Relaunched LiquidFeedback-iP7 aus der agDF

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English Version

Was ist "iP7"?

by Jano Nymous

iP7 ist ein flexibles, ganzheitliches Diskussions- und Bewertungssystem für basisdemokratische Willensbildungsprozesse und eine teilnehmergrößen-unabhängige, freiheitlich-demokratische Selbstorganisation. Als ein theoriefundierter Mess- und Modellbaukasten ermöglicht iP7 erstmals, individuell bis global, eine ganzheitliche, kontextorientierte und transparente Messung der Qualität (Gemeinwohlorientierung) politischer, ökonomischer oder gemeinschaftlicher Leistungen.

P steht für das Ergebnis gewissenhafter, d.h. lösungsorientierter und qualitätsbezogener Abwäge- bzw. Entscheidungsprozesse, die wesentliche Voraussetzung freier, selbstgesteuerter Entscheidungen sind. Die Messung von P als umfassendes Qualitätskriterium in Politik & Alltag dient der unverfälschten Abbildung der individuellen Meinung, ohne dass die Informations- und Meinungsfreiheit oder die individuelle bis kollektive Urteilskraft im Vorfeld der Entscheidung eingeschränkt oder sogar ausgehebelt wird.

Voraussetzung für freie und gewissenhafte Entscheidungen bzw. für selbst-reflexive und selbstgesteuerte Individuen oder Deligierte ist ein möglichst unvoreingenommener und ganzheitlicher Abgleich einer Zielsetzung, Handlung/Performance oder politischen Forderung/Maßnahme mit den Gruppen- oder persönlichen Zielen, Bedürfnissen, Werten, Anforderungen, dem jeweiligen Erfahrungswissen und/oder dem Status Quo.

Es gibt mehrere Formen von selbstgesteuerten P-Abgleichsprozessen (anhand der folgenden P-Wirklichkeitskriterien), die freien, gewissenhaften Entscheidungen in Politik und Gesellschaft bei größtmöglicher Informationsfreiheit (i) zugrunde liegen, also 7 Realitätskriterien, die ein Mensch oder eine Gemeinschaft für intelligentes und nachhaltiges, soziales Handeln braucht:

        P1 = Priorität: Wie wichtig (P1a)/ oder dringend (P1b) ist das entsprechende Problem oder Bedürfnis? 
        P2 = Präzision/Prägnanz: Wie eindeutig ist ein/e Objekt/Lösungsoption erkennbar? Wie präzise eine Handlung ausgeführt? 
        P3 = Passung: Inwiefern stimmt ein Objekt/Vorschlag mit den individuellen Vorstellungen, Gruppenwerten & -zielen überein? 
        P4 = Progressivität: Welchen Fortschritt/Mehrwert bringt eine Maßnahme im Vergleich zum IST-Zustand? 
        P5 = Potential: Wie hoch ist die Erfolgswahrscheinlichkeit? Welche Risiken, Barrieren & Chancen bestehen?
        P6 = Perversion: Inwieweit läuft eine Aussage/Maßnahme der Logik/Wahrheit bzw. universellen Menschenrechten entgegen? 
        P7 = Power: Inwieweit eignet sich eine Person hinsichtlich Fähigkeit & Motivation, um einen bestimmten Job zu erfüllen? 

Diese 7 P-Kriterien werden auf extra Skalen von -3 bis +3 beantwortet und sind wiederum zwei gegensätzlichen Qualitätsdimensionen P+ und P- zugeordnet, die mit mehr oder weniger starken positiven oder negativen Gefühlen einhergehen. In einer echten Demokratie strebt der Mensch frei, solidarisch und gleichberechtigt danach, Schmerz (P-) zu vermeiden und Glück (P+) zu vermehren. Daher enthält unser Baukastensystem 7 P-Parameter zur Erfassung und Optimierung der Qualität von Ideen, Vorschlägen oder politischen Leistungen, die wiederum 2 übergreifenden Dimensionen des Gemeinwohls P+ und P- zugeordnet sind:

