Permission Culture

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Wikipedia-logo.pngLawrence Lessig bezeichnet die aktuelle Struktur des Copyright als Permission Culture, da man für jede Verwendung nach Erlaubnis fragen muss. Dies steht im Gegensatz zu den Creative Commons-Lizenzen, die eine Nutzung und Verbreitung von vorneherein befördern (Remix-Culture). Das althergebrachte Modell wird im Internet weitestgehend ignoriert, schafft aber einige Rechtsunsicherheit für Mash-Ups und andere abgeleitete Werke. Kultur, die über CC-Lizenzen lizenziert wird einen erheblichen Verbreitungsvorteil zu "alter" Kultur haben.

Gegen Permission Culture in der Piratenpartei

„Was wir [anders] gemacht haben, ist dass wir niemals eine Erlaubnis gefordert haben. Wenn du etwas tun will, tue es einfach. Wenn du denkst, etwas ist gut für die Partei, warte nicht auf Erlaubnis. Wir vertrauen dir, mach es einfach.“
Rick Falkvinge (Gründer schwedische Piratenpartei)

Das Konzept Permission Culture kann man auch (negativ) auf unsere Partei anwenden. Wir sollten nicht jede Aktion von einem höher geordneten (oder nieder geordneten) Gremiums abhängig machen. Wir sollten wir tunlichst darauf achten, den Piraten möglichst viel Eigeninitiative zu ermöglichen und auch zu fordern.

Dies widerspricht natürlich nicht einem aktiven Vorgehen des Vorstandes, der etwa Infrastrukturen und Rahmenbedingungen vorgeben kann.

Sicher ist es nicht möglich, jeden Erlaubnisvorbehalt auszuschalten (insbesondere wenn es um Geld geht). Erfahrungsgemäß sind die meisten Anträge nach Geld an den Bundesvorstand, Sachen, die er eigentlich nicht bezahlen sollte. Hier könnte (und das passiert auch) vermehrt Anträge ablehnen, die entweder überzogen sind oder in andere Aufgabenbereiche fallen. Es liegt aber auch an der Basis zu erkennen, wann man solche Anträge stellen darf und wann man es lassen sollte.

Nach Möglichkeit sollen Erlaubnisvorbehalte auf verteilte Schultern geladen werden, mit offenen Zugang für alle Piraten. Die Belastung von gewählten Vorständen ist so niedrig wie möglich zu halten.

Die derzeitige (Januar 2010) ausufernde Antragszahl an den Bundesvorstand scheint leider ein Zeichen von Permission Culture zu sein.

Unterstützer

In der Praxis

Die Mitmachkultur (so das Gegenmodell) heißt allerdings nicht, dass man tun und lassen kann, was man will. Insbesondere ist man für seine Projekte verantwortlich. Sollte man also keine Zeit oder Lust mehr für ein Projekt haben, sollte man das mitteilen, damit sich eventuell Nachfolger finden können.

Gerade wenn man eine bestimmte Veantwortlichkeit übertragen bekommen hat, muss man gewisse Spielregeln befolgen. Insbesondere muss man sich an allgemein akzeptiertes Recht bzw "Common Sense" orientieren und sollte bei einer Entscheidung mit allen betroffenen Piraten/Nutzern diskutieren, oder wenigstens diese informieren. (Beispiel "Forumsumzug im Februar 2010)

Mitmachkultur kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie von einem großen Konsens getragen wird oder in alleiniger Verantwortung geführt wird.

Weblinks