RP:Bundestagwahl 2013/Kandidatenfragen/Stromtrassenbau

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FRAGE
FRAGE: Bau der Stromtrassen durch Einschränkung des Umweltschutzes ?

Hallo ihr BT Kandidaten.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler will den Umweltschutz in Deutschland einschränken, um das Stromnetz schneller auszubauen.

Was hältst du davon ? Kann dadurch die Energiewende vorangetrieben werden ?

Gruß Jürgen aka Enavigo

(Edit: Fragelayaut eingestellt --Pinae 02:11, 18. Sep. 2012 (CEST))

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PP Baum

ABLEHNUNG! Mein Kollege Rösler versteht meines Erachtens unter Wirtschaftspolitik, möglichst große Einheiten zu bevorzugen, die dann für ihn und andere FDP-Granden luktrative Posten bieten. Man vergleiche ihn mit Georg Baum! Der zog einst ständig gegen die Arzteinkommen vom Leder und steht jetzt an der Spitze der Krankenhausgesellschaft. Sie verbraucht 2/3 von unserem Geld für Krankenversorgung.
Wir brauchen kleine, dezentrale Energieeinheiten und große nur zwecks großflächigem Ausgleich. Dazu reicht das bisherige Netz vollkommen aus. Dabei kann man halt nur viel weniger Geld verschwinden lassen.
PP Baum 18:40, 14. Sep. 2012 (CEST)


AK Pirat Peter H. Peter König

Dem stehe ich entgegen. Diese Trassen sollen nur die Macht der großen 4 erhalten. Hier geht Umweltschutz eindeutig vor.
Ich bezweifle stark, das die Regierung wirklich eine Energiewende möchte, denn sonst gäbe es wirklich Gesetze, die das bewirken würden und nicht diese "Bremsaktionen" die wir fast täglich erleben.
Persönlich bevorzuge ich ein dezentrales Energiesystem auf dem kleinstmöglichen Level. Ob dann noch diese neuen Megatrassen benötigt würden ist fraglich. Eine Modernisierung der bestehenden Netze sollte ausreichen.
[Peter König aka Pirat_Peter]


Marcus Hartmüller

Den Umweltschutz einzuschränken halte ich für falsch. Natürlich ist es wichtig, den Strom der Offshore-Windparks zum Verbraucher zu bringen, denn bezahlen müssen wir ihn ohnehin die nächsten 20 Jahre. Sicher ist auch, dass wir vereinfachte Planungsverfahren brauchen, um die Trassen schneller bauen zu können. Der Umweltschutz darf darunter allerdings nicht leiden, denn wirklich intakte Umwelt und Biotope, haben wir ohnehin schon zu wenig.

Als Alternative sehe ich hier den Ausbau bereits vorhandener Masten (größere Masten, mehr Kabelstrecken) und das Verlegen der Kabel nach Möglichkeit in Flüsse. Die Kabel geben zwar Wärme ab und erwärmen die Flüsse, mit dem Abschalten der Atomkraftwerke werden aber gleichzeitig wieder Wärmekontingente frei, die genutzt werden können. Marcus H 15:54, 17. Sep. 2012 (CEST)

Johannes Merkert

Strom-, Wasser-, Kommunikations-, Straßen- und Schienennetz sollten langfristig staatlich verwaltet werden. Es ist Aufgabe des Staats eine Grundversorgung für alle Bürger herzustellen.

Wenn also die Energiewende zu scheitern droht, weil die vier großen Energiekonzerne den Ausbau ihrer Netze scheuen, so ist es die Pflicht der Politik für staatliche Unternehmen zu sorgen, die statt der Konzerne die Trassen bauen. Die dafür anfallenden Kosten können über Steuern von genau diesen Konzernen eingenommen werden. Wird diese Argumentation Transparent vermittelt, könnte ich mir vorstellen, dass die Stromkonzerne selbst feststellen, dass die Umweltauflagen akzeptabel sind.

