Benutzer:R.Schaffert/FAQ/Krähennest

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Reinhard Schaffert


Da ich aufgrund meiner Direktkandidatur Informationen über mich auch für nicht-Piraten zugänglich machen möchte und das Wiki dafür leider nicht ideal ist, habe ich eine eigene Internetseite über mich erstellt. Alle Informationen im Zusammenhang mit der Piratenpartei, meiner Bewerbung um ein Mandat einschließlich der Antworten auf die Kandidatenfragen und vieles mehr findet sich unter

http://www.reinhard-schaffert.de


 


Fragen des Krähennest Kandidatencheck (NRW)

Diese Fragen habe ich aus dem Krähennest Kandidatencheck für die Bewerber der Landesliste NRW übernommen.

In welchem Fachgebiet bist du besonders gut und in welches Ressort passt dein Fachwissen? Welche Schwerpunkte hast Du Dir selbst gesetzt?

Aufgrund meiner beruflichen Entwicklung besteht mein großer Schwerpunkt im Bereich der Gesundheitspolitik, weil ich dort jeden Tag mit den Auswirkungen der aktuellen Politik zu tun habe. Ich habe im Lauf meines Berufslebens eineinhalb Jahre als Zivildienstleistender in der Pflege gearbeitet. Später war ich vom damals noch bestehenden Arzt im Praktikum über den Assistenzarzt bis zum Facharzt für Chirurgie in der Klinik tätig. Jetzt bin ich nach einem Aufbaustudium als Krankenhausbetriebswirt als Führungskraft im Krankenhausmanagement für die Abrechnung und die Finanzierung der Leistungen verantwortlich. Ich habe mir dabei das entsprechende Fachwissen für den Bereich der Gesundheitsversorgung und der Finanzierung des Gesundheitssystems angeeignet. Außerdem verfolge ich beispielsweise die Gesetzgebungsverfahren in diesem Bereich genau. Gleichzeitig geht es mir dabei immer um die Menschen, vor allem um die Patienten aber auch all diejenigen, die mit und an den Patienten arbeiten (Ärzte, Pflege, Therapeuten usw.). Daher arbeite ich auch im klinischen Ethikkomitee meiner Klinik mit.

Einen weiteren Schwerpunkt ist für mich der Bereich der Kommunikation und des Konfliktmanagementes. Ich habe eine qualifizierte Ausbildung als Mediator (Konfliktbearbeiter) absolviert. Zusätzlich habe ich mich auch mit anderen Ansätzen von Kommunikation beschäftigt, wie beispielsweise dem Harvard-Konzept, dass im Bereich von Verhandlungen angewendet wird. Die Verhandlung von Positionen spielt im politischen Prozess eine große Rolle und daher halte ich die entsprechenden kommunikativen Fähigkeiten für wichtig. Einsetzbar sind diese Fähigkeiten meines Erachtens auch in den Gremien, die weniger der politischen Auseinandersetzung dienen als vielmehr der interfraktionellen Zusammenarbeit, wie beispielsweise dem Ältestenrat des Bundestages.

Weiterhin interessieren mich auch Fragen der gesellschaftlichen Werte und des Zusammenlebens allgemein. Besonderen Schwerpunkt lege ich auf die Themen Toleranz und Inklusion. Dabei beziehe ich Inklusion nicht nur auf körperlich oder geistig Behinderte. Für mich bedeutet Inklusion, dass wirklich jeder Mensch mit allen seinen Eigenschaften, Eigenheiten und Einschränkungen ein Teil der Gesellschaft ist.

Ein weiteres für mich wichtiges Thema ist die Bildung. Dies ist deshalb ein zentrales Thema, weil Bildung meines Erachtens nach die Voraussetzung für selbstbewusste, selbständige und in ihrer Entscheidung freie Menschen schafft. Damit ist sie auch Voraussetzung für unser Ziel einer stärkeren politischen Bürgerbeteiligung. Außerdem ist Bildung einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf Gesundheit und Wohlbefinden. Natürlich meine ich mit Bildung nicht allein die Aneignung von Wissen oder gar die gezielter Vermittlung von den Fähigkeiten, die der Markt gerade erfordert. Bildung ist für mich vielmehr ein umfassenderes Konzept, dass auch über die Bereiche Schule und Studium hinausgeht. Ich habe für meine Kinder einen von Eltern getragenen Waldkindergarten mitbegründet und war dort im Vorstand. Hier konnte ich einige interessante Aspekte zu den Einflüssen auf die Entwicklung von Kindern erleben. Meine Erfahrungen in Bezug auf die Schulen meiner eigenen Kinder sind dagegen eher ernüchternd und zeigen mir hier einen großen Handlungsbedarf.


