SN:Bundestagwahl 2013/Kandidatenfragen/UnterrichtselbstKind
Neue Antwort erstellen
Die Kandidaten klicken bitte auf Neue Antwort, es öffnet sich ein neues Fenster,
dort geben die Kandidaten bitte als Betreff: ~~~ ein (erzeugen damit eine Verlinkung) und
in die Textbox die Antwort, anschließend unten auf Seite auf speichern klicken!
Hinweis: "Dabei ist die Angabe des realen Namens ausdrücklich erwünscht."
Inhaltsverzeichnis
Carolin Mahn-Gauseweg
Nein. Aus mehreren Gründen:
- Ein Elternteil kann fachlich kaum so vollumfänglich gebildet sein, dass es sein Kind umfassend unterrichten kann.
- Die Instrumentarien zur Vergleichbarmachung von Lerninhalten und Lernzielen wären extrem komplex. Andernfalls wäre es nicht möglich, Home-Schooling-Kindern einen Abschluss zuzuerkennen, der ihnen den Zugang zu weiterführenden Berufs- und/oder Bildungsangeboten verschafft.
- Schule und die Gemeinschaft von Gleichaltrigen haben einen großen sozialen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Innerhalb einer Gruppe Gleichaltriger und im Umgang mit den Lehrkräften werden elementare Kenntnisse über das Zusammenleben mit Anderen erlernt.
Philipp Schnabel 06:30, 4. Dez. 2012 (CET)
Ich bin der Meinung: Nein
Die Grundlage für die Unterrichtung der Kinder ist grade die Dualität aus Elternhaus und Staatlicher Bildung.
Beide Seiten haben Verantwortung und müssen sich dieser Verantwortung bewusst werden.
Eine gute Bildung ist der Einstieg in ein erfolgreiches Leben, welches selbstbestimmt und selbstkritisch sein sollte.
Es ist immer wichtig die Chance zu haben sowohl die Position der Eltern, als auch der Gesellschaft kritisch zu hinterfragen, deswegen ist die Dualität der Bildung extrem wünschenswert.
Christian Hoffmann
Die Piraten stehen für die Anerkennung alternativer Lebensentwürfe. In einem System in dem der Bildungsgrad der Eltern sowieso schon den größten Einfluss auf den Bildungstand des Kindes hat, bezweifle ich ob am Ende soviel schlechteres dabei rauskäme die Kinder zu Hause zu unterrichten.
Unter Einhaltung noch zu definierender Rahmenbedingungen kann ich mir Hausunterricht vorstellen.
Ich finde ansonsten die Fragestellung WAS die Menschen von morgen können sollen und wie sie es am besten erlernen sehr relevant.
Georg Dehn
Sollte es möglich sein, sein eigenes Kind selber zu unterrichten?
Prinzipiell ja. Die Konsequenzen sollten geregelt werden, wzB Kontrolle zumindest der vermittelten Werte. Gleichzeitig sollte die Lehrerausbildung grundlegend reformiert werden. Schulen könnten bedeutend besser sein.
Schule versagt oft in der Vermittlung sozialer Kompetenz. Lehrer versagen in der Regel als Vermittler von Eigenständigkeit und SElbstbewußtem Ausdruck. Weitere Negativmerkamale gibt es vielen, sie können in vielen Elternhäusern nicht mehr überboten werden. Schule ist also mesitens das größere Übel.
Lerninhalte sind genauso beliebig wie die Inhalte der Tagesschau. Das Beste was Schule kann und können muß (!) ist die Vermittlung von Know-How mit Inhalten umzugehen, sie sich anzueignen und zu finden. Das können die "dümmsten" Eltern. Wer dann noch weiß, daß auch ein Schulerfolg, ganz gleich nach wie herkömmlichen Inhalten er organisiert ist, und wie gut Lehrkräfte sind, selten die Horizonte des Elternhauses übersteigt, der wird zum Ergebnis kommen, daß es gerne freigestellt werden kann wo ein Kind lernt.
Ich will die Schulen auf keinen Fall abschaffen. Das darf nciht falsch verstanden werden. Ich gebe auch zu bedenken, daß Eltern die selbst unterrichten wollen, wissen was sie können und man ihnen unterstellen kann, daß sie sogar wissen, was sie besser machen.
