Benutzer:Plyspomitox/Blogtemp/Fleischsteuer

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Transparenz bei Lebensmitteln: Umweltfolgekosten in den Preis umrechnen

In einer Behörde des Landwirtschafts-Ministeriums in Schweden wird etwas geplant, was eigentlich klar sein sollte: Umweltzerstörung hat ihren Preis und muss daher auch eingepreist werden. [1] Dies soll geschehen in Form einer Steuer auf Fleisch und andere Tierprodukte. Es muss dabei bedacht werden, dass heutzutage schon Milliarden an Subventionen in die industrielle Tierproduktion fließen. Würde man diese Industriezweige einfach machen lassen(ohne Subventionierung) und ihre Produkte ohne Ansehen der Umweltbilanz verkaufen lassen, wären Tierprodukte schon deutlich teurer. Heutzutage wird beispielsweise in Deutschland Kuh-Milch aus Massentierhaltung steuerlich besser gestellt(7%Mwst) als Pflanzen-"Milch"(19%Mwst). Der Raubbau an Natur und weit entfernten Bevölkerungen muss endlich auch den Verbrauchern transparent gemacht werden. Das heißt nicht nur, ihnen Informationen über die derzeitige Situation zu verschaffen, sondern auch eine ganz klare Botschaft über den Produkt-Preis zu vermitteln: Wer Fleisch aus Massentierhaltung isst, beteiligt sich aktiv an:

  • der Vernichtung des Regenwaldes
  • der Erzeugung von Nahrungsmittelkrisen im globalen Süden
  • dem massiven Verbrauch von Wasser
  • dem Ausstoß von 2 Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr
  • der Erhöhung des eigenen Risikos erheblicher Gesundheitsschädigung
  • der Erzeugung multiresistenter Keime
  • ...

([2])

Vielen dieser Folgen kann kaum eine finanzielle Größenordnung entgegengestellt werden. Ausgewachsener Regenwald kann von den Menschen nicht einfach nachgebaut werden. Totgehungerte oder -verdurstete Menschen werden nicht wiederbelebt. Es sollte daher an der Ursache angesetzt werden. Massentierhaltung sollte abgeschafft werden oder durch Besteuerung unprofitabel gemacht werden. Gleichzeitig muss die Diskussion darüber geführt werden ob es gerechtfertigt ist weit entfernten Menschen die Folgen des eigenen Konsums aufzubürden, oder ob Tierfutterimporte generell verboten gehören. Derzeit macht die Fleischproduktion 3/4 der landwirtschaftlich genutzten Fläche weltweit aus. Wobei das mit Wirtschaftlichkeit gar nichts mehr zu tun hat. Um 1 Kilogramm Fleisch herzustellen werden über 10 Kilogramm Getreide gebraucht. Übrigens freuen sich aktuell auch viele Fleischproduzenten über die Entlastung von Stromsteuern. Als wenn es nicht schon genügend Nicht-Belastung durch den Staat gäbe.

Warum nicht keine Fleischsteuer?

Es sollen nicht alle für den Schaden haften, den andere anrichten. Wer verhinderbar Schaden anrichtet, soll dafür auch seinen Beitrag entrichten. Konsumenten entscheiden sich heutzutage nicht in erster Linie nach ökologischen Kriterien. In den meisten Fällen entscheidet der Preis oder Gewohnheit. Vielen ist es aufgrund der finanziellen Situation auch nicht anders möglich. Die Wenigsten haben Zeit sich über Alternativen zu informieren. Den Alternativen wird seitens der Lebensmittelmärkte auch nicht viel Platz gegeben. In normalen Supermärkten gibt es vielfach mehr Milchprodukte als die jeweiligen Alternativen. Ehrliche und vollständige Kennzeichnung von Produktinhalten ist nur sehr selten zu finden. Eine Steuer soll wie der Name schon andeutet auch der Steuerung dienen und das reine Angebot-Nachfrage-System am Markt in eine bestimmte Richtung verschieben.