Welche Fähigkeiten bringst Du mit, um den Anforderungen an einen Abgeordneten gerecht zu werden?

Zum einen bringe ich 48 Jahre Lebenserfahrung mit. Das bedeutet, dass ich auch und vor allem ein Leben außerhalb des Bundestages und der Politik kenne. Darin bin ich verwurzelt und sehe die Welt eben nicht nur durch die Kuppel des Reichstagsgebäudes! Ich habe Familie und etliche Freunde und Bekannte auch außerhalb der Politik, die mich durchaus wieder auf den Boden der Tatsachen holen können, wenn ich einmal in der politischen Blase gefangen sein sollte. Gleichzeitig bin ich inzwischen nicht mehr so stark mit den Aufgaben in der Familie gebunden. Meine Kinder werden inzwischen zu Teenies, sind sehr selbständig und brauchen mich nicht mehr ständig vor Ort. Die Beziehung mit meiner Frau war schon immer so, dass wir auch unabhängig voneinander existieren können und jeder auch seine eigenen Aktivitäten und Interessen nachgeht. Dabei ist das zu Hause dann aber auch immer wieder die feste Basis, die mir die notwendige Kraft gibt. des Weiteren habe ich etliche Jahre Berufserfahrung in verantwortlichen Positionen. Ich hatte immer einen Beruf, der mehr Einsatz erfordert, als es reine Arbeitszeit darstellt. Als Arzt in der Klinik gehörten dazu beispielsweise auch Nacht- und Wochenenddienste. Ich bin jetzt als Geschäftsbereichsleiter in einer Führungsposition tätig und habe daher Erfahrung in der Leitung von Mitarbeiterteams. Dabei habe ich immer einen kooperativen bzw. zielorientierten Führungsstil angewendet und selbständiges Arbeiten meiner Mitarbeiter gefördert.

Meine Erfahrungen im Bereich der Kommunikation sind sicherlich eine weitere wichtige Fähigkeit, sowohl in der Beziehung zur Basis und den Menschen im Wahlkreis, als auch innerhalb der Fraktion oder zwischen den Parteien und Abgeordneten.

Ich halte mich, schon durch meine berufliche Erfahrung, für weitgehend Stressresistent und kann auch mal länger andauernde oder nächtliche Sitzungen durchhalten. Durch meine Lebens- und Berufserfahrung meine ich auch, eine gewisse Resistenz gegen die Beeinflussung durch die Arbeit zu haben.


Wie stellst du dir die Einbindung der Basis und damit die Meinungsbildung vor?

Zunächst einmal gehört dazu die umfassende Information und eigene Transparenz. Dazu kann ich mir beispielsweise einen offenen internetbasierten Kalender mit Basisinformationen zu den Terminen und ggf. Links zu Dokumenten vorstellen. Weiterhin führe ich schon derzeit ein Logbuch mit meinen politischen Aktivitäten (Benutzer:R.Schaffert/logbuch), das für die Abgeordnetentätigkeit jedoch noch etwas professioneller und ausführlicher werden sollte. Weiterhin würde ich einen Internetauftritt mit den Schwerpunktthemen und den dazugehörigen Dokumenten aufbauen.

Diese Informationsmöglichkeiten sind allerdings nur die Voraussetzung. Wichtig ist, dass eine wirkliche Kommunikation in beide Richtungen stattfindet wie regelmäßige offene Gespräche, z.B. als Mumblesitzungen aber auch real life im Wahlkreis. Meine persönlichen Kommunikationskanäle sollten so weit als möglich offen gehalten werden. Ich würde vor Ort im Wahlkreis gerne ein "Basisteam" bilden, das ständig direkten (Kommunikations-)Zugang zu mir hat. Weiterhin möchte ich Möglichkeiten von strukturiertem Feedback bzw. Kritik schaffen bzw. nutzen. Ich wünsche mir ein Wahlkreisbüro, das als als basis- und bürgernaher Kommunikationsraum ausgestaltet ist und grundsätzlich für (politische) Kommunikation genutzt werden kann.

Ganz wichtig ist mir die Aufrechterhaltung der persönlichen Beziehungen und vor allem der Kontakt zu den Menschen, die mir direkt und unverblümt ihre Meinung sagen können.

Und ich möchte ab und zu ein "normaler Mensch" sein können.

Dies alles erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Gerne möchte ich zum Beispiel einen Kreativworkshop zu dem Thema machen, um weitere Ideen zu sammeln.


In welchen Bundes-AGs / Landes-AKs hast du bisher mitgearbeitet und welche Ergebnisse sind dabei herausgekommen?

Auf Bundesebene habe ich mich vor allem im Bereich Gesundheit engagiert. In der AG Gesundheit gab es Mitte 2012 einige Spannungen, die zur Aufteilung der AG in AG Gesundheit und AG Gesundheitspolitik geführt haben. Ich habe in der AG Gesundheitspolitik mitgearbeitet, ohne die AG Gesundheit aufzugeben. In der AG Gesundheitspolitik haben wir dann einen Antrag für das Grundsatzprogramm entwickelt. Die Grundlage dafür war ein von mir verfasstes Thesenpapier, dass in gemeinsamer und sehr strukturierter Arbeit weiter entwickelt wurde. Da es auch ein Grundsatzprogrammantrag aus der AG Gesundheit gab, haben wir uns dann wieder zusammen gesetzt und schließlich einen gemeinsamen Antrag entwickelt, der auf dem Parteitag in Bochum beschlossen wurde. Das empfinde ich als großen Erfolg und auch eine Auszeichnung unserer Arbeit durch die Parteibasis.

Als Folge dieses Prozesses entwickeln sich die AGs unter dem Dach der Gesundheitspiraten wieder zusammen, auch das ist ein Erfolg.

Im Übrigen möchte ich wegen der Frage "Was ist dabei herausgekommen" darauf hinweisen, dass es mir gar nicht so wichtig ist, ganz viele Anträge und Positionen zu "produzieren". Mir ist es wichtig die grundsätzlichen Ziele zu bestimmen und darüber auch einen breiten Konsens zu erzielen. Die Wege zu diesen Zielen, das heißt die konkreten Maßnahmen und Regelungen möchte ich jedoch im politischen Prozess erarbeiten, der zulässt, dass sich die betroffenen und interessierten Bürger daran beteiligen. Das Präsentieren von fertigen "Lösungen" ist doch die Politik der anderen Parteien und wir treten für mehr Bürgerbeiteiligung an. Dafür müssen wir meines Erachtens im Programm auch Spielräume lassen.

Auf Landesebene habe ich den Arbeitskreis Gesundheit mit gegründet, der allerdings wegen Bundes- und Landesparteitagen und anderen Terminproblemen noch nicht aktiv ist. Trotzdem gab es auch auf dem hessischen Landesparteitag 2012.3 Anträge zur Gesundheitspolitik und einer davon beruht auch auf einem Entwurf von mir.

Weiterhin habe ich Themen zum Hessen-Campus eingebracht und dort sowie auf der Nordhessenkonferen Workshops zur Konfliktbearbeitung durchgeführt.

Auf Landesebene bin ich außerdem einer von vier beauftragten Vertrauenspiraten. Diese können bei persönlichen innerparteilichen Konflikten angesprochen werden und bieten bei Bedarf eine Mediation (moderierte Konfliktbearbeitung) an.


Wie stellst Du dir die konkrete Arbeit der Abgeordneten untereinander vor?

Die erste Aufgabe wird sicherlich eine Art Teambildung der Fraktion sein. Es wird darum gehen, die völlig unterschiedlichen Menschen mit Ihren unterschiedlichen Charakteren, Bedürfnissen und Interessen zu einer arbeitsfähigen und möglichst effektiven Gruppe zu machen. Das wird kein einfacher Prozess. Wenn dies jedoch gelingt, dann meine und hoffe ich, dass wir gerade wegen unserer Unterschiede gut arbeiten und vor allem auch etwas bewegen können.

Auch hier gilt für mich, dass eine offene Kommunikation wesentlich für den Erfolg ist.


In welchen Ausschüssen möchtest du arbeiten und was sind dort deine Ziele?

