NRW:LiquidFeedback Themendiskussion/61

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Dies ist die Diskussionsseite für die Initiative:

Diskussions-Podcast

Zu der Initiative "Gründung einer Firma zur Erzielung von Einnahmen für die Partei (Stichwort: Fanshop)" gibt es einen Podcast im Krähennest. Dort den Podcast "061 - Gespräch mit Klaus Hammer und Michael Levedag zur Gründung einer Firma zur Erzielung von Einnahmen für die Partei (Stichwort: Fanshop)" auswählen.

Für die alternativen Initiativen und Gegenstandpunkte wird es wahrscheinlich ein Antwort- oder Diskussions-Podcast geben. Terminfindung läuft auf Doodle.

Excel-Datei zum Business-Plan

Business-Plan (Excel, gepackt(ZIP))

Datei:Businessplan UG 2012.3.pdf

Datei:Businessplan UG 15.06.2012.pdf

Begründung

Die gesamte Partei leidet unter chronischer Unterfinanzierung. Neben dem direkten Effekt der zu geringen Einnahmen hat dieser Zustand zur Folge, dass uns eigentlich zustehende Gelder aus der staatlichen Parteienfinanzierung nicht zufließen, sondern auf die anderen Parteien aufgeteilt werden.


Für 2011 hatten wir auf Basis erlangter Stimmen bei Wahlen und eingenommener Eigenmittel einen Anspruch auf über 1,5 Mio Eur staatlicher Zuwendungen. Dementgegen standen 2010 eigene Einnahmen in Höhe von 611 T Eur, auf die die staatlichen Zuwendungen beschränkt wurden. Wir, also die Gesamtpartei, hat also allein in 2011 über 900 T Eur "verschenkt", die uns nun auf allen Ebenen fehlen. Auch im nächsten Jahr müssen wir im Bundestagswahlkampf große Ausgaben stemmen, im Folgejahr stehen Kommunal- und Europawahlen an. Dafür fehlt uns derzeit effektiv das Geld!

Das muss sich ändern! Und das lässt sich ändern!


Wie? Ganz einfach – wir vermarkten uns als Piratenpartei selber und nutzen den auch in den nächsten Jahren erhalten bleibenden „Coolness-Faktor“. Wir als Partei gründen eine Firma, entweder als GmbH oder mit etwas weniger Finanzen ausgestattet, eine UG (Unternehmergesellschft). Das ist wie eine GmbH, braucht aber nicht so viel Grundkapital. Gesellchafter ist zunächst der Vorstand der Piratenpartei NRW. Im folgenden Text habe ich die Firma nur noch "UG" genannt.


Woraus ich das alles ableite? Wenn man sich zum Beispiel Bilder von Parteitagen anschaut, dann kann man den Prozentsatz der Piraten, die mit irgendeinem Kleidungsteil oder einem anderen Accessoire mit dem Piraten-Signet aufläuft, erahnen. Der geht in Richtung 100%. Wann hast du den letzten Jahren Menschen mit einem SPD oder CDU T-Shirt gesehen? Genau – noch nie!

Und die zahlreichen Nachfragen von „normalen Bürgern“ an den Infoständen nach Pins, Kaffetassen und zahlreichen anderen Gegenständen lässt nur einen Schluss zu: Her mit dem Fanshop!

Bereits im Januar 2010 hat die AG Werbemittel NRW ein solches Konzept durchdacht und geplant. Hier sind einige Zitate aus dem damaligen Konzept, das sowohl den Fanshop als auch Werbemittel beinhaltete:

  • Kostengünstige Beschaffung benötigter Materialien durch Mengenbündelung
  • Ständige Verfügbarkeit aller benötigten Ressourcen
  • Permanente Überarbeitung und Aktualisierung des Produkportfolios
  • Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel für die Piratenpartei

• Verfügbarkeit -> Alles ist dann da, wenn man es braucht, so sind z.B. Wahlkampfartikel da, wenn Wahlkampf ist

Und ein Original-Zitat von mir aus dem gleichen Konzept zum Abschluss: „Fanshop - Jede Partei hat einen. Objektiv betrachtet: WENN es eine Partei gibt, die momentan echtes Fan-Potential hat - dann sind wir es!“

Aus heutiger Sicht ist der Schwerpunkt zunächst auf die Fanartikel gerichtet. Im Konstrukt der UG sollen sie dafür sorgen, dass wir als Piratenpartei die erzielten Gewinne als Zählwert für die Wahlkampfkostenerstattung nutzen können.

Wie hoch ist das Potential? Dazu ein paar einfache Beispiele: 1. Kaffetasse – wenn wir von heute eingetragenen Mitgliedern ausgehen, es sind um die 30.000, weiterhin annehmen, dass nur jedes 10.Parteimitglied eine Kaffetasse im Fanshop kauft, zusätzlich annehmen, dass eine Kaffetasse bei uns so viel bei im Fanshop von Schalke 04 kostet, nämlich 8,95 €, dann sind das: 3.000 x 8,95€ = 26.850 €. Bei einer zu erwartenden Marge sind das ca. 15.000 € Gewinn.

2. Pin, Piratenflagge/Signet aus Schweden – wir gehen wieder von 30.000 Mitgliedern aus, dieses Teil will jeder! haben, also: 30.000 x 1,95€ = 58.500 €. Bei einer zu erwartenden Marge sind das ca. 28.000 € Und so weiter und so fort…bei dieser Rechnung war noch kein Außenstehender dabei! Und nur als kleiner Hinweis: Das waren Zahlen aus dem Bund, nicht nur NRW !

Noch eine Zahl zum Vergleich: im Fanshop, den Schalke04 betreibt, sind 732 ! aktive Artikel. Selbst im Bereich der „Fan-Basics“ gibt es noch 76 Artikel.

Ich will damit keine Euphorie auslösen, wir werden sicher deutlich weniger Artikel fahren. Aber ich schätze unser Fanpotential ziemlich hoch ein und das sollten wir nutzen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass viele Menschen ihren Lieben zu Weihnachten in diesem Jahr etwas „piratiges“ schenken möchte…geben wir ihnen die Gelegenheit! Das Geld geht indirekt und direkt in unsere Parteikasse, als Gewinn aus der UG.

Lasst es uns tun! JETZT Michael Levedag/BlackPirate 26. Juni 2012

Diskussion

Zunächst einmal: Ich bin grundsätzlich dafür, einen Fanshop zu eröffnen, und zwar ergänzend zu anderen Finanzierungsmöglichkeiten (siehe Beitrag Seymour).