        P+ (Glück/Zustimmung) << P1a, P2 bis P5, P7; -P1b, -P6
        
        P- (Schmerz/Ablehnung) << P1b, P6; -P1a, -P2 bis -P5, -P7
        i (Informationsstand/-qualität)

Da mit diesen neuen P-Parametern aus der AG Demokratieforschung die lösungsbezogene Qualität eines Vorschlags als Ergebnis individueller Abgleichs- und Abwägeprozesse in Graustufen mit insgesamt 7+i Qualitätsparametern gemessen wird, heißt das System iP7.

Warum ist iP7 aktuellen Mehrheitsentscheidungsverfahren überlegen?

oder: Welche Möglichkeiten bringt systemisches Konsensieren mit iP7 zur Verbesserung politischer Diskurse und Entscheidungsprozesse sowie zur Demokratisierung?

Mit iP7 wird transparentes Messen der individuellen und der kollektiven Zielfindung und Willensbildung möglich. iP7 modelliert genau diejenige sensible Phase der innerdemokratischen Meinungs- und Willensbildung, die im aktuellen Demokratiemodell intransparent "im Dunkeln" abläuft (Eisbergteil unter Wasser, siehe Abbildung unten) und daher kriminalpsychologisch dem Dunkelfeld der geistigen Korruption entspricht. Zur Messung und Gewahrwerdung des Dunkelfelds - der Eisbergfläche unter Wasser - gehören das sensible Abbilden der Bedürfnisse, der zugrundeliegenden Problem- und Zielstrukturen sowie die Diskussion und Abstimmung von Problemlösungen anhand ihrer problemspezifischen oder menschenrechtsadäquaten Lösungsqualität.

Mit iP7 wird die Qualität von Vorschlägen, Diskursen und Tools anhand von 2 entgegengesetzten, lösungsorientierten Qualitätsdimensionen P+ und P- abgebildet. Durch die Anwendung von iP7 entsteht eine P-Qualitätsmatrix, die eine individuelle oder kollektive Willensbildung transparent, ganzheitlich und wesentlich genauer abbildet, als das bei prozessunspezifischen Zustimmungs- oder Widerstandsabfragen und/oder qualitätsunabhängigen Mehrheitsentscheiden der Fall ist. Die einfache Zustimmmung vs. Ablehnung bei Mehrheitsentscheiden ist qualitätsunspezifisch und höchst korrumpierbar, denn politische Handlungen und Entscheidungen kommen vielmals aufgrund von lösungsfernen Kritierien (z.B. aufgrund angeblicher Merkmale des Antragsstellers, Macht- statt Gemeinwohlorientierung) zustande oder werden unter Bedingungen mangelnder Informiertheit, Spekulation, Hetze und Propaganda, Konformitätsdruck/Fraktionszwang, Nötigung/Erpressung oder sogar Folter/Gehirnwäsche getroffen.

Die Bewertungsabfrage und Skalierung der Meinungs- und Beschlussbildung mit iP7 orientiert sich dem gegenüber an den natürlichen Anforderungen und psychischen Voraussetzungen zur Selbstregulation und für freies und gewissenhaftes Entscheiden unter Wahrung von Art. 1-20 GG. Dabei wird via Design mit P-Qualitäts-Abfragen explizit sicher gestellt, dass konkrete und relevante individuelle oder soziale Normen, Werte, Ziele und Bedürfnisse bei der Vorschlagsbewertung Berücksichtigung finden. Zur multi-dimensionalen Skalierung politischer Leistungen entsprechen x die Schätzwerte für P+, repräsentiert durch die Einzel- oder Gruppenmittelwerte zur Wichtigkeit, Passung, Prägnanz und Progressivität und y entsprechen die Schätzwerte für P-, repräsentiert durch die Einzel- oder Gruppenmittelwerte zur Dringlichkeit und Pervertiertheit eines oder mehrerer Vorschläge/Probleme. Dabei entspricht P- der Perversion von P+, d.h. der Umkehrung von Logik, Moral und Empathie bzw. von Vernunft/gesundem Menschenverstand (FF). Dadurch eignet sich das P7-System z.B. auch zum Erkennen von Neusprech (z.B. "Freihandel") und Korruption.

