AG Geldordnung und Finanzpolitik/Die Geldtheorie von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger

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Vorbemerkung Vorbemerkung:
Dies ist eine Meinung, die derzeit von dem Mitglied Keox vertreten wird und spiegelt nur die Meinung einiger Mitglieder der Piratenpartei oder der AG Geldordnung und Finanzpolitik wider. Wer Anmerkungen/Fragen hat schreibt diese bitte auf die Diskussionsseite zu diesem Artikel.



Gunnar Heinsohn/ Otto Steiger, „Eigentumsökonomik“, Marburg 2006

Gunnar Heinsohn, „Märkte verschwinden“, Schweizer Monat Sonderdruck, Februar 2012

Stuart Enghofer/ Manuel Knospe, „Verschuldung, Geld und Zins – Grundlegende Kategorien einer Wirtschaftstheorie“, Publikation der Universität Bayreuth von April 2005 (Download möglich)

1. Die Geldtheorie von Heinsohn und Steiger

Einleitung

Wirtschaften, Zins und Geld lassen sich nicht universell für alle Zeiten gültig beschreiben, sondern nur abhängig von der jeweiligen Gesellschaftsform.

Heinsohn (der Einfachheit halber verzichte ich darauf, immer beide Namen zu nennen) unterscheidet drei Gesellschaftsformen, die für die Reproduktion (die für das Überleben notwendige Produktion, Verteilung und Konsumtion von Gütern) zur Verfügung stehen.

1. Stammesgesellschaft: Sie regelt Produktion, Verteilung und Konsumtion für ihre nicht freien Mitglieder gemeinschaftlich nach Tradition und Sitte. Die Stammesgesellschaft ist eine Solidargemeinschaft, in der die Mitglieder per Sitte zu gegenseitiger Hilfe verpflichtet sind.

2. Befehlsgesellschaft des Feudalismus: Sie regelt Produktion, Verteilung und Konsumtion durch politische Zwangsmechanismen. Eine Herrschaftschicht erzwingt von unfreien Untertanen Abgaben und rechtfertigt das mit der Versorgung der Untertanen aus - bei der Herrschaft gelagerten - Vorräten in Notzeiten.

3. Die Eigentumsgesellschaft als System von Individuen und nicht von Kollektiven. Diese Freien (Eigentümer) regeln Produktion, Verteilung und Konsumtion nicht nach den traditionellen Regelwerken von Sitte und Befehl, sondern steuern diese Prozesse durch Zins und Geld. In der Eigentumsgesellschaft wird dem Besitztitel der Eigentumstitel per Rechtsetzung durch die Freien selbst hinzugefügt. Jeder Eigentumstitel hat also eine Besitzseite, aber nicht umgekehrt kommt immer zum Besitz der Eigentumstitel hinzu. In Stamm und Feudalismus fehlt er. Es besteht also eine grundsätzliche Differenz zwischen Eigentumsgesellschaft und den andern beiden Formen.

Jeder in unserer (Eigentums-)Gesellschaft versteht leicht, dass Eigentum und Besitz nicht dasselbe sind: Als Mieter einer Wohnung bin ich der Besitzer, nicht aber der Eigentümer. (Das Recht über die physische Nutzung von Gütern ist nicht Eigentum, sondern ein Besitzrecht.) Im Fall des Hauses hat dieses der Mieter. Es wurde ihm von dem Eigentümer übertragen. Das Eigentumsrecht ist das Recht des in diesem Fall Hauseigentümers, sein Eigentum für die Emission von Geld oder für das Erlangen von Kredit zu belasten oder das Eigentum zu verkaufen.

Der Besitz einer Feldmark kann genutzt werden durch Säen und Ernten. Das ist aber noch kein Wirtschaften. Dieses passiert erst, wenn der Eigentumstitel daran aktiviert wird.

Man kann mit dem Acker produzieren, aber man kann auch damit wirtschaften, wenn es zusätzlich zum Besitz einen Eigentumstitel daran gibt. Man kann den Acker dann für die Beschaffung von Geld benutzen.

Es gibt also nicht etwa irgendwelche Reichen, die zufällig Kisten voller Geld haben. Sondern die „reichen“ Eigentümer belasten ihr Eigentum und produzieren damit Geld für Schuldner, die selbst auch Eigentum haben, in das vollstreckt werden kann, wenn sie nicht zurückzahlen. Beide können ihr Eigentum dabei verlieren.

Wer sich nur mit der Produktion und Verteilung von Gütern beschäftigt, kann die Eigentumswirtschaft und ihre Dynamik nicht verstehen. Auch Geld und Zins nicht, denn diese stammen vom Eigentum ab.

