Bewusste Delegationen

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Ein Delegationskonzept für eine Ständige Mitgliederversammlung

Das Delegationskonzept einer künftigen SMV könnte aus aus drei auf einander aufbauenden Delegationsmöglichkeiten (Stufen) bestehen, welche alle explizit eingeschaltet werden müssen (opt-in):

  • Stufe 0: Keine Delegation
  • Stufe 1: Präferenzdelegation
  • Stufe 2: Stimmweitergabe erlaubt (Transitive Delegation)

Die Werkseinstellung nach erstmaliger Anmeldung am System ist Stufe 0 (Keine Delegation). Bin ich mehr als 3 Monate nicht am System angemeldet fällt die Delegationsstufe auf die nächst niedrigere. Somit ist spätestens nach 6 Monaten ohne Anmeldung am System (kein Interesse) wieder die Delegationsstufe 0 erreicht und die Delegationen ruhen.

Im folgenden werden die Auswirkungen der verschiedenen Stufen erläutert. Jeder Teilnehmer der SMV kann Delegat (Sender von Delegationen) oder Delegierter (Empfänger von Delegationen) sein. Bei den Erklärungen erfolgt zuerst die Erklärung der jeweiligen Stufe aus Sichtweise des Teilnehmers als Delegat und danach aus Sicht des Teilnehmers als Delegierter.

Stufe 0: Keine Delegation

Ich stimme ausschließlich direkt ab.

  • Es erfolgt keine Weitergabe meiner Stimme; beschließe ich nicht selbst abzustimmen verfällt meine Stimme.
  • Es erfolgt keine Weitergabe der auf mich delegierten Stimmen. Stimme ich nicht ab, verfällt aber nur meine eigene Stimme; die auf mich delegierten Stimmen werden an meine Delegaten zurückgegeben.

Stufe 1: Präferenz-Delegation

Ich erstelle mir eine Liste aus Personen -- im folgenden Delegierte genannt -- und sortiere diese entsprechend meiner Präferenz. Meine Liste kann maximal so viele Delegierte enthalten wie am System akkreditiert sind, sollte aber mindestens einen Delegierten enthalten. Eine leere Liste entspricht der Delegations-Stufe 0 (Keine Delegation).

  • Stimme ich nicht selbst ab, so wird meine Stimme an meinen ersten Delegierten aus meiner Liste weitergegeben. Stimmt mein Delegierter dabei nicht selbst ab, bekomme ich meine Stimme wieder zurück und die Stimme wird (insofern vorhanden) auf den nächsten Delegierten aus meiner Liste vergeben. Stehen keine weiteren Delegierten in meiner Liste, verfällt meine Stimme.
  • Erhalte ich Delegationen der Stufe 1 und stimme ich nicht selbst ab, wird nur meine Stimme weiter delegierte oder verfällt. Die Stimmen meiner Delegaten mit Stufe 1 gebe ich zurück.

Stufe 2: Stimmweitergabe erlaubt (Transitive Delegation)

Auf der höchsten Delegtionsstufe kann ich für jeden Delegierten aus meiner Liste auswählen, ob ich es meinem Delegierten erlaube, meine Stimme ggf. auch weiterzugeben. Diese Option wird nur dann aktiv, wenn ich mindestens einem Delegierten aus meiner Liste explizit die Weitergabeerlaubnis erteile und gilt auch nur für diesen. Bei dieser Einstellung sind Kettendelegationen möglich.

  • Ist das Ende meiner Liste erreicht ohne dass es bisher zur Abstimmung gekommen ist, so darf der erste Delegierte aus meiner Liste mit Weitergabeerlaubnis meine Stimme an wiederum seine Delegierten weitergeben. Für den Fall, dass es auch hierbei nicht zu einer Abstimmung gekommen ist, wird mir meine Stimme zurückgegeben und der Prozess setzt sich mit dem nächsten Delegierten aus meiner Liste mit Weitergabeerlaubnis fort. Ist das Ende der Liste erreicht verfällt meine Stimme.
  • Empfange ich Delegationen der Stufe 2 und stimme ich nicht selbst ab. Gebe ich meine Stimme und die Stimmen meiner Delegaten weiter.