Viele Mitglieder haben im UG-Mumble ihr Unbehagen zum Ausdruck gebracht, was das unternehmerische Risiko und dem möglichen Verlust eingesetzten Kapitals angeht. Da es Bestrebungen gibt, eine Art Bundesshop zu gründen [der aus nicht nachvollziehbaren Gründen innerhalb der Piratenpartei betrieben werden soll und damit im Falle einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung das gesamte Parteivermögen in die Haftung bringt], besteht die Möglichkeit eines internen Wettbewerbs, was die erwarteten Stückzahlen drücken würde.

Hier wird vom "wirtschaftlichen Risiko" geredet.

Welches Risiko? Was soll passieren? Es gibt tatsächlich ein Risiko. Nämlich, dass die Piratenpartei irgendwann "uncool" oder unwählbar wird. Dann wird das ganze Zeug liegenbleiben. Das würde aber auch bedeuten, dass die Partei in eine politische Richtung läuft, die ich heute nicht absehen kann. Zudem hat Michele Marsching es in der Mumble-Sitzung schon sehr einfach ausgedrückt: wenn die Firma in Schieflage gerät, kann man jederzeit die Bremse treten. Wir reden hier nicht von Millionen-Werten, sondern allenfalls von ein paar tausend Euro. Dieses kleine Risiko sehe ich gegenüber der Chance, die sich bietet, als zu vernachlässigen an.

--Michael Levedag 11:17, 28. Jun. 2012 (CEST)

Daneben gibt es bereits ein breites Angebot verschiedenster Shops, die ja auch im Piratenwiki gelistet sind http://wiki.piratenpartei.de/Online-Shops Zum einen werden Leute, die dort ggf. schon einmal bestellt haben, sich das als Lesezeichen abgespeichert haben (dann nutzt die Entfernung der Links nichts) und zum anderen wird man dafür erst einmal den Piratenshop auf den Top-Platz der Google-Suchergebnisse bringen müssen, was einen entsprechenden Zeitaufwand darstellt, der im vorliegenden Plan nicht unbedingt abgebildet ist.

Möchte man das Ausfallrisiko möglichst gering halten, wird man die UG mit einem geringen Startkapital ausstatten und den beabsichtigten Ausbau unter Inkaufnahme von Wartezeiten bei der Auslieferung von Bestellungen aus dem Cashflow heraus vornehmen.


Um die Auswahl ähnlich den bestehenden Shops von Beginn an bieten zu können, wird man jedoch über eine ordentliches Investment zu Beginn des Vorhabens nachdenken müssen.

Hierfür ist im Businessplan ein Betrag von 20.000 € vorgesehen, der auch Kosten für PCs, Drucker beinhaltet. Steht eine solche Summe zur Verfügung, sollte er noch auf 25.000 € aufgestockt und als Einzahlung ins Stammkapital genutzt werden. Das so eingezahlte Kapital kann umgehend nach Eintragung der GmbH auch operativ eingesetzt werden. Die Kosten für Notar und Amtsgericht sind bei UG + GmbH mit Verzicht auf den Standardvertrag nahezu identisch (diese Pos. fehlt übrigens noch im B-Plan).

Übrigens: Da die UG nur eine Sonderform der GmbH darstellt, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die 25.000 € aufgebracht werden müssen, denn bei einer UG sind jedes Jahr 25 % vom Jahresergebnis zur Erhöhung des Stammkapitals zu verwenden, bis durch Umwandlung aus der UG eine GmbH geworden ist. Das wäre nach vorliegendem B-Plan bereits 2014 der Fall.

Nachdem das aktuell lfd. Geschäft nicht die nun angepeilten Umsätze abwirft, sollte für eine entsprechende Positionierung als bevorzugter Anbieter am Markt mehr als nur die Entfernung von Links auf den Piratenwebseiten anstehen. Empfehlen würde ich hier vor allem einmal die Einbindung der Basis über PDFs oder Flyer zur Verteilung auf Stammtischen sowie diverse Gimmicks und Preisnachlässe exklusiv für [zahlende] Parteimitglieder.

Und auch wenn das intern ggf. Abscheubekundungen hervorruft - zur Steuerung, wer unser Logo verwenden kann und zur Erhöhung der Spendenwilligkeit anderer Shops (die ja teils mit 5 % bis 10% des Umsatzes als Spende an die Piratenpartei werben) wäre der Markenschutz als Wort-/Bildmarke das probate Mittel. Parallel hierzu sollte sich die Schatzmeisterin mal von den auf o.a. Wikiseite gelisteten Shops die erzielten Umsätze und den Nachweis deren Zahlung anfordern - dies scheint ja ein Problem darzustellen, wie von Michael in einer seiner Antworten dargestellt.

Auf der Kostenseite fehlen die Kosten für den Jahresabschluss (100 € monatlich für FiBu und Personalbuchhaltung sind eh schon knapp, aber eine Bilanz ist da nicht enthalten), Rücklagen für Reparaturen (oder sind Piraten-PCs unkaputtbar?) und anderes, was den prognostizierten Gewinn von 40 % bis 45 % drücken wird.

Aber zumindest ist die Gründung einer Vermarktungsgesellschaft eine gute Maßnahme, um in welchem Umfang auch immer Verluste aus nicht gewährten staatlichen Zuwendungen zu minimieren und parallel das Ausfallrisiko für die Partei in einem überschaubaren Rahmen zu halten.

