BY:Landesparteitag 2013.1/Antragsfabrik/Positionspapier 003

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Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Positionspapier (im Entwurfsstadium) für den Landesparteitag 2013.1.

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Antragstitel

Gamechanger: Neutrale gesellschaftliche Plattform

Antragsteller
Antragstyp

Positionspapier

Antragstext

Die Piratenpartei Bayern erkennt an, dass die heutige Gesellschaft immer noch eine bestimmte Art des gegenderten Verhaltens präferiert und dass diese Präferenz Menschen diskriminiert, die diesem Status Quo nicht entsprechen. Die Piratenpartei Bayern setzt sich für die Dekonstruktion dieser archaischen Präferenz ein, um Geschlechtergerechtigkeit in allen Belangen, seien sie familiär, wirtschaftlich oder politisch, herzustellen. Dieses gesellschaftliche Umdenken fordert eine neutrale Plattform, auf dessen Grundlage sich alle Menschen anhand ihrer vielfältigen und mitnichten binären Geschlechter- und sozialen Rollenbilder frei entfalten können.

Solange autoritäre und von Wettbewerbsgedanken geprägte Diskurse, Arbeits- und Verhaltensweisen das öffentliche Leben prägen, haben alle Menschen einen Nachteil, die sich dieser Methoden und Verhaltensweisen nicht bedienen können oder wollen. Es ist erklärtes Ziel der Piratenpartei Bayern, eine Gesellschaft zu bauen die keinen normierten Menschen benötigt. Unser Ziel ist Vielfalt und Freiheit, und dazu brauchen wir neutrale Plattformen, in denen sich jede_r frei entfalten kann. Diese neutralen Plattformen zu schaffen ist unter anderem Aufgabe der Politik.

Eine Frauenquote als Top-Down-Instrument ist nur dann erfolgreich, wenn sich Frauen die als "männlich" geltenden Verhaltens- und Arbeitsweisen aneignen und diese weitertragen. Die Piratenpartei Bayern lehnt eine Frauenquote als Instrument und Hotfix eines kaputten Systems mit präferierten gegenderten Verhaltensweisen ab und fordert die Entwicklung einer neutralen Plattform als Grundlage einer progressiven Gesellschaft.

Dazu braucht es ein weitreichendes Umdenken in den Prozessen, die momentan das öffentliche Leben bestimmen: wir fordern konkret einen Abbau von Hierarchien, eine Demokratisierung von Arbeitsprozessen, transparente Berufungs- und Einstellungsverfahren, eine Erziehung zur Konsenskultur und eine Neubewertung des Leistungsgedankens.

Abbau von Hierarchien

Die Piratenpartei Bayern stellt fest, dass steile Hierarchien und eine damit einhergehende Werteinschätzung arbeitender Menschen einer neutralen Werteplattform diametral entgegenstehen und aus der Zeit der Industrialisierung und Vollbeschäftigung herrühren. Wir fordern eine Verflachung von Hierarchien und eine damit einhergehende Demokratisierung von Arbeitsprozessen, die längst überfällig ist für eine moderne, vielfältige Gesellschaft. Arbeitsprozesse, die keine steilen Hierarchien kennen, sind freier von Dominanz und Machterhaltungstrieben, die Menschen aussen vor lassen, die nicht der momentanen Norm entsprechen.

Transparente Berufungs- und Einstellungsverfahren

Wenn Berufungs- und Einstellungsverfahren nicht mehr hinter verschlossenen Türen, sondern öffentlich einsehbar und damit transparent gestaltet werden, werden Bewertungskriterien, die auf normiertes Verhalten oder Sein zurückgehen sichtbarer und können dementsprechend eingeordnet werden.

Anonyme Bewerbungen

Bewerbungen, in denen Name, Familienstand und Geburtsdatum nicht mehr auftauchen, verleiten Arbeitgeber dazu, Bewerber_innen nach ihrer Qualifikation auszuwählen, und nicht sofort nach Sympathie auszusortieren. Die Piratenpartei Bayern spricht sich deshalb für eine Umsetzung anonymisierter Bewerbungsverfahren bei allen Unternehmen des öffentlichen Dienstes ein.

Erziehung zur Konsenskultur

Die Piratenpartei Bayern stellt fest, dass Machtausübung über andere und dessen Erhalt und Ausbau veraltete Muster einer patriarchalen, industrialisierten Arbeitsgesellschaft sind, die es zu überwinden gilt. Dazu ist es vonnöten, neutrale Denkmuster zu etablieren und uns von einer Kultur der Macht hin zu einer Konsenskultur zu bewegen. Das bedeutet mitnichten Friede-Freude-Eierkuchen, sondern vielmehr die Abkehr von Diskursen und Methoden, die auf Durchsetzung eigener Interessen, Machterhalt und struktureller Gewalt beruhen. Stattdessen sollten Diskurse eingeübt und präferiert werden, die auf Gemeinsamkeit und der Umsetzung gesellschaftlicher Innovationen zielen.

Neubewertung des Leistungsgedankens

Der Abschied von der Idee der Vollbeschäftigung, wie er beim Bundesparteitag 2012.2 beschlossen wurde oder die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens deuten ein grundsätzliches Umdenken an: wir wollen, dass Menschen sich in Zukunft nicht über ihren wirtschaftlichen Wert definieren, sondern durch ihren gesellschaftlichen. Der gesellschaftliche Wert eines Menschen bemisst sich nicht an der Leistungsfähigkeit im Wirtschaftssystem, sondern allein daran, welche Werte für die Gesellschaft geschaffen und erhalten werden können. Dieses generelle Umdenken ist massgeblich für die Errichtung einer neutralen Plattform, auf dessen Grundlage freie Entwicklungsmöglichkeiten erst geschaffen werden können.


Antragsbegründung

Der Landesparteitag sollte diesen Antrag behandeln und idealerweise auch annehmen, weil er richtungsweisende Gedanken zur Gleichstellungspolitik liefert, die eine Quotendiskussion in Zukunft überflüssig machen. Mit Annahme dieses Antrages sprechen wir uns für die Änderung eines gesellschaftlichen Systems aus und gegen das Herumdoktorn an Symptomen.

PirateFeedback


Podcast
Datum der letzten Änderung

01.01.2013


Anregungen

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Diskussion

+das ist richtig, weil

—das sehe ich anders, da

wir wollen, dass Menschen sich in Zukunft nicht über ihren wirtschaftlichen Wert definieren, sondern durch ihren gesellschaftlichen.

was ist der gesellschaftliche wert ? , ist das nicht der wert der zum überleben/wohlstandt einer gemeinschaft beiträgt .

+du irrst, denn
Οist das denn wirklich so?

—x trifft nicht zu, da

+doch das trifft zu, weil

Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. Dominik 'Pinny' Kegel
  2.  ?
  3. ...

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. cmrcx
  2.  ?
  3. ...

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1.  ?
  2.  ?
  3. ...