SN:Bundestagwahl 2013/Kandidatenfragen/SchutzprivateGeldanleger
Neue Antwort erstellen
Die Kandidaten klicken bitte auf Neue Antwort, es öffnet sich ein neues Fenster,
dort geben die Kandidaten bitte als Betreff: ~~~ ein (erzeugen damit eine Verlinkung) und
in die Textbox die Antwort, anschließend unten auf Seite auf speichern klicken!
Hinweis: "Dabei ist die Angabe des realen Namens ausdrücklich erwünscht."
Inhaltsverzeichnis
Christian Hoffmann
Transparenz der Produkte, umfangreiche Informationsbereitstellung der Anbieter und natürlich Eigenverantwortlichkeit bei der Produktauswahl.
Sollten Finanzberater den Kunden Produkte andrehen oder unterjubeln, müssen diese bei Verlust haften.
Impyer 07:10, 4. Dez. 2012 (CET)
Wie können private Geldanleger besser geschützt werden?
Ein guter Weg wären Verbandsklagerechte, sowie bessere rechtliche Positionen. Eine bessere Bildung im Umgang und Verantwortung mit Geld und Geldanlage in der Schule.
Ein weiterer Punkt sind Informationspflichten und Kontrollen, damit das Informationsdefizite verringert wird.
Aber wichtigster Weg ist eine weitere Novelle des Schuldverschreibungsgesetzes, das den Verbraucherschutz bei fehlerhafter Beratung verbessert.
Aber auch schon die einfache Trennung von Aufsichträten und Politik ist nötig.
Die Förderung des ökonomischen Wissens und der finanziellen Bildung gerade im Bereich der individuellen Verwaltung der Spargroschen und des Privatvermögens sind sehr nötig.
Frank Umann
Hauptproblem ist, dass Bank-"Berater" tatsächlich Verkäufer sind. Sie stehen im Interessenkonflikt zwischen der Gewinnabsicht ihres Arbeitgebers, eigener Provision und den Belangen des Kunden. Das gilt natürlich auch für einen Hemdenverkäufer, aber der nennt sich 1) nicht Berater, sondern Verkäufer und 2) kann der Verbraucher hier besser einschätzen, was ihm gefällt. Bei Anlageprodukten ist es zu spät, wenn er es merkt, insbesondere im Bereich der Altersvorsorge.
Der Staat sollte also eine seiner Banken (oder die Sparkassen) von dem Zwang befreien wie private Banken gewinnorientiert zu "beraten" und stattdessen im Sinne des Kunden tatsächlich zu beraten.
Die Verbraucher hätten dann die Wahl: Sie gehen zu einer privaten Bank (möglicher weise bekommen sie da den besseren Service, ausgefallenere/riskantere Produkte und schönere Werbung) und wissen, dass der "Berater" tatsächlich ein Verkäufer ist, oder gehen zu der öffentlichen Bank, die tatsächlich ohne Eigeninteresse berät.
Darüber hinaus bedarf es mehr Transparenz. Insbesondere Kosten und Provisionen müssen aufgedeckt werden. Transparenz ist nicht erfüllt, wenn 200-seitige, kleingedruckte Anlageprospekte vorgelegt werden. (Die übrigens das Ergebnis vergangener Transparenzbestrebungen sind) Anderseits ist die Realität oft entsprechend komplex. Trotzdem müssen die wichtigsten Fakten in kurzer und verständlicher Form dargelegt werden. (Auch hier gibt es Ansätze, aber aufgrund effizienter Lobbyarbeit weichgespült)
Mehr ökonomische Bildung wäre zwar wünschenswert, aber mit der gleichen Begründung kann man auch mehr Bildung in ganz vielen anderen Bereichen fordern. (z.B. Ernährung, Drogen, Mediennutzung, Sprachen, Musik, Sport, Politik, Zwischenmenschliches, Gesundheit, Kultur etc.). Da wir in einer arbeitsteiligen Gesellschaft leben, wäre es schon schön, wenn sich nicht jeder mit Finanzprodukten auskennen muss, nur um nicht über den Tisch gezogen zu werden.
Thomas Walter
Hier ist schon viel Richtiges gesagt worden.
Der Schutz des Bürgers vor der mächtigen Finanzbranche ist mehr denn je angesagt. Zu denken wäre auch an eine Umkehr der Beweislast hinsichtlich der Hinweis- und Aufklärungspflichten. Der gewinnorientierte "Berater" muss um so sorgfältiger werden, je höher das Risiko für den Verbraucher steigt. Je größer die Transparenz zum angebotenen Produkt sein muss, um so schwerer ist es zu verkaufen. Das trocknet diesen Haifischsumpf aus.
Neismark
Wie können private Geldanleger besser geschützt werden?
Ich sehe den Zwiespalt der Berater in den Banken: Einerseits sind sie Angestellte der Bank, müssen im Interesse ihres Arbeitgebers handeln und werden daran auch gemessen; andererseits sollten sie im Idealfall den Kunden neutral beraten. Das kann so nicht funktionieren. Es wäre also zu überlegen, inwiefern man an der Stelle ansetzt. Mein Gedanke dazu wäre erstens eine Stärkung der Verbraucherzentralen (auch finanziell) gerade in dieser Hinsicht. Zweitens könnte man die Haftungsregelungen für die Berater in den Banken überdenken. Bereits heute müssen ja Protokolle für solche Beratungen ausgestellt werden; allerdings sind diese "notwendiges Beiwerk". Wenn man diese Protokolle konkreter fassen würde, fiele es den Verbrauchern leichter, im Falle einer unsachlichen Beratung diesen Umstand zu beweisen. Wenn dadurch Schadenersatzklagen leichter durchführbar werden (und somit das finanzielle Risiko der Banken steigt), wäre in meinen Augen bereits viel gewonnen.