NDS:AG Energiepolitik/Biogas

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Problematiken bei Agrargasanlagen:

  • Niedersachsen, als größtes Agraland Deutschlands kann sich schon heute nicht mehr selbst ernähren. Niedersachsen ist derzeit auf Lebensmittelimporte angewiesen. Das liegt an der Energiegewinnung und an der Fleischproduktion. Das bedeutet in der Regel, die Fläche, die wir hier nicht für Lebensmittel nutzen, wird anderswo den Urwäldern abgerungen.
  • Die Flächennutzung der landwirtschaftlichen Flächen zu Energiezwecken verteuert die Pachtpreise derart, dass eine landwirtschaftliche Nutzung zur Nahrungsmittelproduktion unrentabel wird.
  • Große (Mono-)Kulturen an Energiepflanzen (vor allem Energiemais) haben erhebliche, negative Auswirkungen auf Flora und Fauna. Nahezu alle Tierarten werden zurückgedrängt, nur vereinzelte Tierarten profitieren, so z.B. Wildschweine, die zur entsprechenden Plage werden. Die Bodenerossion wird beschleunigt.
  • Es sollten nur solche Reststoffe vergast werden, die ohnehin anfallen.
  • Auch das Vergasen von Gülle ist kritisch zu betrachten.
    • Besser ist, keine Gülle zu erzeugen, sondern Kot und Urin getrennt zu sammeln und als Dünger auf die Felder aus zu bringen. Damit kann der Bodenerrosion wirksam begegnet werden. (Die Vermischung von Kot und Urin zu Gülle mindert den biologischen Nutzwert erheblich. Ideal ist, den Urin z.B. mit Stroh zu binden.)
    • Das Ausbringen von "Mist" auf Grünflächen bindet pro Tonne Humus 1,8 t CO2 und fördert dadurch die Fruchtbarkeit und wirkt dem Klimawandel entgegen.
  • Kraft-Wärme-Kopplung steigert zwar den Wirkungsgrad, beide Energieformen werden aber oft nicht gleichzeitig benötigt.
  • Bei der Verwertung von Biomasse zur Verbrennung handelt es sich um einen regenerativen Prozess. Der "Schaden" kann regerneriert werden. Zu bevorzugen sind generative Energieträger, die erst gar keinen "Schaden" verursachen, Spitzenreiter sind hier Windenergie und Sonnenenergie.
  • Wir sollten nicht vin Biogas sprechen, sondern von Agrargas. Mit biologisch-dynamischer Landwirtschaft hat Biogas absolut garnichts zu tun.

alternativen zum Maisanbau

Biogas aus Wildpflanzen

Die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau untersucht zusammen mit mehreren Projektpartnern derzeit die Eignung von Wildpflanzen für die Verwendung in Biogasanlagen. Bei den heutigen Rohstoffkosten könnten mehrjährige anspruchslose Pflanzenarten wirtschaftlich eine interessante Alternative für Biogasanlagenbetreiber darstellen und gleichzeitig einen Beitrag zur Entschärfung der Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft und Naturschutz leisten.

Neben Biomasseerträgen, Trockensubstanzgehalten und Biogaserträgen stehen auch ökologische Parameter wie Wechselwirkungen zwischen Wildpflanzenäckern und Wildtieren, Eignung als Lebensraum und Bedarf an Düngung und Pflanzenschutz auf dem Untersuchungsprogramm.

Einbezogen werden u.a. die Arten:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Greenpeace Magazin
Biogasrat e.V.

Anträge für LPT 2012.x

Biogas_aus_Wildpflanzen

Größe der Anlage

Je größer eine Biogasnalage ist, umso größer sind die benötigten landwirtschaftlichen Nutzflächen, die zum Anbau der erforderlichen Biomasse notwendig sind.
Wenn z.B. zur Erzeugung von Biogas (Methangas), Gras- oder Maissilage in der Anlage verwendet wird, sind daür folgende Anbauflächen erforderlich:

Für das Betreiben einer Anlage von 0,5 MW elektrische Einspeisung ist eine Fläche von ca. 200 ha (=2.000.000 m2) Maisanbaufläche notwendig.
Bei Nutzung von Grassilagen ist diese Fläche mehr als doppelt so groß, also 400-600 ha, da Gras nur 50 % der Energie von Mais besitzt, ist auch der energetische Ertrag pro Flächeneinheit um ca.50% reduziert.

Mit der Größe der Anlage steigt somit der Bedarf an Biomasse gewaltig an. Dies führt in verstärktem Maße zum Anbau von Monokulturen, insbesondere von Mais und somit zum erhöhten Einsatz von Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung und Düngemitteln mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf unser Grundwasser. Zusätzlich tritt mit dem hohen Flächenbedarf für landwirtschaftliche Anbauflächen eine Flächenkonkurrenz zwischen Nahrungsmittel – und Energiepflanzenerzeugung ein, was langfristig zu steigenden Pachtpreisen für landwirtschaftliche Nutzflächen führt und infolgedessen zu erhöhten Futtermittelpreisen und letzendlich eine Verteuerung der Nahrungsmittelpreise zur Folge hat.

Je mehr Biomasse für die Erzeugung von Biogas benötigt wird, umso größer ist auch die Anzahl der Transporte die anfallen um die benötigte Biomasse von den landwirtschaftlichen Anbauflächen zur Biogasanlage zu befördern. Der Rücktransport, der bei der Erzeugung von Biogas anfallenden Gärreste (in fester und flüssiger Form), von der Anlage zurück zu den landwirtschaftlichen Flächen, steigt ebenso an.

So sind z.B. für das Betreiben einer industriellen Groß-Biogasanlage mit einer Leistung von 1,4 MW elektrischer Einspeisung etwa 7200 Fahrten jährlich notwendig. Da in den Wintermonaten keine Ausbringung von Gülle möglich ist, konzentrieren sich die Transporte von Biomasse und Gärresten auf das Frühjahr und die Ernteperioden und müssen dann entsprechend massiert durchgeführt werden.

Die Unfallgefahr, gerade auch für unsere Kinder, im Straßenverkehr steigt entsprechend der Größe der Anlage und der dafür notwendigen Transportfahrten, proportional an.


weiterführende Links


Größen und Vergütung:


Arten von Biogasanlagen: