Bundesparteitag 2012.1/Antragsfabrik/Programmänderung 003
Inhaltsverzeichnis
Antragstitel
EU-weite Abschaffung der Zeitumstellung - ganzjährige Normalzeit Antragsteller
AG Zeitfeststellung, Ingomhhf Antragstyp
Programmänderung Antragstext
Der Parteitag möge beschließen, in die Wahlprogramme für die kommende Bundestagswahl und die Europawahl 2014 an geeigneter Stelle den folgenden Abschnitt aufzunehmen: Die Piraten setzen sich dafür ein, dass die Zeitumstellung in der Europäischen Union abgeschafft wird. Die Normalzeit (bisher auch Winterzeit genannt) soll das gesamte Jahr über gelten.
Antragsbegründung
Die Zeitumstellung in der EU wird derzeit durch die EU-Richtlinie 2000/84/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Januar 2001 zur Regelung der Sommerzeit geregelt. Dazu gibt es den Bericht der EU-Komission KOM(2007) 739 vom 23.11.2007. Umstellung des Biorhythmus'Die Anpassung an den neuen Tagesrhythmus dauert mehrere Tage bis einige Wochen. Sie ist dadurch potentiell gesundheitsschädlich, verursacht gehäuft Unfälle und verringert während der Umstellungszeitraums die persönliche und berufliche Produktivität. EnergieDie Zeitumstellung ist ein Relikt, welches in seiner heutigen Form als Nachwirkung der Ölkrise in den 70er Jahren entstanden ist. Die durch die Zeitumstellung beabsichtigte Energie-Einsparung gibt es nicht. Das bestätigen sowohl mehrere unabhängige Untersuchungen als auch die EU-Kommission, die Bundesregierung und das Umweltbundesamt. Die Einsparung an Strom für Beleuchtung wird sogar durch den Mehrverbrauch an Heizenergie durch die Vorverlegung der Hauptheizzeit überkompensiert. Der zunehmende Einsatz von Energiesparlampen wird diesen Effekt in Zukunft weiter verstärken. Wirtschaftliche KostenAuch die technische Anpassung ist je nach Bereich umfangreich. Bei Betrieben mit Nachtbereitschaft müssen gesonderte Schichtpläne ausgearbeitet werden, um die Einhaltung von arbeitszeit-rechtlichen Bestimmungen sicherzustellen. Im Eisenbahnwesen und Logistikbereich sorgt die Zeitumstellung für vermeidbare Kosten und Reisezeitverlängerungen für Fahrten während der Umstellung. ZeitskalaDurch die Zeitumstellung greift der Staat zweimal pro Jahr in den natürlichen Lauf der Zeit willkürlich ein. Die Hin- und Herverschiebung der Zeitskala ist unsinnig. Stattdessen muss die Gesellschaft bei Bedarf saisonale Arbeits- und Öffnungszeiten (weiter-)entwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass diese Aufgabe von der Gesellschaft ohne staatliche Bevormundung bewältigt werden kann. Zeitumstellung weltweitDie meisten Länder der Welt haben die Zeitumstellung nie eingeführt oder haben sie bereits wieder abgeschafft. Eine Auflistung und Übersichtskarte ist unter http://de.wikipedia.org/wiki/Sommerzeit#Liste_aller_Staaten_mit_Sommerzeit zu finden. Derzeit ist die Zeitumstellung vor allem nur noch auf Nordamerika und Europa beschränkt. Bisherige AnträgeEin Antrag zur Abschaffung der Zeitumstellung wurde bereits zum BPT 2011.2 eingereicht. Er befand sich in der Top42, wurde aber auf Grund der Gestaltung der Tagesordnung nicht behandelt. LiquidFeedback
Piratenpad
Datum der letzten Änderung
23.10.2012 |
Anregungen
Bitte hier Tipps zur Verbesserung des Antrages eintragen.
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Diskussion
Wir haben weiterhin die AG Zeitfeststellung gegründet, um die Arbeit zur Abschaffung der Zeitumstellung besser zu bündeln. Die AG ist auch Antragsteller beim BPT. Interessenten für die Mitarbeit bitte dort eintragen oder bei uns per eMail melden Dimitri 15:25, 24. Feb. 2012 (CET)
Pro/Contra-Argument: ...
- Gute (unsere) Argumente. Zusätzlich: Die Zeit nach der Sonne zu erfassen braucht wie alles, was man gut können möchte, 10.000 Stunden Übung. Das geht nur, wenn man sich nicht alle halbe Jahr wieder umstellen muss.
|Und wer nicht gerade um die 20 - 25 Jahre alt ist (biologisch die stärksten Jahre) hat schon etwas mehr mit der Zeitumstellung zu kämpfen. Das stresst zusätzlich, wo sich das Leben hier in Deutschland doch sowieso schon an der Stress-Schmerzgrenze abspielt.--Wika 08:17, 13. Mär. 2012 (CET)
- dein Gegenargument
Contra:
Ich bin unbedingt dafür, die Winterzeit und nicht die Sommerzeit abzuschaffen:
1. Der Nutzen der Sonne ist abends viel größer als morgens. Natürlich ist es für Pendler und früh Arbeitende angenehmer, wenn es hell ist, aber abends wird die viel wertvollere Freizeit mit Sonne erhellt. Wer die Wahl hat zwischen „hell im Zug/Auto sitzen“ oder „hell die Freizeit genießen“ wird sich für letzteres entscheiden. Ein Beispiel für Ostdeutschland: Am Tag vor der Zeitumstellung (24. März) geht die Sonne um 6 Uhr auf, was schön, aber unsinnig ist, und schon um 18.30 (!) unter. Tags drauf dann erst um 19.30 Uhr.
