Benutzer:Singu/Anfang
Im Folgenden beschreibe ich stichpunktartig, wie ich zu den Piraten gekommen bin. Der Text beschreibt auch einen Teil des Anfangs der Piraten in Braunschweig, bis zum Bundestagswahlkampf 2009.
passiver Teil
- Ich fuhr mit ein paar anderen Leuten zur Demo "Freiheit statt Sicherheitswahn" vom AK Vorrat, am 17.06.2006 in Berlin. Redebeiträge wurden von einer umgedrehten Bierkiste gehalten. Am Anfang waren es nur etwa 50 Leute, die wir nach kurzem Suchen sogar fanden. Später erhöhte sich die Zahl der Demoteilnehmer offiziell auf 250. Z. B. durch Leute, die mit dem Fahrrad der Demo entgegenkamen und dann spontan mitgingen.
Fotos
- Demo "Freiheit statt Angst" am 20. Oktober 2006 in Bielefeld. Dafür sprach ich den AStA der TU Braunschweig an. Der AStA konnte Flyer drucken, die ich in der Mensa ausgelegte. Für die Demo malten wir ein Transparent, weil es bei der letzten Demo in Berlin so wenig Transparente gab.
Foto
Mensa-Flyer
aktiver Teil
- Im Sommer 2007 wollte sich aus dem Heise-Forum der Verein "82 Megaohm" gründen. Jeder deutsche Bürger sollte 1 Ohm Widerstand sein - zusammen 82 Megaohm. Ich bin in den Verein eingetreten, der sich noch nicht fertig gegründet hatte. Geplant war, vielleicht irgendwann eine Art Dach-Organisation auch für den AK-Vorrat zu werden.
- Demo "Freiheit statt Angst" am 22. September 2007 in Berlin. Wieder habe ich Flyer vom AStA drucken lassen und in der Mensa verteilt. Und bin natürlich zur Demo gefahren.
Mensa-Flyer
- Irgendwann im Herbst 2007 habe ich wahrscheinlich auch meine erste Unterstützerunterschrift für die Piratenpartei für die Landtagswahl in Niedersachsen 2008 geleistet. Jens hat innerhalb unserer WG die Unterschriften gesammelt und abgeschickt. Leider hat es nicht gereicht für eine Wahlzulassung der Piraten. Ansonsten hatte ich mit der Piratenpartei noch nicht allzu viel zu tun.
- Das Projekt "82 Megaohm" ist wieder eingeschlafen. Mein Mitbewohner Jens schlug vor, einfach die Ortsgruppe Braunschweig des AK-Vorrat zu gründen, was er am 4. November 2007 tat (indem er es im AK-Vorrat-Wiki eintrug). Damit waren wir schon zwei Leute in der Ortsgruppe. Wir trafen uns jeden Dienstag um 18:30 vor der Braunschweiger Schlossattrappe und warteten, dass uns jemand im Wiki findet und vorbeikommt.
- Anfang 2008 schlug Fabio, der schon Mitglied war und den ich von einigen "Weltverbesserungstreffen" (politische Diskussion) in einer anderen WG kannte, vor, einen gemeinsamen AK-Vorrat- und Piratenstammtisch in Braunschweig gründen. Der Stammtisch traf sich das erste Mal in der Stresa-Pizzeria am Bohlweg. Es waren beim ersten Mal ungefähr eine Hand voll Leute da.
- Der nächste "Datenschutz-Stammtisch", wie er ab dann hieß, war am 12. Februar 2008 in der Schuntille. Die folgenden Stammtische fanden wieder in der Stresa-Pizzeria statt - immer am 1. und 3. Dienstag eines Monats.
- Die nächste Demo stand am 15. März 2008 an: Unter dem Motto "Für ein Morgen in Freiheit" in Köln. Fabio und ich organisierten einen vom AStA unterstützten Bus aus Braunschweig. Außerdem machten wir wieder Flyer und legten sie in der Mensa aus. Wir malten außerdem ein zweites Transparent, das mir allerdings nicht so gut gefällt wie das erste.
Flyer
- Vor der Demo fand am 8. März 2008 die erste Braunschweiger "Mahnwache für mehr Bürgerrechte und gegen die Unterwanderung der Demokratie durch den Staat in Form von Massendatenspeicherung, Rasterfahndungen, Erhebung von biometrischen Daten und Online-Durchsuchungen" auf dem Kohlmarkt statt. Von jetzt ab sollte jeden Monat so eine Mahnwache in Braunschweig stattfinden.