Sehr wichtig ist noch: Eigentum ist ein Rechtstitel und muss auch durch das Rechtssystem geschützt werden, damit man von einer Eigentumsgesellschaft sprechen kann.

Gesellschaften, die das Eigentum – eine nicht materielle abstrakte Vorstellung – entwickeln, sind in der Geschichte selten: Die antiken Griechen und Römer kannten Eigentum, später tauchte es etwa ab dem 16. Jahrhundert in Europa wieder auf und dehnte sich dann auf einige andere Gebiete, z.B. USA, Kanada aus. Auch heute existieren Stammes- und Feudalgesellschaften, so ist der Staatssozialismus der Ex-DDR eine Feudalgesellschaft modernen Stils gewesen.

Nur dort, wo Zinsforderungen erfüllt werden müssen, „wirtschaftet“ man, und nur dort ist Dynamik. Alles andere ist lediglich Produktion. Wenn Eigentum abgeschafft wird, ist die Dynamik schnell dahin. Anders ausgedrückt: Stammes- und Feudalgesellschaften bewegen sich auf einem geringeren materiellen Niveau.

Wenn die gängigen ökonomischen Schulen also Zins und Geld anhand universeller Mechanismen erklären wollen, z.B. als Mittel der Tauscherleichterung, das sich aus dem einfachen Warentausch entwickelt hat, so übersehen sie den Zusammenhang mit dem Eigentum und liegen mit ihrem Erklärungsmodell falsch. Wenn Geld in Feudalgesellschaften auftaucht, so haben diese es aus dem Kontakt mit Eigentumsgesellschaften. Das christliche Mittelalter kannte beispielsweise Märkte, auf denen mit Münzen bezahlt wurde, aus dem Kontakt mit den Römern, während die Inkas, die vermutlich nie Kontakt zu Eigentumsgesellschaften hatten, niemals Geld entwickelt haben.

Das sogenannte Geld der DDR wurde auch „Alu-Chips“ genannt, weil es nicht frei konvertierbar war und man nur das „kaufen“ konnte, was durch Produktionspläne zugeteilt wurde. Die Regierung war deshalb auch enorm drauf aus, an Devisen (also richtiges Geld von andern Staaten) zu kommen.


Zusammenhang zwischen Eigentum, Zins und Geld

Allgemein wird gesagt: Geld ist ein Mittel, um den Tausch Esel gegen Schwein zu erleichtern. Da man nicht recht wusste, in welches Verhältnis man beide setzen sollte, kam man auf die Idee, ein drittes Gut zu erfinden, durch welches beide vergleichbar gemacht würden. Man nennt dieses Gut Standardgut. Es sei also ein Mittel zur Erleichterung des Tausches. Es soll die Transaktionskosten des Warentauschs verringern. Warum gibt es Zins? Die gängige Antwort lautet: Wenn ich dir heute meine Kuh gebe und du mir die Kuh in einem Jahr zurück gibst, hast du einen über die Zeit laufenden Tausch. Weil ich aber ein Jahr keinen Nutzen durch meine Kuh habe, muss mein Konsumverzicht durch den Zins ausgeglichen werden.

Es ist in Wirklichkeit nie verstanden worden, wie das Schwein oder der Esel je in Geld eingekleidet wurde. Ethnologen und Historiker haben in der Geschichte danach gesucht. Es tauchte aber nie ein Bericht darüber auf, wie Leute aus ihrer Tauschnot heraus zum Geld gefunden haben. Den Übergang vom Tausch Gut gegen Gut zum Tausch Gut gegen Geld hat nie jemand beobachtet.

Auch nach einer Zinsentstehung aus dem temporären Tausch hat man konkret vergeblich gesucht. Nie hat jemand vom Stammesgenossen, dem man die Kuh geliehen hat, Zins verlangt. Man wollte nur die geliehene Kuh zurück haben. Es wurde einfach nicht gesehen, dass das Eigentum der Humus für das Wirtschaftsgeschehen mit Zins und Geld ist.

Warum entstand aber das Eigentum? Die Frage kann man stellen, aber man kann sie nicht beantworten. Man kann nur beschreiben, dass immer wieder die Rechtsstruktur mit Eigentum etabliert wird und immer wieder Feudalgesellschaften etabliert werden. Die Römer kannten einen Gründungsmythos, wonach Romulus und Remus in einer Revolte ihren adligen Stiefvater erschlagen hatten. Romulus, selbst Leibeigener, sagte: "Ich unterteile das Land des erschlagenen Feudalherrn in gleichgroße Stücke und werde nicht selbst Herr, sondern verteile sie an die Mitstreiter." So kam es zu den legendären Roma Quadrata. Eigentum ging also wahrscheinlich aus einer Revolution gegen eine feudale Herrschaftsstruktur hervor. Natürlich sahen die Gründer nicht voraus, dass sie sich damit die Basis für Zins und Geld eingebrockt hatten. Sie freuten sich nur über ihre neu gewonnene Freiheit.

