Benutzer:Johannesponader/GO-Antrag auf Nachdenken

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GO-Antrag auf Nachdenken

Der GO-Antrag wird mit einer Frage verbunden, über die nachgedacht werden soll, und einen oder mehrere  Adressaten, der/die über die Frage nachdenken soll/en (zum Beispiel: "GO-Antrag auf Nachdenken: Ich bitte die Kandidaten A, B und C darüber nachzudenken, ihre Kandidaturen zurückzuziehen."). Wenn der GO-Antrag angenommen wird, schweigt die Versammlung 30 Sekunden, um den Angesprochenen Zeit zum Nachdenken zu geben. Auf Wunsch wird den Angesprochenen danach das Wort für eine Antwort erteilt.

Idee inspiriert von @rainpmv

Begründung

Mit steigender Größe von Kandidatenlisten (und der Tatsache, dass man einen guten Teil der Kandidaten sicherlich als chancenlos bezeichnen kann, wenn man die Kultur der Piraten etwas kennt), stellen sich in letzter Zeit immer wieder Piraten die Frage, wie man basisdemokratische Freiheit, Spontaneität und Flexibilität behalten und gleichzeitig ein Ausufern und Vertrollen von Versammlungen verhindern kann. Ähnliches gilt für die Antragsflut auf Parteitagen.

Eine Idee sind weichere oder härtere Hürden, die Anträge oder Kandidaten überwinden müssen. So haben viele Kandidaten die Idee von Johannes Ponader aufgegriffen, und eine Liste für Unterstützungsunterschriften angelegt, um sich selbst ein Feedback über die Unterstützung in der Partei zu holen.

Verbunden mit der Selbstverpflichtung, nur anzutreten, wenn sich mindestens 30 Menschen in die jeweilige Liste eintragen, war das als ein Mittel gedacht, um eher aussichtslosen Kandidaten ein greifbares Feedback zu geben und sie zum Nachdenken über ihre Kandidatur anzuregen (und ja, eine spontane Kandidatur wie die von Marina könnte auch auf einem Parteitag selbst noch problemlos 30 Unterstützer bekommen).

Genauso wäre es möglich, vor Ort um ein Meinungsbild zu bitten, wer von den Anwesenden eine Kandidatur unterstützt, und z. B. darum zu bitten, die Kandidatur zurückzunehmen, wenn sich nicht mindestens etwa 100 Piraten melden.

Die Alternative von harten Hürden, die in die Satzung geschrieben werden und uns damit unflexibel machen, ist also ein Appell an die Vernunft der Teilnehmer.

Um Vernunft anzuwenden, hilft nachdenken.

Der GO-Antrag auf Nachdenken baut daher einen gewissen sozialen Druck auf, eine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Er sollte jedoch weich genug sein, dass man sich ihm auch entziehen/widersetzen kann. Ob dieser soziale Druck angemessen ist und die hier vorgeschlagene Art, ihn auszuüben, sinnvoll und konstruktiv, kann offen diskutiert (oder ausprobiert) werden. Ich halte ihn jedenfalls auf den ersten Blick für konstruktiver als eine genervte Versammlung.

Warum nicht einfach per GO-Antrag auf Meinungsbild?

Theoretisch ist das selbe Ziel auch mit einem GO-Antrag auf Meinungsbild erreichbar. Ich habe schon öfters erlebt, dass das Meinungsbild "Ist die Versammlung der Meinung, dass der Antragsteller seinen Antrag/der Kandidat seine Kandidatur zurückziehen sollte" Erfolg hatte. Ebenso habe ich es erlebt, dass ein solches Meinungsbild nichts genützt hat. Wenn das Meinungsbild positiv ausfällt, braucht der Angesprochene evtl. etwas Zeit, um kurz nachzudenken. Geht es gleich im Anschluss an das Meinungsbild in der Debatte weiter, fehlt diese Zeit evtl..

Man könnte auch ein Meinunngsbild so formulieren: "Ist die Versammlung der Meinung, dass xy nocheinmal darüber nachdenken sollte, yz zu tun." Das käme dem GO-Antrag auf Nachdenken sogar sehr nahe. Es würde auch die vielleicht peinliche Stille wegfallen, wenn der/die Aufgeforderte nachdenkt, die einerseits Zeit zum Nachdenken gibt, andererseits Druck aufbaut und den Angesprochenen auch bloßstellen kann.

Vielleicht ist das ja die bessere Lösung.

Zusammenfassung

Pro

  • Ein neues Instrument schafft Bewusstsein.
  • Das Meinungsbild wird vorformuliert ("darüber nachdenken" statt "tu das"), dadurch könnte Schärfe herausgenommen werden
  • durch 30 Sekunden Stille wird mehr sozialer Druck aufgebaut

Kontra

  • durch 30 Sekunden Stille wird mehr sozialer Druck aufgebaut
  • GO wird komplizierter
  • gleiches Ziel lässt sich auch durch Meinungsbild erreichen