Es wirkte alles sehr gebastelt - weil wir nichts besseres hatten, wurde unser erstes Demo-Transparent an den Tapeziertisch gestellt. Die von Passanten gestellte Frage "Was ist das hier eigentlich" war durchaus berechtigt, weil man das aus dem Demo-Transparent eigentlich nicht schließen konnte.
- Am 15. März fand dann die Demo in Köln statt. Eine Frau, die wir beim Infostand schon getroffen hatten, hatte sich beim AStA ein Ticket für den Bus gekauft, um ihren Sohn in Köln besuchen zu können - die Ticketpreise waren recht günstig. Dieser Umstand störte nicht weiter, weil der Bus sowieso nicht voll geworden war. Sie wurde aber dadurch für das Thema Datenschutz sensibilisiert und kommt bis heute ab und zu bei unserem Infostand vorbei - und war auch schon auf Braunschweiger Demos zu dem Thema.
- Unser nächster Infostand fand am 12. April 2008 statt. Wir hatten ein bisschen gebastelt - wir hatten jetzt den Text "Mahnwache". Hierbei machten wir auch Werbung für das Filmfestival "überMORGEN" in Braunschweig, bei dem der AK Vorrat Pate für den Film "A Scanner darkly - Der dunkle Schirm" war.
- Das Filmfestival Filmfestival "überMORGEN" fand am 18. April statt.
- Am 10. Mai fand die dritte Mahnwache statt, diesmal vor der Buchhandlung Graff. Wir spielten eine Abwandlung von Kubb, warfen Gesetze zur Vorratsdatenspeicherung und Online-Durchsuchung um. Das erste Mal war das Piratenmobil von Matthias Bestandteil des Infostands.
- Am 17./18. Mai 2008 war Bundesparteitag in Hannover. Ich entschloss mich, mit hinzufahren und Mitglied zu werden. Ich füllte meinen ersten Mitgliedsantrag aus und bezahlte meinen ersten Mitgliedsbeitrag. Ab nun war ich offiziell Pirat. Es waren etwa 100 Piraten anwesend.
Meine erste Stimmkarte bei einem Parteitag
- Am 31. Mai 2008 gab es eine dezentrale Variante der Freiheit-statt-Angst-Demo. In Braunschweig hatten wir eine Demo vor der Schlossattrappe, die dann einmal durch die Stadt gelaufen ist. Das Piratenmobil hatte erstmals Lautsprecher. Für eine Zwischenkundgebung organisierte ich die Technik für eine Telefonschaltung in eine andere Stadt (München?). Während der Demo bediente ich die Tontechnik.
- Die Stammtische wurden ab dem 3. Juni 2008 protokolliert: [1]
- Bis hierher hatte Fabio immer die Mahnwachen angemeldet, an dem Termin im Juni hatte er aber keine Zeit. Ich meldete daher das erste Mal einen Infostand an, für den 14. Juni 2008.
- Im Juli feierte der Landesverband Niedersachsen sein einjähriges Bestehen. Die Mahnwache am 12. Juli war dadurch etwas piratiger als die vorigen. Bisher war es ein reiner AK Vorrat-Infostand, bei dem die Piraten auch ihr Material auslegen durften. Der Infostand an diesem Tag war zweigeteilt in einen AK Vorrat-Teil und einen Piratenteil.
- Im Sommer gab es in Hannover mehrere Demo-Vortreffen vom AK Vorrat für die große Demo im Oktober in Berlin, an denen ich teilnahm. Die Piraten wollten mit dem Piratenmobil mit dabei sein.
- Am 19. August 2008 fand der Datenschutz-Stammtisch das erste Mal in der Brunsviga statt. In der Stresa-Pizzeria war mehrere Wochen die Toilette defekt und wurde nicht repariert. Nach wie vor fanden die Stammtische zweimal im Monat statt.
- Die Mahnwache wurde in "Datenschutz-Insel" umbenannt.
- Vor der Demo in Berlin wollten wir eine Vordemo in Braunschweig machen, um die Leute zu mobilisieren. Diese fand am 27. September 2008 statt.
- Am 28. September 2008 war Landesparteitag in Niedersachsen. Ich musste meinen zweiten Mitgliedsantrag ausfüllen, weil es noch nicht in Niedersachsen angekommen war, dass ich Mitglied war. Seltsamerweise stand auf meinem Mitgliedsausweis später 18.09.2008. Hat wohl jemand falsch gelesen. Auf der niedersächsischen Webseite steht übrigens der 29.09.2008 als Termin, was aber ein Montag war.
