HowTo Wahlleiter

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Dieses HowTo soll dazu dienen, die Abstimmungen auf Parteitagen effektiver und effizienter zu gestalten. Daher sollen hier praktische Erfahrungen gesammelt werden von Wahlleitern und Wahlhelfern.

Wahlleiter

  • Der Wahlleiter muss sich im Vorfeld der Veranstaltung mit dem Inhalt der Satzung der Gliederung und der Geschäftsordnung der Versammlung auseinandergesetzt und diese gelesen, sowie verstanden haben.
  • Es ist hilfreich die Satzung und Geschäftsordnung in ausgedruckter oder digitaler Form griffbereit haben, um bei Unklarheiten schnell nachschlagen zu können.

Wahlhelfer

  • Es müssen mindestens zwei Wahlhelfer vorhanden sein.
  • Es wird vorgeschlagen zwei Wahlhelfer pro 25 anwesende Mitglieder zu ernennen.
  • Eine gerade Anzahl von Wahlhelfern ist sinnvoll, um Zweiergruppen (Stichwort: Vier-Augen-Prinzip) zum einsammeln der Stimmkarten und auszählen der Stimmen zu bilden.
  • Die Wahlhelfer sollten schon im Voraus gesucht werden. So können sie bereits im Voraus Informationen erhalten. Der Wahlleiter muss dann nicht viel erklären, was Zeit spart.

Wahlurnen

  • Es ist sinnvoll bei größeren Versammlungen mehrere Wahlurnen vorzubereiten. Das verkürzt die Abstimmungszeit.
  • Wahlhelfer sollten die Wahlurnen zu den Wählern tragen und nicht andersherum. So kommt es insbesondere bei engeren Lokationen nicht zu Chaos.
  • Der Wahlleiter muss vor jeder Wahl überprüfen, dass die Wahlurnen leer sind! Dem Auditorium die leeren Wahlurnen zeigen (vorführen) sonst kann die Wahl angefochten werden.

Stimmzettel

  • Die Stimmberechtigten sollten darauf hingewiesen werden ihre Stimmkarte und Stimmzettel immer bei sich zu tragen und diese bei frühzeitigem Verlassen der Veranstaltung zu entsorgen (zerreißen oder mitnehmen, auf keinen Fall auf dem Tisch liegen lassen!)
  • Die Stimmzettel müssen sich von Wahlgang zu Wahlgang unterscheiden. Unterschiedliche Farben, aufgedruckte Wahlgangnummer oder Sonstiges. Einfach 4 Farben abwechselnd zu verwenden reicht nicht aus!
  • Stimmzettel sollten immer nur für eine Wahl benutzt werden (also beispielsweise nicht die Wahl aller Vorstandsposten gleichzeitig), da sich sonst die Länge der Auszählung massiv verlängert.
    • Außerdem ist keine weitere Kandidatur möglich (z.B. Kandidat für Vorsitzenden, der sich bei Nicht-Wahl als stellvertretender Vorsitzender zur Verfügung stellt).

Ausgabe

  • Zur Ausgabe der Stimmzettel gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder zusammen mit der Akkreditierung, oder pro Wahlgang. Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile, die im Folgenden beschrieben werden.

bei Akkreditierung

  • Vorteile:
    • Zeitersparnis pro Wahlgang, da nicht bei jedem Wahlgang Stimmzettel neu verteilt werden müssen. Dies wirkt sich insbesondere bei wenigen Wahlhelfern aus.
  • Nachteile:
    • mögliches Missbrauchspotenzial durch weitergegebene Stimmzettel von Piraten, die die Versammlung bereits verlassen haben.
    • Probleme mit Leuten die Wahlzettel vor einem Wahlgang ausfüllen und sich bei dem Wahlgang noch die Zusammensetzung der Kandidaten ändert
    • Gefahr, dass Leute Stimmzettel eines falschen Wahlganges in die Urne werfen

pro Wahlgang

  • Vorteile:
    • Es erhalten nur Piraten einen Stimmzettel die bei der betreffenden Wahl auch tatsächlich anwesend sind.
  • Nachteile:
    • Größerer Zeitaufwand, da pro Wahlgang neue Stimmzettel ausgeteilt werden müssen.
  • Der Wahlleiter sollte darauf achten den Wahlhelfern zum verteilen exakt so viele Stimmzettel auszugeben wie akkreditierte Piraten anwesend sind, um sicher zu stellen, dass nicht mehr Stimmzettel als akkreditierte Piraten ausgegeben werden können.

Inhalt

  • Für den Inhalt der Stimmzettel gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder werden die Stimmzettel mit den Namen der Wahl und den jeweiligen Kandidatennamen gefüllt oder mit Buchstaben, denen pro Wahl Kandidaten zugeordnet werden. Beide Möglichkeiten werden mit ihren Vor- und Nachteilen im Folgenden beschrieben.

Namen der Kandidaten

Auf Stimmzetteln sollten alle Namen untereinander stehen. Dies erleichtert die Auszählung, da eindeutiger erkennbar ist wer gewählt wurde.

  • Vorteile:
    • Kandidatennamen sind im Gegensatz zu Buchstaben eindeutig
  • Nachteile:
    • Da sich gezeigt hat, dass per Hand auf den Stimmzetteln eingetragene Kandidaten schlechter abschneiden als bereits namentliche aufgeführte Kandidaten, sollten die Stimmzettel erst gedruckt werden, wenn die Kandidatenliste geschlossen ist. Bei Wahlen ohne Bewerbungsfrist müsste dies also vor Ort geschehen.