Die feudale Abgaben- und Versorgungsstruktur und die stammesgesellschaftlichen Solidarpflichten waren damit verschwunden. Für die Lösung dieser Lage wurde das Wirtschaften erfunden.


Zins und Geld

Eigentümer B eines Rom-Quadrats kommt nun in eine Notlage. Da er aber noch Eigentum hat, ist er nicht gleich wirklich arm. Armut bedeutet, dass man sich nicht verschulden kann, also kein Eigentum hat, das man als Pfand stellen kann. Armut= keine Verschuldungsfähigkeit.

B geht zu Eigentümer A und sagt: „Gib mir“. A denkt aber, dass er ja auch keinen mehr hat, der ihm zur Hilfe verpflichtet ist. A hat aber gutes Eigentum, das reiche Ernten abwirft. Er sagt: „Pass auf, B. Ich könnte dir jetzt Gerste leihen. Das bringt aber nicht viel, außerdem brauche ich sie vielleicht gar nicht, wenn ich sie zurückbekomme. Ich gebe dir lieber 100 A-Mark. Von meinem Land halte ich dafür 100 Anteile zur Verfügung, auf denen meine Gerste munter weiter wächst. Ich mache zwei Dokumente: auf dem ersten, dem Kreditdokument, steht, dass du, B, mir in 12 Monaten 100 A-Mark plus 10 A-Mark Zins schuldest. Mein Zinsverlangen kann dich nicht erfreuen. Aber du wirst es gleich verstehen. Auf dem zweiten Dokument, dem eigentlichen Geld, das ich dir in 100 Einzelteilen gebe, steht 1 A-Mark. Die sind bei mir einlösbar.“ B sieht nur die wertlosen Papiere und fragt: „Was soll ich damit?“ Darauf A: „Die 100 A-Mark kannst du nehmen und zu C laufen und von ihm soviel Weizen kaufen, wie du benötigst.“ B fragt: „Warum sollte aber C mir den Weizen geben?“ „Na, ist doch klar“, sagt A, „, weil die 100 A-Mark mit meinem Eigentum besichert sind. Er kann nun selber etwas dafür kaufen und muss nicht seinen überflüssigen Weizen vor dem Verfaulen schützen.“

Das ist der erste Kreditkontrakt und die Vorbereitung für Markt und Kauf in der Geschichte. Denn der Markt kommt nach dem Geld, und nicht erst der Schweine-Esel-Markt, der dann mit Geld erleichtert wird. A bestellt seine Feldmark weiter. Seine Besitzrechte bleiben von der Verleihung an B unberührt. Aber den Eigentumstitel an dem Acker setzt er als Deckungsmittel für seine 100 A-Mark ein, belastet also sein Eigentum. Er verliert für 12 Monate die Handlungsfreiheit darüber. Die 100 A-Mark laufen also jetzt herum. Und B sagt: „Das sind nicht wertlose Zettel, sondern da steht die herrliche Feldmark von A dahinter“. Den A kennen die Andern und deshalb werden die Zettel für sie interessant. Denn mit ihrem Getreide können sie nichts kaufen und die Ratten knabbern bloß dran herum. Aber A-Mark können sie dafür bekommen. Und sie können damit zu A laufen und sagen: „A, jetzt gib mir 100 Teile deines Bodens.“ Das möchte A verhindern, denn dann sind die Besitzrechte an seinem Acker weg.

Der Verlust, für den A den Zins verlangt, ist, dass sein Eigentum 12 Monate nicht mehr frei ist, er es nicht verkaufen kann und nicht noch mal belasten kann. Es handelt sich um einen immateriellen Verlust. Der Gläubiger gibt die Eigentumsprämie auf. Der Zins ist also nicht der Preis für das Geld. Der Preis des Geldes ist sein Kurs. Also sein Preis ausgedrückt in anderem Geld (Währungen). Der Ausgleich des Verlusts der Eigentumsprämie erzwingt den Verdienst des Zinses.

Der Zins erzeugt nun den perpetuum mobile-Effekt der Eigentumsgesellschaften. Wenn B nun die 100 A-Mark plus 10 A-Mark Zins an A zurück gibt, kann A die A-Mark-Zettel verbrennen und erhält die Liquiditätsprämie seines Ackers zurück. (Das Geld ist dann vernichtet.) Das Geld – als gegen sein Eigentum gerichtete Forderung – ist wieder daheim und kann gegen ihn nicht mehr präsentiert werden. Das Eigentum ist wieder frei, hat wieder Eigentumsprämie.

Selbst wenn es sich bei den A-Mark-Zetteln nicht um Papier, sondern Ton oder gar Goldstücke handeln würde, ist das, was die A-Mark wertvoll macht, dass in Reserve gehaltene Eigentum des Gläubigers A. Das umlaufende Geld vertritt also A's Eigentum. Es ist ein Anspruch gegen A's Eigentum und darf deshalb in sich wertlos sein. Die Werthaltigkeit des Geldes ist also durch die Unterlegung mit Eigentum seiner Emittenten gegeben, nicht etwa durch das Eigentum der Schuldner.

Wert und Markt

In dem Moment, in dem A seine 100 A-Mark emittiert hat, tritt der Wert in die Menschheitsgeschichte ein. Vorher gab es ihn nicht. Aber so ist alles Eigentum automatisch in A-Mark bewertet. Jeder kann sich auf die 100 umlaufenden A-Mark beziehen. Z.B. ist das schattige, trockene Grundstück von B vielleicht nur 50 A-Mark wert, weil man auf ihm nicht viel Verkaufbares und daher keinen Zins erwirtschaften kann.

Erst mit dem Vorhandensein dieses Werts (100 A-Mark für A's Flurstück) beginnt eigentliches Kaufen und ein Markt.

Die Not der Zinsbedienung sorgt dann für die Dynamik der Eigentumsgesellschaft.


Banken und Zentralbanken und Knappheit des Geldes

Das Beispiel von A und B macht klar: Wenn es nur diesen einen Kreditvertrag gäbe, könnte B die 10 A-Mark Zins durch Verkauf seines Weizens gar nicht einwerben, denn die sind ja gar nicht emittiert worden. Die Zinsbeschaffung kann nur funktionieren, wenn A einen größeren Teil seines Eigentums blockiert und auch noch A-Mark gegen Kreditkontrakte an D,E,F,G usw. ausgibt. Alle Schuldner müssen sich dann anstrengen, um tüchtig zu produzieren und miteinander darum konkurrieren, durch Verkauf ihrer Produkte genügend A-Mark einzunehmen, um Kredit plus Zins zurück zahlen zu können. Denn nur A-Mark akzeptiert A zur Zahlung der Schulden. Man sieht hier zweierlei: Zum einen schaffen die Schuldner unter diesem Wettbewerbsdruck Produkte und Vermögenswerte (gute Werkzeuge, raffinierte Aufbewahrungsbehälter, Transportmittel usw.) „Die Zinsforderung bedeutet, dass der Wert der Produktion des Unternehmers/Schuldners immer größer werden muss als der als Kapital erhaltene Geldvorschuss. Im Kredit wird immer weniger Geld geliehen, als dann geschuldet wird. Für die Geldwirtschaft muss Geld deshalb strukturell knapp sein, weil die geschuldeten Summen immer höher sind als die geliehenen. Die aus der Eigentumsprämie resultierende Zinsforderung erzwingt mithin erst einen auf den Wert der Produktion bezogenen Wertüberschuss“ (Akkumulation). Außerdem kann die Sache nur ohne Komplikationen verlaufen, wenn immer neue Schulden aufgenommen werden. Sonst kann der Zins nicht von jedem Schuldner beschafft werden, und einige Schuldner würden zwangsläufig insolvent.

Nehmen wir an, im Lauf der Jahre gibt es nun mehrere Eigentümer, deren Geldscheine gern benutzt werden, weil alle wissen, dass hinter diesen Scheinen gutes Eigentum steckt, auf das sie zurück greifen könnten, wenn sie dafür sonst nichts bekämen. Wir hätten also dann ein System mit mehreren privaten Geld-Emittenten (Notenbanken). Diese stünden in Konkurrenz zueinander. Die eine oder andere würde Noten ausgeben, die mit schlechterem Eigenkapital unterlegt sind, oder schlechtere Kreditsicherheiten akzeptieren. Den einzelnen Banken würden nun Noten der anderen Banken präsentiert, von denen diese schwer einschätzen können, wie gut/Eigentumshaltig diese sind. In England schuf man deshalb 1773 ein Clearinghouse, das für die Notenverrechnung unter den Banken zuständig war (Verwaltung von Verbindlichkeiten der Banken untereinander). Wurde bekannt, dass die Noten einer Bank, z.B. der D-Bank, nicht gut besichert, also nicht wert waren, was drauf stand, so begann ein Run auf diese Bank. Klar, dass dabei auch die andern Banken auf nicht mehr einlösbaren Noten der D-Bank sitzen bleiben. Sie mussten ihre Kreditvergabe einschränken, was auch zu Misstrauen seitens des Publikums gegenüber den andern Banken führte. Das System drohte zu kollabieren.

