Antrag:Bundesparteitag 2012.2/Antragsportal/PA090
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Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2012.2. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich
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Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag. |
Antragsübersicht | |
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Antragsnummer | PA090 |
Einreichungsdatum | |
Antragsteller | |
Mitantragsteller |
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Antragstyp | Wahlprogramm |
Antragsgruppe | Gesundheit |
Zusammenfassung des Antrags | Pflege stärken, Kosten senken
(text=)Die Pflege ist die zentrale soziale und wirtschaftliche Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Sie muss gestärkt und in ihrer Unabhängigkeit gefördert werden. Der demographische Wandel und seine Folgen für die Versorgung der Pflegebedürftigen müssen erkannt und neu gesteuert werden, damit Qualität gesteigert und Kosten gesenkt werden. Deshalb möge der Bundesparteitag folgende Punkte beschliessen und in das Wahlprogramm der Piratenpartei Deutschland übernehmen. Die Piratenpartei Deutschland fordert zur Qualitätssicherung der Pflege: 1. Die Finanzierung der Pflege durch ein solidarisches, steuerfinanziertes Modell. 2. Die Neudefinition des Pflegebedürftigkeitsbegriffs durch die zuständige Fachpflege , unabhängig von Politik, Krankenkasse und MDK, bei gleichzeitiger Abschaffung aller Pflegestufen. 3. Die Einführung verbindlicher und transparenter Personalbemessungsinstrumente für alle Bereiche des Gesundheitswesens in Deutschland.
gemäss der Vorgaben des Deutschen Bildungsrates für Pflegeberufe 5.Die Niederlassungsfreiheit für den Heilberuf der selbständigen Fachpflegeperson (Primary Nurse/ Gemeindeschwester) mit Vertragszulassung bei der Kranken und Pflegekasse. , damit eine flächendeckende, kommunal organisierte Versorgung auf medizinisch-pflegerischem Gebiet gesichert werden kann. Diese Pflegepraxis ist der Ort des Patientencoachings und der Patientenanwaltschaft gegenüber anderen Erbringern gesundheitlicher Leistungen 6. Die Erweiterung der Verantwortungsbereiche der Fachpflege, über Verordnungen für Pflegehilfsmittel, Verbandmaterial, Salben etc. damit selbstständige Heilkunde von der Pflegefachperson sinnvoll ausgeübt werden kann. Dies soll mit dem schon bestehenden Modell des § 63 SGB V umgesetzt zeitnah umgesetzt werden. 7. die bundeseinheitliche Anerkennung der ex. Altenpflege auch zur Pflegedienstleitung im ambulanten Bereich. 8. Die Einführung einer bundeseinheitlichen berufsständischen Ordnung für die Pflegeberufe. 9. Die Einführung präventiver Pflegebedarfshausbesuche nach skandinavischem Modell zur gegebenenfalls frühzeitigen Erhebung des Pflegebedarfs. 10. Das Whistleblowing als Instrument der Qualitätssicherung rechtlich verankert und absichert wird. |
Schlagworte | |
Datum der letzten Änderung | 01.11.2012 |
Status des Antrags | |
Abstimmungsergebnis |
AntragstitelNeuregelung der Pflege Antragstext{{{text}}} AntragsbegründungDie Piratenpartei versteht sich als die Partei der Gesundheitsprävention. Nicht Kranksein soll sich für die Leistungserbringer im Gesundheitswesen primär lohnen, sondern die Vermeidung von Krankheit soll angemessen gefördert und honoriert werden. Darum muss die Fachpflege, als hauptsächlicher Träger der Präventionsarbeit in ihrer Unabhängigkeit und Selbständigkeit gegenüber Ärzteschaft und Krankenhaus und Heimbetreibern gestärkt werden. dazu dienen die oben aufgeführten Forderungen. Pflege muss an ihren angestammten Platz in der Mitte des Gesundheitswesens zurückkehren. Von dort wurde sie zunehmend in den letzten Jahrzehnten verdrängt, damit andere Interessengruppen sich , von Fachpflege ungestört, den Hauptteil am riesigen Geldkuchen des Gesundheitswesens haben herausschneiden können. Die Re-implementierung der Pflege in die Mitte des Gesundheitswesens und die Stärkung ihrer Kompetenzen bedeutet einen Paradigmenwechsel für die deutsche Gesundheitspolitik. Nichts weniger als die Umschichtung üppig vorhandener Mittel weg von Pharmariesen und Krankenhaus und Heimkonzernen, hin zur Pflege. Hierdurch könnten ,nach gesundheitswissenschaftlichen Erhebungen, zig Milliarden an sinnlos verpulverten Behandlungsleistungen und Doppelbehandlungen eingespart werden. Im Gegensatz zu anderen Parteien, die dem zunehmenden Pflegenotstand und Fachkräfemangel mit noch mehr Entfachlichung (Pflege kann doch jeder!) begegnen wollen, setzt piratische Gesundheitspolitik auf gesteigerte Qualität durch erhöhte Pflegefachkompetenz. ( wie im Rest von Europa üblich). Nur qualitätsbezogene und eben nicht billig entfachlichte Pflege kann den komplexen, individuellen Pflegeprozess steuern, um damit sowohl Lebensqualität für alle an der Pflege Beteiligten zu sichern, als auch erheblich Kosten zu sparen. Die Pflegeprozesssteuerung erhebt die tatsächlichen und latenten Probleme und Ressourcen im täglichen Kontakt mit den Betroffenen (auch Angehörige). Dies mit ausreichend Zeit und Sachverstand. Sie stärkt und fördert die Selbstbestimmung des Patienten durch Beratung, Aufklärung, Erklärung und Empathie. Sie ist dem Ethikcodex des " international council of nursing" verpflichtet. Das Modell der Primary Nurse steht Pate für dieses Konzept. Aber im Gegensatz zum angelsächsischen Modell des public health als managed care, ist das Modell der Bezugspflege im evidenzbasierten Pflegeprozess besser geeignet die individuellen Bedürfnisse aller Betroffenen zu erkennen und in Punkto Gesundheit (Erhaltung) und Wohlbefinden angemessen und zielführend zu arbeiten. Euer Takecare, Hermann Merting Gesundheitssquad Berlin Diskussion
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