Buchstaben, denen Kandidaten zugeordnet werden

Statt mit den Namen der Kandidaten können die Stimmzettel mit Buchstaben von A bis H (bei mehr als acht zu erwartenden Kandidaten sollte dies erweitert werden) gefüllt werden, denen pro Wahl jeweils ein Kandidat zugeordnet wird.

  • Vorteile:
    • Stimmzettel können im Vorfeld der Veranstaltung ohne Kenntnis zur Wahl stehenden der Kandidaten gedruckt werden.
  • Nachteile:
    • Verwechselungen der Zuordnung zwischen Buchstaben und Kandidat können auftreten.

Abstimmung & Auszählung

offene Abstimmung

  • Bei dieser Art der Abstimmung müssen die Wahlhelfer die erhobenenen Stimmkarten zählen. Es ist deshalb Vorbereitung notwendig, um die Zählung der Stimmkarten möglichst effizient zu gestalten:
    • Es sollte ein Plan des Saales angefertigt und dieser in gut abgrenzbare Sektoren aufgeteilt werden. Jedem Wahlhelfer wird dann ein Sektor zugewiesen. Er notiert sich die Ergebnisse und gibt sie an den Wahlleiter weiter.
    • Der Wahlleiter fragt nacheinander die unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten ab. Die Wahlhelfer sollten dem Wahlleiter ein vorher abgesprochenes Zeichen geben, wenn sie mit dem Auszählen ihres Sektors fertig sind (z.B. Hand heben).
    • Eine Software zur Tabellenkalkulation sollte bereit stehen, in dem die Ergebnisse der Wahlhelfer addiert werden können. Eine Vorlage sollte vorbereitet werden. (Für kleinere Gruppen sollte ein Taschenrechner ausreichend sein.)
    • Die Sektoren des Saals können möglicherweise mit Klebebändern auf dem Boden markiert werden und so die Wahlhelfer unterstützen.

Probeabstimmung

  • Nach Ernennung der Wahlhelfer bietet es sich unter Umständen an, eine offene Probeabstimmung abzuhalten. Dazu halten alle stimmberechtigten Mitglieder ihre Stimmkarte hoch und diese werden gezählt. Vorteil: Es wird ersichtlich, ob die Anzahl der akkreditierten Piraten korrekt ist und es wird überprüft, ob die Wahlhelfer korrekt auszählen.

geheime Abstimmung

  • Wahl
    • bei der Wahl ist das Aufzeichnen (Bild und Ton) vom Wahlvorgang zu untersagen. (Das Heißt weder das Ankreuzen noch das Einwerfen und auch nicht den angekreuzten Stimmzettel)
    • Eine geheime Wahl muss möglich sein. (Wahlkabinen oder abgeschirmte Räume müssen bereitgestellt werden.)
    • optional können die Wahlhelfer die Anzahl der abgegebenen Stimmzettel je Wahlurne notieren (Strichliste).
  • Bei der Auszählung der Stimmzettel ist darauf zu achten, dass Interessierte die Auszählung beobachten dürfen können.
    • Die Beobachter der Wahl sollten darauf hingewiesen werden, dass Auszählungsergebnisse nicht vorzeitig getwittert oder anderweitig veröffentlicht werden dürfen.
  • Ein seperater Raum für die Auszählung ist hilfreich, da dort konzentrierter gearbeitet werden kann.
  • Der Wahlleiter kann zwar direkt an der Auszählung mitwirken, es ist jedoch sinnvoll, wenn er sich bei der Auszählung nicht selbst aktiv wird, sondern die Koordination übernimmt und den Überblick bewahrt.
  • Ablauf der Auszählung:
    1. Zählen wie viele Stimmzettel abgegeben wurden (falls mehr Stimmzettel in der Urne sind als eingeworfen wurden, kann später als Kontrollsumme dienen)
    2. Falsch abgegebene Stimmzettel (falsch im Sinne von Wahlzettel einer anderen Wahl) aussortieren.
    3. Ungültige Stimmen identifizieren, ggf. strittige Fälle klären.
    4. Eigentliche Auszählung der Stimmen
  • Kann bei der Wahl nur eine Stimme abgegeben werden bietet es sich an erst Haufen zu machen und diese dann zu zählen.
  • Bei mehreren Stimmen ist es schwieriger (z.B. Richterwahl). Hier sind Strichlisten hilfreich.
  • Grundsätzlich sollte das Vier-Augen-Prinzip angewandt werden. Einer zählt, einer kontrolliert.

Weiteres benötigtes Material

  • Für den Fall, dass Stimmzettel pro Wahlgang angefertigt und ausgegeben werden: möglichst viele Drucker mit einheiltlichem Druckbild (also alle Laser), die am besten einheitlich angesprochen werden können (Netzwerk).
  • Umschläge: Kleinere, in die jeweils der Inhalt einer Urne/Wahlgang und der dazugegörige Auszählungszettel passen (für Wahlen mit A6 also A5, für Wahlen mit A4 also A4 Versandtaschen), Größere in die die Kleineren pro Wahlgang zusammengefasst werden können. Anzahl: Kleinere = Urnen * erwartete Wahlgänge, Größere = Anzahl der zu erwartenden Wahlen. Jeweils + Sicherheitszuschlag >15%.
  • Wahlkabinen: Besonders bei Aufstellungsversammlungen und Personenwahlen, Anzahl so viele wie möglich.
  • Stifte, so viele wie mögliche Kulis o.ä. (digitale Menschen neigen dazu analoges Schreibgerät zu vergessen).
  • Klebeband

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