Es waren 11 Leute anwesend, davon 7 aus Braunschweig. Ich wurde zum Beisitzer im Vorstand gewählt. Alle Anwesenden bis auf den Wahlleiter wurden auf die Landesliste für die Bundestagswahl gewählt. Ich kam auf Platz 8.
- Der 2. Bundesparteitag 2008 war vom 3. bis 5. Oktober und fand in Bielefeld statt. Es ging um das Programm für die Europawahl und die Aufstellung der Kandidaten. Auch bei der Bundespartei hatte es sich anscheinend noch nicht herumgesprochen, dass ich Mitglied war. Ich füllte meinen dritten Mitgliedsantrag aus, nur zur Sicherheit. Außerdem hatte ich keine Lust mehr auf das Ausfüllen von Anträgen und ließ mir dann einen "Mitgliedsausweis" von unserem Bundesschatzi ausstellen.
- Die Freiheit-statt-Angst-Demo war am 11. Oktober 2008. Ich fuhr mit dem AK Vorrat-Bus hin, war "Bus-Koordinator" für Braunschweig. Wir hatten padeluun vorher überzeugt, dass der Flughafen ein doofer Abfahrtsort ist, weil man da schlecht hinkommt.
Die Piraten waren mit dem Piratenmobil auf der Demo. Hinter uns fuhr ein großer LKW mit vielen Lautsprechern und wir waren recht weit am Ende. Richtig wahrgenommen wurden wir nicht.
- Am 8. November 2008 war mal wieder eine Datenschutzinsel, die ich angemeldet hatte. Gegen Ende des Infostandes kam Peter Rosenbaum von den Bürgerinitiativen Braunschweig (BIBS) zu uns und erzählte uns, dass eine Aktivistin von Robin Wood in Vorbeugehaft wegen einer Ordnungswidrigkeit sei. Wir beschlossen, uns mit dem Piratenmobil als Lautsprecherwagen einer Spontandemo zum Gefängnis anzuschließen. Es stellte sich heraus, dass die Aktivistin, Cecile Lecomte, in der Polizeikaserne festgehalten wurde. Die Demo wurde dorthin verlegt. Wir waren laut genug, dass Cecile uns hören konnte. So kam es dazu, dass ein Besuch erlaubt wurde. Am nächsten Tag gab es eine weitere Kundgebung mit Beteiligung des Piratenmobils. Bis dahin haben einige Aktivisten vor der Polizeikaserne übernachtet. Link
- Am 7. Dezember fuhren wir nach Kassel, um den Hessen beim Sammeln von Unterschriften für die Landtagswahl zu helfen. Das Piratenmobil war wieder dabei. Am 5. Januar 2009 fuhren wir nochmal hin. Dabei lernten wir, dass es keine gute Idee ist, den EeePC, der die Lautsprecher bespielt, über den Zigarettenanzünder des Autos zu betreiben, wenn man dafür die Zündung anmachen muss. Die Autobatterie geht dann nämlich leer und nichtmal anschieben geht noch. Freundlicherweise hat uns ein Taxifahrer geholfen, das Auto wieder anzumachen. Auf der Rückfahrt habe ich dann noch den Auspuff des Piratenmobils kaputt gefahren, beim Versuch zu wenden. Die 20 cm hohe "Mauer" hatte sich als Parkplatz getarnt.
- Am 10. Januar 2009 war ein Infostand, bei dem ich fast alleine war. Hier traf ich das erste mal Steffi im RL, die nach einiger Zeit auch Pirat wurde.
- Am 26. Februar war eine Lichterkette von Braunschweig über die Asse bis zu Schacht Konrad, an der wir uns beteiligten. Unser Abschnitt war in Vahlberg. Es war sehr windig. Hier haben wir gelernt, dass Faltpavillons nichts taugen. Offiziell gehen die bis Windstärke 3 oder 4, es war deutlich windiger. Wenn man einen Faltpavillon abspannt, dann fliegt er zwar nicht weg, aber die Stangen brechen/knicken unter der Windlast.
- Am 28. Februar war offenbar nochmal Infostand.
Ab hier kann jemand anders die Geschichte weiterschreiben. Die Bundestagswahl 2009 näherte sich und wir mussten Unterschriften sammeln. Die Infostände wurden regelmäßig weitergemacht und vor der Wahl auch deutlich häufiger. Sie mutierten zu reinen Piratenständen.