NRW:2012-10-08 - Protokoll Arbeitskreis Gesundheit

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Edit-paste.svg Dies ist ein Protokoll und sollte nicht mehr verändert werden. Kleine Veränderungen wie Rechtschreibfehler, Layout-Anpassungen, etc. können natürlich weiterhin durchgeführt werden. Dieses Protokoll ist nicht maßgeblich, da es nicht unterschrieben ist. Hinweise auf Veränderung liefert die Versionsgeschichte.

 

Eckdaten

Was:      AK Gesundheit NRW
Ort:      [NRW]
Datum:    08.10.2012
Uhrzeit:  20:00 - 22:25

Anwesend

Abwesend

entschuldigt

Besprechung des letzten Protokolls

http://wiki.piratenpartei.de/NRW:2012-09-24_-_Protokoll_Arbeitskreis_Gesundheit Das letzte Protokoll wird akzeptiert.

Bericht über externe Aktivitäten

schreibrephorm berichtet über die Aktivitäten:

  • Landtag

Die Teilnehmer fühlen sich gut informiert.

Themen

TOP 1 Versicherungssytem Niederlande

  • Das Versichertensystem der Niederlande scheint interessant zu sein
  • Volker schlägt vor sich eingehend zu informieren, nach einem kurzen Gespräch mit seinem Apotheker.
  • Kasandra bietet an sich weiterführende Informationen zu holen und eine Verbindung zu niederländischen Piraten aufzubauen

TOP 2 BundesAG / Protokoll Squad Gesundheit Berlin

Es hat sich im Protokoll des Berliner Squads folgendes gefunden:

"83 % haben für das AG Programm gestimmt. Frank sieht darin einen merheitlichen Vertrauensbeweis für seine Arbeit. Leider gibt es aber auch Absplitterungen von Piraten aus persönlichen Gründen. Effektives Arbeiten ist so nicht möglich.Nrw will angeblich die Führung in der Bundespolitik übernehmen."

Der Passus wurde nach Rücksprache mit Olav, dem KO des Squad von den Berlinern geändert:

Neue Formulierung: Frank äußert Bedenken, dass durch das derzeitige Delegations System im LQFB, mitgliederstarke Verbände wie NRW die Gesundheitspolitik auf Bundesebene maßgeblich beeinflussen können. Ideen kleinerer Landesverbände könnten so chancenlos bleiben, da ihnen die nötigen Merheiten fehlen. Olav erwähnte, dass dies bei anderen Parteien durch das Delegiertensaystem auf Parteitagen schon so sei.

Neue Formulierung: Frank äußert Bedenken, dass durch das derzeitige Delegations System im LQFB, mitgliederstarke Verbände wie NRW die Gesundheitspolitik auf Bundesebene maßgeblich beeinflussen können. Ideen kleinerer Landesverbände könnten so chancenlos bleiben, da ihnen die nötigen Merheiten fehlen. Olav erwähnte, dass dies bei anderen Parteien durch das Delegiertensaystem auf Parteitagen schon so sei.

Olav hat uns mitgeteilt, dass keinerlei Vorbehalte oder Probleme mit dem AK Gesundheit NRW bestehen. Das Berliner Squad hält sich aus den Streitigkeiten raus, Thomas hat mitgeteilt, dass der AK in NRW genauso vorgeht. Schreibrephorm erklärt kurz den Ablauf der Kommuniaktion mit Mitgliedern des Squad in Berlin, aus Transparenzgründen.

Wikipage/Homepage

TOP 3 Interviewanfrage an Fraktion Ärztemangel

Bitte beachten Sie, dass dies ein Leitfaden ist. Die einzelnen Themengebiete, die für meine Masterarbeit interessant sind, habe ich aufgeführt, allerdings können im Gespräch sicherlich noch neue Fragenauftreten.