Dieses Problem wurde gelöst, indem man die Einlösepflicht der Noten der einzelnen Banken beendete und stattdessen durch das Clearinghouse „clearinghouse loan certificates“ emittierte, die wie Bargeld im Geschäftsverkehr angenommen wurden. Alle Banken leisteten Einlagen in das Clearinghouse, die sich so zu einer Bankenaufsicht und einem Lender of last resort entwickelte. Das Modell der Zentralbank setzte sich durch. Eigentümer dieser Zentralbanken wurden die Staaten. Die Scheine dieser Banken wurden zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt und Parallelwährungen verboten. Sie sind heute nicht mehr für jedermann einlösbar. Aber die zentralbankfähigen Geschäftsbanken können der Notenbank nach wie vor deren Scheine zur Einlösung vorlegen und erhalten dafür von ihnen hinterlegte Wertpapiere zurück. Anders herum können die Geschäftsbanken den Notenbanken Eigentumstitel (meistens Kreditpapiere, welche mit Pfand-Eigentum der Bankkunden unterlegt sind) als Pfänder einreichen und erhalten dafür Noten.

Hinter den Noten der Zentralbanken steht also deren eigenes Vermögen und zusätzlich – zur Besicherung des Noten schaffenden Kredits – die verpfändeten Eigentumstitel ihrer Schuldner.

Dieses Geld können wir Gläubigergeld nennen im Gegensatz zu Schuldnergeld, bei dem weder Eigentum verpfändende Schuldner noch Belastung eigenen Vermögens der Notenbank dahinter steht (s. Zimbabwe, DDR-Geld usw.). Nimmt die Qualität von Pfändern und Eigenkapital ab, kann Gläubigergeld zu Schuldnergeld werden. Ein Beispiel dafür ist der Sündenfall für jede Notenbank, die direkte Staatsfinanzierung.


2. Darstellung, wie Heinsohn Krisen und die derzeitige Krise erklärt

Mit der dargestellten Geldtheorie kann die derzeitige Krise sehr gut verstanden werden.

Heinsohns Standardmodell einer Krise sieht folgendermaßen aus:

Die Krise der Eigentumsgesellschaft ist systemimmanent. Es muss wegen der Zinsforderung immer mehr Erlös aus dem Verkauf erzielt werden, als die Vorfinanzierung der Produktion durch Kredit kostet. Geld ist daher knapp.

Um den Zins zu erwirtschaften, müssen Eigentumsgesellschaften innovativ sein. Unternehmer müssen ihre Vorfinanzierungskosten durch Einsparung von Lohnkosten (Freisetzung von Arbeitskraft) und technische Innovationen sowie Erfindungen senken. Gelingt nun in einer Branche einem Unternehmer, durch technologische Neuerungen ein neues und besseres Produkt zu erfinden, das das alte ersetzen kann, so wird er auf dem Markt sein Produkt absetzen können, während die Mitbewerber auf ihrem alten Produkt mehr oder weniger sitzen bleiben. Der Firmenpreis der andern Firmen ist nun wegen ihrer schlechteren Konkurrenzfähigkeit gefährdet. Um ihr Eigentum zu schützen, müssen diese die Innovation auf jeden Fall auch einführen und sich dafür entsprechend verschulden. Alle springen auf den Zug auf und hoffen auf höhere Gewinne. Tatsächlich steigen für die erfolgreichen Unternehmen auch die Umsätze, die Unternehmenswerte steigen und das beleihbare Vermögen wächst. Es kommt zu einer allgemeinen Kreditausweitung. Gleichzeitig setzt eine Überinvestition/Überproduktion ein. Zum einen fällt nun der Preis des Produkts, zum andern wird das Verhältnis zwischen erzielbarem Gewinn und Kreditverpflichtung ungünstiger. Die Bereitschaft, neue Kredite zu vergeben, sinkt.

In dieser Überproduktionskrise gelingt es nicht allen Unternehmen, genügend Produkte abzusetzen, um ihre Kredite zu bedienen. Die Preise und damit auch der Wert der Pfänder fallen, die Schulden bleiben gleich hoch. Die Deflation führt zur Unterbesicherung vieler Kredite, selbst der erfolgreichen Firmen, wodurch sie an Verpfändungsfähigkeit einbüßen. Eine weitere Ausdehnung der Verschuldung ist nicht mehr möglich Es setzt ein wirtschaftlicher Kontraktionsprozess ein, bei dem viele Firmen und deren Schulden vernichtet werden, d.h. was durch den Verkauf der Pfänder nicht mehr eingetrieben werden kann, muss bei den Gläubigern abgeschrieben werden.

Wenn nur eine Branche betroffen ist, ist es volkswirtschaftlich kein Problem. Zeitweise kommt es jedoch zu technologischen Neuerungen, von denen die gesamte Wirtschaft betroffen ist. Dies war mit der Computertechnologie und dem Internet der Fall.

