Benutzer:To-pse

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Kurzprofil
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Persönlich
Name: Tobias Erichsen
Nick: To-pse
Berufl. Qual.: Software-Entwickler
Tätigkeit: Telekommunikation (VoIP & ISDN)
Familienstand: verheiratet
Geburtstag: 1969
Politisch
Partei: Piratenpartei Deutschland
Eintrittsdatum: 07.08.2009
Mitgliedsnummer: 9353
Landesverband: Niedersachsen
Stammtisch: Wolfsburg, Braunschweig
Kontakt
Webmail: Form-Mailer
Anschrift: Alte Kolonie 16 - 38442 Wolfsburg
Mail-Adresse: tobias(dot)erichsen(at)piratenpartei-wolfsburg(dot)de
Fax: +49 (5362) 503655
Piraten-Forum: to-pse
XING Tobias_Erichsen


Vorstellung

Hallo,
mein Name ist Tobias Erichsen. Wie so viele Piraten war ich schon immer politisch interessiert, aber nie politisch aktiv. Der Abbau der Bürgerrechte in den letzten Jahren weltweit und auch in Deutschland war mir schon immer ein Dorn im Auge und auch das Thema Transparenz des Staates & Lobbyismus beschäftigen mich persönlich seit geraumer Zeit.

Nach etlichen Diskussionen im Bekanntenkreis meinte ein guter Freund, dass es nicht hilft nur zu meckern, sondern dass man sich dann auch engagieren muss. Damit hat er natürlich vollkommen Recht und ich habe daraufhin geschaut wo & wie ich mich bei diesen Themen einbringen kann.

Die bestehenden Parteien im Spektrum mit Ihrem "Bauchladen" von Programmpunkten haben für mich das Problem, dass sie nur unzureichende Deckung mit meinen Ideen haben. Nicht so bei den Piraten. Fast allen Punkten des aktuellen Wahlprogramm kann ich weitreichend zustimmen. Bei den Differenzen habe ich mir vorgenommen mich thematisch einzubringen um meine Ideen dort umzusetzen.

Meine Mitgliedschaft in der Piratenpartei habe ich daher Anfang August 2009 beantragt.


Parteiarbeit

Meine Themen

Hier mal ein kleiner Überblick über Themen die mich im Spezielleren politisch bewegen. Bei einigen (wenigen) Punkten kommen dann auch differierende Meinungen zum aktuellen Programm der Piraten zu Tage. Ich werde diese Punkte in Zukunft weiter inhaltlich ausbauen.

Bürgerrechte

Speziell dieser Punkt war für mich eines der schlagenden Argumente für den Eintritt und Unterstützung der Piraten.

Transparenz des Staates und Lobbyismus

Im Gegensatz zur wuchernden Überwachung und Gängelung des "mündigen" Bürgers sollte es genau umgekehrt sein. Der Staat sollte für die Bürger da sein und daher müssen alle Vorgänge mit höchster Transparenz stattfinden. Der "Souverän" muss die Möglichkeit haben von seinen Vertretern implementierte Politik auch ausreichend kontrollieren zu können. Werden politische Entscheidungen nicht mehr auf Grund der Mehrheits-Überzeugungen der Bürger getroffen, sondern auf Grund von Lobbyismus so ist dies einer Demokratie unwürdig.

Die Mitarbeit von Politikern auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene als Aufsichtsräte in Unternehmen sehe ich äusserst kritisch. Es stellt sich schon arg die Frage ob jemand diesen Spagat ohne Einflussnahme der Unternehmen auf die Politik bewältigen kann.

Interessant ist in diesem Zusammenhang sicherlich diese Seite, auf der man einen Überblick über die Spenden von natürlichen & juristischen Personen an die einzelnen Parteien erhält.

Demokratie (innerhalb der Partei und auf Staatsebene)

Viele Menschen sind halt einfach nicht Politik-verdrossen, sondern Parteien-verdrossen. Das liegt meiner Meinung nach an schlecht gelebter & implementierter Demokratie. Das aktuelle System von Politik durch Parteien wird meiner Meinung nach der Demokratie nicht gerecht.
Besonders das Konzept der Liquid_Democracy finde ich sehr reizvoll, da man hier halt nicht mit seiner Stimme einem ganzen Reigen von Programmpunkten "en Block" zustimmt, sondern differenzieren kann.
Innerhalb der Piratenpartei ist es nun wichtig bei der bevorstehenden Strukturierung in Ortsverbände etc. nicht die frische Dynamik der letzten Monate zu verlieren.

Patente

Die sogenannten "Trivial-Patente" schädigen in den letzten Jahren massiv die eigentlich richtige Idee hinter dem Patentsystem.
Patente die technische Verfahren spezifizieren die dann in Normierungsgremien für Protokolle oder Ähnlichem genutzt werden, müssen auf jeden Fall diskriminierungsfrei für jeden lizenzierbar sein. Dies muss auch eine Wahrung der Interessen von klein- und mittelständischen Unternehmen beinhalten, welche halt nicht mal eben €100.000,- als initiale Zahlung locker machen können!

