BY:Bundestagswahllistenkandidaten/Kandidatengrill/BGE

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Neue Antwort erstellen




Emblem-question.svg
FRAGE
Frage:
Unterstützt Du das BGE?

1. Welches Finanzierungmodell unterstützt Du?
2. Muss die PP sich vom BGE-Begriff der LINKEN abgrenzen?
3. Woran erkennen die Menschen, wenn nicht an der Bezahlung, ob ihre Tätigkeit der Gesellschaft nutzt?

Sebastian Jung aka Ganesh 03:32, 1. Mai 2012 (CEST)

Die Kandidaten klicken bitte auf Neue Antwort, es öffnet sich ein neues Fenster,
dort geben die Kandidaten bitte als Betreff: ~~~ ein (erzeugen damit eine Verlinkung) und
in die Textbox die Antwort, anschließend unten auf Seite auf speichern klicken!
Hinweis: "Dabei ist die Angabe des realen Namens ausdrücklich erwünscht."


Bernd Kasperidus aka Brummel1

Welchen Wert hat ein Mensch?

Eine Frage, auf die Philosophen seit Jahrhunderten eine Antwort suchen. Eine Frage, die zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich beantwortet wurde. Sie wurde in Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges bezüglich der Sklaven anders beantwortet als z. B. in Zeiten der industriellen Revolution bezüglich der Arbeiterklasse.

Welchen Wert hatte Mahatma Ghandi? Eine Frage, die vom Zeitpunkt seiner Geburt bis heute unterschiedlich beantwortet wurde und selbst heutzutage regional anders bewertet wird. Welchen Wert hat Ghandi in Pakistan und welchen in Indien?

Sowohl das momentan bestehende System (sozial gerecht angewandt) als auch das BGE-System haben beide ihre Vor- und Nachteile. Die Auswahl sollte durch eine Abwägung von Argumenten und nicht mit einer Bewertung von Menschen geschehen.

Da Ich mich aber nicht an Suggestiv-Fragen beteilige (Wo wird der Wert eines Menschen ehr anerkannt bzw Das bestehende System erkennt die Leistungen eines Menschen nicht an) muss das oben geschriebene als Antwort ausreichen.

Horst Weidemann

Die Idee des BGE ist nicht neu und ich finde sie faszinierend. Zur Finanzierung kann ich mich nicht äußern, weil mir der finanzpolitische Hintergrund fehlt. Die PPD sollte sich ein Finanzierungsmodell schaffen, um die Argumente für BGE real und damit glaubhaft zu gestalten.

Martin v. Ketteler, 91056 Erlangen

Also, das mit dem BGE ist so eine Sache. Aber der Reihe nach:

  • 1. Welches Finanzierungmodell unterstützt Du?

Ich habe mir die verschiedenen Modelle noch nicht angeschaut. Wenn ich mir aber die Konzepte der AG Bildung zur Schulbuchfreien Schule ansehe, dazu den Fahrscheinlosen ÖPNV und die "verstaatlichung" der Infrastruktur, so sehe ich ein großes Potential auf einer Seite gewaltige Mittel frei zu setzen und auf der anderen ein BGE verfassungskonform zu finanzieren. Die Einzelheiten müssen jedoch in harten politischen Kämpfen herausgefunden werden. Geschätzte Dauer: 10 bis 15 Jahre bis es läuft.

  • 2. Muss die PP sich vom BGE-Begriff der LINKEN abgrenzen?

Ich habe mich mit deren Deffinition noch nicht so genau beschäftigt. Ich hole das nach und werde dann meine Antwort ergänzen. (Heute ist der 01.05.2012)

  • 3. Woran erkennen die Menschen, wenn nicht an der Bezahlung, ob ihre Tätigkeit der Gesellschaft nutzt?

Ist die Frage ernst gemeint? Ich werde jetzt meine Preise erhöhen, weil ich inzwischen nicht mehr kostendeckend arbeiten kann. Woran erkenne ich wohl die Bedeutung meiner Arbeit? Am Feedback meiner Kunden! Klar, ich könnte mit meiner Firma viel mehr Geld verdienen und sogar einen bescheidenen Wohlstand aufbauen. Wofür sollte ich aber das wollen? Die Gier, die den Torbo-Kapitalismus antreibt, ist mir fremd.

