Benutzer Diskussion:SokoThomas/Bewerbung Landesliste 2013

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Welche Deiner bisherigen Lebenserfahrungen prägen Deine politischen Ansichten am Meisten und welche werden Dir bei der politischen Arbeit im Landtag am Meisten helfen? Anhalter 22
38, 11. Mär. 2012 (CET)

Ich bin Jahrgang 66 und bin quasi in eine Welt hinein geboren, in der es eigentlich wenig existenzielle Probleme gab. Ganz anders sah es dagegen bei meinen Eltern aus – mein Vater habe ich nur schwerstbehindert kennengelernt. Er hat seine Frau und seine vier Kinder niemals gesehen. Es ist mit 17 durch eine Granate auf beiden Augen blind geworden.

Wir haben als Kinder viel darüber mit meinen Vater gesprochen, auch über seine Kriegserfahrungen und Greueltaten, deren Zeuge er als Jugendlicher sein musste, aber auch über seine unbeschwerte Kindheit in einer noch intakten Natur, dessen Bild er sein ganzen Leben vor Augen hatte und ihm am Leben hielt. In beiden Familien meiner Elternteile wurde durch den zweiten Weltkrieg ein Großteil der Familienmitglieder verstümmelt, getötet oder vertrieben.

Ich denke, erst als ich selbst erwachsen geworden bin, habe ich ein wenig verstanden, was ihm passiert ist, was in ihm eigentlich vorgegangen ist.

Vieles war für mich entweder „unfassbar“ oder einfach nur „normal“, dass er blind und schwerstbehindert einen Beruf ausübte, selbstständig war, ein Haus baute, eine Familie gründete, Hobbys nachging, einfach glücklich war.

Ich habe mich seit dem viele Mal gefragt, wie er es eigentlich hin bekommen hat - im Lazarett aufzuwachen, zu hören, dass man niemals mehr sehen kann, dann nicht verrückt zu werden und dann so ein Leben hinzubekommen?

Ich glaube gerade wegen dieser sehr schweren Erfahrungen haben meine Eltern uns eine wunderbare leichte Jugend geschenkt. Ich bin in einem religiös und politisch toleranten Umfeld aufgewachsen, die durch eine positive und liberale Einstellung zum Leben geprägt war. Ich bin meinen Eltern bis zum heutigen Tage sehr dankbar für diesen einmaligen Start ins Leben, der mich bis zum heutigen Tag sehr geprägt hat. Ich versuche persönlich diese ganze Liebe meiner eigenen Tochter weiterzugeben.

Eine zweite sehr intensive Erfahrung für mich war mein berufliches Scheitern. Als 2001 der sogenannte „Neue Markt“ zusammenbrach, ging mein damaliges Unternehmen praktisch über Nacht im Sog wirtschaftlicher Konsequenzen unter. Es folgten über mehrere Jahre Befreiungsversuche aus dem Würgegriff der Schulden, mit einem Gefühl, versagt zu haben, gescheitert zu sein, unfähig zu sein, für sich selbst zu sorgen. Der repressive Umgang mit Menschen, die materiell arm sind, hat mir sehr gezeigt, wie einseitig man die Welt sehen kann, wenn man immer auf der „Sunny Side“ steht. Es waren sehr heilvolle Erfahrungen, die mich dazu bewogen haben, gegen die Stigmatisierung von Arbeitslosen und Armen, zu kämpfen und selbst politisch aktiv zu werden.

Eine Gesellschaft, die es systematisch in Kauf nimmt, ein Teil ihrer Mitglieder, für die es in ihrer Gesamtheit gar nicht genug Arbeit im traditionellen Sinn gibt - also zum großen Teil unverschuldet arbeitslos oder materiell arm ist, zu stigmatisieren, verstößt gegen die Menschenwürde.

Ich glaube, das wir die positiven psychologischen Folgen eines Grundeinkommens ohne Bedürftigkeitsprüfung und Stigmatisierung noch völlig unterschätzen.

Genauso wie unser jetziges politisches System viele Bürger daran hindert, sich politisch einzubringen, hindert unser jetziges Sozialsystem viele Menschen daran, sich produktiv in unsere Gesellschaft einzubringen.


Wieso soll ich Dir meine Stimme geben? Was zeichnet Dich als Landtagskandidat aus? Anhalter 17
27, 10. Mär. 2012 (CET)

Unter anderem weil es beim "Kapern" auch um Respekt geht und nicht um die Realisierung von Privateitelkeiten verkappter Berufs-Politiker, die sich 5 Jahre lang in den Landtag wünschen, weil sie gerade nichts besseres zu tun haben. Es geht auch nicht um Dankesleistungen für bislang erbrachte Dienste besonders fleißiger Parteisoldaten.

Vor allem geht es nicht ein­fach darum, an die „Macht“ zu kom­men — son­dern im Gegen­teil darum, wie man diese Macht auflöst - oder anders gesagt, besser ver­teilt.

Es geht um ein neues poli­ti­sches Sys­tem, wel­ches wir erst Mal selbst vorleben müssen, damit die Bür­ger, die sich jahrzehntelang den Eti­ket­ten­schwin­del und die dreiste Ver­lo­gen­heit der etablierten Parteien, anschauen mussten, endlich wieder glauben können, dass Politiker nicht nur langweilige, machtgeile Ränkeschmieder sind, sondern ganz normale Menschen sein können, die die Bürger gerne an der poli­ti­schen Mei­nungs­fin­dung und Ent­schei­dungs­pro­zes­sen teil­ha­ben lassen.

