Benutzer:Stemke/Artikel/2010-03-16 - Atommüll rein, Atommüll raus - ja wohin denn nur...?
| Kurzprofil | |
|---|---|
 |
|
| Persönlich | |
| Name: | Jürgen Stemke Nick: Stemke |
| Nick: | Stemke |
| Berufl. Qual.: | Dip.-Ing. Elektrotechnik / Informationstechnik |
| Politisch | |
| Partei: | Piratenpartei Deutschland |
| Landesverband: | Niedersachsen |
| Bezirksverband: | Wolfsburg |
| Wahlergebnis: | 21 Wähler fehlten für's Mandat im Ortsrat Fallersleben-Sülfeld |
| Crew: | [] |
| Funktion: | Landesverband Niedersachsen ehem. Mitglied im Vorstand; ehem. Vorsitzender, SV Wolfsburg |
| Kontakt | |
| Webmail: | Form-Mailer |
Atommüll rein, Atommüll raus - ja, wohin denn nur..?
Die Geschichte ohne Ende, solange es Menschen gibt.
Ein kleines Update zu meinem Artikel in der letzten Ausgabe der Piratenzeitung[1][2].
Es gibt Neuigkeiten. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, die Asse dringend und schnellstmöglich zu räumen und die radioaktiven Abfälle zu bergen[3][4]. Gleichzeitig werden Notfallvorkehrungen getroffen, für den Fall, dass die Asse plötzlich absäuft, denn dies kann nicht ausgeschlossen werden[5][6].
Es stellt sich die Frage, wohin nun mit dem lebensfeindlichen Müll. Eine Fragestellung, die nicht wirklich neu ist, sondern bereits vor der Inbetriebnahme eines Kernreaktors bekannt ist und bei diesem Gefahrenpotential auch unbedingt geklärt sein muss bevor man die Gefahrstoffe produziert, so sollte man meinen.
Das ist aber nicht der Fall. Bei vielen Bürgern macht sich Ärger breit und keiner will den Müll bei sich in der Nähe wissen. Provokant fordern einige, den Müll bei denen abzukippen, die dafür verantwortlich sind, dass es so weit kam oder nicht schon aktiv etwas unternommen wird um das Problem nicht weiter zu verschlimmern und zu vergrößern.
Warum den Atommüll nicht in den Kellern der Menschen lagern, die diese Verantwortung tragen?
Die Liste wäre lang, genug Kellerfläche wohl vorhanden.
Die Liste ginge über Physiker, die nach dem rechtswidrigen Verkippen von Atommüll in Morsleben als Bundeskanzlerin enden, über Politiker, die mit der Atomindustrie klüngeln und nach dem eigenen Ausscheiden aus der Politik mit möglicherweise fragwürdigen Methoden dafür sorgen, dass die eigene Familie in der großen Politik bleibt - geradezu treffend als Familienministerin - solange, bis diese das Amt einer geben muss, deren Hauptqualifikation es ist, aus Hessen zu kommen, weil zuvor einem Bundesminister aus Hessen die Verantwortung für das Töten von 140 Menschen zugeschoben wurde - nein, es war ja nur die Verantwortung dafür, zu behaupten so etwas sei ok und man müsste nicht drüber reden. Für das Töten selbst kommt wohl keiner vor Gericht. Das scheint also wirklich ok zu sein. Also fast schon merkwürdig, dass er gehen musste weil er die "Wahrheit" sagte...
Zurück zu Atommüllverantwortlichen. Das geht los bei Menschen, die Atomkraftwerke betreiben, bis hin zu denen, die darin arbeiten. Stellt euch vor, da steht ein Kernkraftwerk und keiner geht hin.
Warum also den Dreck nicht in den Kellern der Menschen lagern, die verantwortlich sind? Ich kenne einige Menschen, die das massiv fordern oder sogar noch weiter gehen wollen. Warum also nicht..?
Weil diese Menschen bereits bewiesen haben, dass sie verantwortungslos sind! Denen sollte man nichts mehr in die Hand geben, womit Schaden verursacht werden kann!
Aber Vorsicht. Man kann diese Spirale der Verantwortung noch weiter drehen, zu denen, die Atomstrom nutzen und denen, die Leute gewählt haben, die Atomkraft so toll fanden und finden. Zu uns Bürgern. Und wir haben nun auch an diesem Problem zu kauen[7][8].
Aus der Asse muss das Zeug nun wieder raus geholt werden. Meiner festen Überzeugung nach muss das auch für Morsleben gelten. Seit durchgesickert ist, dass als Lager oder sogar vorher noch als Zwischenlager für den Müll aus der Asse Schacht Konrad[9] im Gespräch ist[10], gibt es bei den Menschen in Salzgitter erheblichen Widerstand[11].
Diesen Widerstand gibt es überall. Überlegt man, den Müll auf der Schwäbischen Alb zu lagern[12], schreien die Leute dort - obwohl es gerade an der Ostalb Stadtwerke gibt, die beinahe 50% Atomstrom liefern, zum Beispiel Schwäbisch Gmünd (48,81 %)[13]. Gleich nebenan, in Schwäbisch Hall sind es 0%[14]. Interessant. Es scheint also möglich zu sein.
Ich selbst beziehe 100% generativen und regenerativen Strom - und das zu einem günstigeren Endpreis, als der Strommix bei meinen Stadtwerken. Nach 5 Minuten auf dem Fahrrad kann ich bei den Windrädern vorbei schauen, die meinen Strom mit erzeugen. Ein gutes Gefühl.
Also, ihr Bürger, regt euch nicht nur auf, sondern tut auch etwas konstruktives. Wechselt Stromanbieter und Politik! Klarmachen zum Ändern!
--Jürgen Stemke, 16. März 2010
Verweise
- ↑ [1] Piratenzeitung
- ↑ [2] Jürgen Stemke: Der modernste Vorschlag ist, das Zeug zu vergraben
- ↑ [3] BfS: BfS stellt Ergebnis des Optionenvergleichs zur Schließung der Asse vor
- ↑ [4] BfS: Der Weg zum Ergebnis (interaktiv)
- ↑ [5] BfS: BfS trifft weitere Vorkehrungen für Notfall in der Asse
- ↑ [6] BfS: Notfallvorsorge
- ↑ [7] Extra 3: Video: Mein Atomstrom, mein Müll
- ↑ [8] Extra 3: Aktion: Mein Atomstrom, mein Müll
- ↑ [9] BfS: Schacht Konrad
- ↑ [10] BfS: "Kommt der gesamte Abfall aus der Asse jetzt nach Konrad?"
- ↑ [11] Hamburger Abendblatt: "Salzgitter will den Asse-Müll nicht", 2010-03-16
- ↑ [12] Bild.de: ATOM-ANGST im Ländle, 2009-06-04
- ↑ [13] Stadtwerke Schwäbisch Gmünd: Stromkennzeichnung
- ↑ [14] Stadtwerke Schwäbisch Hall: Stromkennzeichnung