Dann kommt es nach dem Boom zu einem gesamtwirtschaftlichen deflationären Bereinigungsprozess mit vielen Pleiten, bei denen sowohl Gläubiger als auch Schuldner Vermögen verlieren. Nach einem gesamtwirtschaftlichen Entschuldungsprozess, in dem entweder Schulden zurück gezahlt werden oder Gläubiger auf die Rückzahlung von Schulden verzichten oder verzichten müssen und ihr Vermögen verlieren. Nach diesem Bereinigungsprozess existiert wieder schuldenfreies Eigentum, das – wenn auch auf einem viel niedrigeren Bewertungsniveau - erneut für einen Kreditvertrag aktiviert werden kann. Mit einer neuen Innovation kann der Prozess wieder von vorn los gehen. Vereinfacht ausgedrückt passiert ein Prozess in großem Maßstab, der auch im kleinen Maßstab ohne Krise stattfindet: Wenn Schulden zur Vorfinanzierung aufgenommen werden, ist dies in dem Sinne ein „inflationärer“ Prozess, weil zunächst eine größere Geldmenge einer noch nicht gesteigerten Warenmenge gegenüber steht. Werden die Waren dann produziert und verkauft und Schulden und Zinsen zurück gezahlt, ist dies ein „deflationärer“ Prozess, da eine größere Warenmenge einer verringerten Geldmenge gegenüber steht.

Im aktuellen Krisenprozess wollte die politische Klasse in den USA, in Japan und in Europa einen deflationären Bereinigungsprozess nicht zulassen. Nach dem Platzen der Hausse des Nikkei und des Immobilienmarkts in Japan, nach dem Platzen der Internetblase 2001 und nach dem Platzen der Immobilienblase in den USA 2006 senkten die Zentralbanken die Zinsen, weil sie glaubten, den Firmen damit eine weitere Verschuldung zu ermöglichen und so Pleiten und Arbeitslosigkeit sowie Bankpleiten zu verhindern. In dem Prozess wurde übersehen, dass Firmen sich nur dann weiter verschulden können, wenn sie noch beleihbares Eigentum haben. Deren Eigentum schmolz jedoch im allgemeinen Kursrückgang aller Vermögenswerte zusammen. Die Banken konnten zwar bei Zinssenkungen von 6 auf 1 oder in Tokio sogar 0,1 Prozent Zins Kredite nehmen, sie konnten diese aber mangels beleihbarem Eigentum gar nicht an die Unternehmen weiter geben. Bei diesen niedrigen Zinssätzen der Zentralbanken lohnte aber ein anderes Geschäft: Staatsanleihen. Für diese musste auch – eine rein politische Maßnahme und ökonomisch unverständlich – kein zusätzliches Eigenkapital unterlegt werden wie für andere Operationen. Der US-Immobilienboom als Auslöser der Finanzmarktkrise von 2007/08 ist ein Paradebeispiel dafür, dass der Staat ökonomische Gesetze ignoriert und Bürgern seine Ideologie aufzwingt: Weil die Carter-Regierung und später auch andere US-Regierungen der Meinung waren, alle Amerikaner sollten Zugang zu Immobilieneigentum haben, drohten sie Banken mit dem Ausschluss aus der Einlagensicherung, sollten sie Bürgern ohne Pfand keine Immobilienkredite geben. Die Banken wurden also gezwungen, ihre Ausleihungen zu erhöhen. Da sie aber ihr Eigenkapital nicht gleichzeitig erhöhten, verschlechterten sich ihre Bilanzen. Die Banken wollten die Hypotheken aus ihren Büchern haben und kamen deshalb auf die famose Idee, sie zu bündeln und weiter zu verkaufen (ABS-Papiere). In diese Situation hinein senkte die Fed den Leitzins auf etwa 1%, weil das Wirtschaftswachstum nicht voran kam. Die US-Banken nahmen die 1%- Kredite und weiteten ihre Verschuldung von etwa 20% 1980 auf 116% des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts 2007 aus und kauften Aktien, Anleihen und Währungen (Carry Trades), weshalb es zuerst zu einer Aufblähung aller Vermögenswerte kam. Es handelte sich um reine Preissteigerungen, das Wirtschaftswachstum blieb hingegen hinter den Erwartungen zurück. Im Gegenteil: Es meldeten sich Zweifel an der Kreditfähigkeit der US-Immobilieneigentümer, und dementsprechend verbreitete sich die Einschätzung, dass die ABS-Papiere kein Eigentum waren, sondern heiße Luft. Die Bewertungen dieser Papiere schmolzen dahin, die Immobilienpreise begannen zu fallen, Immobilien mussten in großer Zahl versteigert werden, der Immobilienmarkt brach zusammen, und die Finanzmarktkrise nahm ihren Lauf.

