SN:Bundestagwahl 2013/Kandidatenfragen/Lqfb

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LQFB
Fragen zu Liquid Feedback
  • In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?
  • Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?
  • Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?
  • Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?
  • Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?
  • Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)
  • Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?
  • Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?
  • Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?
  • Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

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Impyer

  • Ich nutze LQFB 2-3 mal in der Woche
  • LQFB ist ein Anfang, doch das Ziel sollte höher liegen
  • Die Beteiligung muss verbessert werden
  • Barrierefreiheit muss stark verbessert werden

Meiner Meinung nach ist LQFB ein relativ gutes Tool um bspw. die Arbeit von Arbeitsgruppen oder die Antragsausarbeitung zu begleiten - es ermöglicht die schnelle Sammlung von Alternativvorschlägen, Anregungen und Ähnlichem. LQFB unterstützt keine geheimen Abstimmungen. Wenn damit aber Beschlüsse gefasst werden sollen, es also mehr als ein unverbindliches Tool als zusätzlicher Feedbackkanal wird, herrscht eine faktische Partizipationspflicht um die politische Haltung der Piratenpartei beeinflussen zu können. Spätestens in diesem Moment müsste eine geheime Abstimmung aber möglich sein. Da dies nicht möglich ist, kann LQFB nie für Beschlüsse herangezogen werden. Ich bin gespannt auf die Testphase im Landesverband.

Probleme sehe ich u.A. in der mangelhaften Beteiligung an dem Tool, in der recht komplexen Oberfläche und in der Stimmverzerrung durch unbegrenzte Delegationsketten. Ich begrüße den Ansatz des Landesverbandes die Delegationen zeitlich zu begrenzen, damit eine "Wiederwahl" erfolgen muss.

Es vermittelt vielen Nutzern das Gefühl nicht mehr gebraucht zu werden, wenn es Delegationen mit 2/3 Mehrheit im System gibt. Dadurch wird die Motivation gemindert an Abstimmungen und Meinungsbildungen teilzunehmen. Da Gefühl der Machtlosigkeit wird aufgebaut.

Martin Lorenz

Nein da ich keinen zuganghabe.

Carolin Mahn-Gauseweg

Vorweg muss ich gleich sagen, dass ich zur Bundesinstanz keinen Zugang habe (obgleich mehrfach schon angefordert). LQFB hinkt auf Bundesebene also schon deshalb, weil nicht alle beteiligungswilligen Piraten auch tatsächlich teilhaben können. Daraus ergeben sich folgerichtig und zwangsläufig Probleme (auch mit Hinblick auf das Beispiel Antragsreihenfolgen).
LQFB ist ein guter Start für die technische Umsetzung einer Liquid Democracy. Der Weisheit letzter Schluss ist es sicherlich nicht; schon aufgrund der Delegationsproblematik.
Wie Impyer schon sagt, kann LQFB in seiner aktuellen Form nicht über Umfragen hinaus genutzt werden. Dazu wäre die Möglichkeit geheimer Abstimmung notwendig. Ich bin auf die Umsetzung der SMV in Sachsen gespannt und kann mir gut vorstellen, ein solches Vorhaben, wenn es denn funktioniert, auch bundesweit zu etablieren. Aber dazu müssen wir erst einmal Erfahrungen sammeln.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Antwort: Liquid Feedback ist ein guter erster Schritt, aber verbesserungswürdig. Im Vergleich zu den Möglichkeiten anderer Parteien ist es wahrscheinlich eine kleine Revolution.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Antwort: Grundsätzlich ja, da wir so die technischen Möglichkeiten in der Kommunikation untereinander nutzen sollten. Daher ist jeder Ausbau und Förderung des LQFB zu unterstützen.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Antwort: Ich halte die geringe Teilnehmerzahl, (Ketten-)Delegationen, unklare Zuordnung (weder richtig anonym noch richtige Klarnamen), Vertrauenswürdigkeit und Bedienerfreundlichkeit für die größten Herausforderungen für das LQFB.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Antwort: Die Ergebnisse im Liquid Feedback repräsentieren nur die Meinung der an der jeweiligen Abstimmung teilnehmenden Piraten. Durch die Delegationen und weil nicht jeder sich daher mit jeder Frage beschäftigt ist dies auch nur eingeschränkt.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)?

