SH:LPT2012.2/Anträge/P003 „Power to Gas" Anlagen in SH
Dies ist ein Antrag zur Änderung des Grundsatzprogramms an den Landesparteitag 2012.2.
Der Landesparteitag möge folgende Ergänzung am Programm beschließen. Die Piraten Schleswig-Holstein setzt sich dafür ein, dass das Land Schleswig-Holstein sich aktiv für die Errichtung und den Betrieb von „Power to Gas“ Pilot-Anlagen einsetzt, inklusive der Bereitstellung von Landesmittel. Diese Anlagen sollen den überschüssigen Strom aus der regenerativen Energieerzeugung, in Wasserstoff bzw. Methan umwandeln. Damit die regenerative Energie, leichter zu lagern, transportieren und über bestehende Erd-/Biogasanlagen wieder in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Bei der Standortwahl, sind Orte zu bevorzugen, die einen Zugang zu bestehenden Fernwärmenetzen, zum 40000km langen innerdeutschen Pipelinenetz und/oder zu bestehen Bio-/Erdgasanlagen haben. Methan ist voll kompatibel zu unseren bestehenden Energieverwertungsketten, da Erdgas je nach Quelle zu 75% bis zu 99% aus Methan besteht.
Dieses Projekt steht im direkten Bezug zu verschiedenen Programmpunkten aus Wahlprogramm SH, sowie dem Bundesprogramm: Nachhaltigkeit, Förderung regenativer Energieerzeugung, für die Förderung von Innovationen, eine kontinuierliche, zukunftsorientierte Bildungs- /Forschungspolitik, ein Gesicht zugeben und vor allem auch umzusetzen. Diese Anlagen wären eine direkte Antwort auf den massiven Ausbaustau, der bestehenden Energietrassen, die sich zu Zeit bundesweit abzeichnen. Eine solche Anlage könnte viele bestehende Probleme der regenerativen Energie lösen und diese wirtschaftlicher machen. Die Einbindung der regionalen und kommunalen Energieversorgern, wie zB. Bürgerwindparks, den Stadtwerken, usw., ist zu begrüßen und zu fördern. Dies wäre ein weiterer Schritt in eine flächendeckende dezentrale Energieversorgung. Die Größe und Art dieser Anlagen sind jeweils auf den Standort zu schneiden, abhängig von der Dichte der Besiedlung, Form der regenerativen Energieerzeugung, zugang zum Pipelinenetz usw. Jeder Standort braucht die Anlage, die zu ihm passt. Desweitern geben wird der neu gegründeten „Speicher-Initiative Schleswig-Holstein“ zusätzlichen Schwung und wir Stärken die Wettbewerbsfähigkeit des „Windlandes“ Schleswig-Holsteins. Als Nebeneffekt würden wir die Bundesdeutsche Erdgasversorgung auf breitere Beine stellen und unsere Abhängigkeit von Energieträger Importen senken.
Zum VerfahrenDie Erzeugung erfolgt in zwei wesentlichen Schritten: Wasser(H2O) ⇒ Wasserstoff (H2) + Sauerstoff(O2) durch Wasserelektrolyse, hierfür wird viel Energie benötigt. Der zweite Schritt ist eine Reaktion aus 2*(H2) + (CO2) zu Methan (CH4) und Sauerstoff (O2). Über die Verkopplung von regionalen Blockheizkraftwerken und die Nutzung, der bestehenden Fernwärmenetze würde sich der Wirkungsgrad dieser System nochmal erhöhen. Kurze Trassenführung und kompakte Strukturen aus Energieerzeugung, Energieumwandlung, Lager-/Transportkapazitäten sind wichtig, um den Wirkungsgrad des Gesamtsystems möglichst hoch zuhalten, dadurch wird die Wirtschaftlichkeit und zusätzlich die Umweltbilanz, der so gespeisten Gaskraftwerke verbessern. Übersicht der Wirkungsgrade: Strom → Methan: 50% - 65% Wirkungsgrad Strom → Methan → Strom: 30% - 40% Wirkungsgrad Strom → Methan → Strom(KWK): 45%-55% Wirkungsgrad mit reinen Wasserstoff wäre der Wirkungsgrad um ca 10% höher, jedoch ist Lagerung und Transport, aufgrund der hohen Flüchtigkeit deutlich schwieriger. Neben den Umwelt-/Energiepolitischen Ergebnissen, würden wir nicht nur unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken, diese technische Entwicklung würde die Energiewende weiter vorantreiben. Power to Gas Anlagen sind nicht das Allheilmittel, sie sind aber ein wichtiger Baustein, um regenative Energieträger zu speichern und damit effektiver nutzen zu können. Weitere Punkte zur Umgestaltung unserer Energiewirtschaft ergeben sich aus: https:lqfb.piratenpartei.de/pp/initiative/show/2602.html
Quellen:
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