Die Staaten wollten aber nach wie vor die Realität nicht wahrhaben und begannen als „Gegen- und Rettungsmaßnahme“ eine gigantische Schuldenausweitung, anstatt Banken pleite gehen zu lassen.

Seitdem befinden sich Geschäftsbanken, Notenbanken und Regierungen in einem Tango infernale, bei dem es nur darum geht, den Markt zu bekämpfen und künstliche Bewertungen von Staatsanleihen aufrecht zu erhalten. Dieser Kreislauf geht so:

Die EZB kauft von den Geschäftsbanken Staatsanleihen von Griechenland bis Irland, zwar unterhalb des Nennwerts, aber vermutlich weit über dem Wert, den der Markt ohne solche Interventionen feststellen würde. Auch die BoE und die FED kaufen in noch größerem Ausmaß Staatsanleihen an als die EZB. Dass diese Staatsanleihen im Wert fallen, kann die EZB, die FED oder die BoE sich nicht erlauben, weil ihr Eigenkapital nicht ausreichen würde, um solche Verluste auszugleichen. Die Staaten als Eigentümer der Zentralbanken müssten hier Eigenkapital nachschießen. Dafür würden wieder neue Staatsanleihen aufgenommen, wodurch der Druck auf deren Kurse nicht weniger würde. Außerdem verleiht die EZB an Geschäftsbanken Geld zu 1% und akzeptiert die nicht mehr erstklassigen Staatsanleihen als Pfänder. Die Geschäftsbanken wiederum kaufen von diesen Krediten erneut Staatsanleihen und stützen damit natürlich deren Kurse. Diese Staatsanleihen können sie erneut bei der EZB gegen Einräumung von Zentralbankguthaben hinterlegen usw. usw.

Dadurch können die Staaten ihre Verschuldung auch immer weiter ausdehnen und beispielsweise die Zinsen für die ausstehenden Anleihen durch neue Schuldenaufnahme bedienen. Bezahlt wird in diesem Karussell nichts. Normalerweise gibt die EZB kurz laufende Kredite von max. 6 Monaten Laufzeit. Ende 2011 verlängerte sie diese Frist erstmalig auf 36 Monate, und die Banken nahmen über 400 Milliarden Euro auf. Sie lösten damit ihre Kurzläufer ab und kauften von dem Rest neue Staatsanleihen. Die Banken wissen natürlich, dass sie gegen den alles niederreißenden Preisverfall der Staatstitel eingespannt werden. Regierungen liefern die Staatstitel als Luftpfand fürs Gelddrucken, und die Geschäftsbanken pumpen durch fleißigen Zukauf die Preise dieser Papiere immer wieder auf. Das geht nur, weil die EZB diese Papiere als Pfand für frisches Geld akzeptiert. Anders geht es nicht, denn allein 2012 brauchen die europäischen Staaten 800 Mrd. Euro frisches Geld, um Zinsen zu zahlen und alte Schulden abzulösen. Ein Ausstieg aus diesem Spiel ist schwer möglich, weil dann die Staatsanleihen im Kurs fallen und reale Marktbewertungen erfahren. Dann sind die Staaten bankrott, die Notenbanken bräuchten frisches Eigenkapital, das es nirgends mehr gibt. Und die Banken müssten ihre Kredite an die Notenbanken zurück zahlen oder Pfänder erhöhen. Dazu müssten sie allen ihren Kunden die Kredite kündigen, und das würde auch nicht reichen.

Die hohe Besteuerung von höheren Einkommen oder Vermögen und extreme Ausgabenkürzungen, um an Geld zu kommen, sind politisch schwer durchsetzbar. Außerdem steht jede Volkswirtschaft durch den Markt in Konkurrenz mit jeder anderen, weshalb Enteignungen, Zahlungsmoratorien oder ähnliches nicht so leicht möglich sind. Es bleibt dabei, dass Eigentum fehlt. Wo soll es her kommen? Wie kann ein Rechtsstaat es sich beschaffen, wenn Krieg und Enteignung ausgeschlossen sind? Heinsohn meint dazu, irgendwie wird man neues unbelastetes Eigentum als Grundkapital für eine neue Zentralbank finden müssen.

