Benutzer:Johannesponader/Kein Rechtspopulismus auf dem BPT/Umdrehen vs Rausgehen

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Gedanken zum Thema rausgehen vs. umdrehen.

Von mehreren Seiten kam der Vorschlag, statt den Saal zu verlassen sich einfach um 180° zu drehen. Ich bin ja von Beruf Regisseur und kann mich ganz gut in solche Raumbilder hineinversetzen.

Zuersteinmal bin ich so genial stolz auf uns alle, dass wir die Debatte nur darüber führen, ob rausgehen oder umdrehen, und noch von KEINER Seite die Debatte kam, ob das überhaupt sinnvoll ist. Danke!

Aus folgenden Gründen finde ich den Vorschlag "Raum verlassen", den ich in Niedersachsen miterleben durfte, sinnvoller:

1. Sich erheben hat etwas von Standing Ovations. NICHT!

2.Sich still erheben hat etwas sakrales. NICHT!

2. Beim sich nur erheben ist die Gefahr größer, dass der, der spricht sich als Märtyrer sieht, er das Plenumm beschimpft etc.

3. Sich zu erheben ist ein statisches Bild. Die Kameras filmen das ab, dann gehen sie wieder auf den Redner. Rausgehen ist dynamisch, auch wenn es zwei, drei Minuten dauert. Die Zeit ist es wert. Evtl. unterbricht der Versammlungsleiter auch, weil es zu unruhig wird.

4. Wollt ihr wirklich da stehen, während irgendwelche Trolle dann noch glauben, den Kandidaten befragen zu wollen? Vielleicht ein Zwiegespräch zwischen Meinungsbrüdern, die sich gegenseitig die Bälle zuspielen. Und wir stehen schweigend daneben, minutenlang? In der Zeit kann man lieber so was machen. Und selbst wenn ẃir nur rausgehen und zurückkommen, wenn der Spuk vorbei ist: glaubt mir, die Viertelstunde ist es wert. Wir wollen ein starkes Zeichen setzen, dass für Rechtspopulismus kein Platz ist. Wir wollen, dass die Menschen in SH und NWR auf die Wahlkämpfer zugehen und sagen: „Das was ihr da am Wochenende gemacht habt, das war stark“ (anstatt verunsichert zu fragen: was ist da mit euch und den Nazis).

5. Sich umdrehen hat etwas von „Wegsehen“ - wir wollen das Problem nicht wahrnehmen.

6. Wenn man draußen eine Aktion macht, kommen die Kameras mit und filmen das. Bleibt man drin, zeigen sie, wie der Kandidat redet und sich Menschen umdrehen.

7. Es ist nicht wichtig, ob wir rauskommen oder es sich staut. Wenn es sich in den Türen staut, ist das: „Umdrehen“. Aber das Bild ist stärker, es ist eine Distanzierung, kein Wegsehen.

8. Wenn man einmal raus ist (soweit man eben kommt), kann man in der Folge bei Kandidaten, die zwar auch krude sind, aber nicht so ein starkes Identifikations- und Märtyrerpotential nach rechts haben, das mit dem Umdrehen machen. Dadurch, dass man einmal raus ist, bekommt das Umdrehen eine klare Bedeutung (eben nicht „wegsehen“, „Standing Ovations“ bzw. „sakrale Handlung“, sondern: „kein Ohr für Rechtspopulismus“.

9. Rausgehen ist die einzige Möglichkeit, ihm auch für eine Befragung sicher das Podium zu entziehen.

10. "Ihm das Feld überlassen? Nein!" - Das Feld ist nicht die leere Halle. Das Feld sind wir. Wenn wir weggehen, überlassen wir ihm gerade nicht das Feld. Bleiben wir da bieten wir und als Projektionsfläche für den Kandidaten (und die Medien) an.

11. Das Feld überlassen wir ihm, wenn wir schweigend dastehen und er sich von Freunden minutenlang befragen lässt. Wir müssen ihm dann zuhören, wenn wir nicht anfangen zu singen, Buh zu rufen oder Sonstiges. Das aber führt zu Tumult, nicht zu einem Bild der Stärke.

12. Wenn CS tatsächlich krude verschwörungstheoretische Thesen verbreitet, ist es zudem irre schwer, stillzubleiben. Irgendeiner verliert die Nerven, und CS hat gewonnen.

13. Zuletzt denkt bitte an die Versammlungsleitung und an die Schiefsgerichte. Was soll sie tun, wenn CS am offenen Mikro den Holocaust relativiert, was keine Straftat ist? Ihm das Wort entziehen? CS wird die gesamte BuVo-Wahl vor den Gerichten anfechten.

14. Wenn wir den Raum geschlossen verlassen, kann er reden was er will. Wir zeigen: Bei uns herrscht zwar Redefreiheit. Aber rechtspopilistische Thesen finden kein Gehör.

