HE:Kassel/John Stuart Mill: "Über Freiheit" (Deutsch)

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Eine Deutsche Ausgabe von John Stuart Mills "On Liberty"

Diese Seite dient der Vorbereitung einer Übersetzung des Werkes "On Liberty" von "John Stuart Mill" unter der Lizenz Creative Commons BY 3.0. Gestartet wurde dieses Projekt von GuidoB 07:22, 30. Mai 2011 (CEST).

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Die Übersetzung soll zunächst Seite für Seite erfolgen und zwar anhand der englischen Ausgabe von 1869 zu den Seitenscans auf Wikisource


Tite/Titel

English

ON LIBERTY BY JOHN STUART MILL.

FOURTH EDITION. LONDON: LONGMANS, GREEN, READER AND DYER. 1869.

German

Über Freiheit von John Stuart Mill

vierte Auflage; London; Longmans, Green, Reader und Dyer 1869

page 4

The grand, leading principle, towards which every argument unfolded in these pages directly converges, is the absolute and essential importance of human development in its richest diversity.—Wilhelm von Humboldt: Sphere and Duties of Government.

Seite 4

Das große richtungsweisende Prinzip, dem jedes Argument, dass auf diesen Seiten dargelegt wird zustrebt, ist die absolute und unabdingbare Notwendigkeit der menschlichen Entwicklung in der vielfältigsten Weise. --- Wilhelm von Humboldt: Ideen zu einem Versuch, die Gränzen der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen. 1792

page 5

To the beloved and deplored memory of her who was the inspirer, and in part the author, of all that is best in my writings—the friend and wife whose exalted sense of truth and right was my strongest incitement, and whose approbation was my chief reward—I dedicate this volume. Like all that I have written for many years, it belongs as much to her as to me; but the work as it stands has had, in a very insufficient degree, the inestimable advantage of her revision; some of the most important portions having been reserved for a more careful re-examination, which they are now never destined to receive. Were I but capable of interpreting to the world one half the great thoughts and noble feelings which are buried in her grave, I should be the medium of a greater benefit to it, than is ever likely to arise from anything that I can write, unprompted and unassisted by her all but unrivalled wisdom.

seite 5 [Widmung für Harriet Taylor Mill]

Der geliebte und beklagten Erinnerung an sie, die sie die Ideendengeber und - in Teilen - die Urheberin von allem war, das an meinen Schriften am besten ist. Die Freundin und Ehefrau, deren erhabener Sinn für Wahrheit und Recht meine Stärkste Anregung und deren Zustimmung für micht der größte Lohn war. Ihr widme ich diese Ausgabe. Wie Wie alles, dass ich über die Jahre geschrieben habe, gehört es ebensosehr ihr, wie mir. Doch dieses Werk - wie es nun vorliegt - genoss ihre unschätzbarem Überarbeitung in höchst unzureichendem Umfang: einige der wichtigsten Abschnitte waren für eine noch sorgsamere Überarbeitung durch ihrerseits vorgemerkt worden, die ihnen nun nicht mehr zu Teil werden wird.

Da ich kaum in der Lage bin, der Welt auch nur halb so große Gedanken und halb so ehrenvolle Gefühle zu erschließen, wie die, die nun mit ihr begraben liegen, sollte ich, die unangestachelt und ohne die Hilfe ihrerer unvergleichlichen Weisheit, für die Welt Vermittler jener Gedanken und Gefühle sein, die größer sind, als alles was aus meinen Schriften je erwachsen könnte.

Chapter 1: Introductory / Kapitel 1: Einführung

page 7

The subject of this Essay is not the so-called Liberty of the Will, so unfortunately opposed to the misnamed doctrine of Philosophical Necessity; but Civil, or Social Liberty: the nature and limits of the power which can be legitimately exercised by society over the individual. A question seldom stated, and hardly ever discussed, in general terms, but which profoundly influences the practical controversies of the age by its latent presence, and is likely soon to make itself recognised as the vital question of the future. It is so far from being new, that, in a certain sense, it has divided mankind, almost from the remotest ages; but in the stage of progress into which the more civilized portions of the species have now entered, it presents itself under new conditions, and requires a different and more fundamental treatment.