Nicht die Bezahlung zeigt Dir oder Anderen, ob Deine Arbeit der Gesellschaft nutzt. Erst wenn Du innerlich Deinen Frieden gefunden hast, wenn Du mit Dir im Reinen bist, wirst Du erkennen, ob Deine Arbeit Dich "befriedigt" und ob sie der Gesellschaft nutzt.

Nutzt die Arbeit eines Fließbandarbeiters bei VW der Gesellschaft? Oder die eines Kumpel in einer deutschen Kohlemine? Oder die eines Stationsarzt am Ende einer 36-Stunden-Schicht? Ich bin davon überzeugt, diese Arbeit kann der Gesellschaft nur dann nutzen, wenn der Arbeitende eine innere Zufriedenheit erlebt UND sich nicht die Gesundheit ruiniert. Der Wert der Arbeit erwächst nicht aus der Tätigkeit, sondern aus dem Tätigen. (Zitat von mir selbst)

Uwe Köhler

Ich unterstütze das Prinzip des BGE. Da sich dadurch einige Probleme lösen würden. So müssen sich heutige Artbeitslosengeld 2-Bezieher vor dem Staat "ausziehen", dazu kommen noch andere Formen der Kontrolle, die weit in die Privatssphäre und Selbstbestimmungsrechte eingreifen. Dies würde man damit unterbinden. Außerdem könnte man den Sozialstaat verschlanken und vereinfachen. Es würde, sofern es richtig umgesetzt wird, ein wesentlich menschenwürdigeres Leben für alle ermöglichen, als dies heute in vielen Fällen der Fall ist.

Ich habe keinen genauen Überblick über alle Finanzierungsmodelle, aber das Modell von Herrn Götz Werner halte ich für kritisch. Eine reine Besteuerung auf den Konsum würde den meisten Menschen nicht wirklich helfen. Da es zwar theoretisch auch das nötige absichert, aber wie man damit eine angemessene Gesellschaftliche Teilhabe garantieren will, sehe ich nicht. Der Vorteil liegt hier wiederum hauptsächlich bei Unternehmern(keinerlei Lohnnebenkosten mehr, Preissenkungen sind nicht im gleichen Maße zu erwarten) und großen Einkommen.

Zum BGE Begriff der Linken kann ich nichts sagen.

Das Einkommen eignet sich denkbar schlecht als Indikator für den Nutzen der Tätigkeit innerhalb des Gesellschaft. Denn nach diesem Modell müssten KindergärtnerInnen, Krankenschwestern, Müllwerker u.a. wesentlich mehr verdienen als sie es heute tun. Denn die Beispielberufe und auch noch andere bilden die Grundlagen unserer Gesellschaft, werden aber ziemlich schlecht bezahlt. Zum Beispiel müssten Manager nach dieser Aussage oft(ist aber immer unterschiedlich) weniger bekommen. Es sind andere Faktoren die das Gehalt bestimmen, selbiges gilt auch für den Nutzen innerhalb der Gesellschaft.

Sven Ungerecht

Ich unterstütze kein BGE. Es ist in der derzeitigen Gesellschaft politisch nicht durchsetzbar. Es ist reine 'nice to have' und Wohlfühl Politik. Sicherlich sollte man darüber diskutieren wie man die schwächsten der Gesellschaft Unterstützen kann, aber ich halte die Einführung eines BGE nicht als die Antwort darauf.

Ich würde erst ein mal den Hartz Satz anheben und die Reglungen vereinfachen, auch um die Sozialgerichte zu entlasten. Und einen Mindestlohn für alle Branchen einführen. Damit die Subventionierung über Aufstocker unterbunden wird. Das ist asozial, das bestimmte Unternehmen voll darauf setzten, das der Staat drauf legt, damit ihre Mitarbeiter überleben können. Es würde auch die Serviceindustrie aufwerten, wenn dort höhere Löhne und Gehälter bezahlt werden. Service ist ein Bereich der in Deutschland sehr unterentwickelt ist, wo noch ein großes Potential Arbeitsplätze steckt.

BGE ist einer der Gründe, wieso die Piraten meiner Meinung nach, fälschlicher Weise in die linke Schublade gesteckt werden. Ich würde mit der Fixierung auf das BGE aufhören und einen anderen Überbegriff dafür aufbauen wollen.