Wolf Roth
Und warum ich die Idee, ein Wirtschaftsunternehmen innerhalb der Partei zu betreiben, für grob fahrlässig und potentiell parteischädigend halte, werde ich weiter unten im Bereich "Contra" noch erläutern.
Wolf Roth
@W.Roth
Das sollte aber eigentlich im "Pro" stehen, denn wir wollen ja genau deswegen die Ausgliederung!
:Michael Levedag
@rageRAt, deine Anregung war "nachweislich Fair ? EinwegArtikel ? Natürliche Produkte oder Plastikscheiss?"
Das muss ich eindeutig mit ja und nein beantworten-). Wir werden uns, soweit es geht, um fair gehandelte Produkte bemühen, werden aber um Basis- oder Stadardartikel nicht herumkommen. Im Klartext: wir wollen nicht nur T-Shirts für 30€ anbieten, sondern auch welche für 10€. Aber, wir werden auf jeden Fall darauf achten, dass auch solche Dinge zertifiziert sind und wir keine Artikel aus Kinderarbeit verkaufen. Dafür verbürge ich mich.
Aber da steht doch, preislich will man sich an Bundesliga-Fanshops orientieren. Beim BVB gibts kein T-Shirt unter 14,95 und ein "richtiges" Mannschaftstrikot kostet an die 75 Euro. (Womit ich nicht sagen will, dass ich eine solche Preispositionierung befürworte, aber die habt ihr im Antrag selbst ins Spiel gebracht.)--Seymour 16:49, 27. Jun. 2012 (CEST)
Ich erläutere das noch mal mit dem Beispiel der Fanshops. Das war ein Hinweis an alle, die sich unter dem Begriff "Fanshop" nichts vorstellen können. Wir werden definitiv nie ein Shirt für 75€ anbieten, es sei denn, wir bekommen die galoppierende Inflation. Die Preise, die es bei uns geben wird, werden günstig und marktgerecht. Verschenken können wir aber auch nichts.
Michael Levedag
Bei Einkauf in Fernost wie dargestellt ist immer mit Gates, PR-Anschlägen und Erklärungsbedarf zu rechnen. Ob das wirklich so alternativlos ist wie hier dargestellt?
Wir werden zunächst nichts direkt in Fernost einkaufen, dazu sind wir viel zu klein. An anderer Stelle habe ich es bereits schon einmal gesagt
wir werden darauf achten, dass unsere Produkte aus sauberen Produktionen kommen. Ich selber bin fernosterfahren und kann einschätzen, wo man kaufen kann und wo nicht.
Michael Levedag
Solchen Foo könnte man sich vielleicht von vornherein sparen, wenn man auf heimische Produkte setzte und daraus direkt ein mehr oder weniger offensiv beworbenes Alleinstellungsmerkmal machte. Analog zu Trigema und ähnlichen. Oder vielleicht auf welche aus europäischer Krisenland-Produktion. Portugal hat z.B. ebenfalls Textilanbieter. Dann sind die Produkte halt im Einkauf etwas teurer. Kann man aus meiner Sicht leichter kommunizieren und in jedem Fall den Preisaufschlag an den Kunden weiterreichen.
Sehen wir genauso. Es gibt noch andere Quellen, aber die will ich hier nicht alle offenlegen. Den Vorschlag mit heimischer oder zumindest europäischer Industrie nehmen wir gerne auf, aber diese Industrie gibt es, mit Ausnahme von Trigema, in Deutschland nicht mehr.
Michael Levedag
Zu deinem nächsten Punkt "warum keine Diskussion?"
Die von dir angesprochenen Shops, mit einer Ausnahme Klabautermann, aber der ist ja auch von Michele Marsching, verhalten sich nach unserer Kenntnis nicht kooperativ und überweisen der Partei bisher keinen Cent.
Dazu haben wir bereits entschieden, dass wir zum Start der Firma sämtliche Verlinkungen zu anderen Shops auf unseren Seiten entfernen. Da wir das Original sein werden, auch im Namen erkennbar, wird der Hauptumsatz bei uns laufen, da sind wir sicher. Frag dich doch selbst, gleicher Preis und Qualität vorausgesetzt, wo würdest du denn kaufen? Bei Spreadshirt oder bei deiner Partei?
Deshalb sind wir auch sicher, die angegebenen Zahlen auch zu erreichen. Selbst, wenn es weniger wäre, würde jeder Euro der Piratenpartei helfen.
@HagenPirat "auf die Gefahr hin, dass es hier eine Menge Buhrufe geben wird in der Wirtschaft gibt es keine Basisdemokratie!"
Gesellschafter wird der Vorstand NRW, möglicherweise nimmt auch schon zum Start ein anderer Landesverband teil. Nur dadurch ist sichergestellt, dass Gewinne komplett in der Partei bleiben dürfen. Durch die sich daraus ergebende Aufsichtsfunktion der Partei ist auch immer gesichert, dass der GF im Sinne der Partei arbeitet, sonst wird er abberufen.
Was innerhalb der Firma ablaufen wird, kann nicht basisdemokratisch ablaufen, siehe oben. Aber, es ist geplant, dass zunächst immer ein Pirat GF sein wird.
Mittelfristig kann man einen Aufsichtsrat installieren.
Finanzkräftige Piraten dürfen sich sicher finanziell beteiligen, in welcher Form, müssten wir einen Steuerberater prüfen lassen.
Michael Levedag


Das größte Hindernis dürfte zunächst in der Bundessatzung liegen, Abschnitt G §24 sagt klar
"Es ist den Gliederungen der Piratenpartei nicht gestattet, einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zu eröffnen oder zu unterhalten."

Kommt hinzu, dass die Abwicklung von unternehmerischen Tätigkeiten [was immer das sein mag, gemeint war wohl die "Entwicklung"] einem Beauftragten des BuVo zu übertragen wäre. Eigentlich müßte aus Erfahrung klar sein, dass Sachverstand und nicht Parteizugehörigkeit über ein erfolgreiches Wirtschaften entscheidet.

Es besteht die Möglichkeit, dem § 7 Abs. 3 der Bundessatzung entgegenzusetzen "Gebietsverbände und Auslandsgruppen sollen sich nicht wirtschaftlich betätigen, ausgenommen hiervon sind der Bundesverband und die Landesverbände." Dies spricht für das Recht eines LV, sich wirtschaftlich zu betätigen z.B. über Ausgründung oder Beteiligung. Die Bundessatzung ist damit nicht eindeutig und könnte uf diesem Weg ausgehebelt werden. Es wäre wünschenswert, hierzu vorab einen Fachwanwalt für Gesellschaftsrecht zu konsultieren. Ohne Vorbereitung und Absicherung dieses Punktes wäre das aus meiner Sicht ein klares Contra. Wolf.Roth 27. Jun. 2012 (CEST)

Das ist bereits geschehen. Der § der Bundessatzung wird sehr kritisch bis sittenwidrig gesehen und dürfte deshalb obsolet sein. Zudem erlaubt der §7 diese Tätigkeit dann doch wieder und so war auch der letzte Gesprächsstand mit Swanhild. Noch ein Hinweis zum Thema "Sachverstand und Parteizugehörigkeit", die ist in diesem Falle mindestens in meiner Person gegeben. Ich bin seit mehr als 20 Jahren im Einzelhandel tätig, u.a in Firmen wie REWE, OBI mit Budgetverantwortung, mit Fernostkenntissen usw.

Michael Levedag
Der § der Bundessatzung wird sehr kritisch bis sittenwidrig gesehen und dürfte deshalb obsolet sein.