Zur Anschauung hier noch einmal eine Bank- und eine Zentralbankbilanz in „normalen“ Zeiten und dasselbe, wie es derzeit aussieht:


Tabelle Heinsohn Steiger.png


Vgl. dazu: Aebersold Szalay, Claudia, „Gefangene der eigenen Politik“, Neue Zürcher Zeitung, 9.2.2012, S. 29, ebenfalls andere Artikel dieser Journalistin zum Thema EZB-Politik;

Uhlig, Andreas, „Europas Politik hinkt der Krise hinterher“, Neue Zürcher Zeitung, 29.5.2012, S. 27

Häring, Hellmann u.a., „Die wundersame Geldvermehrung“, Handelsblatt, 13./14.1.2012 (sehr gute Darstellung der EZB-Politik seit ihrer Gründung)


3. Fazit, Bewertung und Kritik an der vorgelegten Theorie

Heinsohn beschreibt, wie werthaltiges Geld zustande kommt. Mit der Theorie kann man auch die derzeitige Staatsschuldenkrise und Wirtschaftskrisen allgemein beschreiben und verstehen.

Das System ist, wie es ist. Die Schaffung von werthaltigem Geld funktioniert in der Menschheitsgeschichte immer nur auf die beschriebene Weise, alles andere ist kein Geld und produzierte niemals Volkswirtschaften, die annähernd soviel Wohlstand für die Breite der Bevölkerung erarbeiten können, wie hier. Wichtigste Voraussetzung ist die Garantie des Eigentums. D.h. um eine solche Volkswirtschaft zu erhalten, muss der Bürger vor dem Eingriff in sein Eigentum – ganz besonders auch vor dem Zugriff des Staates auf sein Eigentum – durch unabhängige Gerichte und die entsprechenden Gesetze geschützt werden. (vgl. Sloterdijk, Peter, „Die nehmende Hand und die gebende Seite“ und Rasch, Michael, „Finanzielle Repression bedroht Bürger in den USA und Europa“, Neue Zürcher Zeitung, 19.5.2012) Immer wenn Staaten anfangen strukturell in das Eigentum der Bürger einzugreifen, verarmen sie, ihr Geld wird wertloser, und sie laufen Gefahr, auch bald keine Demokratien/Staaten mit individuellen Freiheitsrechten mehr zu sein.

Krisen (Deflationen) liegen innerhalb des Systems. Wenn in die Eigentumsrechte nicht eingegriffen wird, kann das System trotz Krise weiter bestehen und ein neuer Zyklus beginnen. Krisen werden verschlimmert, wenn z.B. Regierungen aus ideologischen oder anderen Gründen oder einfach aus Machbarkeitswahn Verschuldungsorgien starten und eine gesamtgesellschaftliche Überschuldung eintritt. Anders ausgedrückt: Würden Menschen aus Einsicht die ökonomische Realität anerkennen und sich dementsprechend verhalten, gäbe es wenig Probleme. Dem stehen jedoch Gefühle (Machbarkeitswahn, Kleben an der Macht, Gier, Kriegführen auf wirtschaftlicher Ebene u.a.) entgegen. Große Krisen entstehen also durch Leugnung ökonomischer Realitäten und nicht aufgrund von Mängeln des Systems. (Zumindest waren alle anderen Systeme, mit denen man versucht hat, an den beschriebenen Mechanismen herum zu doktern, wesentlich schlechter.)

Probleme der Heinsohnschen Theorie:

Die Theorie beschreibt nur, wie es funktioniert. Heinsohn gibt keine Erklärung dafür, warum Eigentümer sich verschulden bzw. ihr Eigentum verpfänden. Nur weil einer Eigentumstitel hat, bedeutet dies noch nicht, dass er sie zwangsläufig zum Wirtschaften (Verpfänden, Beleihen) aktiviert. Das ist der Schwachpunkt der Theorie: Es ist überwiegend so, aber es muss nicht so sein. Eigentumsgesellschaften könnten theoretisch Hilfe für in Not geratene Mitglieder solidarisch organisieren wie Stammesgesellschaften. Für eine Verschuldung von Eigentümern, zumindest wegen Notlagen, gibt es keine Begründung. Eine Verschuldung aufgrund von Gewinnerwartungen wäre ebenfalls nicht zwangsläufig. Eigentümer könnten Investitionen auch aus Guthaben, also nach Sparen finanzieren. Eigentümer könnten nur die Besitzseite ihres Eigentums nutzen, z.B. ihr Land bewirtschaften und die Produkte verkaufen. Es sind viele Verhaltensweisen möglich, die in der Theorie nicht berücksichtigt werden. Richtig ist, dass die Positionen von Gläubiger und Schuldner Eigentum voraus setzen und dass in unserer Gesellschaft werthaltiges Geld so geschaffen wird, wie beschrieben. Heinsohn und Steiger legen eine rationale Theorie vor für Verhaltensweisen, deren Basis irrational ist (Zwei Eigentümer geben jeweils einen Teil ihres Eigentums in Haftung und werden Gläubiger und Schuldner. Warum tun sie das?). Die Theorie setzt also bestimmte – weit verbreitete – Dispositionen voraus, die sie nicht erklärt/beschreibt.