Anerkennung für die Arbeit ist sicherlich wichtig, aber die Bezahlung wird für lange Zeit der wichtigste Gradmesser bleiben. Ohne Geld kann man sich seine Wünsche und Träume im Regelfall nicht leisten. Arbeit muss sich auch montän lohnen.

Hartmut Giessler aka Pirat91093

Selbstverständlich unterstütze ich das BGE!

  • Eine grundlegende Frage zum BGE wäre, welchen Personenkreis soll das BGE umfassen?

Alle Bürger mit deutscher Staatsangehörigkeit oder alle in Deutschland lebenden Bürger/Menschen?

1. Welches Finanzierungmodell unterstützt Du?

  • Eine schwierige Frage und meine Antworten dazu:

http://www.archiv-grundeinkommen.de/pelzer/Transfergrenzen-Modell-Abstract-V-2.pdf Unter Punkt 3. wird eine plausible Finanzierungsmöglichkeit des BGE dargestellt.

http://wiki.piratenpartei.de/Bedingungsloses_Grundeinkommen/Sachliche_Informationen_zu_wichtigen_Fragen/Wie_l%C3%A4sst_sich_ein_BGE_finanzieren%3F

http://wiki.piratenpartei.de/Bedingungsloses_Grundeinkommen

http://wiki.piratenpartei.de/Bedingungsloses_Grundeinkommen/Umsetzung

  • Mein favorisiertes Finanzierungsmodell wäre über eine 50%ige Einkommensteuer und zwar auf alle Einnahmen und die Einsparungen, bzw. eine Refinanzierung des Sozialbudgets.

Wegfallen und oder ebenfalls anders organisiert könnten z.B. die Rentenversicherung (eine RV in die wirklich alle einbezahlen), Krankenversicherung (warum nicht nur eine KV in die wirklich alle einbezahlen) Pflegeversicherung (wie bei KV), Unfallversicherung, Arbeitsförderung, Kombilohnmodelle, Hartz IV und alle diesbzgl. Transferleistungen, Sondersysteme, Leistungssysteme des Öffentlichen Dienstes, Leistungssysteme der Arbeitgeber, Entschädigungssysteme, Sozialhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Kindergeld und Familienleistenausgleich, Erziehungsgeld, Ausbildungsförderung, Bafög, Wohngeld, Steuerfreibeträge aller Art, Subventionen und entsprechender Bürokratie-und verwaltungsabbau.

Wobei ein dreigeteiltes BGE wohl auch einen gewissen Reiz hätte. Nichterwerbstätig, Erwerbstätig, Rentner/Pensionäre.

Was mir auch vorschweben würde, jeder darf sich zu seinem BGE soviel dazu verdienen wie er will und kann, wobei der Zuverdienst auf das BGE angerechnet und mit 50% versteuert werden würde.

  • Ich denke letztendlich wird das BGE über eine Art Mischfinanzierung finanziert werden.

Stefan Thumann

Hört mir bitte mit den Phantastereien auf!

Ganz ehrlich. Wenn jeder bspw. 2000 monatlich zur Verfügung hat, würden die Preise innerhalb kürzester Zeit explodieren und man hätte das ganze Problem wieder am Hals.

Abgesehen von der Finanzierbarkeit, der Wut der Bürger die ihr Leben lang für Geld arbeiten mussten um über die Runden zu kommen etc. etc. etc.

Martin Schwarz

Das BGE ist nur finanzierbar, wenn wir es schaffen könnten die Schwarzarbeit und Korruption sowie Verschwendung zu beseitigen.

Allein die Verschwendung liegt bei 30 Milliarden Euro pro Jahr.

Fazit: Sorry nein, ich halte das BGE nur für bedingt machbar. Die Gefahr ist doch auf der Hand zu sehen...

Wenn der einzelne mehr Geld in der Tasche hat, steigen sofort alle Lebensmittelpreise und Mieten. Das war schon die letzten 80 Jahre so.

Alles wird durch einen größeren Geldumlauf teurer. Die Inflation steigt, Kosten des täglichen Lebens steigen überproportional.

Bei Geldknappheit im Wirtschaftsmarkt sinken die Preise (siehe Finanzkrisen etc.)

