SN:Bundestagwahl 2013/Kandidatenfragen/Martwirtschaftsanteil

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FRAGE
Wie viel Markt braucht unsere Gesellschaft? Michael Matschie

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Philipp Schnabel 06:39, 4. Dez. 2012 (CET)

Ich kann den Sinn der Frage leider nur schwer erkennen.

Ich sehe den Markt nur in Bereichen, welche nicht der Infrastruktur-, Gesundheits- und allgemeinen Bildungversorgung(Schule und Uni) dienen. Was aber private Trägerschaft nicht komplett ausschließen soll.

Infrakstruktur gehört in staatliche Hand, sowie wir es in PA188 beschlossen haben.

Christian Hoffmann

Soviel Markt, dass du alle Produkte kaufen kannst die ein anderer anbieten möchte und umgekehrt.

Frank Umann

Ich nehme an hier ist nicht der Wochenmarkt gemeint, sonst würde ich sagen: Zweimal die Woche;-)

Marktwirtschaft hat Grenzen. Beispiele sind

  • Mono- und Oligopole / Kartelle
  • Einseitige Marktmacht, wie z.B. in Teilen des Arbeitsmarktes
  • Weite Teile der öffentlichen Infrastruktur
  • Verträge zu Lasten Dritter, wie z.B. Umweltschäden
  • Intransparenz (Verbraucher werden über den Tisch gezogen)
  • Teilhabe aller
  • ... uvm

Hier müssen Staat und Gesellschaft regulierend eingreifen.

Ansonsten sind die Prinzipien freier Preisbildung und freier Entscheidungen, Vertragsfreiheit und Rechtssicherheit, Wettbewerb und Privateigentum (welches zugleich dem Allgemeinwohl dienen soll) die Grundlage für unseren historisch und geographisch einmaligen Wohlstand.

Marktwirtschaft muss also nicht nur sozial sein, sondern auch transparent, nachhaltig (ökologisch wie ökonomisch) und partizipativ.

Georg Dehn

Ich schreibe ungerne etwas ab, aber zu Franks Text fällt mir jetzt nichts besseres oder Ergänzendes mehr ein.

Thomas Walter

Der Vorredner hat es schon zutreffend beschrieben.

Markt ist das freie Spiel von Kräften. Problem dabei ist, dass es Verzerrungen gibt, wenn Mächtige die Schwachen dominieren. Hier ist es jetzt die Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für eine soziale Ausgewogenheit des Miteinanders zu gewährleisten. Damit muss die gesellschaftliche Teilhabe eines jeden Menschen in diesem "Markt" sichergestellt werden.

Daher bemühe ich hier das alte Wort der "sozialen Marktwirtschaft". Kartelle, Oligarchien und Monopole müssen daher Reglementierungen erfahren, wenn das gesamte Zusammenspiel der Kräfte ansonsten zu Schieflagen führt.

Klassisches Beispiel ist die Pharmaindustrie: Wenn die Macht der Konzerne so weit geht, dass der Bürger Medikamente überteuert nur kaufen kann, was in anderen Zivilisationen günstiger geht, die Gesundheitskosten ins unermessliche steigen, ist eine Preisreglementierung dringend erforderlich.

Soziale Marktwirtschaft soll der Haifischmentalität Einhalt gebieten.

Neismark

Wie viel Markt braucht unsere Gesellschaft?

Gleichzeitig mehr und weniger als wir jetzt haben. Der Markt ist nicht das Allheilmittel; den sich vollständig selbst regulierenden Markt halte ich gar für eine neoliberale Fiktion. Auf der einen Seite ist es gut, in einem Markt mehrere Wettbewerber zu haben, die um die Gunst der Verbraucher buhlen müssen. Das senkt die Preise und verbessert die Leistungen für die Kunden. Auf der anderen Seite ist es erforderlich, zentrale Infrastrukturen (z. B. Verkehrswege, Energie, Wasser- und Abwasserversorgung, Telefonie- und Datennetze) unter staatliche Aufsicht zu stellen oder direkt durch Unternehmen in öffentlicher Hand zu betreiben, so dass allen Marktteilnehmern ein fairer Zugang gewährt wird und nicht egoistische ökonomische Entscheidungen bestimmte Gruppen ausschließen. Wir sehen das gerade auf dem Energiemarkt, der von wenigen Platzhirschen beherrscht wird, die nur wenig Interesse haben, den Übergang hin zu regenerativen Energien aktiv zu gestalten. Im Großen und Ganzen muss der Gesetzgeber den einzelnen Märkten spezifische Rahmenbedingungen vorgeben, innerhalb derer die Marktteilnehmer frei agieren können.