SN:Bundestagwahl 2013/Kandidatenfragen/Steuersatzhöhe
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Inhaltsverzeichnis
Christian Hoffmann
Ich empfinde einige Steuern als zu hoch, andere als zu niedrig. Besonders die unteren Einkommen sind jedoch stark abgabenbelastet.
Impyer 07:55, 4. Dez. 2012 (CET)
Sind die Steuern in Deutschland zu hoch?
Alle Steuerarten über einen Kamm geht nicht.
Die Verbrauchssteuern in Deutschland sind meiner Meinung nach in Ordnung.
Problem der Finanzlage in Deutschland ist die Steuerreform 2000 von SPD-Grüne:
Diese "Steuerreform" wird von den meisten Experten als Desaster bezeichnet und hat ihr Ziel, Mehrbeschäftigung und Kostenneutralität vollkommen verfehlt.
Die Einkommenssteuer muss im Spitzensteuersatz wieder auf den Stand vor der "Reform" von SPD-Grüne 2000.
Was einer Steueranhebung von 42% auf 53% entspricht. Grund dafür ist die desolate Haushaltslage, sowie die sozialen Ungerechtigkeiten.
Desweitern wurden folgende Punkte beschlossen vom Bundestag und Bundesrat:
- Steuersatzsenkung bei der Körperschaftsteuer von bisher 40 % (Thesaurierungssatz) bzw. 30 % (Ausschüttungssatz) auf einheitlich 25 %
Auch diese Änderungen haben zu keiner Verbesserung begetragen, der einheitliche Steuersatz sollte auf 30-35% abgehoben werden.
- Wahlmöglichkeit für Personenunternehmen, sich wie eine Kapitalgesellschaft besteuern zu lassen („Optionsmodell“)
Dieses Modell hat sehr große Probleme im Steuerrecht hervorgerufen und ist mit ein Auslöser für das desolate Ergebnis dieser Reform.
- Ersetzung des Vollanrechnungsverfahrens bei der Körperschaftsteuer durch das Halbeinkünfteverfahren
Diese Änderung ist sinnvoll gewesen, aber noch ausbaufähig.
- Steuerbefreiung von Gewinnen aus der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften durch Kapitalgesellschaften
Diese Änderung spaltet die Fachwelt, ich persönlich sehe hier einen Reformbedarf, welcher sich auf klarere Regeln und Grenzen bei der Nutzung dieser Regel beziehen sollte.
Diese Regel ist auch mit ein Grund, warum VW bei der Porscheübernahme die 7 Mrd Steuern sparen konnte.
Frank Umann
Nein, aber zu kompliziert.
Außerdem werden sie nicht konsequent genug durchgesetzt.
Die Komplexität richtet großen Schaden an:
- Sie ermöglicht den besonders Schlauen (die sich die besten Steuerberater leisten können), sich legal (durch Schlupflöcher) oder illegal zu entziehen.
- Sie verschwendet sehr viel Lebenszeit auf Seiten der Steuerzahler, Finanzbeamten und Steuerberater (auch die leiden unter der Komplexität).
- Sie zwingt Menschen, sich mit unsinnigen Dingen zu befassen.
- Sie führt zu Fehlallokation, also zu Investitionen, die nur deswegen getätigt werden, um Steuern zu sparen, die aber ansonsten sinnlos bzw. schädlich sind. Man denke z.B. an leerstehende Büroimmobilien, gerade hier bei uns.
- Die Erhebungs- und Befolgungskosten durch Bürokratie auf Seiten der Steuerzahler, Finanzverwaltung und Steuerberater sind extrem hoch.
- Die Komplexität ist ungerecht
- Sie ist ein echter Standortnachteil
- ...uvm
Thomas Walter
Der Steuerdschungel ist eine Krake, selbst für Fachleute schwer zu durchdringen.
M.E. bedarf es hier einer radikalen Vereinfachung des Steuersystems. Klare überschaubare Steuersätze, deren Höhe ich nicht errechnen kann, aber auch radikale Beschneidung von Ausnahmetatbeständen und Schließung von Schlupflöchern. Daneben die konsequente Steuerbeitreibung, insbesondere Stärkung der chronisch unterbesetzten Steuerprüfungsämter.
Eine gerechte heranziehung zur Steuerpflicht beinhaltet auch die gleichmässige Heranziehung aller Einkommen, also Zinseinnahmen sollten dem gleichen Satz unterliegen, wie der Lohnempfang.
Möglicherweise ist dann sogar ein niedriger Steuersatz denkbar, aber das müssen die Fachleute ausrechnen.
Neismark
Sind die Steuern in Deutschland zu hoch?
Nein, sie sind lediglich zu kompliziert. Dadurch wird es einigen wenigen ermöglicht, sich ihrer Steuerpflicht zu entziehen, während andere die Hauptlast zu tragen haben.