Hinweis: Ich habe bewusst die Ich-Form für die Erklärungen der Auswirkungen verwendet um die Anschaulichkeit zu vereinfachen. Für den Teilnehmer münden diese natürlich nicht in Arbeit aus. Die Arbeit des Teilnehmer beschränkt sich auf die Erstellung der Liste und dem Setzen von ein paar Häkchen.

Zusatzoptionen

Ablehnung von Delegationen

  • Ich kann Delegationen auf mich grunsätzlich ablehnen. Dieser Status wird nach außen hin angezeigt.
  • Ich kann Delegationen auch teilweise ablehnen. Wird dabei auf mich delegiert, kann ich optional den Empfang dieser Delegationen ablehnen.

Benachrichtigungen

Das System ist eng verbunden mit einem Benachrichtigungssystem, welches mich über den Umgang mit meiner Stimme in Kenntnis setzt. Folgende Optionen sind voreingestellt (opt-out): Ich werde benachrichtigt

  • wenn meine Stimme verfallen ist.
  • wer mit meiner Stimme abgestimmt hat und wie das Ergebnis der Abstimmung war. Dabei wird mir die komplette Delegationskette angeben.

Eigenschaften

Vorteile

  • Alle Delegationsoptionen müssen explizit eingeschaltet werden und veranlassen den Benutzer sich mit seinen Delegationen auseinanderzusetzen.
  • Vergebenen Delegationen entfallen mit der Zeit, wenn der Teilnehmer inaktiv ist.
  • Das Delegationssystem ist maximal transparent und selbstbestimmt.
  • Trotz der scheinbaren Komplexität ist das System benutzerfreundlich:
    • Suchbox für Kandidaten -> Kandidat hinzufügen
    • Liste der Delegierten sortierbar durch drag and drop
    • Auswahlbox mit Häkchen für: Delegationen weitergeben erlauben/nicht erlauben (default)

Nachteile

Etwas aufwendiger zu implementieren.

Fazit

Ich erstelle mir eine Liste an Kandidaten; hinter jedem Kandidaten kann ich ein Häkchen setzen, ob die Weitergabe der Stimme gestatte ist. Wenn ich es wünsche ist es praktisch möglich, dass meine Stimme nicht verfällt. Wenn ich es wünsche behalte ich die volle Kontrolle über meine Stimme und kann nachvollziehen was damit passiert.

Delegationskonzept GUI-Skizze.png

Technische Umsetzung

Dieser Absatz in noch in Bearbeitung! Er soll verständlich machen, wie das System intern funktionieren könnte. In Abbildung 2 ist ein Flussdiagramm zur Abstimmung zu sehen.

Die Unterroutine Liste expandieren ergänzt die Delegationsliste des Teilnehmers um die Transitiven Delegationen, welche durch die Weitergabeoption (Stufe 2) entstehen. Ein kleines Beispiel weiter unten erläutert den Verlauf der Listenexpansion.

Flussdiagramm

Abbildung 2: Flussdiagramm

Kleines Beispiel

Das Beispiel-System habe genaue 4 Teilnehmer, A,B,C und D.

Jeder Teilnehmer hat seine Delegiertenliste (ein kleines x kennzeichnet die Weitergabe der Delegation):

#  1  2  3
A: B  Dx 
B: 
C: D
D: B  Cx Ax 

Schauen wir uns nun die Delegierten-Liste für Teilnehmer A an so fällt auf, dass wir diese um die Teilnehmer aus der Liste von D ergänzen müssen. A hat seinem Delegierten D nämlich die Weitergabe der Stimme erlaubt.

Die expandierte Liste von A ist vorerst:

A: 1. B 
   2. D 
   3. B
   4. C
   5. A

Delegierte B ist doppelt und fällt raus. A kann nicht auf sich selbst delegieren und fällt ebenfalls raus. Somit ist die fertige Liste:

A: 1. B 
   2. D 
   3. C