Diese Aussage des Kollegen würde ich gerne schriftlich sehen. --DDB

Na, das eine muss das andere ja nicht ausschließen - aber gut, dass dann die Erfahrung gegeben ist und dieser Punkt unkritisch ist. Es ist ja zudem auch die Bundessatzung, die sich in diesem Punkt stark nach Parteien-Proporz anhört ;-) Wolf.Roth


20.000,00€ bzw. 21.000,00€ (das ist im Businessplan nicht klar erkennbar) als Stammkapital für eine UG lohnen sich nicht. Bei der Umwandlung in eine GmbH fallen Kosten an. Deshalb - wenn überhaupt ausserhalb der Partei - besser direkt 25.000,00€ für eine GmbH. -- Stefan.Kottas 27. Jun. 2012 (CEST)
Ja, diese Lösung haben wir auch schon diskutiert, die Mitglieder des Finanzteams haben sich auch in diese Richtung ausgesprochen. Wäre also durchaus eine Möglichkeit, wenn die Finanzen es hergeben.
Michele Marsching
Warum ausserhalb der Partei? Nicht wegen der Körperschafts-, Gewerbe- und Umsatzsteuerpflicht, denn die wird nur in das Unternehmen ausgelagert. Der Gewinn des Unternehmens kann nicht laufend ausgezahlt werden. Innerhalb der Partei stehen Gewinne sofort zur Verfügung. Die Kosten für Geschäftsführung, Buchhaltung und Steuerberatung übersteigen die Mehrkosten, die entstehen würden, wenn man den wirtschaftlichen Betrieb innerhalb der Partei durchführen würde.
-- Stefan.Kottas
@stefan.kottas Deine Kontrapunkte sind nicht stichhaltig!
Nur weil wir noch in der Diskussion über das Startkapital sind, ist das Contra? Das ist allenfalls Anlass zur Diskussion! Zu Punkt 2: eine Partei darf nicht wirtschaftlich aktiv werden! Es gibt dazu eine sehr schmale Untergrenze, bis zu der eine Partei "Einkommen" erzielen darf, die liegt bei 17.500€. Ab da wird alles Köperschaftssteuerpflichtig und die Gemeinnützigkeit ist in Gefahr. Deshalb die Ausgliederung.
Aber, ist das ein Grund für Contra?! Jeder Euro, den wir als Gewinn erzielen, fließt in die Partei und kommt u.a. auch dir zugute.
Michael Levedag
@Michael Levedag Im Liquid-Feedback fragst Du ein Meinungsbild/Beschlussvorlage an. Einer solchen kann man nur zustimmen, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Und obwohl Ihr das ganze schon seit Januar 2010 (Deine Aussage oben, bzw. November 2009 gemäss den Protokollen der AG Werbemittel NRW) plant, kommen nur bruchstückhaft Informationen. Reiners und meine Anfrage zu der Excel-Tabelle, auf die verwiesen wird, ist bis jetzt noch nicht beantwortet.
Im Meinungsbild/Beschlussvorlage ist die UG als Unternehmensform festgezurrt, obwohl anhand der vorliegenden Zahlen eine GmbH sinnvoller wäre (noch sinnvoller aber der wirtschaftliche Betrieb innerhalb der Partei). Deshalb Contra!
Eine Partei darf sehr wohl wirtschaftlich tätig werden! Und eine Partei ist nicht gemeinnützig, also kann die Gemeinnützigkeit nicht in Gefahr sein. Ausserdem wird nicht alles Köperschaftssteuerpflichtig. Mitgliedsbeiträge und Spenden bleiben steuerfreie Einnahmen.
Ihr habt das Konzept auf vollkommen falschen Annahmen aufgebaut. Deshalb Contra!
-- Stefan.Kottas
Ok, dann hab ich's nicht richtig erklärt. Ein Steuerfachmann kann das besser, hier bitte ich um entsprechende Hilfestellung. Vielleicht könnte sich hier auch mal jemand aus dem Vorstand einbringen? Fakt ist, die Annahmen bleiben richtig.
Zum Thema Fakten - welche sind dir nicht klar? Ich leiste gerne Hilfe.
Zum Thema UG - Die UG ist wie die GmbH ebenfalls eine Kapitalgesellschaft, benötigt zur Gründung halt nicht so viel Kapital. Da wir leider bis heute keine klare Aussage haben, wieviel Geld denn bis zum Jahresende zur Verfügung steht, steht die UG stellvertretend für die zu gründende Firma. Woraus du da deine Ablehnung herleitest, entzieht sich meinem Verständnis.
Zum Thema Excel-Tabelle - die gibt es und wenn mir jemand erklärt, wie ich das irgendwo zur Verfügung stellen kann, mache ich das auch sofort.
Und zu deinem Contra insgesamt - du willst also nicht, dass der Partei Gelder zufliessen?
Michael Levedag
Bitte nicht mit solchen billigen Totschlag-Argumenten kommen. Es gibt Alternativen zu bedenken, beispielsweise erst einmal die ausstehenden 42% der Mitgliedsbeiträge einzutreiben. Ich werde das im Folgenden näher ausführen. Dafür müsste man jedenfalls nicht für x-tausend Euro Waren einkaufen, kein unternehmerisches Risiko eingehen und sich auch keine Gedanken um Körperschaftssteuer und dergleichen zu machen.--Seymour 16:49, 27. Jun. 2012 (CEST)


@Michael Levedag:
> du willst also nicht, dass der Partei Gelder zufliessen?
Doch, deshalb habe ich zwei alternative Initiativen eingestellt:
https://lqpp.de/nw/initiative/show/103.html
Betrieb eines Fanshops durch den Landesverband NRW
Sowie:
https://lqpp.de/nw/initiative/show/104.html
Betrieb eines Fanshops durch die Piratenpartei (Bund)
Das was ich nicht möchte ist, dass aufgrund von (fehlerhaften) Annahmen und Halbwissen Dinge gemacht werden, die für die Partei optimaler gemacht werden könnten, wenn die entsprechenden Experten vorher ins Boot geholt worden wären. Hierzu wäre es sinnvoll gewesen, die Basis (oder zumindest die, welche die NRW-Info-Liste lesen) umfassender zu informieren. Es gab dazu aber nur zwei Mails von Carsten. Die erste war so nichtssagend, dass sich nur ein paar Duzend Interessierte im Mumble eingefunden haben. In der zweiten auch kein Wort von Fanshop, Merchandising, Unternehmensgründung etc.. Und auch im Liquid-Feedback werden nur wenige Piraten erreicht. Das gleiche gilt für den LPT. Deshalb empfehle ich, noch vor dem LPT umfassende Informationen mit dem Aufruf von Beteiligung über die NRW-Info-Liste zu schicken.
-- Stefan.Kottas 17:16, 27. Jun. 2012 (CEST)

Software

1.000 Euro zum Erwerb von Software.

Ich will jetzt hier nicht den Grumpy machen, aber aus der Außenansicht stellt sich da automatisch die Frage - in allen möglichen Wahl- und Grundsatzprogrammen fordern die Piraten, dass alle Behörden und dergleichen immer und überall FLOSS einsetzen sollen. Warum sind die Piraten selbst dazu nicht bereit? Hat doch angeblich nur Vorteile, insbesondere bei den Kosten.