Antwort: Liquid Feedback wird oft falsch verstanden, es ist wie der Name schon sagt ein digitales Feedback auf Ideen/Anträge. Nicht mehr und auch nicht weniger. Das Herzstück der Piraten sind die Piraten selbst. Ich würde vielleicht die Pads als Muskeln, das Wiki als Gedächtnis und Liquid als Magen bezeichnen, wenn wir schon bei der Analogie bleiben wollen. Magen deshalb, weil gute Ideen aufgenommen und schlechte Ideen zur Ausscheidung freigegeben werden bzw. gar nicht erst verdaut werden.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Antwort: Klar! Allerdings sollten vorher die offenen Fragen (Teilnehmerzahl, Delegationen, Klarnamenspflicht, Vertrauenswürdigkeit) geklärt werden. Der Landesverband Sachsen hat die ständige Mitgliederversammlung bereits in die Satzung aufgenommen. Aus der Umsetzung und den damit einhergehenden Herausforderungen lässt sich sicherlich viel lernen.

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Antwort: Da ich LQFB momentan nur als größeres Forum/Öffentlichkeit zur Vorstellung von Anträgen ansehe, ist die Vertrauenswürdigkeit momentan für mich nachrangig, letztendlich entscheidet eh der Bundesparteitag.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Antwort: Da die Teilnahme freiwillig ist, sollte es entweder völlige Anonymität oder Klarnamenspflicht geben. Das sind ja auch die Hauptkritikpunkte der Entwickler an der derzeitigen Umsetzung von LQFB in der Piratenpartei.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Antwort: Ich halte das Prinzip der Delegationen und relativ geringen Nutzung gemessen an der Gesamtzahl der Mitglieder der Piratenpartei für problematisch und kritisch zu hinterfragen. Zudem ist ein Vorschlag zur Antragsreihenfolge zwar unverbindlich, aber dennoch wegweisend für die Zukunft der Piraten. Sollte die Ständige Mitgliederversammlung umgesetzt werden, würde die Unverbindlichkeit aufgehoben. Dies würde die Zahl der aktiven Teilnehmer erhöhen und damit die Akzeptanz von Liquid Feedback.

Florian Bokor

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback?

Täglich. Also fast.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy?

Ich kenn' gerade keine bessere.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool?

Ja.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback?

Dass zu wenige Mitglieder aktiv partizipieren. Das ist für mich am ehesten darin begründet, dass das LQFB zu wenig beworben wird, es zu wenige Schulungen gibt und die Aussagen nur irgendwelche Dinger aber nix Offizielles sind.

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei?

Gibt es eine andere überprüfbare Repräsentation tagesaktueller Positionen der Piratenpartei? Meinungen und Diskussionsstände aus Arbeitsgruppen find' ich da noch wertloser.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis)

Kannst du dir vorstellen wie wurscht mir die Darstellung von LQFB in den Medien ist. Es ist aber zumindest ein positives Alleinstellungsmerkmal unserer Partei.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden?

Ja.

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen?

Für wie vertrauenswürdig hälst du diese Volvolimusine? Und was können wir für sie von diesem Trabant lernen? Merkste selbst. Der Liquidizer war ein Tool das ein einzelner Entwickler alleine gechrieben hatte. Der Code war bevor er für die TO in Heidenheim eingesetzt wurde noch nie einer Code-Review unterzogen worden. Diese wurde dann halt im echten Leben gemacht. Und dabei ist er gloreich gescheitert. LQFB hat eine stabile und gut dokumentierte Code-Review bevor Updates live gehen. Und bisher wurde LQFB massiver und professioneller angegriffen als der Liquidizer das je wurde und hat gehalten. So.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte?