Aufgrund meiner Interessen und Kompetenzen und bisherigen beruflichen Tätigkeiten möchte ich natürlich vor allem im Gesundheitsausschuss arbeiten. Meine Ziele sind hier, die Gesundheitspolitik wieder auf die eigentliche Aufgabe auszurichten, nämlich die gesundheitliche Versorgung der Menschen. Derzeit geht es in der Gesundheitspolitik in erster Linie um die Finanzierung und dabei vor allem um die Verteilung des Geldes. Ich möchte, dass die Gesundheitspolitik den Menschen in den Mittelpunkt stellt und alle Maßnahmen daran misst, ob sich die Gesundheitsversorgung für die Menschen qualitativ verbessert.

Weitere Ausschüsse in denen ich mitarbeiten könnte, sind beispielsweise

  • der Petitionsausschuss um den Bürgern Gehör zu verschaffen,
  • der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, weil Bildung wie gesagt ein ganz wichtiger Faktor für unsere Gesellschaft ist
  • oder der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe weil auch hier die Menschen im Mittelpunkt stehen sollten.

Auch an anderen fraktionsübergreifenden Gremien des Bundestages hätte ich Interesse zur Mitarbeit, z.B. dem Ältestenrat.

Im Übrigen kann ich mich ganz gut in Themengebiete einarbeiten.


Wie gehst Du mit persönlichen “Anfeindungen” um? Bist du in der Lage diverse Dinge ohne Kommentar “übersehen” zu können? (Stichwort: Haifischbecken)

Ich meine, ich kann gut mit konstruktiver Kritik umgehen. Auch bei persönlichen Angriffen oder Anfeindungen versuche ich zu verstehen, welches eigentliche Interesse und Bedürfnis dahinter steckt, um auch eine möglicherweise sachlich begründete Kritik herauszufinden und darauf einzugehen. Natürlich ärgere ich mich auch manchmal über persönliche Angriffe. Aber ich kann sie in der Regel gut verarbeiten, weil sie meist mehr über den anderen sagen, als über mich. Im Übrigen habe ich mit meiner Familie und meinen persönlichen Freunden ein Netz, mit dem ich gemeinsam persönliche Verletzungen besprechen und verarbeiten kann.


Was machst Du vor Ort? (Wichtig in Bezug auf die Wahlkreisarbeit)

Ich bin als "aktive Basis" in unserem Kreisverband und der Region gut eingebunden. Ich besuche nach Möglichkeit einen Großteil der Stammtische unserer Kreisverbandes regelmäßig und nehme auch als Basis an den Vorstandssitzungen teil. Ich habe die "Wetterauer Piratengespräche" die als thematisch politische Veranstaltungen zukünftig regelmäßg stattfinden sollen, mit initiiert und inhaltliche Beiträge geleistet. Ich beteilige mich an Infoständen und anderen Aktionen. Ich stehe für unsere kommunalen Mandatsträger im Landesverband als Ansprechpartner für Krankenhausfragen zur Verfügung, wenn die entsprechenden Kommunen Träger von Krankenhäusern sind. Die Beteiligung an Veranstaltungen wie dem Hessen-Campus habe ich weiter oben bereits erwähnt.


Möchtest du parlamentarischer Geschäftsführer/Fraktionsvorsitzender werden? Falls ja, was befähigt dich dazu?

Nein, ich möchte nicht unbedingt parlamentarischer Geschäftsführer oder Fraktionsvorsitzender werden. In der Fraktion werden viele Aufgaben zu erledigen sein. Mit meinen oben genannten Kompetenzen stehe ich für diejenigen Aufgaben zur Verfügung, für die sowohl ich mich als auch die Fraktion mich für geeignet halten. Das müssen keine repräsentativen Aufgaben sein. Ich gehe davon aus, dass es für die genannten Aufgaben ausreichend Bewerber geben wird.


Warum fehlen die Piraten im Bundestag?

(Antwort darf maximal 2 Sätze lang sein)

  • Zum Beispiel weil wir wollen, dass
    • die Menschen, die Bürger, die Einwohner unseres Landes im Mittelpunkt stehen,
    • die Menschen sich wieder für Politik interessieren
    • Politik erlebbar und vor allem für die Bürger auch zwischen den Wahlen stärker beeinflussbar wird.
  • Damit Politik mehr Spaß macht und der Bundestag bunter wird.