Offensichtlich benutzen sie nicht einmal eins der freien Office-Pakete, sondern nach wie vor das gute alte Microsoft (im Text ist ja von "Excel"-Tabellen die Rede.)--Seymour 16:52, 27. Jun. 2012 (CEST)

Du hast in gewisser Weise Recht und auch wieder nicht. Die 1.000 Euro sind eine kalkulatorische Größe für den Fall, dass externe Menschen zum Betrieb der Unternehmung etwas programmieren müssen oder wir etwas Unvorhergesehenes kaufen müssen. Sollte dieses Geld nicht genutzt werden, fließt es für andere Zwecke wieder der Unternehmung zu. Pirat hin oder Pirat her, ich persönlich nutze die Microsoft Office Produkte und werde sie auch weiter nutzen. Das ist Privatsphäre und ausserdem hat mich OpenOfice nie wirklich überzeugt.

Noch zur Info: das Shopsytem wird OpenSource sein(prestashop).

Michael Levedag

Alternative: nicht gezahlte Mitgliedsbeiträge einwerben

Der Piratenpartei entgeht nach wie vor sehr sehr viel Geld in Form von nicht bezahlten Mitgliedsbeiträgen. Laut http://wiki.piratenpartei.de/Mitglieder sind derzeit 13.660 von 32.547 erfassten Mitgliedern nicht stimmberechtigt, vermutlich infolge Beitragsrückstand. Das entspricht einer Quote von 42%.

Das entwickelt sich also auch zunehmend zum PR-Fail.

Denn der Eindruck, den das zumindest in Teilen der Öffentlichkeit hinterlässt, ist der, dass wir zwar in der großen Politik mitreden wollen, Haushaltsfragen, Bildungsinvestitionen, Vermögenssteuer, WestLB und dergleichen, aber es nicht hinbekommen, von 42 Prozent unserer eigenen Mitglieder die Beiträge einzutreiben - OBWOHL wir viel zu wenig Geld haben, obwohl es ermäßigte Sätze für Bedürftige gibt und obwohl und es uns, Stichwort Parteienfinanzierung, gleich doppelt trifft.

Die Presse hat das auch schon mehrfach aufgegriffen: Süddeutsche.de - "Wer nicht zahlt, dem passiert auch nichts" Spiegel online

Unter den Nichtzahlern mögen sich zahlreiche "Karteileichen" befinden - die hätten andere Parteien wohl schon längst rausgeschmissen - und auch der ein oder andere, der nicht oder nicht voll zahlungsfähig ist. Dazu müsste der GenSek (Bund) vielleicht einmal Stellung beziehen.

Schätzen wir, es sind überschlägig tatsächlich 10.000 säumige Mitglieder, die eher zahlen als austreten würden. Und schätzen wir, im Schnitt liegt der Rückstand vielleicht bei 30 Euro. Dann wären das allein 300.000 Euro potenzielle steuerfreie Einnahmen.

Dieser Betrag entspricht dem Vierfachen der Umsatzprognose des Fanshops für 2012.

Schätzen wir, dass es bei einem bloßen "weiter so" der bisher eingeleiteten Maßnahmen, automatisierte E-Mail-Mahnungen, Social Media Initiativen, periodisch wackelnde Vortsandszeigefinger etc., gelingt, die Zahlungsquote bei den Mitgliedsbeiträgen 2013 bundesweit auf 62% zu steigern und 2014 auf 67%. Legen wir Eure eigene Mitglieder-Zuwachs-Prognose zugrunde und weiterhin im Schnitt 30 Euro Beitragsrückstand. Dann betragen die potenziellen Einnahmen durch Einwerbung säumiger Beitragszahlungen:

  • 2013 - 15.200 säumige Mitglieder - 456.000 Euro
  • 2014 - 16.500 säumige Mitglieder - 495.000 Euro

Nun habe ich nicht viel Erfahrung mit Mahnwesen und Inkasso, außer dass ich gelegentlich aufgrund Vergesslichkeit selbst von Mahnungen betroffen bin. Aus dieser Erfahrung schließe ich, dass zumindest für Leute wie mich die persönliche Ansprache wesentlich besser funktioniert als etliche Mahnschreiben.

Manche Gläubiger handhaben das so: Da ruft eine Dame an und teilt einem freundlich mit, dass man nach wie vor im Rückstand ist. Und da fühle ich mich weit eher animiert, mich direkt an den Rechner zu setzen und das mal eben kurz mit ihr zu erledigen, während sie noch am Apparat ist und die Daten durchgibt.

Auch durch diesen Ansatz wird sich die Zahlungsquote nicht auf 100% steigern lassen - schon weil es zunehmend kniffelig wird, die entsprechenden Telefonnummern zu recherchieren.

Aber mit der von Euch für den Fanshop eingeplanten Manpower von einem Hauptamtlichen und mehreren Teilzeitkräften, übers ganze Jahr verteilt, zahlreiche säumige Zahler zu erwischen und - freundlich und taktvoll! - zur Überweisung zu animieren - das scheint machbar.

Ich stelle im Folgenden dem Fanshop einmal ein fiktives "Piraten-Inkasso-Projekt" gegenüber, das die gleiche Manpower und ähnliche Ressourcen auf die Einwerbung dieser ausstehenden Beiträge verwendet - abzüglich der in der bewussten Excel-Tabelle genannten Posten für

  • Waren/Material/Fremdleistungen;
  • Marketing/Werbung/Leasing;
  • sonstige Reisekosten;
  • Büromaterial inkl. Porto und Verpackung;
  • Buchführung/Steuer und Rechtsberatung

Das wären dann Kosten in Höhe von

  • 2012 - 14.700 €
  • 2013 - 42.913 €
  • 2014 - 42.914 €

Um mit diesem Projekt auf den gleichen Gewinn wie für den Fanshop prognostiziert zu kommen, müsste man

  • 2012 - 1610 zusätzliche Mitglieder zur Zahlung überreden (5,0%)
  • 2013 - 4603 zusätzliche Mitglieder zur Zahlung überreden (11,5%)
  • 2014 - 4536 zusätzliche Mitglieder zur Zahlung überreden (9,0%)

Nicht so einfach, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte, aber immerhin für 2012 im Mittel 322 erfolgreiche Eintreibungen im Monat, wenn man im August loslegt. 2013 und 2014 müsste sich das Team dann in etwa auf 380 Eintreibungen im Monat steigern, um mitzuhalten. Also pro Arbeitstag im Mittel etwa 19 säumige Zahler erfolgreich überreden.