Weitere Argumente für Rausgehen statt Wegdrehen

Argumente fürs Wegdrehen statt rausgehen

Was passieren wird ist Folgendes:

  1. Mutantenkandidat XY betritt die Bühne
  2. 60–80% der Piraten stehen auf und wollen rausgehen. Sie müssen an denen vorbei, die nicht gehen wollen, einige von ihnen sammeln erst noch Laptop und/oder Portemonnaie ein. Es ist eine Minute vergangen, bis alle auf dem Gang sind.
  3. Die 600–800 Piraten begeben sich zu den Türen und es staut sich. Die meisten wollen entweder rauchen, aufs Klo oder zur Kantine. Im Vorraum stehen sich 300 Piraten auf den Füßen, es sind zwei Minuten vergangen.
  4. Mutantenkandidat XY kommt zum Ende, ein Drittel der Piraten hat noch überhaupt nicht den Saal verlassen, die anderen wollen den nächsten Kandidaten erleben und gehen zurück, Raucher und Klogänger wollen immer noch raus, es staut sich noch weiter.
  5. Es dauert weitere drei Minuten, bis alle wieder am Platz sind, die nicht rauchen, aufs Klo oder zur Kantine wollten. Wenn die alle zurückkommen, müssen sie sich wieder an den anderen vorbeidrängeln.
  6. Insgesamt gab es zehn bis fünfzehn Minuten totales Chaos, zu keinem Zeitpunkt war der Saal leer und es ist deutlich wesentlich mehr Zeit verstrichen als der Mutantenkandidat überhaupt geredet hat.

Das hat zur Folge: Beim nächsten Mal hat keiner mehr den Elan, die Aktion mitzumachen. Fail. Deshalb muss eine schlagkräftige Alternative zum Rausgehen her, egal welche.

--Emtiu 21:41, 25. Apr. 2012 (CEST)

Hallo Emtiu, danke für deine Gegenargumente. Meine Gedanken dazu:
zu 1./2. Wir kennen die Reihenfolge der Vorstellung. Die Aktion sollte beginnen, sobald der Kandidat davor fertig ist. Ggf. unterbricht die VL schon dann, weil es zu unruhig ist, und wartet bis der Saal leer ist. (Ich würde es jedenfalls als VL so machen). Wir hätten also ganz die Ruhe.
zu 3. Ich bin gerade dabei, die wirkliche Türen-/Wegesituation vor Ort abzuklären. Dann sehen wir konkreter, inwiefern das ein Problem wäre.
zu 4. Ich könnte mir vorstellen, dass die VL die Versammlung nach der Vorstellung und ggf. Befragung für 5 min unterbricht. Dann ist genug Zeit, zurückzukommen.
zu 5. Ich gehe davon aus, dass es nicht zu verhindern ist, dass jemand den Kandidaten befragen will (ggf. Suggestivfrager, die ihn stützen wollen). In dem Fall geht in jedem Fall eine Viertelstunde drauf. Die könnte man besser nutzen, um (mit allen die wollen) eine Aktion vor der Halle zu machen, wie sie einige Piraten planen.
Es gibt auch schon die Idee, den Kandidaten auszubuhen. Das halte ich nicht für zielführend. Abgesehen davon, dass es die politische Kultur angreift, müsste die VL für Ruhe sorgen und dem Kandidaten die Zeit hinten dranhängen. Es ist also entweder effektlos oder führt zum Tumult. Meine Sorge ist ehrlich gesagt auch, dass wenn wir im Saal bleiben, sich das nicht koordinieren lässt und einzelne Anfangen zu buhen etc. Am Ende stehen wir da wie überwachsene Raufbolde.
Zu deiner Schlussbemerkung: Wenn die Aktion wirklich gut klappt, dann baut das eine starke gemeinsame Verbindung auf. Künftig funktionieren dann auch kleinere Aktionen gut, wie zum Beispiel das mit dem Umdrehen, und haben durch die erste große Aktion eine klare Bedeutung bekommen (eben nicht "Wegsehen", sondern "Distanzierung".
Bitte sag mir, ob dich etwas von meinen Argumenten überzeugt. --Johannesponader 10:01, 26. Apr. 2012 (CEST)
So wie ich das sehe baut dein ganzer Plan darauf auf, dass die Versammlungsleitung mitspielt. Das wird nicht passieren. So wie ich die VL von den letzten BPTs kenne, wird sie auch diesmal eine solche Aktion weder gutheißen noch unterstützen, schon garnicht durch irgendwelche Unterbrechungen der Versammlung, damit eine Protestaktion gut aussieht. Und das ist auch mehr als nachvollziehbar wenn man bedenkt, was eine Minute dieser Veranstaltung kostet. Keine Versammlungsleitung kann es sich leisten, dass für einen Vollausfall-Kandidaten 15–20 Minuten mehr als unbedingt nötig draufgehen, weil der halbe Saal durch die Gegend wuselt und Gänge und Türen verstopft. Wenn das bei jedem Vollhorst-Kandidaten durchgespielt wird – ich weiß, Du meinst nur einen, aber die Unterscheidung wird nicht mehrheitlich verstanden werden! – spielen wir „Reise nach Jerusalem“ bis nachts um eins. --emtiu 12:36, 26. Apr. 2012 (CEST)
Ich glaube, wir missverstehen uns. Ich ruf dich mal an. --Johannesponader 13:41, 26. Apr. 2012 (CEST)