Seite 7

Der Gegenstand dieser Schrift ist nicht die Freiheit des Willens (Anm.: "Liberty of the Will"), im Vergleich zur unglücklicherweise fehlbezeichneten Doktrin der philosophischen Notwendigkeit (Anm. Philosophical Necessity), sondern vielmehr die bürgerliche oder soziale Freiheit: die Beschaffenheit und Grenzen der Macht, die legitimerweise von einer Gesellschaft gegenüber einem Individuum ausgeübt werden kann. Eine selten gestellte Frage und im Allgemeinen kaum je diskutierte, die gleichwohl durch ihre unterschwellige Präsenz die täglichen Kontroversen unseres Zeitalters grundlegend beeinflusst und die wahrscheinlich bald dafür sorgen wird, dass man in ihr die vitale Frage der Zukunft erkennt. Dabei ist es weit davon entfernt neu zu sein, wenn man behauptet, dass sie die Menschheit von dunkelster Vorzeit an gespalten hat; aber auf dem Niveau des Fortschritts welches die zivilisierteren Teile unserer Art nun erreicht haben, stellt sie sich unter neuen Bedingungen und sie bedarf einer anderen und fundamentaleren Befassung.

page 8

The struggle between Liberty and Authority is the most conspicuous feature in the portions of history with which we are earliest familiar, particularly in that of Greece, Rome, and England. But in old times this contest was between subjects, or some classes of subjects, and the Government. By liberty, was meant protection against the tyranny of the political rulers. The rulers were conceived (except in some of the popular governments of Greece) as in a necessarily antagonistic position to the people whom they ruled. They consisted of a governing One, or a governing tribe or caste, who derived their authority from inheritance or conquest, who, at all events, did not hold it at the pleasure of the governed, and whose supremacy men did not venture, perhaps did not desire, to contest, whatever precautions might be taken against its oppressive exercise. Their power was regarded as necessary, but also as highly dangerous; as a weapon which they would attempt to use against their subjects, no less than against external enemies. To prevent the weaker members of the community from being preyed upon by innumerable vultures, it was needful that there should be an animal of prey stronger than the rest, commissioned to keep them down. But as the king of the vultures would be no less bent upon preying on the flock than any of the minor harpies, it was indispensable to be in a perpetual attitude of defence against his beak and claws.

Seite 8

Der Kampf zwischen Freiheit und Herrschaft (Anm: "authority", also auch Exekutive oder Verwaltung) ist der wohl augenfälligste Aspekt der Epochen, mit denen wir am längstens vertraut sind, besonders in Griechenland, Rom und England. In alter Zeit jedoch war dies ein Widerstreit zwischen Untertanen oder durch gemeinsame Interessen verbundenen Gruppen von Untertanen (Anm. "classes") und der Regierung. Unter Freiheit verstand man den Schutz vor der Tyrannei eines politischen Machthabers. Man begriff diese Machthaber (mit Ausnahme einiger populären Regierungen in Griechenland) als in einer selbstverständlich antagonistischen Position befindlich gegenüber denjenigen, die von ihnen regiert wurden. Die Machthaber waren Einzelne, oder herrschende Stämme oder eine herrschende Kaste, die ihre Autorität aus Erbfolge oder Eroberung herleiteten, die ihre Autorität nicht zum Vergnügen der Regierten behielten und deren Vormachtstellung die Menschen nicht in Frage zu stellen wagten oder nicht in Frage stellen wollten, gleich welche Vorkehrungen gegen ihre unterdrückende Machtausübung getroffen würden. Ihre Macht wurde als notwendig erachtet, aber auch als hoch gefährlich; als Waffe nämlich, welche sie gegen ihre Untertanen einzusetzen suchen, ebenso sehr wie gegen einen äußeren Feind. Um zu verhindern, dass die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft den zahllosen Geiern zum Opfer fallen, war es notwendig, ein Raubtier zu haben, dass stärker wäre als die anderen Raubtieren mit der Befugnis, jene Raubtiere klein zu halten. Doch als sich zeigte, dass der König der Geier beim Beuteschlagen aus der Herde den kleineres Untieren (Anm. "harpies": dt. Harpien) nicht nachsteht, wurde es unumgänglich, eine dauerhafte Abwehrhaltung gegen seine Schnabel und Klauen einzunehmen.