Aber dafür null unternehmerisches Risiko, keine Körperschaftssteuern UND den PR-Fail abgewendet.

--Seymour 17:43, 27. Jun. 2012 (CEST)

Finde ich eine sehr gute Idee und bitte den Vorstand, dies direkt aufzunehmen.
ABER - warum sollte man dieses tun und das andere lassen? Beides umsetzen wäre die richtige Alternative!
--Michael.Levedag 10:24, 28. Jun. 2012 (CEST)
Je nun, ein denkbarer Grund wäre: weil es dann auch erst mal die doppelten Kosten verursacht ;-)
--Seymour 10:29, 28. Jun. 2012 (CEST)
Nur als kleiner Hinweis: Mitgliedsbeiträge sind steuerfrei. Auf die ausgewiesenen Gewinne der UG entfallen noch 45-50% Steuern (Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Abgeltungssteuer).
Des weiteren werden sich für ein Zahlungserinnerungs-Team sicherlich Ehrenamtliche finden lassen.
Dennoch bin ich dafür, einen Fanshop zusätzlich zu betreiben, auch wenn ich hier den Betrieb innerhalb der Partei vorziehe.
-- Stefan.Kottas 10:46, 28. Jun. 2012 (CEST)
An ehrenamtliche "Eintreiber" hatte ich auch schon gedacht. Aber das ist eventuell nicht ganz einfach.
Zum Einen müssen die ja Zugriff auf sensible Mitgliederdaten erhalten. Da stellt sich die Frage nach dem Datenschutz. Sie müssen eventuell sogar zusätzliche Daten recherchieren - es stehen einfach immer weniger Leute im Telefonbuch. Da stellen sich im schlimmsten Fall noch ganz andere Fragen...
Zum Zweiten müssen die auch qualifiziert sein. Ich weiß, die Frage nach der Qualifikation ist unpiratig, widerspricht dem piratigen Arbeitsethos und so weiter und so fort, aber ich habe es nun mal schon in der kurzen Zeit meiner Mitgliedschaft relativ häufig erlebt, wie Leute durch Selbstüberschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten auch jede Menge Arbeit anderer Leute wieder einreißen und kaputtmachen. Man stelle sich vor, da ziehen irgendwelche Nerds los und machen die Pferde scheu und pampen die Leute an.
Es wäre also mindestens erforderlich, dass der Vorstand da in irgend einer Form verlässliche geeignete Leute auswählt und offiziell beauftragt.--Seymour 11:59, 28. Jun. 2012 (CEST)

Solche Leute gibt es bereits: Man nennt sie gelegentlich auch Schatzi ;-)

Ich stelle mir allerdings die Tätigkeit der Schatzmeisterin des Landesverbands so vor, dass die in erster Linie andere Sachen macht als in jeder freien Minute säumigen Mitgliedern hinterher zu telefonieren.--Seymour 07:52, 15. Jul. 2012 (CEST)

Wahlweise könnten auch Beisitzer oder Vorstände gelegentlich die Piraten vor Ort bei Stammtischen im Einzelgespräch ansprechen, ist ja nichts Ehrenrühriges dabei und auf dem direkten Weg mglw. manchmal schneller zu klären. Ich finde, das gehört zur Arbeit für die Piratenpartei dazu und hierbei lägen dann auch alle notwendigen datenschutzrelevanten Erklärungen bereits vor. Wolf Roth 18:28, 28. Jun. 2012 (CEST)

Steuern

Es könnte der Eindruck erweckt werden, dass der ausgewiesene Gewinn ungekürzt der Partei zur Verfügung stehen würde. Dies ist jedoch nicht der Fall, da davon zunächst Gewerbesteuer (3,5% * Hebesatz) sowie Körperschaftssteuer (15%) zu zahlen ist und auf die Gewinnentnahme Abgeltungssteuer (25% + Solidaritätszuschlag) anfällt. Die Abgeltungssteuer entfällt, wenn die wirtschaftliche Tätigkeit von der Partei selbst durchgeführt wird. Ausserdem wirken bei der externen Gesellschaft nur die Gewinnausschüttung nach Steuern auf die Parteienfinanzierung. Bei der wirtschaftlichen Betätigung innerhalb der Partei wirken die Einnahmen auf die Parteienfinanzierung. -- Stefan.Kottas 22:52, 27. Jun. 2012 (CEST)

Risiko

@Stefan.Kottas: Natürlich kann eine Partei wirtschaftlich tätig werden. Zuerst spart sie dabei Notarkosten, in Folge ist der Betrieb gleich organisiert, muss gesondert kontiert & versteuert werden und unterscheidet sich wenig von einem ausgegründeten Wirtschaftsbetrieb.

Eigentlich liegt der Unterschied nur in einer Sache: dem unternehmerischen Risiko des Gesellschafters! Während bei UG und GmbH das Risiko auf die jeweils erbrachten Kapitalanteile begrenzt ist (z.B. bei einer Insolvenz), haftet bei einer Insolvenz eines innerhalb der Partei betriebenen Wirtschaftsunternehmens die Piratenpartei mit ihrem gesamten Parteivermögen, und zwar bis hinab in die kleinsten Untergliederungen.

Da Belastungen aus einem wirtschaftlich in Schieflage befindlichen Betrieb nicht zu jedem Zeitpunkt seriös kalkuliert werden können, halte ich daher die Aufnahme eines Wirtschaftsbetriebes innerhalb der Partei für potentiell gefährlich und mit nicht überschaubaren Haftungsrisiken versehen. Aus der langjährigen Zusammenarbeit mit einem Insolvenzverwalter im Bereich Controlling weitergeführter Unternehmen möchte ich von so einer Vorgehensweise daher dringend abraten. Es hat schon seinen Grund, warum Wirtschaftsbetriebe von Parteien durchweg ausgegliedert betrieben werden.

