Benutzer Diskussion:Pono/Konsenssuche

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Ziel dieser Seite

Diskussion der Beschreibung eines Konzepts zur Konsenssuche

Begriffe

  • Meinung: Bewertung eines Ziels oder Lösungswegs
  • Konsenssuche: Streben nach einer Lösung, die auf möglichst breite Zustimmung stößt

Ausgangssituation

Demokratieverständnis

Demokratie wird oft damit verbunden, für bestimmte Probleme durch Mehrheitsentscheidungen eine Lösung zu bestimmen.

Wenn ich nur den Anspruch erhebe, eine Mehrheit für meine Lösung zu erreichen, ignoriere ich die Ansprüche eines großen Teils der Gemeinschaft Ich nicht! Daher möchte ich eine möglichst breite Zustimmung zu einer Lösung anstreben Demokratie steht für Volksherrschaft.

Diese sehe ich dann gegeben, wenn die Bedürfnisse eines jeden berücksichtigt werden, statt die eines Teils, welcher Größe auch immer.


Systeme

Heute gibt es Plattformen (LQFB, Piratenforum,...), in denen jeder Benutzer frei ist, seine Ziele, Wünsche, Meinungen, Maßnahmen darzustellen.

Leider können sie nicht darstellen, dass zwei verschiedene Beiträge die selben Ziele haben, darüber hinaus können zwei Vorschläge unterschiedlichen Zielen dienen.

Sie sind vor allem nicht so aufgebaut, dass unterschiedliche Meinungen aufgelöst werden, sondern sie konkurrieren miteinander, eine Polarisierung findet statt, Ziel der Teilnehmer ist es, eine Mehrheit zu erreichen.

Verständnis und Klarheit

Wir sind gewohnt, zu argumentieren um einen anderen zu überzeugen, oft ohne den Willen aufzubringen, die Haltung des anderen zu verstehen, da die eigene Sicht vollkommen logisch ist. Dabei mag der andere auch überzeugt sein, aber ein anderes Ziel verfolgen.

So haben beide Beteiligte recht, werden aber nicht zu einer gemeinsamen Lösung finden.

Wenn man die Meinungen durch Unterstützung anderer gewichtet, eine Mehrheit sucht, wird die unterlegene Seite voraussichtlich kein Gehör mehr finden, was latent eine Quelle für Unfrieden in einer Gemeinschaft ist.

  • Das ist ein Grundirrtum. Jeder kann und soll Minderheitsvoten respektieren, denn bekanntlich treten alle wichtigen neuen Ideen als Minderheitsvoten in die Realität!
    • Mir wurde in Mumble schon oft genug eine haltung entgegengebracht, die etwa ausdrückte: "Die Mehrheit hat immer recht." WO also siehst du den Irrtum? --Pono 15:59, 29. Feb. 2012 (CET)

Viele Diskussionsteilnehmer beginnen ein Thema mit dem Vorschlag einer Lösung, ohne sich bewusst darüber sein, welches Ziel sie damit erreichen wollen.


Das kann dazu führen, dass die Teilnehmer sich darüber streiten, ob das Ziel, das mit der vorgeschlagenen Lösung angestrebt werden soll, erstrebenswert ist oder nicht.

Ein Ziel eines anderen abzulehnen macht nur dann Sinn, Wirklich "nur dann"?? wenn jemand durch die Durchsetzung einen Schaden erleidet.

Dieser Zusammenhang ist in vielen Fällen aber nicht vorhanden. Um zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen, sollte man das angestrebte Ziel der Lösung neben das Ziel stellen, den befürchteten Schaden zu verhindern. So können neue Lösungen entwickelt werden.

Beispiel

Hugo: "Ich will endlich ein Bedingungsloses Grundeinkommen für alle haben!" Heinz: "Niemals! Dann kommen alle Leute aus ärmeren Ländern her und lassen sich durchfüttern."

Das Ziel von Hugo ist es, (u.a.) die Repressalien gegen Arbeitslose abzuschaffen.

Ein Lösungsansatz wäre es, allen Menschen ein Grundeinkommen zu gewähren.

Eine bedingungslose Auszahlung beinhaltet, dass jeder, der hier lebt, auch das Grundeinkommen beziehen kann.

Das ist aber keine Grundvoraussetzung, um Hugos Ziel zu erreichen.

Eine Lösung, die beiden Teilnehmern gerecht wird, ist leicht zu finden, sobald beide ihre Ziele beschreiben.

