umgebungen agieren und keine Ämter und Mandate anstreben, durchaus berechtigt, mit unbekannten Pseudonymen unerkannt zu agieren, um keine persönlichen Nachteile bei der Arbeit oder ihrem sozialen Umfeld erleiden zu müssen. Die Formalisierung eines solchen Vorgehens ist jedoch nicht einfach, außerdem wird bei Annahme eines Parteiamts oder öffentlichen Mandats dieses Argument letztlich für immer für den betreffenden Piraten hinfällig. Letztlich kann es in Einzelfällen von Piraten die einzige Lösung sein, LQFB nicht (mehr) zu nutzen, wenn Mitglieder von so etwas betroffen sind bzw. sein können.

Die Antragsreihenfolge auf einem Parteitag bestimmt letztlich dieser selbst, so dass diese Frage sich nicht ernsthaft stellt: letztlich hängt es vom Vertrauen der tagenden Mitgliederversammlung in LQFB oder andere Verfahren ab, welche Reihenfolge bzw. System der Reihenfolgenermittlung diese akzeptiert.

Martin Bartsch

• In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Ich bin angemeldet und habe bei einigen, mir wichtigen Initiativen auch schon abgestimmt.

• Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Ich bin mit den Delegationsketten nicht glücklich. Wenn der, auf den ich delegiere, nicht selber abstimmt, dann soll meine Stimme lieber verfallen als an jemanden weitergereicht zu werden, für den ICH sie nicht gedacht hatte.

• Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Nein

• Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Da ich hier keinen Roman schreiben möchte verweise ich kurz auf https://streetdogg.wordpress.com/category/lqfb/ , Stefans Meinung deckt sich in diesem Fall zu 99% mit meiner.

• Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Nur begrenzt. Man kann LQFB nicht ignorieren, man sollte es aber auch nicht überbewerten.

• Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Das ist Blödsinn.

• Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Nein, siehe steetdoggs Kritikpunkte.

• Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Ich kann die Sicherheit des Systems nur bedingt nachvollziehen und sehe teilweise auch echte Lücken. Insofern kann ich diesen Ergebnissen nur bedingt vertrauen. Der Liquidizer-Vorfall in in Heidenheim war eine Sauerrei, und dass einer der damals Verantwortlichen auch gleichzeitig einer der Hauptbefürworter von LQFB ist, steigert mein Vertrauen nicht gerade.

• Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Nein. Nur wer als Pirat ein Amt oder Mandat hat muss begrenzte Eingriffe in sein Privatsphäre tolerieren – und im Falle von LQFB ist das noch nicht einmal bei denen so.

• Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Damit habe ich kein Problem. Auch andere Systeme (außer dem persönlichen Abstimmen vor Ort) sind mit mehr oder weniger Aufwand manipulierbar. Man muss sich dessen halt nur bewusst sein.

Stimmbürger

Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis) Nein

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Ich bekomme diesen erst noch, da meine Daten nicht sofort weitergeleitet werden konnten.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy? Ja

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool? Nein

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback? Ich bin noch in der Meinungsfindung.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Da es weniger als 10% der Mitglieder nutzen, sehr wenig.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Bisher gut:

Das LiquidFeedback der Piratenpartei - ZDF Info 03.05.2012 - die Bananenrepublik

http://www.youtube.com/watch?v=jU02Sr2icWg


Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden? Nein

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Nicht wirklich.

Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen? Ja, aber sicher ist nichts.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte? Nein

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT? Was ist unverbindlich?

Julia Rott

Ich benutze LQFB so gut wie nicht und muss jetzt etwas polemisch werden. Den Nutzen für Landesverbände, wenn sie es denn benutzen, sehe ich durchaus, zumindest von weit weg aus einem LV, der es nicht einsetzt.

