Antrag:Bundesparteitag 2012.2/Antragsportal/PA621

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Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2012.2. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich

Wende dich bei Fragen und (als Antragsteller) Änderungswünschen an ein Mitglied der Antragskommission.

Tango-dialog-warning.svg Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag.

Antragsübersicht

Antragsnummer PA621
Einreichungsdatum
Antragsteller

Meinhard für die AG Gesundheit Brandenburg

Mitantragsteller
Antragstyp Wahlprogramm
Antragsgruppe Pflege„Pflege“ befindet sich nicht in der Liste (Arbeit und Soziales, Außenpolitik, Bildung und Forschung, Demokratie, Europa, Familie und Gesellschaft, Freiheit und Grundrechte, Internet und Netzpolitik, Gesundheit, Innen- und Rechtspolitik, ...) zulässiger Werte für das Attribut „AntragsgruppePÄA“.
Zusammenfassung des Antrags Die Lösungen zur Plfegekrise sind seit Jahren bekannt. Im Zentrum stehen verbesserte Arbeitsbedingungen, Transparenz und Lebensqualität sowie die schnelle Umsetzung.
Schlagworte Pflege, Gesundheit
Datum der letzten Änderung 01.11.2012
Status des Antrags

Pictogram voting question.svg Ungeprüft

Abstimmungsergebnis

Pictogram voting question.svg Noch nicht abgestimmt

Antragstitel

Sofortmaßnahmen zur Beendigung der Pflegemisere

Antragstext

Der Bundesparteitag möge folgenden Antrag gegebenenfalls modular beschließen und im Wahlprogramm an geeigneter Stelle aufnehmen:

Modul 1 – Vorhandene Erkenntnisse ohne Verzögerung deutschlandweit umsetzen

Zur schnellen und deutschlandweiten Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen fordert die Piratenpartei innerhalb von zwei Jahren aus den bewährten und vorbildlichen Methoden erfolgreicher Einrichtungen Regelungen für alle Arten von Pflegeinrichtungen (wie Krankenhäuser, Altenpflegeheime, Hospize, Pflege zu Hause, etc ) abzuleiten.

Wir fordern eine Verbesserung in der Qualität der Ausbildungen sowie eine dauerhafte und laufende Investition in die Fort- und Weiterbildung der Pflege(fach)kräfte sowie des Managements von Pflegeeinrichtungen.

Zur Implementierung bevorzugen wir einen intelligenten Mix aus Ansätzen wie

Organisationsentwicklung (Prozessorientierter und geplanter sozialer Wandel in den Einrichtungen),
Hospize (Stationäre und ambulante Einrichtungen zur Begleitung sterbenskranker Menschen),
De-Industrialisierung (Bevorzugung kleiner Einrichtungen wie Pflege-WG und individuelle Assistenz zu Hause wo möglich)
und Kommunalisierung.

Modul 2 Transparentes und an den Bedürfnissen der Menschen orientiertes Qualitätsmanagement und Dokumentationspflicht

Derzeit wird das Pflegewesen maßgeblich durch ein enges Korsett aus Qualitätsmanagement und Dokumentationspflicht gesteuert, die auf einem betriebswirtschaftlichen-kostenrechnerischen Ansatz basieren. Die Piratenpartei fordert, dieses im Pflegewesen gescheiterte Konzept bis 2017 durch ein am Individuum mit seinen emotionalen und sozialen Bedürfnissen orientierten Steuerungs- und Qualitätssicherungssystem zu ersetzen.

Zusätzlich sind die Finanzflüsse auf Basis der Open Government Prinzipien transparent und maschinenlesbar zu veröffentlichen, sobald von einer Einrichtung öffentliche Mittel bezogen werden.

Modul 3 Auszeichnung Pflegekraft, Pflegeschule und Pflegeeinrichtung des Jahres

In unterschiedlichen Kategorien wie Krankenhäuser, Altenpflegeheim, Hospiz, Pflege zu Hause und Pflegeschule sowie nach weiteren strukturellen Kriterien wie Stadt oder ländlicher Raum wird zuständigen Bundesministerium jährlich ein Preis beste Pflege(fach)kraft und beste Pflegeinrichtung vergeben.

Modul 4 Förderung der Weiterentwicklung von Hospizbewegung und Palliativpflege

Die Piratenpartei wird erfolgreichen Methoden der Palliativpflege und des Hospitzwesens fördern und deren Weiterentwicklung unterstützen. Insbesondere wollen wir diese Ansätze auch über die Versorgung von Krebspatienten hinaus auf andere Patientengruppen ausdehnen. Eine palliative Fachkraft sollte in allen Seniorenheimen und Krankenhäusern mit geriatrischer Abteilung verpflichtend vor Ort sein.

Antragsbegründung

Derzeit liefern Einrichtungen im Pflegebereich bei gleichen bzw. sehr ähnlichen Rahmenbedingungen ganz unterschiedliche Ergebnisse. Jene Faktoren, die zu guten Ergebnissen führen sind seit Jahren durch unzählige wissenschaftliche Studien und Gutachten bekannt. Weitere Modellversuche sind daher in der Regel nicht mehr erforderlich. Selbstverständlich berücksichtigen wir dabei unterschiedliche Rahmenbedingungen wie Stadt/Land Unterschiede, Gegenden mit starkem/weniger starkem ehrenamtlichen Engagement etc. Unter Kommunalisierung verstehen wir im Pflegewesen nicht die Trägerschaft durch kommunale Verwaltungen sondern die lokale Verankerung und Vernetzung aller lokalen Non Profit Organisationen, Unternehmen und Initiativen. Damit wird Pflege als gemeinsame Verantwortung aller Bewohner einer Region verankert.

Die derzeit eingesetzten Regelungen zur Dokumentation und Sicherung der Qualität sind viel zu detailliert und eng gefasst. Dadurch ist es dem Pflegepersonal nicht möglich, auf die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Menschen einzugehen. Gleichzeitig verpufft viel Energie in bürokratischen Prozessen. Fälschungen der Dokumentation zur eigenen Absicherung wurden bereits in der Ausbildung beobachtet. Teile des Qualitätsmanagements und der Dokumentationspflichten dienen tatsächlich der Verschleierung. Die Finanzflüsse und in vielen Einrichtungen vorhandene Quersubventionen oder Gewinnabschöpfungen müssen öffentlich nachvollziehbar werden.

Diese Maßnahme steigert über die Wertschätzung von Personal,Ausbildung und Einrichtung die Qualität. Des weiteren unterstützt sowie verstetigt sie durch die Vorbildwirkung den Best Practise Ansatz aus Modul 1. Man kann sie sofort und mit geringsten Kosten umsetzen.

Da die Palliativpflege und die Hospizbewegung aus dem Bereich der Krebspatienten entstanden ist, soll dieser erfolgreiche und wirksame Ansatz auf praktischer und wissenschaftlicher Ebene auf weitere Bereiche übertragen werden. Die Palliativpflege beschäftigt sich mit pflegebedürftigen Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder terminalen Erkrankungen (aus Wikipedia). Das zentrale Anliegen Hospizbewegung legt darin, das Sterben wieder als wichtigen Teil des Lebens ins öffentliche Bewusstsein zu rufen (ebenfalls aus Wikipedia) .

Diskussion

  • Vorangegangene Diskussion zur Antragsentwicklung: {{{diskussionVorher}}}
  • [{{{antragsdiskussion}}} Pro-/Contra-Diskussion zum eingereichten Antrag]


Konkurrenzanträge