I. Begrüßung und Hintergrund der/des Befragten

a. Begrüßung und gegenseitige Vorstellung

b. Beruflicher Hintergrund der/des Befragten, jetzige Position

c. Grund für das Interview, Vorstellung des Vorhabens

d. Aufnahme des Interviews, Handhabung der Daten (Datenschutz)

II. Stand der Arztzahlen heute

a. Gibt es ihrer Meinung nach genug Allgemeinmediziner in Deutschland und insbesondere in NRW?

  • Aufgrund der Zahlen von 2010 von KV Westfalen Lippe und Rheinland fehlen allein 240 Allgemeinmediziner (Praxen die unbesetzt geblieben sind).

b. Sind diese Mediziner angemessen verteilt?

  • In NRW nicht, da sich die meisten leerstehenden Praxen in den Landkreisen befinden Im Ruhrgebiet fällt ein Leerstand aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und der kürzeren Wege nicht so sehr ins Gewicht. Es fehlen leicht einzusehende Daten um vernünftige Angaben zu machen.

III. Prognosen für die Entwicklung der Arztzahlen

a. Wie schätzen Sie die unterschiedlichen (z.B.von der KBV und des Wido) Prognosen ein?

  • Spekulativ: Horrorszenarien die aufgestellt werden. Es gibt allerdings bis Jahresende keine Neuzulassungen.

b. Warum unterscheiden sich die Prognosen ihrer Meinung nach? INFOS FEHLEN

c. Sind die Warnungen der einzelnen Akteure berechtigt? INFOS FEHLEN

d. Welche Probleme gibt es ihrer Meinung nach beiden Prognosen? Sind die Prognosen ausreichend? INFOS FEHLEN

e. Was ist ihrer Meinung nach eine Bedarfsgerechte Versorgung? Wie sollte diese aussehen?

  • In den ländlichen Bereichen muss eine ausreichende Versorgung gewährleistet sein, generell haben wir eine gute Versorgung, aber es besteht trotzdem Verbesserungsbedarf. Als Beispiel kann man hier lange Wartezeiten/Terminzeiten nennen. Es sind derzeit Modellprojekte angedacht um zu eruieren ob kleinere Arbeiten von Arzthelfern übernommen werden können. Diese Projekte sind aufgrund eines Vetos der Ärzteschaft noch nicht umgesetzt.
  • Es darf keinen Unterschied zwischen Stadt und Land geben. Zum Beispiel darf ein betroffener Patient keine zu langen Anreisewegen nicht zu lange anreisen, die allgemeinmedizinische Versorgung ist so nicht wünschenswert.
  • Bei einer bedarfsgerechten Versorgung sollten Stadt/Land keine Kriterien sein. Stattdessen sollten Wartezeit und Erreichbarkeit in Zeit/Wegstrecke priorisiert werden.
  • Ein weiteres Modell wäre es Ärzte einzustellen, die bedarfsgerechte Versorgung von Altenheimen vornehmen und so die Hausarztpraxen entlasten. Dagegen spricht, dass viele Menschen in Altenheimen ein Vertrauensverhältnis zu ihren Hausärzten haben. Außerdem besteht die Geffahr, dass man nur eine Ansprechperson hat, alternativ könnte man die Hausärzte in der Nähe einbinden um die freie Arztwahl zu gewährleisten.
  • Es soll ein niedrigschwelliger, bedarfsdeckender Zugang für die hausärztliche Versorgung gewährleistet sein

IV. Gründe für die Entwicklung bis heute und in der Zukunft?

a. Welche Ursachen sind für Sie die ausschlaggebendsten dafür,dass die Arztzahlen seit Jahren ansteigen, es immer mehr niedergelassene Fachärzte gibt, jedoch immer weniger Hausärzte/Allgemeinmediziner?