Auf Bundesebene ist mir das Tool ziemlich egal und sieht mir eher nach Beschäftigungstherapie und nur scheinbarer Basisdemokratie aus, mit der sich leider zu viele Piraten zufrieden geben. Das eigentliche Problem sehe ich in der Nichtbearbeitung von hunderten Anträgen, das sich von Parteitag zu Parteitag verschlimmert. Mehr und eine bessere Koordination der Antragsarbeit und vor allem mehr programmatische (ja, ich weiß um die finanzielle Situation..) Parteitage, sehr gerne mit eingeschränktem Themenbereich, zum Beispiel ein Parteitag nur zu Außen- oder Sozialpolitik und drei Monate später einer zu Sozialpolitik. LQFB mag bei der Reihenfolge helfen und ein sinnvolles Meinungsbildungstool sein, aber Herzstück der Partei sind doch die Parteitage und darum kümmern wir uns zu wenig.

Was die Programmparteitage verabschieden, ist Parteimeinung. Initiativen, egal wieviele Unterstützer sie haben, Unterschriftenlisten im Wiki oder AG-Papiere sind kein Parteiprogramm, auf das ich mich öffentlich stützen kann und sollten nicht als Entscheidungsgrundlage für Vorstände jeder Art dienen.

Den Vorwurf, dass ich mich nicht intensiv genug damit beschäftigt habe, muss ich mir natürlich gefallen lassen und bin auch offen für Diskussionen, falls mir jemand den Nutzen näher bringen möchte. ;-)

Bastian Haas

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?
Als aktiver Benutzer überhaupt nicht. Ich habe dort bewusst keinen Account angelegt, bin daher nur als Gast im System unterwegs.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?
Es setzt die Definition von Liquid Democracy in der Theorie um, daher ja.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?
Nein.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?
Auch hier verweise ich gerne noch mal auf das Blog von Street_Dogg, denn besser könnte ich die Probleme auch nicht darstellen. In Stichpunkten die Probleme die ich vordergründig sehe, in der Reihenfolge ihrer Bedeutung.:

  • Delegationssystem mit zu hoher Stimmkonzentration ("Superdelegierte")
  • Datenschutz (bei der politischen Meinung handelt es sich um besonders sensible Daten, auch gemäß BDSG)
  • fehlende Diskussion
  • geringe Beteiligungsquote
  • schlechte Bedienbarkeit
  • Manipulationen nicht nachweisbar (auch wenn die Autoren das Gegenteil behaupten). Dieses Problem wird um so bedeutender, je verbindlicher die Abstimmungsergebnisse sind.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?
Relativ schlecht, entsprechend der geringen Teilnahmequote.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)
Davon halte ich gar nichts. Die Darstellung von LQFB durch einige prominente Piraten in den Medien ist euphemistisch, überzeichnet die Bedeutung des Tools und verschweigt die Probleme.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?
Nein.

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?
Ich glaube nicht, dass aktuell im System manipuliert wird. Wie oben dargestellt, nehmen sowohl die Gefahr der Manipulation als auch die Auswirkungen von Manipulationen erst bei einer stärkeren Verbindlichkeit der Abstimmungen zu. Dann aber so stark, dass ich keine möglicherweise folgenschweren Entscheidungen, damit treffen (lassen) will.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?
Nein.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?
Ja. Geringe Repräsentativität, fehlende Diskussion, und das Delegationssystem sind auch bei weitestgehend unverbindlichen Abstimmungen ein Problem.

Norbert Hense

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Nein. Nur selten klicke ich mich rein.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Ich denke schon. Soweit ich das bewerten kann.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Nein.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Die hat StreetDogg ganz gut beschrieben: http://streetdogg.wordpress.com/ Außerdem sehe ich das Prinzip Liquid Democracy recht kritisch.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Ich glaube schon, dass LQFD die Parteimeinung ganz gut trifft, wenn die Entscheidungen entsprechend deutlich sind (mindesten 60:40).

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Die Darstellung spiegelt nicht die Realität wieder.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Nein.

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback?

Ich halte sie schon für vertrauenswürdig. Ich habe, weil ich die Piraten inzwischen einschätzen kann, nicht das Gefühl, dass dort manupuliert wurde.

Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Ja: kein System ist unmanupulierbar.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Also politische Personen sind hoffentlich alle Parteimitglieder, aber eben keine Politiker.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Ja. Die von StreetDogg beschriebenen bleiben ja bestehen.

Andreas Hahn

Fragen zu Liquid Feedback

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Ich schaue öfters ins Liquid und stimme auch gelegentlich ab.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Es ist eine Implementierung. Um LqD korrekt umzusetzen müssen z.B. bei Delegationen die Ansprüche an eine manipulationssichere, geheime und nachvollziehbare WAHL erfüllt sein - also ein Wahlcomputer. Da es keine sicheren Wahlcomputer gibt folgt zwangsläufig: Nein.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Nein.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

  • Delegationen entsprechen nicht den Prinzipien einer manipulationssicheren, geheimen und nachvollziehbaren Wahl
  • Superdelegierte können theoretisch beliebig viele Delegationen sammeln. Im LqD-Kontext: Die Mindestanzahl der Abstimmenden (aka Abgeordneten) ist nicht zwingend festgelegt, damit ist eine Oligarchie oder Diktatur möglich
  • Ich halte es für nicht vertretbar zur Gewährleistung der Aspekte Manipulationssicher und Nachvollziehbar den Aspekt Geheim zu opfern.
  • Nicht geheime Abstimmung in Verbindung mit Klarnamenspflicht ist Meinungsvorratsdatenspeicherung und abzulehnen.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Die derzeitige Teilnehmerquote ist sehr gering, damit ist es auch die Repräsentanz der Ergebnisse. Auch wenn die Teilnehmerzahlen steigen kann LQFB nie mehr zur Meinungsbildung sein als ein Indikator von vielen. Je wichtiger ein Thema ist, desto stärker wird das Bedürfnis einer Manipulation. Ist es unwichtiger stimmen nur die daran wirklich interessierten ab und verzerren das Bild.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Nein, da es ein Alleinstellungsmerkmal der Piraten ist (bzw. war) wurde es von den Medien als "Seele" in Szene gesetzt. Das Herzstück der Partei ist ihr Wille zum transparenten politischen Prozess, zu mehr Bürgerbeteiligung und der Bekenntnis zur Verteidigung der Bürgerrechte.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Nein.

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Solange bei einem System nicht jegliche Manipulation daran von durchschnittlich begabten Personen mit einfachen Mitteln aufgedeckt werden kann ist das System nicht manipulationssicher. Also kann LQFB praktisch nie wirklich manipulationssicher werden.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Nein, auf keinen Fall (siehe die Antwort zu den Problemen). Es gibt nicht ohne Grund einen GO-Antrag auf geheime Abstimmung.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Die Antragsreihenfolge ist alles andere als etwas unverbindliches, denn sie bestimmt maßgeblich den Inhalt des Parteitags (siehe Liquidizer und Heidenheim), da wir nie alle Programmpunkte abgearbeitet bekommen.

Als Stimmungsbarometer und zur Abfrage von Meinungsbildern ist LQFB sehr gut geeignet und damit ein wichtiger Baustein zur Meinungsbildung eines Abgeordneten. Aber es stellt keine Weisung für ihn dar!

Florian 'branleb' Zumkeller-Quast

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback? Ich habe schon Initiativen eingestellt, abgestimmt, delegiert, Delegationen erhalten, ... Ich denke, die meisten Features habe ich schon genutzt. Allerdings nutze ich LQFB relativ selten aus Zeitgründen. Denn die meiste Zeit der doch ganz erklecklichen Menge, die ich in die Piraten stecke, geht in andere Dinge

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy? Nein.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool? Nein

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

  • transitive Delegationen, lange Delegationsketten
  • Delegation "nach oben" (themenspezifische Delegation kann per Globaler Delegation weitergeleitet werden)
  • Big Name Pirates / Superdelegierte haben zu großen Einfluss
  • Inaktive Accounts (Delegationsverfall, Quoren, ...)
  • Das meiste der Kritik an LQFB an StreetDogg sehr fundiert in seinem Blog beschrieben: [3]

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei? Es sind Meinungsbilder eine bestimmten Gruppe innerhalb der Piraten, die aber nicht repräsentativ sind, allerdings doch ein nützlicher Indikator für Tendenzen.

Was hältst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis) Ich halte es für überhöht dargestellt. Wir haben viel, was unsere Identität als Piratenpartei ausmacht, Onlinebeiteiligung ist eines davon, und LQFB wiederrum ist davon ein Teil. Aber es ist imho nicht das Herzstück oder die technische Seele der Partei.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden? Nein

Für wie vertrauenswürdig hältst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen? Es gab zwei Hacks von Software der Partei in der Zeit um Heidenheim. Einen behaupteten Hack des Liquidizers, der in echt nur eine Social-Engineerung Attacke auf den BPT war. Er wurde zumindest trotz mehrfacher Aufforderung nie belegt. Und den technischen Hack von LQFB durch Drahflow. Ich bin irgendwie aber froh darüber, denn davor war die Reaktion auf IT-Sicherheitskritik an LQFB sehr in Richtung Gotteslästerung, das hat sich gebessert. Insofern haben wir daraus gelernt. Ich halte die Ergenisse für Vertrauenswürdig genug, um meine Schlüsse über Tendenzen in der Partei zu machen. Aber das wars auch.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte? Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse und Beschlüsse und öffentliche Namenslisten haben nur bedingt etwas zu tun. Aber trotzdem lautet meine Antwort: Nein.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT? Probleme irgendeiner Art gibt es immer. Aber ich zumindest habe mit dem unverbindlichen Einsatz von LQFB keine konkreten Probleme.

Andre Martens

Fragen zu Liquid Feedback

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Eher selten bis gar nicht. Ich bin dort eher lesend unterwegs, um auf dem Laufenden zu bleiben, was so diskutiert wird.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Naja, es ist halt etwas unübersichtlich und ewig haltende Delegationen führen zu Superdelegierten, aber ansonsten als Implementierung wohl ganz OK.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Nein.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Der fehlende Minderheitenschutz und die Unmöglichkeit, in heiklen Fällen auch mal anonym abstimmen zu können, sind ein Problem. Ich bemühe da immer gern das Beispiel eines Mitarbeiters in einer katholischen Einrichtung, der gern über die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare abstimmen möchte. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine kirchliche Einrichtung Mitarbeiter entlässt, weil sie nicht deren Moralvorstellungen entsprechen. Solche Leute wären also von einer solchen Abstimmung quasi ausgeschlossen - ganz im Gegensatz zu einer Abstimmung auf einem Parteitag.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Nur wenig. Es gab durchaus schon Fälle von angenommenen Initiativen, die dann auf einem Parteitag keine Mehrheit gefunden haben.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Ich halte sie für übertrieben.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Auf gar keinen Fall.

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Man sollte technischen Abstimmungslösungen immer mit einer guten Portion Misstrauen begegnen. Als Informatiker ist mir durchaus bewusst, dass Sicherheit oft nur eine Illusion ist.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Nein.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Ja, denn die Antragsreihenfolge ist bei uns sehr entscheidend, da immer nur ein Bruchteil der eingereichten Anträge auch tatsächlich behandelt werden kann. Von Unverbindlichkeit kann deshalb gerade in dem Fall auch keine Rede sein.

Thomas Lambeck

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?
Inzwischen eher selten. Momentan nutze ich LQFB nur für einen groben Überblick über neue Ideen. Abgestimmt habe ich noch nicht oft.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?
Im technischen Sinn vielleicht. Die Benutzerfreundlichkeit war mir aber bisher nicht ausreichend.

Für eine wirklich funktionierende Programmentwicklung mit LQFB sehe ich noch eine Schwierigkeit. Es ist zu wenig erkennbar, wie das Ergebnis einer Abstimmung auf andere Abstimmungen wirkt.

  • Beispielsweise könnten zwei Themen auf den ersten Blick voneinander unabhängig sein, sich aber aus finanziellen oder rechtlichen Gründen doch widersprechen. Ich würde es sehr hilfreich finden, wenn man solche (globalen) Zusammenhänge leichter überblicken könnte. Aber das wird wohl auch mit viel Aufwand nicht gut zu realisieren sein. Deshalb werden wir auch in Zukunft kaum um Treffen im realen Leben herumkommen.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?
Nein. Ganz sicher nicht in nächster Zeit.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

  • Benutzerfreundlichkeit (Ich habe aber noch nicht viel mit der neuen Oberfläche gearbeitet.)
  • Nachvollziehbarkeit (Abstimmungsergebnisse sollten nachvollziehbar sein.)

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?
Meiner Meinung nach relativ wenig.

  • Die Beteiligung ist nach meinem Eindruck je nach Thema mehr oder weniger stark ausgeprägt.
  • Die Beteiligung ist regional zu unterschiedlich.

Was hältst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)
Nein. Dafür ist der Anteil der teilnehmenden Mitglieder zu gering.

Auf jeden Fall ist es aber ein wichtiges Projekt. Vielleicht wird es mal unser Herzstück, wenn es für jeden Nutzer benutzerfreundlich genug ist. Ich würde das begrüßen.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?
Nein. Aus oben genannten Gründen.

Für wie vertrauenswürdig hältst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?
Da bin ich gerade nicht im Bilde, welcher Zwischenfall gemeint ist. Mit der technischen Sicherheit von LQFB habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?
Ich glaube das sind zwei Fragen mit unterschiedlicher Antwort:

  1. Ist jeder Pirat eine politische Person ohne Privatsphäre
    • Nein. Natürlich nicht.
    • Die Privatsphäre ist ohnehin nicht betroffen, wenn ich bei einer Abstimmung mitmache. Es geht ja nicht darum, welche Farbe meine Unterwäsche hat.
  2. Sollen Abstimmungsergebnisse nachvollziehbar sein.
    • Ja. Ich bin der Meinung, dass sie das müssen. (Eine geheime Abstimmung muss natürlich möglich sein.)

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?
Entweder funktioniert ein System oder es funktioniert nicht. Da LQFB noch nicht so gut funktioniert, dass ich es „im großen Rahmen“ verwenden möchte, möchte ich es auch nicht für „Unverbindliches“ einsetzen. Wobei die Antragsreihenfolge auf dem BPT ja schon etwas ziemlich wichtiges ist.

Jürgen 'Yonny' Martin

Fragen zu Liquid Feedback:

Diese Fragenreihe ist - mit Verlaub gesagt - unverschämt umfangreich, als ob wir aktiven Piraten nichts anderes zu tun hätten. Ich strebe ein Bundestagsmandat an und beabsichtigte nicht, eine weitere Doktorarbeit über LQFB zu schreiben. Diese Zeit verwende ich lieber für Piratenarbeit, die in unserem KV in der heißen Phase des OB-Wahlkampfs mehr vonnöten ist.

Meine grundsätzliche Haltung zu LQFB ist nach anfänglicher Skepsis eher positiv, solange das Tool für Umfragen und zur Meinungsbildung eingesetzt wird oder zur Vorbereitung von Parteitagsbeschlüssen. Um Abstimmungen über Beiträge zum Grundsatzprogramm durchzuführen, halte ich es jedoch für ungeeignet, da es zu viele Parteimitglieder mit mangelnder Technik-Affinität ausgrenzt. Nach einer längeren Testphase und gründlicher Analyse des LQFB 2.0 kann man erwägen, es auch zur Verabschiedung von Positionspapieren zu nutzen.

Eine Klarnamenpflicht halte ich bei ausreichender Eingangsprüfung bei der Erstellung eines Accounts nicht für notwendig und sogar für kontraproduktiv, weil das unserem Prinzip des Schutzes der Privatsphäre entgegensteht.

Nathanael Bienia

1. Ich habe einen LQFB-Account, der aber derzeit gesperrt ist (war zu inaktiv), also man sieht, ich habe es mal probiert und getestet, bin aber damit nicht wirklich zufrieden 2. Nein 3. In der bisherigen Form und Akzeptanz, nein 4. Delegationen verfallen nicht, eine zu niedrige Akzeptanz innerhalb der Piratenpartei und es sind keine Diskussionen möglich 5. Es repräsentiert nicht die Piratenpartei, sondern eben nur den Teil der daran teilnimmt und dieser ist zu klein und willkürlich zusammengesetzt um als repräsentativ zu gelten 6. Nein, LQFB ist ein Tool wie Mumble, die Pads oder die Mailinglisten 7. Nein 8. Siehe Antwort zu 5. 9. Nein 10. Vorschläge und Anträge können mit LQFB "erarbeitet" werden, mehr aber auch nicht.

Holger 'LeLion' Reichert

   In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

in einem relativ geringen Umfang. Wenn ich etwas Interessantes über andere Kanäle z.B. Twitter mitbekomme, schaue ich rein und beschäftige ich mich mit dem Thema

   Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Es ist eine mögliche Umsetzung von Liquid Democracy, muss aber wie jedes andere Programm auch ständig weiterentwickelt und verbessert werden

   Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Nein. Ein Parteitag sollte immmer das Organ sein, das Beschlüsse fasst.

   Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Es machen einfach zu wenige Mitglieder mit. Das ist denke ich das Hauptproblem.

   Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Zu einem gewissen Teil schon, mit der Einschränkung s. Frage davor. Es sind tendenziell eher Mitglieder repräsentiert, die sich viel Zeit dafür nehmen (können)

   Was hältst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

LQFB oder ähnliche Tools machen uns zu Vorreitern in der technischen Umsetzung von LD. Wir zeigen dsmit Wege auf, wie es gehen könnte.

Begriffe wie Herzstück oder technische Seele gehen aber etwas zu weit.

   Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Nein.


   Für wie vertrauenswürdig hältst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Ich halte die Ergebnisse prinzipiell für Vertrauenswürdig. Natürlich kann jedes technische System angegriffen werden. Deshalb auch meine Ablehnung von LQFB als ständige Mitgliederversammlung

   Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Nein, dass das mit geht, macht ja mit den Charme von LQFB aus

   Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT? 

Der BPT ist das Organ, dass solche Entscheidungen selbständig trifft. Er kann sich an Ergebnissen aus LQFB orientieren, muss es aber nicht

Jochengp

Ich habe dieses Tool noch nicht genutzt. Es interessiert mich und ich bitte in Bälde einen jungen Piratenkollegen, mir eine Einweisung zu geben.

Heinz Kraft

Fragen zu Liquid Feedback

  • In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Die derzeitige Form ist für mich nicht relevant. Ich habe keinen Account.

  • Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Jain.

Ich nehme eine „Baustelle“ wahr.

  • Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

No!

Wir müssen Inhalte des Parteiengesetzes einhalten! Mit diesem und auch einem anderen Onlinesystem sind elementare Vorgaben wie geheime Abstimmungen und nachvollziehbare Ergebnisse, nicht gegeben.

  • Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Bei meinen Recherchen zur Frage habe ich eine sehr gute Analyse von Pirat StreetDog gefunden.

  • Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

-> Analyse von Pirat StreetDog.

  • Was hältst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Nichts als überzogene Darstellung!

Die Nutzung anderer Tools wie das Wiki, Pads…erachte ich als besser und wichtiger.

  • Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

No! -> Analyse von Pirat Street Dog

  • Für wie vertrauenswürdig hältst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können wir vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Überhaupt nicht!

Ein Lügenmärchen oder Supergau sollte uns wach gemacht haben! Liquid Feedback ist wie oben angeführt nicht nachvollziehbar und wird auch durch eine Klarnamenspflicht nicht tauglicher. Verschlüsselung von Daten? Eine Möglichkeit, die ich nicht ausschließen möchte. Praktikabel? Wie viele Piraten haben Kenntnis? Ansonsten möchte ich auf das Urteil „Wahlcomuter“ des Bundesverfassungsgerichts hinweisen, dass man Wahlen auch ohne technisches Wissen nachvollziehen können muss! Wir wollen uns schon bei Abstimmungen möglicher Technik bedienen? Ich erkenne nur eine Sackgasse!

  • Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Nein, nur Amts oder Mandatsträger.

  • Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Jeder soll entscheiden was er von diesem System hält und wie er Ergebnisse bewertet. Ich habe kein Vertrauen in dieses System und verweise nochmals auf Pirat StreetDog!

Tobias Zawisla

  • In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?
    • Ich habe verschiedene Delegationen vergeben und nutze es aktiv nur 1-2 in der Woche. Das beschränkt sich meistens auf das Verschaffen eines kurzen Überblickes, auch im Hinblick auf meine vergebenen Delegationen.
  • Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?
    • Ich nutze außer Liquid Feedback, bisher nur Adhocracy im Gründungsprozess des BzV Freiburg. Gelunger als Adhocracy ist sie.


  • Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?
    • Wir müssen uns natürlich Gedanken machen,wie wir unsere extrem großen und aufwändigen Parteitage und eine teilweise notwendige schnelle Reaktion zu neuen programmatischen Themen verbinden. Hier sehe ich mittelfristig LQFB als eine Option. Vorraussetzung für mich ist allerdings, dass sich eine große Mehrheit der Mitglieder, mit diesem Tool einverstanden erklärt und auch die Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes ausgeräumt sind. (Speicherfrist, Klarnamen, etc.)


  • Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?
    • Die scheinbar ungelöste Grundsatzfrage, ob wir dieses Tool möchten. Technisch befindet sich LQFB auf einem guten Weg.


  • Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?
    • Das kann ich nicht beurteilen, bei Kernthemen dürften sie sehr repräsentativ sein, bei anderen wird das wohl weniger der Fall sein.


  • Was hältst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)
    • Ich bewerte nicht die Arbeit von Medien. Meine eigene Ansichten zu LQFB trifft es nicht, wie hier auch deutlich werden sollte.


  • Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?
    • Nein.


  • Für wie vertrauenswürdig hältst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?
    • Sicher kann man daraus lernen. Allerdings muss ich zumindest technisch passen, ich kann nicht final beurteilen, wie vertrauenswürdig die Ergebnisse aus LQFB sind. Auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass es keine Garantie für deren Korrektheit gibt.


  • Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?
    • Nein. Solange niemand ernsthaft imperative Mandate fordert oder umsetzt.


  • Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?
    • Wieder eine Suggestivfrage, auf die die korrekte Antwort "Ja, weil $unrealistischesSzenario", lauten soll. Nein, ich sehe kein realistisches Problem.

Sebastian 'S3sebastian' Staudenmaier

Meine Nutzung von LQFB besteht derzeit darin, dass ich im Bundesliquid einzelne Initiativen unterstütze, welche ich für besonders gelungen halte.

Da es zu wenige Nutzer insbesondere aus Baden-Württemberg gibt, und da eine unverhältnismäßige Stimmverteilung durch Delegationen (Superdelegierte) entsteht, halte ich die Ergebnisse derzeit nicht für repräsentativ. Um Stimmungen abzulesen, lohnt es sich eher zu schauen, wie das Abstimmungsverhalten der Nutzer im einzelnen war.

Für schnelle repräsentative Einschätzungen der Basis würde ich derzeit noch auf LimeSurvey setzen. Allerdings bildet dies mit Abstimmungen nur einen Teil der Funktionalität des LQFB ab, nicht aber etwa den der Meinungsbildung.

Sven Fuchs

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

  • selten

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

  • nicht fehlerfrei, aber ein Anfang und ein interessantes Experiment

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

  • nein, so weit sehe ich uns nicht

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

  • Stimmgewichtungen, Übersicht, Handling

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

  • Manchmal überraschend genau, manchmal hm... Ich mag Parteitage!

Was hältst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

  • Finde ich ok, man muss auch mal mit etwas neuem werben können.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

  • bisher seh ich uns noch nicht soweit. Die Idee und der Ansatz dahinter sind aber verführerisch

Für wie vertrauenswürdig hältst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

  • wie gesagt, ich mag Parteitage mit der guten alten Akkreditierung und Handzeichen und der RL-Basisdemokratie

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

  • nein

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

  • höchstens wenn es stumpfsinnig in der Öffentlichkeit als Parteimeinung dargestellt würde. Wäre unser Fail weil wir darüber nicht genug aufklären.