page 9

The aim, therefore, of patriots was to set limits to the power which the ruler should be suffered to exercise over the community; and this limitation was what they meant by liberty. It was attempted in two ways. First, by obtaining a recognition of certain immunities, called political liberties or rights, which it was to be regarded as a breach of duty in the ruler to infringe, and which, if he did infringe, specific resistance, or general rebellion, was held to be justifiable. A second, and generally a later expedient, was the establishment of constitutional checks, by which the consent of the community, or of a body of some sort, supposed to represent its interests, was made a necessary condition to some of the more important acts of the governing power. To the first of these modes of limitation, the ruling power, in most European countries, was compelled, more or less, to submit. It was not so with the second; and, to attain this, or when already in some degree possessed, to attain it more completely, became everywhere the principal object of the lovers of liberty. And so long as mankind were content to combat one enemy by another, and to be ruled by a master, on condition of being guaranteed more or less efficaciously against his tyranny, they did not carry their aspirations beyond this point.

Seite 9

Das Ziel von Patrioten war es daher der Macht des Herrschers Grenzen zu setzen, die er erdulden musste, wenn er über die Gemeinschaft Macht ausüben wollte und es waren diese Grenzen, die sie "Freiheit" nannten. Dies wurde erlangt auf zwei wegen: zum einen durch die Anerkennung bestimmter Unverletzlichkeiten, die man "politische Freiheiten" nannte und die zu missachten als Pflichtverletzung des Herrschers galt, die bestimmten Widerstand oder allgemeine Rebellion rechtfertigten. Ein zweiter Behelf war die Einrichtung verfassungsmäßiger Kontrollinstanzen, durch die die Zustimmung der Gemeinschaft oder einer Einrichtung bestimmter Art, die die Interessen der Gemeinschaft vertreten sollte, zu einer notwendigen Bedingung für einige bedeutendere Akte der Herrschenden macht wurde. Dem ersten dieser Wege musste die Machthaber der meisten Länder Europas notgedrungen zustimmen. Mit dem zweiten gleichwohl verhielt es sich nicht so und diese verfassungsmäßigen kontrollinstanzen zu erhalten oder - wo es sie schon in bestimmten Umfang gab - sie auszubauen wurde zum Hauptziel aller Freitheitsliebenden. Uns solange die Menschheit damit zufrieden war, einen Herrscher mit einem anderen zu bekämpfen, unter der Bedingung, dass bestimmte mehr oder weniger effektive Garantien gegen eine Tyrannei bestanden, reichten die Ansprüche der Menschen nicht weiter als bis zu diesem Punkt.

page 10

A time, however, came, in the progress of human affairs, when men ceased to think it a necessity of nature that their governors should be an independent power, opposed in interest to themselves. It appeared to them much better that the various magistrates of the State should be their tenants or delegates, revocable at their pleasure. In that way alone, it seemed, could they have complete security that the powers of government would never be abused to their disadvantage. By degrees this new demand for elective and temporary rulers became the prominent object of the exertions of the popular party, wherever any such party existed; and superseded, to a considerable extent, the previous efforts to limit the power of rulers. As the struggle proceeded for making the ruling power emanate from the periodical choice of the ruled, some persons began to think that too much importance had been attached to the limitation of the power itself. That (it might seem) was a resource against rulers whose interests were habitually opposed to those of the people. What was now wanted was, that the rulers should be identified with the people; that their interest and will should be the interest and will of the nation. The nation did not need to be protected against its own will. There was no fear of its tyrannizing over itself. Let the rulers be effectually responsible to it, promptly removable by it, and it could afford to trust them with power of which it could itself dictate the use to be made.