Soll sie doch gar nicht. Wir können das gerne so wie in Sachsen machen wo die Mitglieder voneinander nur selbstgewählte Psyeudonyme sehen und der Link zu den bürgerlichen Namen und damit zur Parteimitgliedschaft über die Akkreditierung geht.

Übrigens meinst du wahrscheinlich nicht "politische Person", das ist nämlich jeder, sondern Politiker im Sinne von Personen des Zeitgeschehens. Oder so.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT?

Ja. Dass nur unverbindliches wie Antragsreihenfolgen beschlossen werden.

Frank Umann

LQFB gibt uns die großartige Möglichkeit, als Bundestagsfraktion die Basis laufend nach ihrer Meinung und Ihren Argumenten zu befragen. Das kann keine andere Partei.

In welchem Umfang benutzt du Liquid Feedback? Oft, phasenweise schwankend.

Ist Liquid Feedback eine gelungene Implementierung von Liquid Democracy? Ja, aber die Oberfläche könnte optimiert werden.

Sollte Liquid Feedback mehr sein als ein unverbindliches Umfragetool? Nur wenn Delegationen zahlenmäßig und zeitlich beschränkt werden.

Was für Probleme siehst du aktuell bei Liquid Feedback? Die Dominanz von Berlin und den Wenigen, die sehr viele Delegationen auf sich vereinigen. Auch die geringe Beteiligung ist ein Problem, aber das gilt auch für BPTs. Aber da ist wenigstens Party;-).

Wie sehr repräsentieren die Ergebnisse aus Liquid Feedback die Piratenpartei? Schon recht gut. Leider ist die Beteiligung zu gering und Berlin bzw. die "Superdelegierten" dominieren.

Was hälst du von der Darstellung von Liquid Feedback in den Medien? Ist Liquid Feedback unser Herzstück (Spiegel Online) und die 'technische Seele der Piratenpartei' (Heise Telepolis) Noch nicht.

Sollte Liquid Feedback als ständige Mitgliederversammlung in die Satzung aufgenommen werden? Nur wenn Delegationen zahlenmäßig und zeitlich beschränkt werden. Und noch ein Vorschlag, auch wenn es dann nicht im wörtlichen Sinne liquide wäre: Da nicht jeder ständig alles mitverfolgen kann und will, könnten wir z.B. alle 2-3 Monate einen Stichtag festsetzen, bis zu dem für alle Themen verbindlich abgestimmt wird. Dann kann sich jeder darauf vorbereiten und es "lohnt" sich, sich gebündelt damit zu befassen. Die Motivation der Mitglieder und Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit wäre viel höher.

Auf Offline-BPTs würde ich trotzdem nicht verzichten wollen. Hierzu auch noch ein Vorschlag: Es sollte immer gewährleistet werden, dass genug freie Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden sind (am besten in der Location). Außerdem sollte es eine zentrale Party geben (auch in der Location). Alle LVs sollten Busse organisieren und "Sozialtickets" anbieten. Es darf nicht sein, dass jemand aus finanziellen Gründen nicht mitkommen kann. (Zeit ist kein Argument, denn Engagement, auch LQFB, braucht nun mal Zeit.)

Für wie vertrauenswürdig hälst du die Ergebnisse von Liquid Feedback? Können vom Liquidizer Zwischenfall in Heidenheim auch etwas für Liquid Feedback lernen? Kann ich nicht beurteilen. Solange LQFB kein verbindliches Tool ist, sehe ich das noch recht entspannt.

Ist jeder Pirat eine politische Person in dem Sinne dass die Privatsphäre zu Gunsten von Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse geopfert werden sollte? Nein. Privatsphäre geht vor.

Gibt es auch dann Probleme beim Einsatz von Liquid Feedback, wenn dort nur Unverbindliches erarbeitet wird, zum Beispiel ein Vorschlag für die Antragsreihenfolge auf dem BPT? Die TO beim BPT ist schon ziemlich relevant. Aber alle Probleme sind natürlich weniger schwerwiegend, solange nicht verbindlich abgestimmt wird.