Benutzer Diskussion:Entropy/Wahlen/AVB13
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Vergleich betrifft nur Wahlverfahren mit einem Wahlgang
Erstmal danke für die interessante Auswertung! Nur eine kleine Klarstellung:
- Wer vermutet, dass dies auch dem verwendeten Wahlverfahren - der Schulze Methode - zu verdanken ist, liegt falsch. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wähler wirklich diese Kandidatinnen wollten und auch die anderen Wahlverfahren den Wählerwillen so abgebildet hätten.
Diese Aussage triffst Du ja (trivialerweise) nur für Wahlverfahren, wo in einem Wahlgang die gesamte Liste gewählt wird – denn nur die konntest Du ja hier vergleichen. Es gab aber in Berlin noch weitere Verfahrensvorschläge, zB das iterative Wählen jedes einzelnen (vorderen) Listenplatzes. Bei solchen Verfahren ist natürlich dann sehr wichtig, wer überhaupt für einen ersten (oder 2. oder 3.) Platz kandidiert. Zudem ist wahrscheinlich, dass sich dann auch eine andere soziale Dynamik entwickelt, dass also Kandidaten für vordere Plätze anderes befragt werden als für hintere. Ich kann mir somit gut vorstellen, dass mit einem iterativen Verfahren die Liste anders ausgesehen hätte. --Jorges 20:10, 3. Mär. 2013 (CET)
- Vor allem hätte sie mit iterativ kürzer ausgesehen, da wir nicht so viel Zeit gehabt hätten, um 14 Listenplätze zu wählen. Ansonsten: Das Wahlverfahren hat auch wieder Einfluss auf das Stimmverhalten. Die Auswertung mit einem anderen Verfahren kann allenfalls eine mehr oder weniger grobe Annäherung an das Ergebnis sein, das mit diesem Verfahren tatsächlich erzielt worden wäre. Michael Ebner 09:09, 4. Mär. 2013 (CET)
Vergleich zeigt vor allem, dass Schulze robust gegen taktisches Wählen ist
Hi Entropy,
spannende Auswertung.
Eines bitte ich dich zu beachten:
Das gewählte Wahlverfahren hat Einfluss auf die Stimmabgabe.
Du unterstellst, dass die Wähler*innen genauso gewählt hätten, wenn andere Wahlverfahren genutzt worden wären. Da man jedoch weiß, dass gewisse Formen taktischen Wählend (zum Beispiel eine aussichtsreiche Gegenkandidatin, die man verhindern will, maximal abwerten) bei Schulze keinen Effekt zeigen, verzichtet man im Zweifel darauf. Hätten wir ein anderes Wahlverfahren ausgewählt, hätten die Stimmzettel u. U. anders ausgesehen.
- Hallo Johannes, ja, es ist korrekt, das die passende Wahltaktik vom Wahlverfahren abhängig ist, und die gleiche Taktik bei einem anderen Verfahren zu einem ungewünschten Ergebnis führen könnte.
- Mein Hinweis "Dies gilt allerdings nur, wenn a) ... b) tatsächlich die meisten Wähler das Wahlverfahren hinreichend verstanden haben, so dass sie ihren Willen adäquat auf dem Stimmzettel wiedergegeben haben" mag vielleicht nicht explizit genug sein. Damit beruhten die Aussagen auf der Annahme, dass praktisch gar nicht taktisch, sondern ehrlich gewählt wurde. Weiter unter schrieb ich "Sämtliche Ergebnisse beruhen auf der Annahme, dass die Wähler unabhängig vom Wahlverfahren gleich abgestimmt hätten, d.h. keine Wahltaktik verwendet hätten. Das kann man allerdings nie ausschliessen."
- Taktisches Wählen ist post-hoc auch kaum nachzuweisen, da die Angaben stets den tatsächlichen Wünschen des Wählers entsprechen könnten. Der Wähler müsste also die Taktik selbst zugeben.
- Bei anderen Wahlverfahren können sie meist gar nicht "genauso" wählen, weil die Wählerwille ganz anders ausgedrückt werden muss, z.B durch Punkte oder Einzelstimmen. Aus einer Punktwertung lässt sich jedoch iA eine Reihenfolge ableiten, in dem man die Informationen über Punktabstände zwischen den Kandidaten weglässt.