Seite 10

Es kam gleichwohl die Zeit, im Zuge des Vorstritts der Menschheit, da der Mensch aufhörte, es für eine natürliche Notwendigkeit zu halten, dass ihr Regierender eine unabhängige und nur mit seinen eigenen Interessen im Widerstreit stehenden Gewalt sein sollte. Es erschien ihnen nun viel besser, wenn die verschiedenen Staatsgewalten (Anm.: "magistrates of State) ihre Lehnsmänner oder Abgeordneten wären, die sie ganz nach Wunsch abberufen könnten. Nur auf diese Weise nämlich, schien es, konnten Sie vollständig sicher sein, dass die Staatsmacht ihre Macht nicht zu ihrem Nachteil missbrauchen würde. Immer mehr wurde das Bestreben nach gewählter und zeitlich begrenzter Herrschaft zur herbvorstechenden Bestrebung der Volksparteien (Anm. "popular party" wohl in Abgrenzung zur monarchistischen Partei), wo es solche gab; und dies trat in beträchtlichem Maß an die Stelle der vorangegangenen Versuche, die Macht der Herrschenden zu beschränken. Indem der Kampf darum, die Herrschaftsmacht von einer periodischen Auswahlentscheidung der Regierten abhängig zu machen, fortschritt, dachten manche man hätte der Beschränkung der Macht zu viel Aufmerksamkeit zugedacht. Dies - so mag es scheinen - sei eine Machtbasis gegen Herrscher, deren Interessen gewohnheitsmäßig zu den Interessen des Volkes im Widerspruch standen. Was man nun wollte waren Herrscher, die sich mit dem Volk identifizierten; Herrscher, deren Interessen und deren Wille dem Interesse und dem Willen der Nation entsprachen. Die Nation - dachte man - braucht vor ihrem eigenen Willen nicht geschützt zu werden. Es gab keine Furcht vor der Tyrannie des Volkes über sichselbt. Wenn nur die Herrscher tatsächlich veranwortlich und unverzüglich entfernt werden könnten, dann könnte man es sich sicher leisten, diese Herrscher mit Macht auszustatten, deren Anwendung man sich selbst verschreiben würde. Aufmerksamkeit zugedacht. Dies - so mag es scheinen - sei eine Machtbasis gegen Herrscher, deren Interessen gewohnheitsmäßig zu den Interessen des Volkes im Widerspruch standen. Was man nun wollte waren Herrscher, die sich mit dem Volk identifizierten; Herrscher, deren Interessen und deren Wille dem Interesse und dem Willen der Nation entsprachen. Die Nation - dachte man - braucht vor ihrem eigenen Willen nicht geschützt zu werden. Es gab keine Furcht vor der Tyrannie des Volkes über sichselbt. Wenn nur die Herrscher tatsächlich veranwortlich und unverzüglich entfernt werden könnten, dann könnte man es sich sicher leisten, diese Herrscher mit Macht auszustatten, deren Anwendung man sich selbst verschreiben würde.

page 11

Their power was but the nation’s own power, concentrated, and in a form convenient for exercise. This mode of thought, or rather perhaps of feeling, was common among the last generation of European liberalism, in the Continental section of which it still apparently predominates. Those who admit any limit to what a government may do, except in the case of such governments as they think ought not to exist, stand out as brilliant exceptions among the political thinkers of the Continent. A similar tone of sentiment might by this time have been prevalent in our own country, if the circumstances which for a time encouraged it, had continued unaltered.