Ziele eines Konsenssuchsystems

  • Gleiche Rechte für alle Diskussionsteilnehmer
  • Unterstüzung der Diskussionsteilnehmer
  • Schaffen von Klarheit über Motive der Teilnehmer
  • Klarheit in der Kommunikation schaffen.
    • Missverständnisse überwinden
  • Klarheit in der Darstellung der Informationen schaffen
  • Gemeinsames Arbeiten unterstützen
    • Konkurrenz von Meinungen vermeiden,
    • Vielfalt von Ideen zur Lösung unterstützen

Produkt der Konsenssuche

Vermittlung (mMn Darstellung) aller Ziele, Ideen, Lösungen, möglichen Folgen ohne Bewertung an Entscheidungsträger (Stimmberechtigte)(4)

  • Wieso nicht an alle? Wer bestimmt die Stimmberechtigten?
    • (1) Ja, alle. (2) Das Gesetz/die Satzung


Vorschläge zur Umsetzung der Ziele

Trennung von Ziel und Lösungsweg

Strukturierung der Beiträge:

  • Ziel eines Teilnehmers
  • Lösungsweg, die ein oder mehrere Ziele umsetzt
  • Folgen eines Lösungswegs
  • Diskussionsteil zur "Meinungsfindung"

Ein System kann einem Teilnehmer durch Fragen nach Ziel und Lösung und separate Eingaben dazu motivieren, Ziel und Lösungsweg auseinander zu halten.

Eine Meinung kann in einer Diskussion beschrieben werden, sollte aber vom System nicht als solche erfasst werden. ??

Die Kenntnis einer Meinung von Personen oder Gruppen hilft mir nur dann, wenn ich daraus ein Ziel ableiten kann. ??

Die Meinung selbst, wie auch die Anzahl der Unterstützer ist nicht relevant, da das vordringliche Ziel der Konsenssuche darin besetzt, möglichst viele Ziel zu erfüllen, ohne andere zu beeinträchtigen.

  • Einspruch, Euer Ehren! Die Anzahl der erfüllbaren Ziele ist immer begrenzt - und da kommt es schon sehr auf die (demokratische!) Auswahl der wichtigsten Ziele an.
    • Wenn Ressourcen für die Umsetzung nötig sind, dann ist die Auswahl wohl begrenzt, wobei dies ein neues Ziel offenbaren würde: Suche nach mehr Ressourcen. Ich glaube aber, dass es eine umbegrenzte anzahl an Zielen gibt, die nicht an Resourcen gekoppelt sind. Wenn es eine Antragsflut gibt, ist nach einem Weg zu suchen, dieser Herr zu werden, statt ein Teil davon abzublocken.

[Falls du einen Sinn einer Meinung bei der Konsenssuche siehst, beschreibe ihn bitte unten in der Diskussion]

Folgen des Lösungswegs

Da die Folgen einer Lösung eng mit der Fantasie und den Ängsten der Teilnehmer verbunden sind, ist es auch hier wichtig, eine Rückkopplung zu den Zielen herzustellen.

Ängste und Visionen sind nicht wegzudiskutieren und unabhängig voneinander zu betrachten und zu formulieren.

  • Die Berücksichtigung von Ängsten und Visionen wird auch eine ideale Demokratie nur sehr begrenzt leisten können. Letztlich können auch Ängste und Visionen nur in dem Maße wirken, wie sie argumentativ formuliert und vertreten werden
    • Auch ein Ziel kann nur dann realisiert werden, wenn man es beschreibt und verfolgt. Ich kann die neue Erkenntnis darin leider nicht finden.

Alle erhofften und befürchteten Folgen einer Lösung sollten dargestellt und möglichst klar begründet werden.

Dafür könnten Quellen zur Verfügung gestellt werden, wobei es keine "objektiven" Quellen gibt.

[Lösungsvorschläge zur Frage: "woher bekommt man möglichst objektive Informationen" sind erwünscht!]

Sie können von dem Leser vor einer Abstimmung selbst eingeschätzt und bewertet werden.

Abstimmung und Diskussion

Eine Organisation, die offen ist für neue Teilnehmer hat immer das Potenzial, neue Ideen zu entwickeln. Daher sollte eine Diskussion niemals beendet werden. Ausgenommen sind Personal- und Projektentscheidungen.

Wenn ein Beschlussgremium tagt, und Entscheidungen getroffen werden, kann der aktuelle Stand der Lösungen abgerufen und die Stimmberechtigten vorgelegt werden.

Abstimmung erst nach der gemeinsamen Suche des Lösungswegs

  • Es muss halt unterschieden werden, ob über einen aktuellen Stand

oder über eine Entscheidung abgestimmt wird.

    • Wenn über "über eine Entscheidung" abgestimmt wird, wird eine Entscheidung getroffen. Und die beste Unterstützung dafür bietet der aktuelle Stand. Sinnvoll erscheint mir, dass erst dann über etwas abgestimmt wird, wenn die Folgen klar sind, also wenn der aktuelle Stand von den Teilnehmern nicht mehr "wesentlich" verändert wird.

Kommentare

  • Manche leben in einer Welt der Konkurrenz. Wenn argumentiert wird, dass Meinungen nicht konkurrieren, werden sie sagen: 2+2=4, 2+2=5 ist falsch. Aber in komplexen Situationen, in denen Konsens gesucht wird, kann es sein, dass der Widerspruch nur vordergründig ist. Um dies den "Mathematik"-Fanatikern klar zu machen: x² = 9, was ist x? x=3 ist genauso richtig, wie x = -3. Dieser Punkt sollte also nur den Leuten zu verstehen geben, dass man durchaus am selben Strang zieht, die einen halt mit der linken Hand und die anderen mit den Füßen. (SeelöweSeeWeh)