Einer Kontrolle, wie sie in den Schulen üblich ist, sollten auch unterrichtende Eltern unterzogen werden, um zu gewährleisten, daß die Inhalte frei, demokratisch und nach humnistischen Werten orientiert sind.
Frank Umann
Ich habe großes Verständnis für Menschen, die ihre Kinder nicht dem "real existierenden Schulsystem" aussetzen wollen und es tatsächlich selbst besser machen könnten.
Allerdings sehe ich auch politische, religiöse oder sonstige Extremisten und Spinner, die ihre Kinder auch nicht dieser Gesellschaft aussetzen wollen und nur meinen, es besser zu machen zu können.
Ob es wirksame Gesinnungstests gibt und ob wir hier abgrenzen können und dürfen, ist zweifelhaft. Wenn das tatsächlich ginge, dann müsste zumindest irgendwie kontrolliert werden, das die Kinder "was vernünftiges" Lernen.
Thomas Walter
Ich habe mich mit dieser Frage nie wissenschaftlich und tiefgründig beschäftigt und bin daher offen. Wie immer käme es auf die Ausgestaltung und die Rahmenbedingungen an.
Ich sehe einerseits die Gefahr, dass Eltern nicht immer in der Lage sind, das Richtige zu entscheiden und staatliche Hilfe zum Wohle des Kindes dringend geboten sein kann. Andererseits sind staatliche Reglementierungen dort unangemessen, wo es besondere Bedingungen gibt, die dem Wohle des Kindes nicht abträglich sind, wenn auf die klassische Schulpflicht verzichtet wird.
Man sollte daher darüber nachdenken, die Schulpflicht mit einem Befreiungsvorbehalt zu versehen, das immer eine Prüfung voraussetzt, ob die Erziehung und die Bildung des Kindes beeinträchtigt erscheint. Ggf. wären auch regelmäßige staatliche "Zwischenprüfungen" denkbar, um so schulpflichtbefreite Kinder zu ihrem eigenen Schutze zu betreuen.
Neismark
Sollte es möglich sein, sein eigenes Kind selber zu unterrichten?
Das sehe ich kritisch, wenn es auch begründete Ausnahmefälle gibt. Erstens sind Lehrer im Normalfall besonders ausgebildete und qualifizierte Kräfte. Das kann man von Eltern nicht unbedingt in gleichem Maße erwarten. Zweitens gibt es mit gutem Grund allgemeine Lehrpläne bzw. Lernziele. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Privatunterricht den Stoff in vollem Umfang gleich gut vermittelt. Drittens wird an Schulen nicht nur Fachwissen vermittelt; sie sind insbesondere auch ein Ort der Sozialisation für die Schüler. Wenn Schüler alleine oder in sehr kleinen Gruppen anderswo unterrichtet würden, fiele das weg.
Andererseits gibt es in Deutschland nur sehr wenige Schulen, die sich auf Schüler mit bestimmten Schwächen spezialisiert haben, z. B. für hyperaktive Kinder oder für Asperger-Autisten. Ich weiß von Elterninitiativen zur Gründung solcher Schulen, die angesichts der bürokratischen Hürden aufgeben mussten, obwohl es für die betroffenen Kinder sicher förderlich gewesen wäre, ein auf sie speziell zugeschnittenes Angebot vorzufinden.
Fazit: Grundsätzlich bin ich für einen allgemeinen Schulunterricht an staatlichen Schulen; die Gründung von Schulen in freier Trägerschaft sollte jedoch entbürokratisiert und erleichtert werden; außerdem sollten freie Schulen den gleichen Zugang zu Fördermitteln erhalten wie staatliche.
Matthias Fitzke
Ja!
Es muss aber die Gewähr bestehen, etwa durch Lernzielprüfungen und Unterrichtskontrollen (Hausbesuche und Hospitation), dass das Kind auch tatsächlich erfolgreich unterrichtet wird.
Nebenbei bemerkt. Es wäre natürlich schön, wenn Kinder gemeinsam lernen und nicht jeden Tag Einzelunterricht erhalten.