Eine Energiewende auf Kosten der Umwelt wäre in sich reichlich absurd. Als Pirat will ich nachvollziehbare Politik machen. In sich widersprüchliche Konzepte kommen grundsätzlich nicht infrage.

Claudia Frick (aka Leapfrog)

Umweltschutz und Naturschutz dürfen nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Neue Stromtrassen für die Energiewende müssen die geltenden Gesetze zum Schutz der Natur achten. Dass außer Kraft gesetzte Auflagen zum Naturschutz die Kosten senken und den Ausbau beschleunigen würden, wiegt für mich weniger als der Verlust von schützenswerter Natur.

Birgit Wenzel

Das Thema Energiewende ist ein Schwieriges und es lediglich auf den Ausbau von Stromnetzen herunterzubrechen halte ich für mindestens kurzsichtig.
Soweit ich derzeit mit meinen Recherchen gekommen bin, ist eines der Kernthemen die mangelnde Koordination innerhalb unserer eigenen Bundesländer und innerhalb Europas. Zu viele "Fachleute" mit nur eingeschränkten Kernkompetenzen verkünden für ihr jeweiliges Fachgebiet DIE Lösung.
Das halte ich für zumindest fragwürdig.
Wenn es notwendig sein sollte einen Preis für ein stabiles Stromnetz zu zahlen, sei es eine höhere finanzielle Belastung von Bürgern oder das Aussetzen von Umweltschutzgesetzen, dann doch bitte aufgrund nachvollziehbarer Planungen, zentralisierter Koordination und transparenter, für alle Bürger verständlicher Darlegung der Gründe. Wenig davon habe ich bisher finden können. Die Kernpunkte, um die Energiewende voranzutreiben befinden sich aus meiner Sicht noch an ganz anderen Baustellen. Um hier detaillierter urteilen zu können, muss ich mich aber genauer mit den Arbeitsergebnissen unserer AG Energiepolitik auseinandersetzen.

Den Umweltschutz unter den Bedürfnissen von Industrie und Verbrauchern leiden zu lassen hat auch in der Vergangenheit immer nur zu neuen Kosten und ungebremsten Schäden geführt.
Es ist mir nicht nachvollziehbar, warum Bürger, die selbst Konzepte zur dezentralen Energieversorgung umsetzen möchten, vor einer Hürde unübersichtlicher Verordnungen und Formulare stehen müssen, und wie selbstverständlich vor Umweltschutzaspekten zurückstehen müssen, warum sich aber unsere Regierung dieses Recht einfach so herausnehmen können soll. Mir klingt das eher nach einer Schnellschuss-Aktion um Versäumnisse und Fehlbeurteilungen der Vergangenheit auszugleichen.

Vincent Thenhart

Ich halte es für falsch, wenn der Umweltschutz zu Gunsten der Wirtschaft eingeschränkt wird. Wir müssen weg von der Macht der großen Energiekonzerne, zu kleinen dezentralen Versorgungen.

Für Alles Weitere wäre ich auf die Informationen der Kollegen aus den entsprechenden Fachbereichen angewiesen.

Matthias Koster

Die Energiewende ist eine der großen zukunftsweisenden Aufgaben unserer Generation. Der Atomausstieg steht für mich außer Frage, genau wie langfristig auch der Verzicht auf fossile Brennstoffe.

Die Lösung der Sache ist eine kommunale organisierte Energieversorgung, die von öffentlich-rechtlichen Energieversorgern gewährleistet wird. In einigen Regionen bietet sich der Bau von Windrädern an (insbesondere auch in Küstennähe), auf nach Süden ausgerichteten Hausdächern lassen sich Solaranlagen platzieren, Abfälle in der Landwirtschaft können in Biogasanlagen zur Stromerzeugung eingesetzt werden und an Flüssen kann man Wasserkraftwerke errichten.