Wolf Roth


@Wolf Roth: Ja, ein gewisses, aber überschaubares Risiko ist vorhanden, es ist jedoch falsch, dies als einzigen Unterschied darzustellen (siehe dazu insbesondere den Abschnitt Steuern). Ursache für Insolvenzen ist immer, dass die Ausgaben die Einnahmen über einen längeren Zeitraum überschreiten. Und dieses Risiko lässt sich einschränken:

  • Großaufträge nur gegen Vorkasse
  • keine (langfristigen) Verpflichtungen wie z.B. Mindestabnahmen, Arbeitsverträge
  • keine Großeinkäufe von Waren, die einem großen Preisverfall unterliegen (z.B. USB-Sticks)
  • keine große Lagerhaltung
  • Ladenhüter durch die Einbindung einer größeren Menge von Mitgliedern vermeiden (Bewertung was gekauft werden würde)
  • Ausübung des Widerrufrechts durch Gewährleistung der Qualität und Passform/Größe minimieren

-- Stefan.Kottas 10:24, 28. Jun. 2012 (CEST)

Hier wird vom "wirtschaftlichen Risiko" geredet.

Welches Risiko? Was soll passieren? Das, was Stefan.Kottas schreibt, sind handelstechnische Normalitäten, die durch vorhandenes Fachwissen und Expertise auszuschliessen sind. Aber, es gibt tatsächlich ein Risiko. Nämlich, dass die Piratenpartei irgendwann "uncool" oder unwählbar wird. Dann wird das ganze Zeug liegenbleiben. Das würde aber auch bedeuten, dass die Partei in eine politische Richtung läuft, die ich heute nicht absehen kann. Zudem hat Michele Marsching es in der Mumble-Sitzung schon sehr einfach ausgedrückt: wenn die Firma in Schieflage gerät, kann man jederzeit die Bremse treten. Wir reden hier nicht von Millionen-Werten, sondern allenfalls von ein paar tausend Euro. Dieses kleine Risiko sehe ich gegenüber der Chance, die sich bietet, als zu vernachlässigen an.

--Michael Levedag 10:33, 28. Jun. 2012 (CEST)

Es würde schon reichen, wenn die Partei aufhört, sich weiterzuentwickeln. Wir haben eine ganze Menge Nichtwähler aktiviert, welche die verschiedensten Erwartungen in uns hinein projizieren. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir einen Teil von denen auch wieder verschrecken werden. Sollten wir diesen Anteil nicht durch "Eroberungen" kompensieren können, sind wir ganz schnell wieder unter 5%, und von dort ist es nur ein kleiner Schritt bis in die Versenkung.--Seymour 12:08, 28. Jun. 2012 (CEST)
Ursache für Insolvenzen ist nicht immer, dass die Ausgaben die Einnahmen über einen längeren Zeitraum überschreiten - es gibt dafür wesentlich mehr mögliche Ursachen. Leider lassen sich nicht immer die von Stefan vorgeschlagenen Maßnahmen zur Risikominimierung realisieren: Es ist schlicht nicht möglich, längerfristige Verbindlichkeiten wie Miete, Nebenkosten, Löhne inkl. SV-Beiträge, Gebühren (IHK, BG etc.) allgemein zu vermeiden. Und was die Mindestabnahmenmengen angeht, wird man dies nicht überall ausschließen können.

Aber während ich das Eingehen von Risiken selbst beim Wunsch einer Begrenzung für nicht verwirklichbar halte, halte ich auch nichts vom Kleinreden solcher Risiken. Genau das ist ja auch der Grund, warum ein Wirtschaftsbetrieb nicht innerhalb der Partei angesiedelt sein sollte.

--Wolf Roth 19:19, 28. Jun. 2012 (CEST)

Jedenfalls sollte man das Gehalt eines etwaigen Geschäftsführers, wie im Vertrieb üblich, im Wesentlichen auf Provisionsbasis gestalten. Risikominimierung und Motivation in einem.--Seymour 11:31, 8. Jul. 2012 (CEST)

Im Businessplan sind 300,00€ pro Monat für Miete, Nebenkosten und Strom vorgesehen. Im schlimmsten Fall hat der Mietvertrag eine Laufzeit von 5 Jahren. In dem Fall, dass der Fanshop nicht laufen würde, wäre das Risiko hierfür maximal 18.000,00€. Die Räumlichkeiten könnten von der Partei allerdings auch anderweitig genutzt werden, z.B. als Lager für Wahlplakate etc..

Löhne, SV-Beiträge, BG-Beiträge fallen nur bei Angestellten an. Würde man den Fanshop innerhalb der Partei betreiben, könnte ich mir gut vorstellen, dass sich genügend ehrenamtliche Mitarbeiter finden, auch wenn es etwas schwerer ist, als bei vielen der anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten, da eine gewisse räumliche Nähe zum Lager/Büro vorhanden sein muss.

Ein Risiko, welches das Gründungskapital deutlich übersteigt, sehe ich nicht - und das ist auch kein Kleinreden.

-- Stefan.Kottas 20:15, 28. Jun. 2012 (CEST)

Der Businessplan geht von ca. 1.000 bis 1.500 Artikel pro Monat aus, das ist schon tough, das alles mit Ehrenamtlichen erschlagen zu wollen. Und ich würde es für kaum glaubhaft halten, falls jemand darauf einen B-Plan aufbaut.

Und noch ein Aspekt: Ich verbinde momentan vieles mit den Piraten, aber nicht die Fähigkeit, schnell zu Entscheidungen kommen zu können. Aber egal, welches Portfolio nachher tatsächlich aufgebaut wird - immer wird man im Tagesgeschäft schnelle, mit zunehmender Anzahl von Geschäftsvorfällen auch immer häufigere Entscheidungen treffen müssen. Wie man es geregelt bekommt, dass Entscheidungen dabei auch immer von den fachlich versiertesten Leuten getroffen werden, ist eine strukturelle Aufgabenstellung, ändert aber nichts an der Erfordernis. Auch da habe ich meine Zweifel, ob dies innerhalb der Partei gelingen kann.

Aber um noch einmal das Risiko anzusprechen: Das mit dem Fanshop ist doch nur ein Teilaspekt, der jetzt halt als erste Idee auf dem Tisch ist. Aber es gibt doch auch noch ganz andere Betätigungsfelder, die sich doch für eine Partei mit so vielen IT-affinen Leuten anbieten und wo Außenstehende ja auch Know-how bei den Piraten sehen. Das ausgelagert in eine Stiftung oder Firma läßt sich doch sowohl Behörden als auch Unternehmen anbieten, ob nun im Bereich Datenschutz oder als ThinkTank für neue Vermarktungsverfahren etc.

