Benutzer:Semon/Liquid Democracy und LiquidFeedback

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Liquid Democracy und Liquid Feedback

Meine Ansichten zu diesem Thema: Wenn sich die Piratenpartei ihren innerparteilichen Prinzipien der Basisbeteiligung und Parteitage ohne Delegierten treu und gleichzeitg handlungsfähig bleiben will, so halte ich ein funktionierendes Liquid Democracy-System für dringend notwendig und absolut sinnvoll (siehe auch Fazit der Magisterarbeit von Sebastian Jabbusch).

Wer mich in meinen Bemühungen Liquid Feedback - in dem hier skizzierten Sinne - weiterzuentwickeln unterstützen will, kann mir gern für den Themenbereich Liquid Feedback Weiterentwicklung eine Delegation erteilen.

Notwendige Eigenschaften des Systems

Unabhängig von persönlichen Ansichten zum Liquid Democracy-Ansatz und seinen verschiedenen Features (wie z.B. Delegation) muss ein Entscheidungssystem für die Piratenpartei die folgenden Anforderungen erfüllen:

  • Die Funktion des Systems muss sich an der Beteiligung/Akzeptanz der Mitglieder messen lassen. Nur wenn möglichst alle aktiven Piraten und ein möglichst großer Teil der eher passiven Piraten zumindest sporadisch teilnimmt, kann ein solches System als Erfolg gelten.
  • Die Teilnehmer sollten außerdem so repräsentativ wie möglich für die Mitgliederstruktur der Piraten sein. Unter repräsentativ verstehe ich dabei:
    • repräsentativ für die verschiedenen Landesverbände (wie es ja auch für BPT gemessen wird)
    • repräsentativ für die verschiedenen Strömungen in der Partei. Beispiel: Wenn sich nur Spackeria-Piraten und keine Aluhüte als Teilnehmer anmelden ist das schlecht. Wenn sich nur Nerds mit dem System (wirklich) zurechtfinden und Betriebswirte an der Bedienung scheitern ist das auch schlecht.
  • Das verwendete Tool ist mir dabei zunächst egal. Allerdings sollte man auf der bereits existierenden Plattform aufbauen.
  • Bei allen Software-Projekten sollte man klar zwischen den Anforderungen und dem Design/der Umsetzung trennen - so wie es die Berliner Piraten ursprünglich auch gemacht haben [[(siehe hier)]. Dieser Ansatz aus Berin wird aktuell von der AG Liquid Democracy fortgeführt: AG_Liquid_Democracy/Anforderungen.
  • Siehe auch Abstimmungsverfahren

Des Pudels Kern

Wenn man mal dass Pro&Contra zu Delegated Voting selbst bei beiseite lässt, dann liegt der Kern des Konflikts ja wohl in der Frage, der geheimen Abstimmung. Übrigens da kann man noch soviel jammern wir man will, wenn wir als Piratenpartei Liquid Democracy in Zukunft mal für echte parteiinterne Entscheidungen nutzen wollen führt an geheimen Wahlen kein Weg vorbei (siehe Parteiengesetz §15 Willensbildung in den Organen). Also:

PRO LQFB

Elektronische geheime Abstimmungen sind nicht nachvollziehbar und deshalb ist LQFB so aufgebaut wie es aufgebaut ist.

KONTRA

Geheime Abstimmungen gehören zum Kern eines demokratischen Prozesses, deshalb geht LQFB garnicht.

FALSCHE LÖSUNG

Die Accounts in LQFB anonym machen - das verkrüppelt das System total.

RICHTIGE LÖSUNG:

Ganz einfach: Ein Verfahren zur kontrollierbaren elektronischen geheimen Abstimmung entwickeln auswählen. :-) Dann kann jeder mit seinem Klarnamen Initiativen starten aber trotzdem - dort wo er will - geheim abstimmen. Übrigens widerspricht das meiner Meinung nach keineswegs den Delegationen. Ich muss meinem Delegierten halt vertrauen. Das gilt heute in der parlamentarischen Demokratie heute aber genauso.

Im Gegensatz zu den vielen berechtigten Kritikpunkten z.B. des CCC an Wahlcomputern, ist meiner Meinung nach durchaus möglich ein solches Verfahren zu entwickeln. Dazu braucht man allerdings einiges an Kryptrographie.

Man muss sich dabei immer vor Augen halten, daß auch Wahlen mit Zettel und Urne manipulierbar sind. Es geht als nicht darum eine Manipulierbarkeit im logischen Sinne komplett unmöglich zu machen, sondern darum das es sehr sehr schwer sein muss. Die Hürden kann man nocheinmal etwas niedriger legen, solange es sich nur um ein Meinungsbildungstool handelt und nicht um einen Ersatz für Parteitage oder außerhalb der Partei für Bürgerbeteiligung mit rechtlicher Verbindlichkeit.