Wichtig ist es dabei aber, dass Methoden entwickelt werden, wie man an Spitzenpunkten erreichte Energieüberschüsse speichern kann, die man dann zu anderen Zeiten (insbesondere nachts) wieder freigeben kann. Entsprechende Ideen liegen vor und sind vereinzelt auch schon in Planung, im Bau oder in der Testphase (z. B. Pumpspeicherkraftwerk bei Schweich). Diese Projekte müssen gefördert werden.

Die europaweite Vernetzung der Stromnetze (wobei damit durchaus auch Partnerschaften mit nicht zu Europa gehörenden Ländern gemeint sind) ist ein weiterer Schritt zur Energiewende: Spanische bzw. libysche Solarkraftwerke können viel Energie erzeugen, genau wie Wasserkraftwerke in Skandinavien. Diese Energie kann sich ganz Europa zu Nutzen machen. Selbstverständlich kann eine solche internationale Energievernetzung nur funktionieren, wenn es entsprechend leistungsfähige Leitungen gibt.

Ob man Umweltschutzmaßnahmen vernachlässigen kann, kommt immer auf den Einzelfall an. Auf keinen Fall darf man Nationalparks oder einzigartige Gebiete mit Stromleitungen verschandeln. Aber wo zum Beispiel sowieso der Bau einer Autobahn geplant ist, dürfte es auch kein Problem darstellen, die Bauarbeiten mit dem Bau von Stromleitungen zu verbinden. Soweit es aber möglich ist, sollten Naturschutzinteressen beim Bau von Stromleitungen beachtet werden.

Andreas Brühl (aka Yoga)

Ob die Energiewende dadurch vorangetrieben wird, kann ich nicht einschätzen, bezweifle es aber eher. Auf jeden Fall halte ich den Trassenbau für den falschen Weg.

Optimal wäre im Prinzip eine autarke Energieversorgung jedes Menschen. Realisierbar ist zumindest eine dezentrale Energieversorgung, an der die Bürger partizipieren. Durch die Kombination von Blockheizkraftwerken, Solarsystemen und anderen Energieerzeugungsformen (Erdwärme, Wind, Wasser) halte ich die Selbstversorgung von Kommunen für umsetzbar. Dabei könnten die Bürger in den Bau der Erzeuger eingebunden werden, würden dann aber auch an einem eventuellem Überschuss beteiligt.

Diesem Ansatz entgegen stehen "nur" die Interessen der Grosskonzerne.

Überhaupt: Wir brauchen nicht mehr Strom (und daher auch keine neuen Trassen). Wir sollten aber den vorhandenen effizienter nutzen. Zum einen durch effizientere Technik (LEDs statt Glühbirnen, SSDs statt Festplatten), zum anderen durch konsequenteres Energiesparen (Abschalten ungenutzter Geräte). Mittelfristig wird auch die Rekuperation von immer mehr elektrifizierten Verkehrsmitteln ihren Teil beitragen. Und deren Akkus können genutzt werden, um Lastspitzen abzufangen (Smart Grid).

Fazit: Herr Rösler macht offensichtlich mal wieder das, was seine Partei am besten kann: Lobby-Politik.

Gernot 15:15, 17. Okt. 2012 (CEST)

Vier Großkonzerne (EON, RWE, Wattenfall und EnBW) teilen sich den deutschen Strommarkt und diktieren die Strompreise. Mit dem Ausstieg der Stromerzeugung aus Atomkraftwerke brach ein lukratives Geschäft für diese Unternehmen ein. Jetzt wollen sich die vier Monopolisten die erneuerbaren Energien einverleiben und an der Nordsee- und Ostseeküste riesige Offshore-Windanlagen errichten.

Ich setze mich vehement für eine Entmachtung und Entflechtung von Großkonzernen ein, besonders wenn sie eine Monopolstellung innehaben. Daher bin ich ein Verfechter einer dezentralen Energieversorgung (Siehe mein Engagement in der AG-Umwelt-RLP). Jeder Eigenheimbesitzer ist in der Lage durch Miniblockheizkraftwerke Strom zu erzeugen. Das gleiche gilt für öffentliche Gebäude wie Schulen, Krankenhäuser, Amtsgebäude etc. Ein Großteil des Strombedarfs könnte schon heute auf diese Weise erzeugt werden.

