AG-Meinungsfindungstool/Problembeschreibung

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Welche Probleme sehen wir in der vorhandenen Diskussionsinfrastruktur bestehend aus z.B. Mailinglisten, Foren, Blogs, LQFB, Doodle, LimeSurvey, Twitter, Mumble, Stammtischen, Facebook und so weiter? Worin bestehen die konkret Probleme dieser aktuellen Diskussionsinfrastruktur und der Diskussionskultur, welche letzlich zur Gründung der AG MFT führten?

Diese Fragen versucht die Problembeschreibung aufzunehmen.

Die Reihenfolge der Nennung der Probleme ist willkürlich. Die Trennung der Probleme nach technischen, konzeptionellen und menschlichen Fragestellungen ist den dafür notwendigen möglichen Lösungshorizonten geschuldet. Die Probleme sind größtenteils disjunkt und ihre Lösungen somit ebenfalls. Soll heißen, konzeptionelle oder menschliche Probleme lassen sich zumeist technisch nicht lösen und umgekehrt.

  • Technische Probleme
    • Entwicklungsprozess ist nicht klar
    • weitgehend unbekannte Programmiersprache wird eingesetzt
    • hoher Verwaltungsaufwand bei der Benutzerverwaltung
    • unangemessene Antwortzeit und Stabilität
    • Zusammenfluß der Inhalte aus verschiedenen Medien sehr eingeschränkt
      • Programmier-Schnittstellen (API) fehlen
      • Struktur der Daten ist nicht kompatibel
  • Konzeptionelle Probleme
    • privacy und security mangelhaft unterstützt
      • nicht wählbarer Anonymitätsgrad
      • nicht wählbarer Grad von Nachvollziehbarkeit der Äußerungen
    • Usability des Tools
      • hohe Einstiegshürde
      • ineffiziente Kommunikation
      • Fehleranfälligkeit
      • zur Verwendung ist das Verständnis eines komplexen Konzepts erforderlich
      • Prozess zur Veränderung des Tools selbst ist nicht klar
      • Mechanik des Ablaufs des Diskussionsprozesses im Tool ist nicht klar
    • fehlende Unterstützung "guten" Diskussionsverhaltens (s. auch "Menschliches")
      • aktuell keine Trennung von Fakten und Meinungen
      • Diskussion steht im Hintergrund beim Tool
      • Einschüchterung durch hierarchische Struktur
      • "weiche" Angriffe sind möglich (trollen, gezielte Polarisierung,...)
      • zu starke Spezialisierung (wünschenswert: Vielseitigkeit, auch bezüglich Art der Diskussion)
      • Konsensbildung / Lernprozess mangelhaft unterstützt
    • ineffiziente Kommunikation
      • durch fehlende Struktur wenig übersichtlich
        • das Thema der Diskussion ist schwer erkennbar / ein klares Thema fehlt
        • die Meinungen sind nicht oder nur mit sehr hohem Aufwand auffindbar
        • Konsensanteil wird für neue Teilnehmer nicht sofort sichtbar
        • keine Ergebnissicherung
        • Information ist schwer erreichbar / auffindbar
      • Datenflut
        • zuviel (sinnvolle) Information
        • redundante (doppelte) Darstellung von Information
        • Die Zusammenführung der einzelnen Argumente / Infos wird bisher nicht unterstützt (Redundanz)
        • fehlende Filterfunktion (nur Freunde, nur Pfälzer,...)
      • fehlende Information
      • Zusammenfluß und Verlinkung der Inhalte funktioniert nicht
        • toolübergreifend: Medienbruch
        • innerhalb einer Diskussion: Schwarmintelligenz (kollektives Wissen) wird nicht zusammengeführt
    • Machtmissbrauch
      • Moderationsrechte erlauben Manipulation
      • Machtkonzentration in großen zentralen Systemen erleichtert effektiven Missbrauch (Manipulation, Abschaltung,...) von hoher Reichweite
  • Menschliches
    • Emotionalität bei der Auswahl von Programmiersprachen, Datenbanken usw.
    • Nicht jeder kann sich mangels Kenntnis bei der Programmierung beteiligen
    • Überlastung der Entwickler
      • Designprozess von Tools ignoriert oft neue Wünsche und Probleme von Nutzern (Flexibilität fehlt oft)
      • fehlende (Tool-)Dokumentation
    • persönliche Barrieren
      • individuelle, limitierte Verarbeitungskapazität ==> Überforderung ==> Verunsicherung, Frustration
      • Angst vor dem öffentlichen Raum (Aspekte: Einstiegshürde, Anonymität, Angst, zur Aussage gezwungen zu werden)
    • Diskussionskultur
      • ungewollt
        • keine Trennung von Rational und Emotional in der Diskussion
        • Ziel beim Diskutieren aus den Augen verlieren
        • falsches Einordnen von Information (als Fehler)
        • hoher Rauschanteil (Geschwafel) in den einzelnen Äußerungen
        • Missverständnis aufgrund verschiedenen persönlichen Hintergründen von Sender und Empfänger
          • Vorwissen
          • persönliche Erfahrungen (Schlüsselerlebnisse, etc.)
          • Tagesform (Konzentration, etc.)
          • Sprache
          • Reputation (wenn die Kekse reden, haben die Krümel Pause)
      • gewollt / destruktiv
        • persönliche Angriffe
        • gezielte Fehlinformation
        • Verweigerung von Zusammenarbeit
        • falsches Einordnen von Information (als zielgerichtete Manipulation)
    • Machtge- und Missbrauch
      • Zensur durch Missbrauch der Moderationsrechte
      • Einflussnahme aufgrund Reichweite