But, in political and philosophical theories, as well as in persons, success discloses faults and infirmities which failure might have concealed from observation. The notion, that the people have no need to limit their power over themselves, might seem axiomatic, when popular government was a thing only dreamed about, or read of as having existed at some distant period of the past. Neither was that notion necessarily disturbed by such temporary aberrations as those of the French Revolution, the worst of which were the work of an usurping few, and which, in any case, belonged, not to the permanent working of popular institutions, but to a sudden and convulsive outbreak against monarchical and aristocratic despotism.

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Ihre Macht war nichts anderes als die eigene Macht der Nation, lediglich konzentrierter und zweckdienlich in der Ausübung. Diese Art zu denken, oder vielleicht eher zu fühlen, war weit verbreitet in der letzten Generation des europäischen Liberalismus; in der kontinentaleuropäischen Abteilung herrscht sie anscheinend noch vor. Diejenigen, die eine Grenze für das akzeptieren, was eine Regierung tun darf (mit Ausnahme der Fälle jener Regierungen von denen Sie meinen, es dürfe sie gar nicht geben), stechen als brillante Denker des Kontinents hervor. Ein ähnlicher Grundton würde heute wohl auch in unserem eigenen Land vorherrschen, wenn, wenn die Umstände, die ihn zu einer bestimmten Zeit befördert haben, unverändert fort gedauert hätten.

Aber in politischen und philosophischen Theorien, ebenso wie bei Menschen, offenbart der Erfolg Fehler und Hinfälligkeit, die der Misserfolg sonst der Betrachtung entzogen hätte. Die Ansicht, dass das Volk einer Beschränkung der Machtausübung über sich selbst nicht bedarf, mag axiomatisch erscheinen, als eine Regierung des Volkes noch etwas war, von dem man träumte oder las, dass es in einer weit entfernten Vergangenheit existiert haben soll. Ebenso wenig wurde diese Ansicht zwangsläufig gestört, durch so temporäre Verirrungen, wie die der französischen Revolution, von denen die schlimmsten das Werk von wenigen Gewaltanmaßern war und die in jedem Fall nicht zum Arbeitsalltag der vom Volk getragenen Institutionen gehören, sondern Ausdruck eines plötzlichen und gewaltsamen Ausbruchs gegen monarchistischen und aristokratischen Despotismus sind.

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In time, however, a democratic republic came to occupy a large portion of the earth’s surface, and made itself felt as one of the most powerful members of the community of nations; and elective and responsible government became subject to the observations and criticisms which wait upon a great existing fact. It was now perceived that such phrases as 'self-government,' and 'the power of the people over themselves,' do not express the true state of the case. The 'people' who exercise the power are not always the same people with those over whom it is exercised; and the 'self-government' spoken of is not the government of each by himself, but of each by all the rest. The will of the people, moreover, practically means the will of the most numerous or the most active part of the people; the majority, or those who succeed in making themselves accepted as the majority; the people, consequently, may desire to oppress a part of their number; and precautions are as much needed against this as against any other abuse of power. The limitation, therefore, of the power of government over individuals loses none of its importance when the holders of power are regularly accountable to the community, that is, to the strongest party therein. This view of things, recommending itself equally to the intelligence of thinkers and to the inclination of those important classes in European society to whose real or supposed interests democracy is adverse, has had no

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Ihre Macht war doch nichts anderes als die Macht der Nation, konzentriert und auf gewissen Weise handlicher auszuüben. Diese Art des Denkens, oder vielleicht des Fühlens, war weit verbreitet in der letzten Generation des europäischen Liberalismus, in dessen kontinentaler Gliederung ist sie noch tonangebend. Diejenigen, die einer Regierung keinerlei Beschränkungen auferlegen - mit Ausnahme von Regierungsformen, die es nach Ihrer Überzeugung nicht geben dürfte - hinsichtlich der Frage, was diese tun kann, stechen als brilliante Ausnahmen unter den politischen Denkern des Kontinents heraus. Eine ähnliche Stimmung hätte sich aus heutiger Sicht auch in unserem Land durchsetzen können, wenn die Zustände, die diese Sicht beförderten, unverändert fort gedauert hätten.


In Poli

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In time, however, a democratic republic came to