Eine dezentrale Stromerzeugung würde den Bau von neuen Stromtrassen überflüssig machen, Klein- und Mittelbetriebe fördern und den Strompreis stabilisieren. Leider ist die politische Einflussnahme der Großkonzerne so groß, dass hier ein völlig falscher Weg beschritten wird. Wir Piraten sind gefordert im Bundestag energisch dagegen anzutreten.

Clemens Scholz

Allgemein geltendes Recht für Einzelfälle aufzuweichen halte ich prinzipiell für gefährlich. Ob es hier konkret tatsächlich der Energiewende hilft halte ich für fragwürdig.

Benedikt Steinhoff

der Gedanke, im Jahr 2012 Umweltschutz einzuschränken, kommt mir absurd vor: wie die Unabhängigkeit und Überparteilichkeit der Bildzeitung.

Stefan Trös

Ich bin der Meinung, dass der Bau der für die Energiewende benötigten zusätzlichen Stromtrassen zugleich umweltschonend als auch ökonomisch schnell und sinnvoll realisiert werden kann. Im Zweifel hat für mich der Umweltschutz Vorrang.

Roman Schmitt

Politik hat zuerst für den Menschen da zu sein. In diesem Falle heisst das, möglichst auf dezentrale Strukturen setzen und Freiräume für Natur und Menschen erhalten.

Ziel sollte es dabei sein, möglichst dezentrale Strukturen zu schaffen. Diese sind auch weniger anfällig für Störungen, da sie sich gegenseitig stützen und Störungen dadurch besser ausgleichen können.

Ingo Höft (aka StopSecret)

Zu unserer Energiepolitik sind für mich zunächst unsere Beschlüsse im Wahlprogramm ausschlaggebend, auch als Orientierung für die Bundespolitik, solange es dort keine genaueren programmatischen Vorgaben gibt.

Zur Frage: die Energiewende kann natürlich vorangetrieben werden, wenn man ökolische Belange ausser Acht lässt. Davon halte ich aber nichts. Dieser Ausbau darf nicht auf Kosten der Umwelt geschehen. Allerdings halte ich den Abbau einiger übertriebener Hemmnisse schon für angebracht, wenn zum Beispiel die Aufstellung von Windrädern blockiert wird, weil Anwohner in einem Kilometer Entfernung Belästigung durch Schattenwurf und Geräuschentwicklung geltend machen wollen.

micramouse

Die Umwelt ist ein komplexes und dynamisches System, in dem sich jede Maßnahme nachhaltig auswirkt. Die Geschwindigkeit einer Umsetzung hängt vom politischen Willen und dem Engagement aller Beteiligten ab, eine kreative Lösung zu finden, so dass der Umweltschutz deshalb weder eingeschränkt werden muss noch darf.

Ekynos

Ein Ausbau der Stromtrassen wäre nur dann sinnvoll, wenn diese Trassen in öffentlicher Hand wären und in erster Linie einer Absicherung dezentral arbeitender Stromproduzenten dienen würden. Wenn diese Trassen lediglich dazu verwendet werden, um Großproduzenten das Niederringen kleinerer Produzenten zu ermöglichen, dann ist im Endeffekt nichts für den Umstieg zu regenerativen Energien gewonnen.

Der Wille zum Umstieg muss in der gesamten Bevölkerung als Chance begriffen zu werden, eine Autarkie auch auf kommunaler Ebene zu verwirklichen und die Abhängigkeiten von Großkonzernen und der damit verbundenen ausgeübten Marktmacht zu vermindern. Über die Förderung regenerativer Kleinanlagen zur Stromerzeugung und eine Einspeisung in vorwiegend öffentliche Netze könnten zudem zahlreichen Kommunen zu einer weiteren Einnahmequelle verholfen werden.