  • Zugangsvorraussetzungen fürs Medizinstudium sind zu hoch. Hier könnte man überlegen ob man den direkten Medizinertest, ähnlich wie in BaWü, als Zugangsvorraussetzung festzulegen.Größere Eignungsfeststellung der Studierenden, als duch den NC.
  • Es bleiben zu wenig Medizinabsolventen im Land, die Anreize für Allgemeinmediziner sind zu niedrig eine Praxis zu eröffnen bzw. zu übernehmen.
  • Reserviertheit für Studienplätze, zum Beispiel von Seiten der Bundeswehr, das bedeutet nicht alle Studienplätze werden nicht via NC vergeben
  • Der Hauptgrund ist die unterschiedliche Honorierung in den Gruppierungen. Im Vergleich zu den Fachärzten werden Hausärzte schlechter honoriert.
  • Der Respekt vor den Ärzten ist immer weiter gesunken, es gibt einen Verlust an gesellschaftlicher Akzeptanz und Wertschätzung. Eben jenes wird oft nur noch an der Höhe des Einkommens fest gemacht. Die Arbeit, insbes. die hausärztliche Arbeit erfährt zu wenig Wertschätzung.
  • Innerhalb des Studiums wird viel Wert auf den Umgang mit Hochtechnologie gelegt, grundlegende ärztliche Aufgaben werden hingegen als weniger Interessant betrachtet

b. Werden ihrer Meinung nach Ursachen übersehen bzw. nicht ausreichend angesprochen?

  • Wenn die Abiturquote im ländlichen Raum (als Beispiel wird hier Borken mit 30% genannt) generell zu niedrig ist, fehlt die Motivation, dass Schüler ihren Fokus auf Medizin lenken. In der Folge könnte es zu wenig Mediziner geben, die "vom Land" kommen, und demzufolge dort weiter praktizieren (Natürlicher Rücklauf von Ärzten in ihre Heimat auf dem Lande, kein Aussage zu einem generellen Ärztemangel). Dazu gibt es bislang keine systemische Herangehensweise.

Ein tatsächlicher Bedarf an Ärzten in den Regionen muss bestimmt werden.Dabei darf nicht nur die Anzahl der Hausarztpraxen erhoben werden, sondern ebenfalls die Anzahl der Fachartzpraxen etc.. Alternative Versorgungsstrukturen können erst auf dieser Basis entwickelt werden. Finanzielle Fehlanreize müssen beseitigt werden.(Sachverständigenrat im Gesundheitswesen, Gutachten 2000 http://www.svr-gesundheit.de/index.php?id=6#_jmp0_) Es fehlen Zahlen zum Gesundheitszustand der Bevölkerung um zu beurteilen welcher Versorgungsbedaf besteht(Bedarfsanalyse an Hand der Gesundheitssituation).

c. Schätzen andere Akteure ihrer Meinung nach die Ursachen anders ein? Woran könnte das liegen?

  • Interessensvertretung Ärzteverbände, Krankenkassen, Pharma/Forschung
  • Intransparenz: Unkenntnis der Situation

V. Maßnahmen a. Wie beurteilen Sie die diskutierten Maßnahmen (z.B. höhere Honorare, Angestellte Ärzte, Zweigpraxen, Gemeindeschwestern, mehr Studienplätze, kleinräumige Bedarfsplanung etc.)?

b. Welche Maßnahmen sind ihrer Meinung nach am erfolgversprechendsten, welche eher nicht?

Pro

  • Angestellte Ärzte sind rechtlich nicht einfach zu berwerten, eine Möglichkeit die man in Betracht ziehen kann
  • Studienplätze erhöhen, z.B. durch (soziale) Eignungstests
  • Gemeindeschwestern können Ärzte entlasten, ähnliches gilt für ambulanten Dienste in der häuslichen Versorgung. Problem ist, dass erst auf ärztliche Anordnung gehandelt wird

Contra

  • höhere Honorare für Hausärzte, zum Beispiel durch Gemeinschaftspraxen verbessern zwar die finanzielle Situation, erhöhen aber nicht die Bereitschaft im ländlichen Bereich tätig zu sein.

höhere Honorare für Hausärzte bei Einzelpraxen, die Verantwortung liegt immer beim Arzt, das heisst es ist eine extrem hohe Belastung in Bezug auf Freizeit und Krankheitsvertretung

c. Gibt es Maßnahmen, die wichtig wären, aber noch gar nicht besprochen werden?