- Die Aussage, dass die "Übertreibung", also das möglichst hohe Werten von eigenen Favoriten bei gleichzeitigen Abwerten von deren Gegnern, sogar noch hinter unbeliebte Kandidaten, bei der Schulze- Methode keinen Effekt hätte, ist jedoch nachweislich falsch. Diese Taktik kann sogar bei den meisten Wahlverfahren erfolgreich angewendet werden. --Thomas 02:19, 14. Mär. 2013 (CET)
Daher zeigt deine Auswertung evtl. auch: Wenn alle Auswertungsmethoden zu ähnlichen Ergebnissen kommen, zeigt das evtl. dass Schulze robust gegen taktisches Wählen ist und die Wähler*innen daher auf taktisches Wählen weitgehend verzichtet haben.
- du meinst vielleicht, die Schulze-Methode wäre hinreichend komplex, so dass man die Wähler glauben machen könnte, dass taktisch Wählen sinnlos wäre? ;)
Würde man ein Score-Voting-Ergebnis im Gegenzug z. B. mit Schulze auswerten, vermute ich weitaus größere Differenzen, weil Score-Voting zu taktischem Wählen einlädt. --Johannesponader 22:11, 13. Mär. 2013 (CET)
- genau das habe ich in der Analyse der #AVPampa/NRW getan. Diese ist besonders aufschlussreich, da dort durch das Ergebnis der Vorwahl die Wähler bereits sehr Informationen bekamen, die sie für Taktik verwenden hätten könnten. Dennoch konnte man bei der Bewertungswahl fast kein befürchtetes Bullet-Voting feststellen und die Auswertung mit dem Schulze-Simple Verfahren ergab fast das gleiche Ergebnis. Wenn also Schulze per se Taktik verhindern könnte, dann dürften die Wähler wohl ehrlich gewählt haben. Im Übrigen hat Bewertungswahl einen Interessanten Vorteil bei taktischem Wählen: wenn sich z.B. zwei ähnliche grosse Gruppen taktisch bekämpfen, hebt sich deren Effekt auf und die Meinung der restlichen ehrlichen Wähler bestimmen effektiv die Gewinner. Bei Schulze hingegen würden sie die Gruppen zwar auch aufheben, jedoch der Wille ehrlichen Wähler aber verfälscht im Ergebnis widergegeben. --Thomas 02:19, 14. Mär. 2013 (CET)
Schulze Proportional Ranking
Hier ist das Ergebnis nach Schulze Proportional Ranking:
1. Cornelia Otto
2. Miriam Seyffarth
3. Lena Rohrbach
4. Laura Dornheim
5. Ulrike Pohl
6. Jan Hemme
7. Mareike Peter
8. Andreas Pittrich
9. Enno Lenze
10. Stephan Urbach
11. Heide Hagen
12. Fabricio Martins do Canto
13. Michael Melter
14. Anisa Flieger
15. Mechthild Bock
16. Björn Glienke
17. Tibor Jens Schade
18. Jens Kuhlemann
19. Robert Ulmer
20. Frank Thiesen
21. Michael Konrad
22. Hannes Wünsche
23. Bettina Günter
24. Jürgen Nowak
25. Daniel Schweighöfer
26. Angelika Brinkmann
27. Hans Martin Fleischer
28. Andreas Böttcher
29. Georg von Borovinczeny
30. Arthur Kaiser
31. Rik Aulfes
32. Frank Röder
33. Michael Ickes
34. Gerald Wünsch
35. Klaus-Dieter Krause
36. Karin Remeikis
37. Lür Waldmann
38. Thomas Strenger
39. Hans Joachim Weinberger
40. Sebastian Schneider
41. Maria Rosenau
42. Achim Bartsch
43. Jens Müller
44. Michael Mittelbach
45. Hartmut Semken
46. Frithjof Binder
Die Laufzeit zur Berechnung aller Plätze beträgt 7 Sekunden (auf einem kommerziellen Intel Pentium i3 3,10 GHZ). Markus Schulze 14:27, 20. Mai 2013 (CEST)