Antrag:Bundesparteitag 2013.2/Antragsportal/PP010
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Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2013.2. Anträge werden 7 Tage nach Erstellen durch die Antragskommission zum Bearbeiten gesperrt und im Forum in der Kategorie Antragsdiskussion zur Diskussion gestellt. Im Forum sollen Argumente für und gegen den Antrag diskutiert werden.
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Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag. |
Antragsübersicht | |
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Antragsnummer | PP010 |
Einreichungsdatum | |
Antragsteller | |
Antragstyp | Positionspapier |
Antragsgruppe | Gleichberechtigung und Chancengleichheit |
Zusammenfassung des Antrags | Neutrale gesellschaftliche Plattform als Möglichkeitsraum für freie Entfaltung und Gerechtigkeit. Geschlechtergerechtigkeit ohne den Hotfix Quote. |
Schlagworte | Quote, Geschlechtergerechtigkeit, neutrale Plattform |
Datum der letzten Änderung | 04.11.2013 |
Status des Antrags | |
Abstimmungsergebnis |
AntragstitelNeutrale gesellschaftliche Plattform: bayerische Alternative zur Quote AntragstextDer Bundesparteitag 2013.2 möge den folgenden Text als Positionspapier beschließen: Die Piratenpartei erkennt an, dass die heutige Gesellschaft immer noch eine bestimmte Art des gegenderten Verhaltens präferiert und dass diese Präferenz Menschen diskriminiert, die diesem Status Quo nicht entsprechen. Die Piratenpartei setzt sich für die Dekonstruktion dieser archaischen Präferenz ein, um Geschlechtergerechtigkeit in allen Belangen, seien sie familiär, wirtschaftlich oder politisch, herzustellen. Dieses gesellschaftliche Umdenken fordert eine neutrale Plattform, auf dessen Grundlage sich alle Menschen anhand ihrer vielfältigen und keinesfalls binären Geschlechter- und sozialen Rollenbilder frei entfalten können. Solange autoritäre und von Wettbewerbsgedanken geprägte Diskurse, Arbeits- und Verhaltensweisen das öffentliche Leben prägen, haben alle Menschen einen Nachteil, die sich dieser Methoden und Verhaltensweisen nicht bedienen können oder wollen. Es ist erklärtes Ziel der Piratenpartei, eine Gesellschaft zu bauen die keinen normierten Menschen benötigt. Unser Ziel ist Vielfalt und Freiheit, und dazu brauchen wir neutrale Plattformen, in denen sich jede_r frei entfalten kann. Diese neutralen Plattformen zu schaffen ist unter anderem Aufgabe der Politik. Eine Frauenquote als Top-Down-Instrument ist nur dann erfolgreich, wenn sich Frauen die als „männlich“ geltenden Verhaltens- und Arbeitsweisen aneignen und diese weitertragen. Die Piratenpartei lehnt eine Frauenquote als Instrument und Hotfix eines kaputten Systems mit präferierten gegenderten Verhaltensweisen ab und fordert die Entwicklung einer neutralen Plattform als Grundlage einer progressiven Gesellschaft. Dazu braucht es ein weitreichendes Umdenken in den Prozessen, die momentan das öffentliche Leben bestimmen: wir fordern konkret einen Abbau von Hierarchien, eine Demokratisierung von Arbeitsprozessen, transparente Berufungs- und Einstellungsverfahren, eine Erziehung zur Diskurskultur und eine Neubewertung des Leistungsgedankens. Abbau von HierarchienDie Piratenpartei stellt fest, dass steile Hierarchien und eine damit einhergehende Werteinschätzung arbeitender Menschen einer neutralen Werteplattform diametral entgegenstehen und aus der Zeit der Industrialisierung und Vollbeschäftigung herrühren. Wir fordern eine Verflachung von Hierarchien und eine damit einhergehende Demokratisierung von Arbeitsprozessen, die längst überfällig ist für eine moderne, vielfältige Gesellschaft. Arbeitsprozesse, die keine steilen Hierarchien kennen, sind freier von Dominanz und Machterhaltungstrieben, die Menschen aussen vor lassen, die nicht der momentanen Norm entsprechen. Transparente Berufungs- und EinstellungsverfahrenWenn Berufungs- und Einstellungsverfahren nicht mehr hinter verschlossenen Türen, sondern öffentlich einsehbar und damit transparent gestaltet werden, werden Bewertungskriterien, die auf normiertes Verhalten oder Sein zurückgehen sichtbarer und können dementsprechend eingeordnet werden. Anonyme BewerbungenBewerbungen, in denen Name, Familienstand und Geburtsdatum nicht mehr auftauchen, verleiten Arbeitgeber dazu, Bewerber_innen nach ihrer Qualifikation auszuwählen, und nicht sofort nach Sympathie oder äusserlichen Merkmalen auszusortieren. Die Piratenpartei spricht sich deshalb für eine Umsetzung anonymisierter Bewerbungsverfahren bei allen Unternehmen des öffentlichen Dienstes aus. Erziehung zur DiskurskulturDie Piratenpartei stellt fest, dass Machtausübung über andere und dessen Erhalt und Ausbau veraltete Muster einer patriarchalen, industrialisierten Arbeitsgesellschaft sind, die es zu überwinden gilt. Dazu ist es notwendig, neutrale Denkmuster zu etablieren und uns von einer Kultur der Macht hin zu einer Diskurskultur zu bewegen. Das bedeutet mitnichten Friede-Freude-Eierkuchen, sondern vielmehr die Abkehr von Diskursen und Methoden, die auf Durchsetzung eigener Interessen, Machterhalt und struktureller Gewalt beruhen. Stattdessen sollten Diskurse eingeübt und präferiert werden, die auf Gemeinsamkeit und der Umsetzung gesellschaftlicher Innovationen zielen. Neubewertung des LeistungsgedankensDer Abschied von der Idee der Vollbeschäftigung, wie er beim Bundesparteitag 2012.2 beschlossen wurde oder die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens deuten ein grundsätzliches Umdenken an: wir wollen, dass Menschen sich in Zukunft nicht über ihren wirtschaftlichen Wert definieren, sondern durch ihren gesellschaftlichen. Der gesellschaftliche Wert eines Menschen bemisst sich nicht an der Leistungsfähigkeit im Wirtschaftssystem, sondern allein daran, welche Werte für die Gesellschaft geschaffen und erhalten werden können. Dieses generelle Umdenken ist maßgeblich für die Errichtung einer neutralen Plattform, auf dessen Grundlage freie Entwicklungsmöglichkeiten erst geschaffen werden können. AntragsbegründungDieser Antrag ist auf dem Landesparteitag 2013.2 der Piraten Bayern in das Landtagswahlprogramm der Piraten Bayern eingegangen und stellt eine Alternative zur Gleichstellungspolitik via Quote dar. Er geht von mündigen Menschen aus, die das Problem der gesellschaftlichen Ungleichstellung der Geschlechter erkannt haben und gemeinsam beheben wollen. Feste Quoten sind dabei ein trickle-down Instrument, während dieser Ansatz eher bottom-up funktioniert. Erste Anwendung hat diese Position in Regensburg erfahren, wo wir ohne Quote eine 50-50 Stadtratsliste aufgestellt haben, mit 2 Spitzenkandidatinnen und 6 Frauen* auf den ersten 10 Plätzen. Mögliche Konkurrenz zu den SÄA zur Quote, wobei es hier nicht speziell um Gremien/Listen innerhalb der Piratenpartei geht. Diskussion
KonkurrenzanträgeSÄA016*SÄA017*SÄA036*SÄA035*SÄA040*SÄA039
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