Ja klar, es geht bei Politik sicher immer auch um Macht und Gerechtigkeit - aber in meiner persönlichen Vorstellung geht es auch ganz klar um "Würde" und "Respekt".

Übersetzt man den "Respekt", ist alles schon so gut wie erklärt. Das Wort setzt sich aus dem lateinischen Wörtern "re" - zurück - und "spicere" - sehen - zusammen. Wer also einen respektiert, der sieht zu ihm zurück, vergewissert sich, dass der andere noch da ist, dass er einverstanden ist mit Kurs und Tempo.

Das Gegenteil aber, mangelnde Rücksicht bestimmt das politische Gefühl vieler Mitmenschen. Das zeigen Umfragen zum Vertrauen in Politik und Wirtschaft ebenso wie das wachsende Aufbegehren unserer Bevölkerung, die jahrzehntelang nie auf den Gedanken gekommen wäre, ihre Stimme zu erheben und auf der Straße, vor Bahnhöfen vor dem Schloss Bellevue zu demonstrieren. Diesen Menschen ist es nicht langweilig, sie bauschen keine Problemen auf, weil es ihnen zu gut geht. Vielmehr fühlen sie sich nicht mehr hinreichend respektiert und sind es leid, nur alle paar Jahre bei einer Wahl noch zu zählen!

Daher waren in Berlin und im Saarland die größte Gruppe der Wahlberechtigen die der Nichtwähler: über 35 Prozent!

Doch es gibt offenbar eine Alternative, wie wir ebenfalls im Saarland und Berlin gesehen haben.

Das wir weder Spaßpartei - noch Partei der "Ahnungslosen" sind, die Nicht- und Protestwähler einsammelt, möchte ich gerne im Landtag zeigen.

Ich möchte zusammen im Team aller Mandatsträger, vor allem zusammen mit der Basis zeigen, das es auch anders geht. Auch wenn wir in der Opposition sind, werden wir ein Vorzeigemodell gelebter Basis-Demokratie sein. Allein dadurch werden wir den Politikbetrieb verändern. Den anderen wird auf Dauer nichts anders übrig bleiben, diesen neuen Standard anzunehmen oder weiterhin auf das Aufbegehren der Bevölkerung zu setzen. Deswegen: Unsere Mandatsträger dürfen sich nicht die Schuhe der etablierten Berufspolitiker anziehen! Die hier oft vorgeführte "Professionalität" dient nur einem, dem Vorurteil Vorschub zu leisten, dass ganz nor­male Men­schen bür­ger­nahe Poli­tik machen können, oder was noch viel gefähr­li­cher wäre, junge Men­schen die Poli­tik für sich ent­de­cken können.

Ich möchte gerne mit Euch zusammen beweisen, dass wir sowohl ein Programm als auch einen Plan haben, und zwar einen wirklich guten, und dieses möchte ich mit Respekt vor unseren Bürgern tun.


Warum solltest Du Spitzenkandidat sein? Was hebt dich von den anderen Kandidaten ab? Captaingrog 14
48, 4. Mär. 2012 (CET)

Ich bewerbe mich um einen Platz auf der Liste, und zwar auf genau den, den mir das Plenum zuweist. Ich werde mich, egal welcher Platz es sein wird, mit 150% einbringen.

Zudem bin ich grundsätzlich gegen personelle Wahlwerbung bei den PIRATEN und die Formulierung "Spitzenkandidat" mag ich auch nicht - ich wünsche mir das wir Listenkandidaten ein Team sind, genauso wie die, die am Ende in den Landtag einziehen - das sollten wir auch vor der Presse und den Öffentlichkeit so vertreten. Das wird uns vom Rest der Parteienlandschaft noch deutlicher unterscheiden. Also ganz konkret: Auch wenn ich auf Platz 1 lande, sind Star-Alüren bei mir ausgeschlossen.

Ansonsten kennzeichnen mich folgende Merkmale
  • Neugierde
  • Bereitschaft, dazu zu lernen
  • Ehrlichkeit
  • kein Problem, auch mal Fehler zuzugeben
  • Kontaktfreudigkeit
  • Team-Player
  • Idealist statt Lobbyist
  • kein "Machtmensch"
  • Menschlichkeit
  • Bereitschaft, auch mal ungewöhnliche Lösungen anzugehen
  • soziale Kompetenz
  • Leidenschaft
  • gute Allgemeinbildung
  • Hartnäckigkeit


Bist Du auch Direktkandidat? Wenn nein, bitte begründen. Wenn ja, wieviele Stimmen von wievielen Stimmberechtigen insgesamt hast Du bekommen und wie sah das bei den Gegenkandidaten (sofern vorhanden) aus? Captaingrog 15
01, 4. Mär. 2012 (CET)

Ich bin Direktkandidat für den WK 26 Hannover-Linden (dort wohne ich auch). Die Aufstellungsversammlung war an 31.03.12 in Hannover. Ich wurde gegenüber meinen Gegenkandidaten mit 3 (75%) zu 1 (25%) und 0 (0%) Stimmen im 1. Wahlgang gewählt.