Benutzer:Mitkrieger/Bewerbungsrede

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Meinerzhagen, 26.1.2013

"Sehr geehrter Herr Präsident, verehrte Abgeordnete, liebe Gäste." Diese Begrüßungsworte würde ich gerne ab Herbst diesen Jahres regelmäßig von Piraten hören, aus dem Bundestag in Berlin. Und ich würde sie auch gerne selbst dort an die Versammlung richten.

Mein Name ist Uwe Stein, im Netz bin ich @Mitkieger und das ist es auch etwas, das ich in meiner Zeit bei den Piraten seit 2011 getan habe. Ich habe viel mitgekriegt und viel mitgearbeitet. Als einer der Pressebeauftragten in NRW habe ich einen guten Beitrag zur Vernetzung der Landes- und Bundespresse geleistet und mehrere inhaltliche politische Barcamps mit organisiert. In diesem Jahr bin ich wieder Teil der Organisationsteams des Gesundheitskongresses, der EuWiKon und der Potsdamer Konferenz. Ich kann unsere Inhalte präzise vermitteln und bin vor allen gut darin, Missverständnisse zu vermeiden.

Die Piratenpartei ist die Partei, die den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer computervernetzten Informationsgesellschaft am besten verstanden hat. Das heißt nicht, dass wir eine Internetpartei sind, sondern die Auswirkungen des Wandels zeigten sich einfach zunächst in den IT-nahen Themen, betreffen aber mehr und mehr alle Gesellschaftsbereiche. Die Vorteile der Netz-und Plattformneutralität, Transparenz und Partizipationsmöglichkeiten sollten wir in alle Politikbereiche einführen.

Ich stehe für das Leben und Arbeiten in der vernetzten Gesellschaft und Wirtschaft. Ich bin beruflich seit achtzehn Jahren in verschiedenen Konstellationen als Gründer von GbRs, GmbHs und einer Internet Startup AG in der Netzwirtschaft aktiv gewesen und arbeite seit etwa zehn Jahren als Berater in diesem Umfeld.

Die derzeitige Enquete-Kommission Internet und Digitale Gesellschaft hat Ende 2012 dem Bundestag empfohlen, schnellstmöglich einen ständigen Ausschuss "Internet und digitale Gesellschaft" einzurichten. Dieser wäre, neben dem Ausschuss für Wirtschaft und Technologie und dem Tourismusausschuss mein Ziel für die thematische Arbeit im Bundestag. Dort möchte ich mithelfen, als analytischer Beobachter, unvoreingenommener Zusammenarbeiter und präziser Formulierer die PIRATEN in der Bundespolitik als verlässlichen Partner der Bürger zu etablieren. Dort will ich die bestehenden Übel erkennen und nennen und Wege vorschlagen, sie zu beseitigen.

Ich möchte, dass der Begriff "Pirat" im politischen Sinne in der gesellschaftlichen Wahrnehmung endgültig eine Umdefinition erfährt. Gestartet als Antwort auf die Anti-Piraterie-Behörde in Schweden haben wir diesen Begriff als Namen für uns übernommen. Ich will zeigen, dass nicht nur das Wort "Pirat", sondern auch wir in unserem Kern mehr zu bieten haben:

So steht "peira" im Altgriechischen für den Versuch, das Experiment - ich denke, das liegt uns -, "peiraomai" für's prüfen - ich denke, das können wir -, das Verb "peiran" für den Versuch, einen Angriff zu wagen - da müssen wir wieder hin - und der Begriff "peirasmos" für die Versuchung. Aber auch damit gehen wir, so wie ich die PIRATEN verstehe, vernünftig um: Ich denke, wir stellen uns den Versuchungen und erlösen uns von den Übeln. Ahoi.


Meinerzhagen, 27.1.2013 (Tag zwei)

"Sie sind launenhaft, widersprüchlich, desorganisiert. Über Entscheidungen wird debattiert, Aktionen werden hinterfragt. Jedes Individuum hat das Recht auf seine eigene, unbedeutende Meinung. Es mangelt ihnen an Harmonie, Zusammenhalt, Größe. Das wird Ihr Verderben, ihr Ruin sein."

Das ist keine Beschreibung der PIRATEN, sondern es ist etwa 15 Jahre alt und stammt aus der Feder des Drehbuchautors von "Star Trek Voyager" und beschreibt die Sicht der Borg auf die Menschen.

Heute sieht es so aus, als beschrieben die anderen Parteien und das politische System uns so. Und das liegt nicht daran, dass wir einfach menschlich sind, sondern eher daran, dass sie so gleichgeschaltet und so austauschbar sind, wie die Borg.

Wir PIRATEN sind hier auch, um die Menschlichkeit in die Politik zu bringen. Wir haben aber ein Vermittlungsproblem damit und werden anders wahrgenommen. Martin Delius wurde mal gefragt, in einem Interview: "Ist ihnen ihre Partei manchmal peinlich?" Und er hat es natürlich mit "ja" beantwortet.

Wenn Ihr mich auf einen aussichtsreichen Listenplatz wählt und ich in den Bundestag kommen sollte, werde ich dazu beitragen, dass wir als so ernsthaft wahrgenommen werden, wie wir uns es wünschen.

Ich stehe für das Leben und Arbeiten in der vernetzen Gesellschaft und Wirtschaft, ich werde, wenn ihr es wollt und wir es schaffen in den Bundestag zu kommen, einen guten Job in Berlin als Abgeordneter machen.

Mein Name ist Uwe Stein, ich bitte Euch um Eure Stimme.