Sebastian Jung aka Ganesh

Das BGE ist eine typisch piratische Forderung. Beim Urheberrecht wird auf künstlerischer Ebene ein neuer Weg gesucht, Kreativität (z.B. durch das Erstellen von Meshups) freizusetzen. Beim Patentrecht sollen auf technischer Ebene Innovationshindernisse, insbesondere durch Trivialatente, aus dem Weg geräumt werden. Das BGE sucht auf finanzieller Ebene neue Wege, den Menschen den Mut und die Möglichkeit zu geben, ihre Potenziale zu erkunden. Grundsätzlich finde ich solche Ansätze daher sehr unterstützenswert.
Auf der anderen Seite gibt es einen elementaren Unterschied zu vielen anderen Forderungen der Piraten. Das BGE erfordert einen finanziellen Komplettumbau der Gesellschaft. Anders als viele andere Forderungen der Piraten handelt es sich nicht um eine kostenneutrale oder gar Staatsgelder sparende Maßnahme, sondern um einen enormen finanziellen Umbruch. Da in einem komplexen System bei einem Umbau in dieser Größenordnung mit Rückkopplungseffekten gerechnet werden muss, sind die Effekte auf die Gesellschaft völlig unberechenbar. Wir sprechen von 80 Mio Menschen * 12 Monate * 1000 €, also etwas einer Billion € pro Jahr, die einem momentanen Steueraufkommen von 660 Miiliarden € pro Jahr gegenübersteht.
Um Euch den Überblick zu erleichtern habe ich alle meine Antworten aus dem Kandidatengrill zusammengefasst: KandidatenGrill:Ganesh.

AndiPopp

Unterstützt Du das BGE?

Ich gelte innerhalb der Partei als BGE-Kritiker, was mitunter damit zu tun hat, dass ich die Euphorie die das BGE bei vielen Fans auslöst nicht teile. Tatsächlich bin ich eher etwas ambivalent. Ich sehe die Idee noch in einem Entwurfs- und Diskussionstadium und sehe kurzfristig noch keine Möglichkeit für eine konkrete politische Umsetzung. Dennoch finde ich es gut dass wir die Diskussion führen und dafür ist es wichtig, dass sich sowohl Kritiker als auch Befürworter am konstruktiven Diskurs beteiligen.

Meine Skepsis gegenüber dem BGE liegt vor allem darin, dass ich nicht glaube, dass wir kurzfristig ein Modell aus dem Boden stampfen können, dass jemandem Menschen auch ohne Erwerbsarbeit ein umfassendes Auskommen garantieren kann. Dennoch müssen wir einfach sehen: Unser Sozialsystem ist absolut verkorkst und die Instrumente die gemeinhin unter BGE subsumiert werden können hier Abhilfe schaffen.

Welches Finanzierungmodell unterstützt Du?

Ich halte eine Finanzierung über die klassischen Steuerarten (insbesondere die Einkommenssteuer) für sinnvoll. So lässt sich das Grundeinkommen einfacher in das bisherige System integrieren. Entsprechend erachte ich Modelle ähnlich der negativen Einkommenssteuer für gute Ansätze. Für gute Diskussionsgrundlagen halte ich die Modelle von Althaus, sowie Ebner & Ponader.

Modelle die umfassende Änderungen im Steuersystem beinhalten (z.B. Götz Werner) sind zwar wissenschaftlich interessant (Besteuerung des Konsums > Besteuerung der Produktion), ich sehe aber keine Möglichkeit hier auch nur mittelfristig zu einer sinnvollen politischen Lösung zu kommen.

Muss die PP sich vom BGE-Begriff der LINKEN abgrenzen?

Unter dem Begriff BGE werden Modelle mit mitunter vollkommen unterschiedlichen Ansätzen subsumiert. Ich halte dies für eine der Hauptkonfliktquellen, da viele Leute schlicht und ergreifend aneinander vorbei reden. Ich halte es deshalb für sinnvoll eindeutigere Begriffe zu verwenden um über konkrete Ideen statt wolkige Schlagwörter diskutieren zu können. Dementsprechend sehe ich deutlich mehr Abgrenzungsbedarf als nur zum Begriff der LINKEN.

Woran erkennen die Menschen, wenn nicht an der Bezahlung, ob ihre Tätigkeit der Gesellschaft nutzt?

