HSG:FU-Berlin/Themen

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Wir fordern

Bessere Studienbedingungen

Abschaffung der Anwesenheitspflicht

Die Anwesenheitspflicht in ihrer jetzigen Form ist eine schlichte Bevormundung der Studierenden, die nach unserer Meinung kein erwachsener Mensch nötig hat. Wer wirklich etwas lernen will und dies am besten in Tutorien und Seminaren tut, der geht sowieso hin; und wem Lernformen wie Frontalunterricht oder Gruppendiskussion nichts bringen, der vergeudet 90 Minuten Zeit, die sich besser für selbstbestimmtes Lernen aufwenden ließe, nur um eine Unterschrift zu setzen. Eine Abschaffung der Anwesenheitspflicht würde sowohl für Dozierende als auch für alle Studierenden zu einer verbesserten Lernatmosphäre führen, da in den Veranstaltungen nur diejenigen Studierenden sitzen, die von ihnen profitieren, und Autodidaktiker oder private Lerngruppen mehr Zeit zum Lernen nach eigenen Vorgaben haben. Das Argument, Studierende, die nicht zur Anwesenheit gezwungen werden, würden ihr Studium eher schleifen lassen und dadurch ihre Prüfungen nicht bestehen, ist hinfällig, da es auch zum Studium gehört, sich eigenständig zu organisieren und die Verantwortung für die eigene Faulheit zu tragen; diese Argumentation führt letztendlich dazu, dass absolut motivierte und fleißige Studierende nicht zur Abschlussprüfung zugelassen werden, nur weil sie mehr als zwei mal krank oder verhindert waren. Dies ist für uns kein tragbarer Zustand.

Vorlesungsfreie Stunde von 12 bis 13 Uhr

Wer kennt das nicht - Seminar im Gebäude A von 10 bis 12, danach Vorlesung im Gebäude Y von 12 bis 14h... und dazwischen schnell ein Snickers und ein belegtes Brötchen aus der Cafeteria.

Wir fordern eine Mittagspause für alle an der Freien Universität Beschäftigten (ob lehrend oder lernend). Innehalten, sich mit Kommilitonen zum Austausch treffen. Die erst kürzlich neu eingerichteten Mensen ohne Hast betreten und zwischen dem Schlucken auch Zeit zum Kauen haben.

Das Mittagessen muss vom rein zweckdienlichen Einnehmen der Nahrung wieder zum Teil der Esskultur werden, deren Wegfall so oft beklagt wird. Somit wird allen Beteiligten die Gelegenheit gegeben, sich nicht nur um ihren "mens", sondern auch ihren "corpus" zu kümmern, um ab 13 Uhr mit voller Konzentration am akademischen Geschehen teilzuhaben.

Studienfinanzierung nach finnischem Modell

An der Freien Universität Berlin beziehen nur 28 Prozent der Studierenden BaFöG und lediglich 5 Prozent Stipendien. [1] Auch vor dem Hintergrund, dass Deutschland mit einer Studienanfängerquote von 34 Prozent (2007) [2] eines Jahrgangsgangs hinter den meisten Industrieländern hinterherhinkt und die soziale Auslese besonders stark ist, muss ein anderes Studienfinanzsystem geschaffen werden, anstatt die Lage mit Studiengebühren noch zu verschlimmern. [3] Das geplante nationale Stipendiensystem der CDU-FDP-Regierung ist unter diesem Gesichtspunkt kritisch zu betrachten. Deren „Begabtenförderung“ kommt hauptsächlich wieder dem schon betuchteren Bildungsbürgertum zugute.[4] Stattdessen sollte das dafür veranschlagte Geld in das BaföG-System fließen. Darüber hinaus müsste die Bemessungsgrenze für den Verdienst der Eltern abgesenkt werden, damit mehr Studenten BaföG erhalten können.
Ein Blick nach Finnland Norwegen und Schweden lohnt sich. Dort werden alle Studierenden mit einem elternunabhängigen Grundbetrag gefördert. In Finnland z.B erhält jeder volljährige allein wohnende Studierende monatlich 259,01 Euro Grund-betrag, einen Mietzuschuss von maximal 170 Euro (max. 80 Prozent der Miete) bei einer maximalen Laufzeit von 55 Monaten für den ersten Masterabschluss und 70 Monaten insgesamt. Einzige Voraussetzung ist, dass pro Monat 2,5 Kreditpunkte erworben werden (160 Kreditpunkte sind für Masterstudium nötig). Es können bis zu 505 Euro nebenher verdient werden.[5]
In Finnland erhalten 82 Prozent aller Studierenden eine Grundförderung und 83 Prozent einen Zuschuss. Der Anteil der Studierenden aus Arbeiterfamilien ist deutlich höher als in Deutschland. Unter diesen Bedingungen ist auch ein etwas strafferes Studium, das aber studierbar bleibt, akzeptabel.[6]
(Zitiert aus Günther, Stefan, Studienbedingungen an der Freien Universität...siehe Anmerkungen)

Mehr Flexibilität im Bachelor

Freie Verwendung der ABV-Punkte

Die ABV-Veranstaltungen, die in den Bachelorstudiengängen 30 LP umfassen, sind je nach Studienfach unterschiedlich gruppiert. Hier können sich zB Informatiker in Studien-Affinen Modulen weiterbilden, während Geisteswissenschaftler eine breite Auswahl an Sprachen und "soften" Eigenschaften erwerben können.

Es ist unser Ziel, das gesamte Spektrum der ABV-Veranstaltungen allen Studierenden verfügbar zu machen. Idealerweise wären die 30LP, die derzeit nur für einen begrenzten Rahmen an Veranstaltungen zur Verfügung stehen, völlig wahlfrei und allein den persönlichen Interessen des Studierenden einzusetzen.

Wieso sollte ein Student der Philosophie nicht "Digitales Video" am FB Informatik belegen dürfen? Wieso sollte ein Informatiker nicht Ö-Recht 1 bis 3 hören dürfen? Wieso sollte ein Student der Geschichtswissenschaften seine 30 ABV-Punkte nicht auf Latein, Altgriechisch und Aramäisch verwenden dürfen?

Mehr Interdisziplinarität und Wahlfreiheit

Besonders in den Naturwissenschaften wird immer wieder die sogenannte "Fachidioten-Ausbildung" bemängelt. Dies liegt nicht nur an der gestiegenen Arbeitsbelastung durch den Bachelor, die wenig Zeit für Interessen außerhalb der Universität lassen, sondern auch daran, dass im Studienangebot selber den Studierenden Scheuklappen angelegt werden. Gelernt wird nur, was unmittelbar für das studierte Fach wichtig ist, alles andere ist irrelevant.

Wir fordern eine größere Wahlfreiheit, was den Erwerb von LP betrifft, so dass stets der "Blick über den Tellerrand" gewährleistet ist und das Studium nicht zu einer stumpfen Paukerei von willkürlich als relevant eingestuften Themen verkommt.

Weniger Konsekutive Module

Konsekutive Module sind Module, deren Teilnahmebedingung das erfolgreiche Bestehen eines anderen Moduls ist. Wir halten solche Einschränkungen für grundsätzlich kontraproduktiv, da es im persönlichen Ermessen eines jeden Studierenden liegen sollte, für welche Module er oder sie sich befähigt genug fühlt. Desweiteren machen es derartige Module extrem schwer, das Studium in Regelstudienzeit abzuschließen, da mit dem Nichtbestehen eines Moduls sofort die Möglichkeit entfällt, ein oder sogar mehrere weitere Module zu belegen, bis das erste Modul nicht bestanden ist - und da die meisten Veranstaltungen nur alle zwei Semester angeboten werden, bedeutet das ein ganzes Jahr Verlust.

Wir sprechen uns für exemplarische Studienverlaufspläne aus, die einen logisch aufgebauten Weg durch die Module vorzeigen, aber nicht verpflichtend sind, so dass alle Studierenden sich ihren Weg durchs Studium selbst gestalten können.

Freies Wissen

Freier Zugang zu Arbeitsmitteln

text fehlt

Keine Studiengebühren

In Berlin gibt es keine Studiengebühren - und wir wollen, dass das so bleibt! Jeder Mensch hat das Recht auf freien Zugang zu Information und Bildung. Bildungsgebühren jeglicher Art schränken den Zugang zu Bildung ein und sind deshalb kategorisch abzulehnen. Dies ist notwendig, um jedem Menschen, unabhängig von seiner sozialen Herkunft, ein größtmögliches Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen. Bildung ist eine der wichtigsten Ressourcen der Wirtschaft, da nur durch den Erhalt, die Weitergabe und die Vermehrung von Wissen Fortschritt und gesellschaftlicher Wohlstand auf Dauer gesichert werden können.

Quelle: Piraten-Homepage

Open Access und Open Source

Um die Publikationen von Promotionsarbeiten hat sich eine eigene kleine Industrie entwickelt. Die Promovenden müssen unter erheblichem eigenen finanziellen Aufwand einen Verlag suchen, der ihre Arbeit verlegt. Diese Arbeiten werden dann in kostenpflichtigen Magazinen von der Universität zurück-abonniert - die Allgemeinheit hat nur beschränkten Zugang.

  • Sämtliche Ergebnisse von Studien-, Doktor- und Forschungsarbeiten sollen der Allgemeinheit unverzüglich und zeitnah in digitaler Form zugänglich gemacht werden.
  • Die Rechte an den Arbeiten sollen beim jeweiligen Autor oder der jeweiligen Autorin bleiben.
  • Dies entbindet die Promovenden vom Druck, bei einem renommierten Verlag verlegt zu werden, damit die akademischen Arbeiten "Gehör" in der akademischen Welt finden.
  • Qualität wird sich durchsetzen - Freies Wissen wird anhand von Qualität - und nicht wegen des mächtigen Verlages - bewertet.

Blackboard & Campus Management durch Open Source ersetzen

Mit dem Campus Management hat die Freie Universität Unmengen an Geld für ein proprietäres SAP-Produkt ausgegeben, welches in Sachen Unbedienbarkeit neue Rekorde aufstellt. Das Problem: Wir können nichts dagegen tun! Seit der Einführung des CM kommen aus dem FB Informatik Angebote, eine freie Softwarelösung zu entwickeln, die allesamt von der Unileitung ignoriert wurden. Eine freie Campus-Management-Software hätte den Vorteil, dass sie die Uni nichts kosten würde und ohne Abhängigkeit von SAP wartbar wäre. Die Uni könnte damit sogar noch Geld verdienen, indem sie die Software anderen Hochschulen zur Verfügung stellt und Supportleistungen anbietet.

Selbstbestimmtes Lernen

1/4-Parität in allen akademischen Gremien

Die FU ist für ihre Studierenden ein prägender und umfassender Bestandteil ihres Lebens. Sie ist deswegen als Lebensraum der Lernenden zu begreifen, dessen Gestaltung und Nutzung ihnen stets offen stehen muss. Eine demokratische Organisation der Universität soll den Studierenden, genau wie den anderen Interessengruppen, eine angemessene Einflussnahme ermöglichen. Auf diese Weise werden die Akzeptanz der Entscheidungen erhöht sowie das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Bildungseinrichtungen gestärkt.

Quelle: Parteiprogramm

Gremien, in denen eine bestimmte Interessengruppe per Definition die Mehrheit hat, sind für uns Piraten untragbar und mit einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft nicht vereinbar.

Studium Generale

Studium Generale bei Wikipedia

Der zunehmenden Verschulung des Lehralltags an den Universitäten wäre ein Studium Generale entgegenzustellen. Idealerweise kann dieses, ähnlich den abgeschafften Magisterstudiengängen, weitestgehend frei zusammengestellt werden, ohne ein starres Korsett, welches in den Bachelorstudiengängen zu einer unfreien Lehre unter nichtakademischen Bedingungen führt. Es muss der Freien Universität ein ureigenes Anliegen sein, das freie Denken und eigenständige Vernetzen von Inhalten zu fördern! In Abweichung von der auf der Wikipedia-Seite getroffenen Aussage, eine Studium Generale würde niemals mit einem akademischen Abschluss belohnt, schlagen wir die Einführung eines Generale-Abschlusses (zB. Magister Generale oder bachelor generale) nach Erbringung der erforderlichen Leistungen (hier ist allein der Leistungsumfang, nicht -inhalt zu definieren) vor.

Vorstellbar wäre:

  • 6-Semestriger Bachelor Generale (b.gen.)
    • gründlicher Umfang (~180 LP?) ohne umrissenes Curriculum
    • ohne Zwischenprüfung
    • mit Abschlussarbeit in Diplom-Länge (~100+ Seiten)
    • mit mündlicher Abschlussprüfung durch ein X-köpfiges Gremium von breit gefächertem Kenntnisstand
    • qualifizierend zur Erlangung eines geisteswissenschaftlichen M.A. - Abschlusses

Projekttutorien

text fehlt

Bessere Lehre - Besseres Lehren

Lehrkräftenachwuchs fördern

Im allgemeinen bundesweiten Lehrkräftemangel sind hochqualifizierte Lehrkräfte gefragt! Durch die starke Abgrenzung der Lehramts-Studiengänge von anderen Studienhgängen wird Studenten die erst im Laufe des Studiums ihre Affinität zum Lehrberuf entdecken verwehrt, durch einen Lehramts-Master mit grundlegender Pädagogischer Komponente in den Lehrberuf einzusteigen.

Besonders in den Naturwissenschaften haben wir an den Schulen deutliche Defizite. Solange jedoch bspw. ein Informatik-Bachelor sogut wie keine Chance hat, sich möglichst barrierefrei zum Lehrer weiterbilden zu lassen, entgeht uns eine große Chance dies zu ändern.

verstärkter Fokus auf wissenschaftliches Arbeiten

text fehlt

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Ergebnis der Studierbarkeitsbefragung 2007, in: Günther, Stefan, Studienbedingungen an der Freien Universität Berlin, Situationsanalyse und Innovationen unter besonderer Berücksichtigung des Mentorenprogramms am Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie, Freie Universität Berlin 2009
  2. OECD, Education at a Glance 2009: OECD Indicators, http://www.oecd.org/edu/eag2009
  3. van Bebber, Frank, Hochschulen, Die Verlierer von Studiengebühren, erschienen im Tagesspiegel vom 23.10.2009, http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/Studiengebuehren;art304,2930148
  4. Warnecke, Tillmann, Kühne, Anja, Koalitionsverhandlungen, „Das Stipendiensystem ist problematisch“, erschienen im Tagesspiegel vom 21.10.2009, http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/Stipendiensystem-Schwarz-Gelb;art304,2928428
  5. Tück, Colin, Gebührenfreier Norden, Skandinavien: Man kommt auch ohne Gebühren aus, erschienen unter http://v4.uebergebuehr.de/de/themen/studiengebuehren/international/hintergrundtexte-i/skandinavien/
  6. Hochschul-Informations-System HIS, Schnitzer, Klaus, (Project-Coordinator), EUROSTUDENT, Social and Economic Conditions of Student Life in Europe 2000, Hannover 2002, http://www.his.de/Eurostudent/download/eurostudent2000.pdf