--Wolf Roth 00:45, 30. Jun. 2012 (CEST)

Nächste Alternative: Fulfillment-Dienstleister

Mit einem Fulfillment-Dienstleister, auch "virtueller Versandhandel" genannt, könnte man die Geschichte erst mal testweise eine Nummer kleiner aufziehen, und zwar unter weit geringerem Risiko, Kostenaufwand, Personalaufwand und Stress. Beschreibung des Konzepts auf Wikipedia Im einfachsten Fall bietet bereits Amazon so einen Service an, wenngleich die wahrscheinlich eher zu den teureren Anbietern gehören. Wenn man sich ein wenig umhört, wird man auch einen kleineren Logistikdienstleister finden, der das etwas kostengünstiger macht.--Seymour 12:17, 8. Jul. 2012 (CEST)

Wir übergeben an den Fachmann mit Vertriebserfahrung, @tralamitti:

"Versandhandel ist trickreich. Es steckten da zahlreiche Haken, die hier noch gar nicht angesprochen wurden. Beispielsweise auch Inkasso, Mahnung, Retourenmanagement. Alles eingerechnet kriegt man da bei Eigenversand im Schnitt kein Paket für unter 10 Euro raus, das kann man sich abschminken.

Mit einem Fulfillment Service bräuchte man sich um zahlreiche dieser Faktoren keinen oder nur einen wesentlich kleineren Kopf zu machen.

Beispiele:

ist einer der großen deutschen Universalversender, hängt bei OTTO mit dran, ist in Bayern. Sicher keine schlechte Adresse. Bieten viel. Vom Einkauf (T-Shirts nachbestellen) über Wareneingangskontrolle über Versand- und Retourenabwicklung bis zur Rechnung, Mahnung und Onlineshop alles aus einer Hand. Der Nachteil bei so großen Konzernbuden kann die fehlende individuelle Betreuung sein - muß aber nicht.

ist ein branchenbekannter, größerer mittelständischer Dienstleister für den Versandhandel. Sitzen in Neckarsulm. Gehört nicht zu einem der "Großen". Gehört als eine Firma zu einer mittelständischen Versandhandel-Service-Holding .

Naja, Amazon halt. Halte ich ideal zum risikolosen Austesten. Der reine Versand kostet für ein 2- Kilo-Medienprodukt 4,00 Euro, alles inklusive, (brutto / netto?). Man kann im Shop gelistet sein, oder nicht. Wareneinkauf müsste man selbst organisieren - Kundenservice und Zahlungsabwicklung macht Amazon. Der Amazon-Service für Leute, die selbst versenden wollen. "Bei Versand durch Amazon lagern Sie Ihre Artikel in den Versandzentren von Amazon. Wir verpacken und versenden bestellte Produkte direkt an Ihre Kunden und leisten den Kundenservice für die entsprechenden Bestellungen.""


Thema Gehalt

Dazu kommt: Mit Fulfillment Service bräuchte man vermutlich nicht einmal einen Hauptamtlichen einstellen, vielleicht könnte man es sogar komplett mit Ehrenamtlichen durchziehen. Ich find's nach wie vor schwierig, dass Ehrenamtliche im Bereich der Mitgliedsbeiträge, wo potenziell zunächst wesentlich höhere und zudem steuerfreie Einnahmen winken, direkt als Alternative favorisiert wird. Demgegenüber kalkuliert man beim Fanshop, mit mittelfristig geringerem und risikobehaftetem Gewinnpotenzial, nicht nur direkt und mit größter Selbstverständlichkeit Zichtausend Euro Personalkosten, sondern offensichtlich steht der Geschäftsführer auch bereits fest. Man könnte sich ganz provokant sogar auf den Standpunkt stellen: Wieso soll der Geschäftsführer einer solchen Gesellschaft bezahlt werden, aber nicht mal unsere Vorstände? Die wurden wenigstens vom höchsten Gremium des LV demokratisch legitimiert. In jedem Fall muss ich ein volles Festgehalt für den etwaigen Geschäftsführer kategorisch ablehnen. Vielmehr sollte es, falls es dazu kommt, zum überwiegenden Teil auf Provisionsbasis ausgestaltet werden, wie im Vertrieb allgemein üblich. --Seymour 12:17, 8. Jul. 2012 (CEST)

Kritik: Fehlende Sorgfalt bei der Ausplanung

Ich kritisiere die fehlende Sorgfalt in "Businessplan" (der keiner ist) sowie "Exceltabelle".

  • Lt. Excel "Umsatz - Kosten = Gewinn": das ist falsch, es fehlen Steuern.
  • Diverse Kosten sind zu niedrig gerechnet. Z.B. 1200 Versandkartons/Monat kosten Geld, günstig eingekauft ca. 500 Euro. Aus logischen Gründen nicht im Porto/Verpackung enthalten.
  • Die Summe Einkauf ist nicht aufgesplittet. Es sind dort allerlei Kostenarten in einer großen Summe zusammengefaßt. Dies ist so intransparent. Diese Summe muß zwingend in einzelne Kosten (Wareneinkauf Textil, Einkauf Gadgets, Einkauf Lebensmittel(?), FREMDLEISTUNGEN -- welche?, Rechner, Software) aufgesplittet werden. Ist irgendwo im Text erklärt, doch dies reicht nicht. Es muß sofort aus der Tabelle klar zu sehen sein, wohin das Geld fließt.
  • Es liegt keine klare Sortimentsbeschreibung vor. Nur ein paar wolkige Sätze.
  • Das ganze kann eine böse Eigendynamik entwickeln.
  • Wenn Piratenbier lt. Podcast angeboten wird: politische Frage -- möchten wir als Partei eine Bierflasche mit Piratenlogo im Handel sehen?
  • mM. sollte schon jetzt über eine Trennung strategisch/operativ nachgedacht werden, und wie dies institutionalisiert wird, z.B. durch einen Aufsichtsrat

Ich finde die Idee "Fanshop/UG" prima, weil

  • das der Partei Einnahmen verschafft
  • die finanziellen Haftungsrisiken (nicht: politische Risiken) grundsätzlich in der Firma verbleiben
  • der Geschäftsführer-in-spe erfolgreich einen Onlineshop betreibt, bloß Ausplanung (siehe oben) ist sein Ding nicht so ...
  • es jede Menge Nachfrage nach Piratenware gibt
  • die Partei da ein ganz tolles Geschäft mitnehmen kann

Teststrategie fehlt bisher

-- Stefan 16:00, 15. Jul. 2012 (CEST)