Ich halte die Bezahlung für einen wahnsinnig schlechten Indikator über den gesellschaftlichen Wert von Arbeit. Lohn ist nicht anderes als der Preis für die Arbeit und der Preis ist kein Wertindikator, sondern ein Knappheitsindikator. Ein guter Chrirurg der selbst komplizierteste Operationen bewältigt und damit leben rettet, ist sicher eine wertvolle und seltene Arbeitskraft, aber auch er ist hilflos, wenn ihm keiner die Skalpelle liefert. Das wichtigste ist, dass jeder mit sich und seiner Arbeit selbst zufrieden ist, nur daran sollte man sich messen.

Beate Kesper

Unterstützt Du das BGE?

Das „Bedingungslose Grundeinkommen“ ist ein Grundeinkommen nach dem jeder Bürger unabhängig von seiner wirtschaftlichen Lage vom Staat eine gesetzlich festgelegte und für jeden gleiche finanzielle Zuwendung erhält, für die keine Gegenleistung erbracht werden muss. Die Idee ist ein weltweites Phänomen.

1. Welches Finanzierungmodell unterstützt Du?

Ich stimme Götz Werner [1] zu, der davon ausgeht, dass die Steuerbelastung durch eine Umversteuerung von der Einkommen- zur Konsumsteuer nicht größer würde, sondern grundsätzlich gleich bliebe, da alle Steuern, einschließlich der einkommensbezogenen Steuern und Abgaben im Unternehmensbereich, derzeitig bereits versteckt in den Preisen enthalten seien.


2. Muss die PP sich vom BGE-Begriff der LINKEN abgrenzen?

Ob sich die Politik der Piratenpartei geradezu zwanghaft von der einer anderen Partei unterscheiden muss, ist doch keine wirkliche Frage.

3. Woran erkennen die Menschen, wenn nicht an der Bezahlung, ob ihre Tätigkeit der Gesellschaft nutzt?

Es ist vollkommen falsch zu glauben, die Menschen würden ihre Tätigkeit für das Gemeinwohl am Geld messen. Ehrenamtliche Tätigkeiten beweisen, dass der Mensch sehr wohl weiß, dass Geld nicht der Maßstab für wirklich menschliches Verhalten ist, insofern könnte die Fragestellung fast zynisch oder hinterhältig zu nennen sein, was ich mal nicht glauben will. Die Tätigkeit von Millionen Frauen in der Erziehung ihrer Kinder, die aufopfernde Arbeit vieler Menschen in NPO usw. beweist doch, dass es andere Gründe gibt als Geld. Das Konzept des BGE sieht eine Zuwendung ohne Bedürfnisprüfung für jedermann vor. Auf der anderen Seite entfallen alle allgemeinen Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Kindergeld. Wer zusätzlich zum BGE über mehr Einkommen verfügen möchte, könnte sich dies immer noch (durch Erwerbsarbeit) verdienen. Einige Modelle sehen allerdings mit steigendem Erwerbseinkommen ein Abschmelzen des Grundeinkommens vor, was ich auch befürworte. Ich schließe mich der grundsätzlichen Begründung eines BGE an, die darin gesehen wird, dass es jedem Menschen ermöglicht werden soll, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Das BGE schafft die Voraussetzung zur individuellen Freiheit und zur Selbstverwirklichung auch mit Tätigkeiten, die nicht als Erwerbsarbeit entlohnt werden. Das BGE honoriert Tätigkeiten im sozialen Bereich wie beispielsweise in der Kindererziehung, in der Betreuung nicht selbständiger Menschen (Alte, Behinderte) oder in der Jugendarbeit. Die Stigmatisierung Arbeitsloser, die bei einer im System liegenden Arbeitslosigkeit für eine große Zahl von Menschen unvermeidlich ist, wird vermieden.Das BGE führt zu einer Verbesserung der sozialen Sicherheit, ermögliche Teilhabe, vermeide Ausgrenzung und gestatte alternative Lebenspläne wie zum Beispiel Bildungsphasen, die die Erwerbsarbeit unterbrechen. Ich trete für das Modell der Besteuerung des Konsums nach Götz Werner ein, in dem die Einkommensteuer komplett wegfällt, weshalb jedes Bruttoeinkommen 1:1 als Nettoeinkommen ausbezahlt würde. Dieses Modell schlägt zur Finanzierung des Grundeinkommens die Besteuerung von Dienstleistungen und Waren durch eine Mehrwertsteuer vor, die anstelle aller anderen bisher erhobenen Steuern und Abgaben (inkl. Sozialabgaben) tritt.