  • Alternativmodell: Pflegepraxen zur Behandlung chronischer Vorgänge

d. Was können Sie und ihre Institution leisten? Wo sind ihre Grenzen?

  • Stichworte mit Lukas absprechen: Transparenz, fehlende Informationen, Bedarfsdeckung

e. Gibt es Probleme bei der Zusammenarbeit mit anderen Akteuren? [Kurzerklärung]

f. Sind alle Akteure Handlungsbereit? [Kurzerklärung]

g. Sind ihrer Meinung nach alle Akteure entsprechend vertreten, wenn es um die Planung von Maßnahmen geht? [Kurzerklärung]

Es fehlen stimmberechtigte Patientenvertreter, die im Interessenpool der Ärztevereinigungen und Krankennkassen die Bedürfnisse der Patienten nicht nur zu Wort bringen sondern auch durch ihr Stimmgewicht einbringen können.

VI. Abschluss des Interviews & Dank

Anmerkungen zum Thema

  • Anmerkung markusvonkrella:
    • "Dem aufmerksamen gesetzlich Versicherten wird nicht entgangen sein, dass er in vielen Arztpraxen als Patient zweiter Klasse behandelt wird. Gesetzlich Versicherte bekommen häufig keine zeitnahen Termine, auch wenn medizinisch notwendige Behandlungen kurzfristig durchzuführen sind. Im Gegenteil: häufig müssen sie Wochen oder sogar Monate auf einen Termin warten. Privatpatienten haben in der Regel mit Wartezeiten wenig zu tun und werden zeitnah vom Arzt behandelt.
    • Darüber hinaus wandern Ärzte aus ländlichen Gegenden ab und verlassen Deutschland nach ihrer Ausbildung in Länder, die für sie lukrativ sind. Auch in Ballungsräumen gibt es bereits jetzt vielerorts zu wenig Ärzte. Daraus resultieren die langen Wartezeiten für Kassenpatienten. Ältere Menschen können aufgrund fehlender Mobilität oft gar keinen Facharzt aufsuchen und erhalten demnach keine – nach dem Sozialgesetzbuch zugesicherte – ärztliche Versorgung.
    • Es ist also unabdingbar, finanzielle Anreize für Ärzte zu schaffen, damit diese sich nach dem Studium in Deutschland niederlassen. Darüber hinaus sind Einwanderungshürden abzuschaffen, damit qualifizierte Menschen (nicht nur Ärzte) bedingungslos zuwandern können. Kredite sind entsprechend ohne große bürokratische Hürden zu vergeben. Technische Ausrüstung könnte z. B. von der Kommune erworben, und dem Arzt gegen Gebühr verliehen werden. Im Endeffekt müssen sich so viele Ärzte niederlassen, dass ein Wettbewerb um Patienten entsteht."
    • Quelle: http://flaschenpost.piratenpartei.de/2012/04/11/herausforderungen-im-gesundheitswesen/ (den Artikel habe ich selbst verfasst)
  • Studie zur Altersstruktur- und Arztzahlentwicklung http://www.aerzteblatt.de/down.asp?typ=PDF&id=6100

PCB Belastung an Schulen

  • Vorstellung der Inhalte

Symposium „Demenzfreundliche Kommune“

Schreibrephorm fasst vor allem das Interview textlich noch einmal zusammen um das weiterzugeben.

Nächster Termin

Was:      AK Gesundheit NRW
Ort:      [Mumble]
Datum:    15.10.2012
Uhrzeit:  20:00

So, das war's. Rechtschreibfehler dürfen gerne berichtigt werden, wenn inhaltlich Essenzielles fehlt, bitte ergänzen. Bei Unklarheiten bitte die Diskussionsseite für Nachfragen nutzen. Protokoll erstellt von:schreibrephorm
Protokoll abgezeichnet von: