Diskussion:Realitätsabgleich Bildung

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Man setzt seine Antwort unter den Text desjenigen, auf den man sich bezieht. Rückt es mit mindestens einem ":" am Zeilenanfang ein. Mehr, wenn sich die Antworten tiefer verschachteln. Dann wird mit --~~~~ unterschrieben. Findet man auch in der Button-Leiste über dem Textfeld als stilisierte Unterschrift. Bitte an diese Konvention halten, sonst wird es unübersichtlich. --Stesch 11:45, 8. Nov. 2009 (CET)

Atheismus Religion?

Äh, sorry. Könnte man den Blödsinn wieder entfernen, der Atheismus als Religion deklariert? --Stesch 15:00, 7. Nov. 2009 (CET)

Hast Du auch irgendwelche Begründungen, oder ist erst mal alles Blödsinn, was Du nicht verstehst? ;)

Nur weil jemand Atheismus subjektiv als Religion einstuft, wird nicht zwingend eine draus. Nur weil Atheisten nicht mit ihrer Sicht der Welt hinter dem Berg halten (und die realen Schäden, die durch Religionen entstehen, rechtfertigen IMHO diese Meinungsäusserung), werden sie nicht zu einer Religion. Wenn man Religion allein dadurch definiert, dass etwas verbreitet werden möchte, dann sind auch Gummibärchen Religion. Atheismus als Religion zu bezeichnen ist auch meiner Meinung nach Blödsinn. - gruss, markus.

Sobald Du glaubst, jeder Mensch müsse Gummibärchen essen, damit er glücklich wird und in ein wie auch immer geartetes Paradies (im Fall der Atheisten wohl das Pseudo-Aufgeklärte) einzugehen, ist dieser Gummibärchenglaube eine Religion. Und das ist genau der Unterschied zwischen Atheist und Agnostiker. Die ersteren sind Kreuzritter und Missionare (ob sie jetzt Gummibärchen anstatt Gott, Allah oder FSM aufdrängen ist relativ egal).

Nein, das meinte ich nicht. Wenn Religion alleine darüber definiert wird, dass man versucht, seine Überzeugung zu vertreten und zu verbreiten, dann wird schon sehr vieles zur Religion. Zum Beispiel eine Partei. So einseitig sehe ich das aber nicht. Und der agnostische Standpunkt ist oft einfach nur der bequemere Weg - da muss man sich nicht festlegen. Um einen alten Vergleich hinken zu lassen: Atheismus ist sowenig eine Religion wie eine Glatze eine Frisur ist.

Markus. 22:06, 7. Nov. 2009 (CET)

Religionen, deren tradierte Vorstellungen und Riten im Kern nicht auf ein oder mehrere Götter ausgerichtet sind, können in gewissem Sinn als atheistisch gelten, obgleich im alltäglichen Diskurs der Begriff Atheismus im Allgemeinen meist den neuzeitlichen, säkularen Atheismus europäischer Herkunft im Speziellen meint. Es gibt Standpunkte, nach denen atheistische Religionen existieren. Als Beispiele werden der Jainismus und der Buddhismus angeführt. Es stellt sich hierbei die Frage, ob ein Begriff, der sich auf die Verneinung eines Schöpfergottes bezieht, auf Weltanschauungssysteme angewandt werden kann, in denen die Frage nach einem Schöpfergott keine Rolle spielt oder als nicht zielführende metaphysische Spekulation betrachtet wird.

Na gut, einmal versuch ich's noch:

Auch der Umstand, dass es gottlose Religionen geben kann (und die Formulierung deutet nicht auf einen grossflächigen Konsens in dieser Frage hin), bedeutet nicht, dass alle Gottlosen einer Religion angehören. Selbst wenn sie ihre Überzeugung kund tun. Ich stelle mal kühn die Behauptung auf, dass der absolut grösste Teil der europäischen Atheisten keine gemeinsamen "tradierten Vorstellungen und Riten" leben und auch nicht dem Jainismus oder Buddhismus anhängen. Und weiters vermute ich, dass es nicht diese Religionen sind, deren missionarischer Eifer dir begegnet ist. Der Atheismus, der hier wohl gemeint ist ("…neuzeitlichen, säkularen Atheismus europäischer Herkunft…") hat tatsächlich mehr die Züge von Parteienwerbung: 'Sieh mal, ich finde das hier richtig und das hier falsch, weil Argument 1, 2 und 3. Biste überzeugt?'. Ist das Religion? Und wenn schon zitiert wird, dann doch bitte mit entsprechendem Link. Ich reich den mal für Dich nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Religion#Theismus_und_Atheismus Sonst kommt noch einer auf die Idee, du hättest dir das selbst ausgedacht ;o) -- Markus. 15:40, 8. Nov. 2009 (CET)

 :) Da ich jetzt seit 4 Monaten auf der Bildungsliste bin, habe ich mir angewöhnt auch einfach mal Dinge aus Wikipedia zu pasten. Wenn dann einer draufkommt, dann freu ich mich, dass der sich wenigstens ein bisschen mit der Materie befasst. Die meisten hauen aber weiter drauf ein... dann hab ich wenigstens was zu schmunzeln, wenn sie (größtenteils) ziemlich sicheres Wissen zu widerlegen.

Es ist natürlich schwer Religion überhaupt zu definieren. Manche behaupten ja Demokratie wäre auch nur eine Religion und Parteienwerbung die übliche Missionarstätigkeit zwischen monotheistischen Religionen (Derrida u.a.). Genauso mit Papiergeld, das auch nur vom kollektiven Glauben seinen Wert erhält. Andere sind wissenschaftsgläubig, das bedeutet sie benützen die Wissenschaft nicht mehr als Werkzeug um Erklärungsmodelle zu gewinnen, sondern sie behaupten Dinge und machen sich dann auf die Zitatesuche. Wenn sie Zitate gefunden haben, dann sind ihre Behauptungen "von oben" (wenn auch nicht ganz oben) bestätigt worden. Wenn nun Gummibärchen ein radikales Monopol auf Glücklich-Machen und Erlösung bekommen würden, dann würde ich sagen: "Ja, jetzt sind sie Religion" (vielleicht die des goldenen Bären, statt des goldenen Kalbs - aber dennoch). Wenn mir also ein Atheist kommt und sagt: "Religionen sind an allen Kriegen und Leiden schuld und ohne sie ginge es uns besser" - dann hat sein Glaube auch die Grenze zur Religion überschritten. (Als Riten würde ich Diplome, Preisverleihungen, Cited-By-Zählerei u.ä. vorschlagen; als Kirche die Schule und die Uni)

Wenn ich sämtliche unbewiesen/unbeweisbaren Behauptungen (und noch dazu jedes einzelnen) als Religion deute, wird es ziemlich unübersichtlich. Was allein mein Nachbar schon alles glaubt... Wenn wir schon wikipedia als 'ziemlich gesichertes Wissen' ansehen (oder vielleicht als Religion, dann melden wir die Piratenpartei aber auch gleich als eine an ;) ): Dort steht der Atheismus auf der Liste unter 'Weltanschauungen', nicht unter Religionen. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Religionen_der_Welt#Weltanschauungen --Markus. 17:36, 8. Nov. 2009 (CET)
Was hältst Du davon, wenn Du eine Definition gibst und dann prüfen wir. So diskutieren wir nur im Kreise.
Ne, über die Definition von Religion haben sich schon weitaus qualifiziertere Personen den Kopf zerbrochen und sind zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Steht auch im ersten Absatz auf der Seite, aus der Du gepastet hast. Den einzigen Anspruch, den du an eine Religion zu stellen scheinst, ist, dass Menschen versuchen, jemand anderen ihre Meinung darzustellen. Um das mit den Gummibären nochmal zu präzisieren: Wenn Harald Riegel aus Bonn uns zu überzeugen versucht, dass seine Goldbären gut sind und somit gekauft und gegessen gehören, ist das noch keine Religion. Es wird keine nennenswerte Gemeinschaft geben, die darauf basierend Regeln und Riten aufbaut und auslebt. Mindestens das fehlt mir zu einer Religion. Mit der Behauptung einer Atheismus-Religion stehst du relativ alleine auf weiter Flur. Wikipedia unterstützt auch eher meine Position - womit unterfütterst du deine? Mehr als ein liebloser Paste war da noch nicht. Die Aussage von Stesch unterschreibe ich nach wie vor. --Markus. 02:38, 9. Nov. 2009 (CET)
Nein, Missionierung ist eine Folge, wenn etwas zu einer Religion wird (habe ich auch oben geschrieben). Ich denke mit meiner Meinung bin ich in guter Gesellschaft - von Wikipedia fühlen wir uns wohl beide gleich gut unterstützt ;)
Na, dann ist noch nicht mal Missionierung ein Kriterium. Aus welchen konkreten Gründen soll Atheismus denn eine Religion sein? Btw, wäre schön, wenn du auch eine Signatur verwenden würdest, ist übersichtlicher. --Markus. 13:31, 9. Nov. 2009 (CET)
Dieser Satz: "Nur weil Atheisten nicht mit ihrer Sicht der Welt hinter dem Berg halten (und die realen Schäden, die durch Religionen entstehen, rechtfertigen IMHO diese Meinungsäusserung)," behauptet alle Religionen verursachen Schäden. Jetzt finden wir aber keine Definition für Religion. Damit können wir auch nicht sagen, was Religionen sind. Das bedeutet die Behauptung "alle Religionen verursachen XY " ist nicht falsifizierbar ;) 1000Sunny
Dann können wir auch nicht behaupten, dass Atheismus eine Religion sei, richtig? Wo ist also der Punkt? Ich wiederhole mich nochmal: Aus welchen konkreten Gründen soll Atheismus denn eine Religion sein? Welche Anhaltspunkte siehst Du dafür? --Markus. 18:19, 14. Nov. 2009 (CET)