Klaus Brunner

Unterstützt Du das BGE?

Antwort: Ja


1. Welches Finanzierungmodell unterstützt Du?


Antwort: Ich halte das Finanzierungsmodell von Götz Werner für sehr interessant was aber letztendlich das Beste der verschiedenen Finanzierungsmodelle ist kann ich im Moment nicht sagen.


2. Muss die PP sich vom BGE-Begriff der LINKEN abgrenzen?

Antwort: Nein


3. Woran erkennen die Menschen, wenn nicht an der Bezahlung, ob ihre Tätigkeit der Gesellschaft nutzt?


Antwort: Es gibt viele Tätigkeiten, die ehrenamtlich ausgeführt werden, die der Gesellschaft mehr nutzen als so manche Tätigkeiten, die entlohnt werden. Der gesellschaftliche Nutzen einer Tätigkeit ist nicht abhängig von der Bezahlung.

Henning Bocklage

Das BGE ist eine Interessante Idee aber in der aktuellen Version nicht durchführbar. Die Finanzierung muss überprüft werden, vielleicht findet sich ein Weg. Um dazu aber eine fundierte Aussage zu treffen, muss ich mich mehr mit dem Thema beschäftigen.

Jozef Omelka

1, Dies ist politische Entscheidung. Wichtig ist es, dass es kommt. Modell ist unwichtig.

2, Ich wuerde, im Falle BGE, sogar die Zusammenarbeit begruessen. Es ist wichtig, dass es kommt und nicht, nach wessem Abbild.

3, Es gibt genug Buecher ueber Motivazion und Stimulazion auf dem Markt...

Dr. Bernd Simon aka Perikles

Ich unterstütze das BGE in einer mittel- bis langfristigen Zeitperspektive: Im Moment steht der Umbau des umlagefinanzierten Versicherungs-Sozialstaates zu einem Sozialstaat 3.0 nicht ganz oben auf der politischen Tagesordnung, weil wir relativ wenig Arbeitslose haben und die Finanzierungsprobleme der Rentenversicherung erst in ca. 10 Jahren massiv spürbar werden. Daher haben wir etwas Zeit an Realisierungskonzepten weiter zu arbeiten.

Zu 1.: Ich unterstütze prinzipiell das Ebner-Ponader Modell einer Finanzierung überwiegend durch Besteuerung von Einkommen (Flat Tax). In der Wirkung unterscheidet es sich nicht wesentlich vom Modell einer "Negativen Einkommensteuer", das ich allerdings unter praktischen und steuersystematischen Aspekten für weniger gut halte. Allerdings sollten die Unterschiede bei der aktuellen Besteuerung mittlerer Einkommen und der Anwendung einer Flat Tax von 45-50% anhand der Steuerstatistik genau untersucht werden, um festzustellen, welche Einkommen durch ein Flat-Tax-Modell stärker belastet werden als bisher und wie das politisch begründbar ist.

Zu 2.: Die LINKE hat im Gegensatz zu uns kein BGE im Parteiprogramm. Daher gibt es nichts, wovon wir uns ernsthaft abgrenzen müssten. Es gibt die "Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen" in und bei (sic!) der LINKEN, in der Katja Kipping aktiv ist/war. Der Begriff vom BGE dort hat eine klassenkämpferische Komponente (Umverteilung von unten nach oben) mit der ich nichts zu tun haben will, weil es nicht um "unten" und "oben" geht, sondern um eine solidarische und auch in Zukunft funktionierende Daseinsvorsorge von allen Bürgern für alle Bürger. Das ist ein bürgerliches Projekt, kein sozialistisches (vgl. August Bebel: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.").

Zu 3.: Wer sinnvoll arbeitet, arbeitet meistens mit anderen Menschen in der Gesellschaft zusammen oder mit Bezug auf sie. An deren Rückmeldung kann jeder erkennen, wie sehr seine Arbeit anderen Menschen nützt. Über gesellschaftlichen Nutzen kann man streiten.