Die P-Einzelparameter und deren zugrunde liegende Dimensionen P+ und P- sind ganzheitlich, funktional, universell und kontextübergeifend relevant, d.h. sie decken alle Situationen, Phasen und Analyseschwerpunkte ab, die man für eine funktionierende, innerdemokratische und verfassungsgeschützte Willensbildung braucht. Bei standardisierter iP7-Skalierung über alle Fragestellungen, Ziele, Kontexte, Personen, Initiativen und Regionen hinweg, eignet sich dieser Ansatz zum "Global Scaling" aller möglichen freiheitlich-demokratischen Selbstorganisationsprozesse. Das iP7-System ermöglicht ab einer gewissen Mindestteilnehmeranzahl eine umfassende Qualitätssicherung und Evaluation politischer und ökonomischer Entscheidungen anhand von Standards der empirischen Sozialforschung, d.h. mit wissenschaftlichen Gütekriterien zur Gültigkeit/Validität, Zuverlässigkeit/Reliabilität und Modellgüte, sowie zur Tool-Verbesserung im Sinne eines selbstlernenden, gemeinwohlorientierten Systems, das gegen Korruption, Faschismus und Rückschritte jeglicher Art transparent und nachvollziehbar abgesichert wird.

Anmerkungen

Wir distanzieren uns hiermit ausdrücklich von der bereits besetzten Bedeutung von "P7" (P7 ist auch die Bezeichnung einer dt. Schuss-Waffe, Entwicklungsjahr 1976) UND den Vertretern der ehemaligen Schule der Leipziger Gestaltpsychologie (insbesondere den NSDAP-Mitgliedern Krueger, Sanders, Wellek) und verweisen auf die für uns zufällige Bifurkation/Singularität einer symbolischen Katastrophe/Anastrophe-Kippfigur, und gewissermaßen auf zwei entwicklungsgeschichtlich begründete Seiten von "P7", die sich feldtheoretisch gegenseitig ausschließen bzw. abstoßen.

Wenn man davon ausgeht, dass sich iP7 als naturwissenschaftlicher Modellbaukasten zur friedlichen, demokratischen Selbstorganisation inklusive Verfassungsschutz eignet, das heißt für freie und gewissenhafte Diskussions- und Entscheidungsprozesse, dann hätte man unser nun leider geschichtlich jüngeres iP7 mit dem damaligen experimentellen, gestaltspsychologischen und Psychophysik-Wissen auch schon vor der Produktion des im Wortstamm enthaltenen, militärischen Geräts P7 entdecken können...,

... wenn es nicht simultan in der Leipziger Schule der Gestaltpsychologie zu einer Pervertierung der Vernunft der wissenschaftlich-humanistischen Logik (P- = +3) in der Interpretation von Gestaltgesetzen und zu Querfront-Grabenkämpfen durch ideologische/n Verfremdung und Missbrauch psychophysischer Gestaltgesetze und der psychologischen Feldtheorie und mit dem Beginn der deutschen Manipulationsforschung in Leipzig zu einem virusartigen, faschistoiden Propagandaschub und final totalitär zum 2. Weltkrieg gekommen wäre. P7 ist daher gewissermaßen auch eine archetypische, "faust'sche BigDeal-/BigFail"-Kippfigur.

s.a.: Ulfried Geuter (1980). Die Zerstörung wissenschaftlicher Vernunft. Felix Krueger und die Leipziger Schule der Ganzheitspsychologie. In: Psychologie Heute, S. 35-43.

iP7 - Eisberg-Metapher als "faust'sche BigDeal-BigFail"-Kippfigur:

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CC BY-NC-SA | 2.0 by Jano Nymous, Moosfett & Patrick Schneeball


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