2. Es ist für viele Eulen (die übrigens in der Mehrheit sein sollen) sehr schwer, morgens aus dem Bett zu kommen. Gerade Eulen-Schüler sind in den ersten Unterrichtsstunden viel zu müde, um dem Unterricht vernünftig zu folgen. Nachtigallen haben dieses Problem nicht. Wenn sie weiterhin früher aufstehen wollen, dann können sie die freie Stunde morgens anderweitig nutzen.
3. Der Umstand, dass die Winterzeit eigentlich die Normalzeit ist, ist unerheblich. In Spanien (Gleiche Zeitzone), ist die Sonne über zwei Stunden später da. Sogar in Deutschland beträgt der Unterschied zwischen West und Ost fast eine halbe Stunde. Es gibt also gar keine echte Normalzeit.
Also: Abschaffen der Zeitumstellung ja - aber nur, wenn die Sommerzeit eingeführt wird.
- Ich bin für die Beibehaltung der aktuellen Zeitregelung. Die Argumente für eine Abschaffung sind Scheinargumente.
- Biorythmus Eine Stunde Änderung des Biorythmus zweimal im Jahr ist vernachlässigbar. Das ist weniger als die meisten Menschen ihren Biorythmus am Wochenende ändern und kein Vergleich zu Schichtarbeitern, die ihren Biorythmus im Wochentakt um je 8 Stunden ändern müssen. Energiespareffekt Ob dieser Effekt vorhanden ist oder nicht lässt sich erst feststellen wenn es im Juni und Juli eine Stunde früher dunkel wird. Hier ist nicht nur die Beleuchtung zu beachten, sondern vor allem der in den letzten Jahrzehnten entstandene Bedarf durch Unterhaltungselektronik.21 Uhr abends im Sommer wird zusätzlich Strom verbraucht werden und vier Uhr morgens wird nicht geheizt werden. internationale Regelung "Derzeit ist die Zeitumstellung vor allem nur noch auf Nordamerika und Europa beschränkt" ist ein unheimlich schwaches Argument. Natürlich besteht zwischen den Wendekreisen kein Bedarf an Zeitumstellung, also ist das eh nur in höheren Breiten ein Thema. Hier haben alle Länder eine Sommerzeitregelung gehabt und nur Flächenländer wie Russland und Kanada diese wieder abgeschafft,in denen die enorme Ost-West-Ausdehnung eh zu vielen Zeitzonen und extrem unterschiedlichen Sonnenauf- und Untergangszeiten führt. Länder, die keine Sommerzeit benutzen: Russland, Kasachstan, Mongolei, Südafrika, Teile Australiens, kleine Teile Kanadas, kleine Teile der USA, Argentinien. Es benutzen deutlich mehr Menschen in den betroffenen Breitengraden eine Sommerzeit. Aufwand/Kosten Der Aufwand ist mit 5-10 Minuten im Jahr sehr überschaubar und sinkt mit zunehmender Technologisierung der Zeitmessung. Die Kosten für jahreszeitlich wechselnde Öffnungszeiten, Fernsehprogramme, Arbeitszeiten sind deutlich höher als für die Umstellung. Lebensqualität Sonnenlicht um 21 Uhr abends bietet für den Großteil der Menschen einfach viel mehr Lebensqualität als Sonnenlicht um 4 Uhr morgens. Straßencafes, Biergärten, Open-Air-Veranstaltungen uvm. profitieren von der Sommerzeit.
- Biorythmus für ein Wochenende oder eine Woche, und Biorythmus innerhalb eines ganzen Jahres sind ganz verschiedene Sachen. Dimitri 11:35, 20. Apr. 2012 (CEST)
Unterstützung / Ablehnung
Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen
- Nsim 11:53, 27. Feb. 2012 (CET)
- Joshua.flint 04:53, 3. Mär. 2012 (CET)
- clockwork 2012-03-04@23:30
- cmrcx
- ErhabenerKoordinator
- Wika
- --Spearmind 21:43, 16. Mär. 2012 (CET)
- Käptn Nussheute, mittags [CEST]
- toslsonheute, mittags [CEST]
- Gizmolo 08:43, 04.04.2012
- Blauvogel
- Anpan
- R Mayer
Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen
- Frank&Frei
- Mario Pohle
- Monarch 13:15, 4. Apr. 2012 (CEST) Normalzeit = Sommerzeit
- Peter Herrmann
Piraten, die sich vrstl. enthalten
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