Urheberrechte

In diesem Bereich hege ich die meisten Differenzen mit dem Programm der Piratenpartei. Das aktuelle Parteiprogramm in diesem Bereich ist sicherlich auch ein Grund warum es noch etliche Menschen im IT-Bereich und unter den Kreativen gibt, welche sich nicht mit den Piraten identifizieren können.
Daher will ich mich speziell hier einbringen um eher eine "Realo-Politik" für diesen Bereich zu entwickeln. Ich halte nicht viel von ideologisch geführten Argumentationen, sondern es sollte um praxisnahe Konzepte gehen. Einfach nur das "Dagegen!"-Schild hoch zuhalten ohne umsetzbare Konzepte zu liefern ist für mich keine nachhaltige Politik.
Wir Piraten sollten das besser machen als die bestehenden Parteien. Politik sollte zu aller erst einen Ausgleich der verschiedenen Interessen der Bürger herstellen - in diesem Falle also den Interessen der Konsumenten genauso gerecht zu werden wie denen der Kreativen!

Freigabe von privaten Kopien

Die im Parteiprogramm der Piraten geforderte völlige Freigabe von privaten Kopien ist meiner Meinung nach so lange eine inhaltsleere Diskussion, so lange nicht ein schlüssiges Konzept für den Kreativen geschaffen wird, wie er zukünftig aus seiner Berufung seinen Lebensunterhalt bestreiten soll.
Das Spendenmodell was hier oft von den Piraten postuliert wird, kann man getrost als gescheitert betrachten. Es gibt genügend Beispiele von Softwareentwicklern welche kleine und große Tools entwickeln und diese zusammen mit einem Spendenaufruf frei zur Verfügung stellen. Das Feedback welches ich in diversen Internet-Foren bisher erhalten habe ist niederschmetternd: Bedingt durch die in diesem Lande immer mehr grassierende "Geiz-ist-Geil"-Mentalität und die Denkweise dass im Internet alles "für Lau" ist, spendet nur ein extrem minimaler Anteil von Konsumenten für die genutzten Programme obwohl diese oft technisch & optisch mindestens genauso professionell sind wie kommerzielle Produkte.

Begrenzung des Zeitraum des Urheberrechts

  • "Eine Begrenzung auf einen Zeitraum bis maximal zum Tode des Urhebers halten wir für geboten"

Die Umsetzung dieser Forderung im Wahlprogramm würde massive Verwerfungen im Gefüge der Immaterialgüter erzeugen. Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter einer Firma entwickelt für diese ein Software-Produkt. Sämtliche Verwertungsrechte liegen bei der Firma für die er beschäftigt ist. Die eigentlichen Urheberrechte (die ja eher ideeler Natur sind) sind nach deutschem Recht nicht übertragbar. Am Rockzipfel dieser ideelen Rechte hängen jedoch die Verwertungsrechte. Sollte der Mitarbeiter nun z.B. bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen, würden nach dem Vorschlag der Piraten das Urheberrecht sofort verfallen und demnach auch die Verwertungsrechte des Unternehmens in dem er beschäftigt war - das ist unangemessen und daher muss das Piratenprogramm dort korrigiert werden.

Mein Vorschlag für das Urheberrecht lautet eher, dass man das Urheberrecht an das aktuelle Leistungsschutzrecht anpasst und die Schutzdauer (von zur Zeit 70 Jahre nach Tod des Urhebers) auf 50 Jahre nach Erstellung des Werkes begrenzt. Eine Sonderregelung für den Todesfall würde ich auch noch mittragen, aber sollte diese nicht weniger als 25 Jahre betragen.

Eine zusätzliche Option für das Urheberrecht wäre z.B. auch eine Art Refresh, den man alle 10 Jahre durchführen müsste. Wird dieser Refresh nicht angestossen, so wird das Werk nach einer bestimmten Frist automatisch allgemeinfrei. Auf diese Weise könnten Autoren von Werken an denen sie Interese haben ihr Copyright auf die maximale Anzahl von Jahren (50) ausdehnen und bei Werken wo das Interesse des Autors, aber vielleicht nicht der Konsumenten erloschen ist, würde das Werk der Gesellschaft nicht verloren gehen.

Kulturflatrate

Die Realisierung einer Kulturflatrate sehe ich kritisch. Ich sehe den prinzipiellen Hintergrund für die Idee, denke jedoch dass die Umsetzung ein bürokratisches Monster entstehen lässt, in deren Vergleich die GEMA als transparentes Unternehmen erscheint ;-)

Bildung

Als Land der Dichter und Denker ist es schon ziemlich armselig wie wenig hier für die Bildung der Bürger getan wird. Als Staat der nur wenig natürliche Rohstoffe besitzt und in dem durch die Kostenstruktur der Arbeit eine Produktion nur mit hohem Einsatz von produktivitätssteigernden Maßnahmen konkurrenzfähig ist, muss die Bildung eines der wichtigsten Staatsziele sein.
Wie ja die nahe Vergangenheit gezeigt hat wurde z.B. die Studiengebühren zu einem grossen Teil nicht zur Verbesserung der Lehre genutzt, sondern es halt lediglich eine Umverteilung stattgefunden. Mittel die vorher vom Land für Universitäten zur Verfügung gestellt wurden sind abgezogen worden um den Landeshaushalt zu konsolidieren und die Erträge der Studiengebühren mussten dann diese Lücken füllen - so gehts halt nicht!
Bildung fängt eigentlich schon sehr früh an: nämlich in der Kindheit. Nahezu jedes Kind ist erst einmal sehr wissbegierig - das ist allerdings etwas, was vielen während ihrer ersten Lebensjahre "aberzogen" wird - das ist äusserst schade. Bereits hier muss angesetzt werden.

Soziales

Ich hege seit einiger Zeit auch Sympathien für das BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen). Sehe aber als Realist auch Probleme wie so etwas ohne Verwerfungen implementierbar ist und natürlich ist so etwas von der Finanzierung her auch problematisch.