Hermann Klie

ja ich unterstütze das bedingungslose Grundeinkommen.

Ob sich die Piraten in der Frage von den Linken abgrenzen müssen, hängt schlicht davon ab, ob wir in der Sache verschiedener Meinung sind und das ist wie alle Dinge im Wandel.

Bezahlung ist eine Art von Belohnung aber längst nicht die Einzige. Wir können eine innere Freude an unserer Tätigkeit haben, sie kann uns mit Sinn erfüllen oder unseren Platz in der Gesellschaft definieren. In Zukunft werden wir uns weiterentwickeln und die Menschen werden auch nicht bezahlte Tätigkeiten ehren, wenn wir das System ändern.

Ronnie Rigl

Frage: Unterstützt Du das BGE?

1. Welches Finanzierungmodell unterstützt Du?

Den Vorschlag der Sozialpiraten, Sozialstaat 3.0 halte ich für interessant und diskussionsfähig. Es wird noch lange dauern, bis wir so etwas umgesetzt haben, denn dafür braucht man ja Mehgrheiten im Parlament. Aber wichtig ist es darüber zu sprechen und eine Vision zu haben, wohin es gehen soll/könnte.

2. Muss die PP sich vom BGE-Begriff der LINKEN abgrenzen?

Ich denke, dass man erst einmal ein eigenes tragfähiges Konzept erstellen muss, unabhängig von anderen Parteien und dann kann man sich überlegen ob wir uns von den Linken abgrenzen wollen. Vielleicht ist auch der Begriff inzwischen zu ausgelutscht.

Wenn wir als Partei aber erfolgreich sein wollen und dann entsprechend die Geschicke des Landes verändern wollen, müssen wir uns abgrenzen zu anderen Parteien und die Wähler von unserer/n Idee/n überzeugen. Nur dann werden wir gewählt.


3. Woran erkennen die Menschen, wenn nicht an der Bezahlung, ob ihre Tätigkeit der Gesellschaft nutzt?

Durch die Anerkennung die ihnen wiederfährt, wenn sie ihre Pasion, ihre Berufung ausüben und anderen Menschen damit helfen. Siehe Ehrenamt, da wird viel Herzblut eingesetzt, ohne finanziell etwas davon zu haben.

Klaus Brunner

Unterstützt Du das BGE?

Antwort: Ja


1. Welches Finanzierungmodell unterstützt Du?

Antwort: Welches Finanzierungsmodell das beste ist kann ich zurzeit nicht sagen.


2. Muss die PP sich vom BGE-Begriff der LINKEN abgrenzen?

Antwort: Nein Warum ? Ist es nicht besser Piraten und Linke an einen Strang zu ziehen ?

3. Woran erkennen die Menschen, wenn nicht an der Bezahlung, ob ihre Tätigkeit der Gesellschaft nutzt?

Antwort:

Es gibt viele Ehrenämter die gutes bewirken, daran ist zu erkennen das es der Gesellschaft nutzt.

Sabine Schumacher

Ich unterstütze das BGE, unter anderem weil wir schon heute in Deutschland nicht mehr ausreichend Arbeitsplätze schaffen können, um allen Bürgern ein Existens sicherndes Einkommen zu ermöglichen, von dem sie gut leben können. Menschen sollten sich über ihr Schaffen definieren können (und dürfen) und nicht über ihr finanzielles Einkommen. Statt krampfhaft nach einer Abgrenzung zu streben, sollten wir uns von der PP, gemeinsam mit den LINKEN zu positionieren, um ein größeres Gegengewicht zu den Konzepten der etablierten Parteien zu erlangen.

Harry Botzenhardt aka Morgan le Fay

Das BGE finanziert sich nahezu selbst, denn das Geld fließt ja vollumfänglich wieder in die Wirtschaft. Wird kein BGE gezahlt, wird auch nichts gekauft.

Der Mensch, ob er arbeitet oder nicht, dient der Wirtschaft IMMER, denn IMMER konsumiert er, wenn er das Geld dazu bekommt.

Mir als Optiker ist es z.B. völlig wurscht, ob jemand das Geld, das er für die Brille bei mir ausgibt, vom Sozialamt oder vom Arbeitgeber hat.

Aus dem BGE und dem Lohnabstandsgebot ergibt sich dann übrigens automatisch auch der Mindestlohn.