Benutzer:M12s/Zinsen sind real

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Tango-dialog-warning.svg Dieser Artikel ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei; die Idee ist von M12s

Wenn du meinst diese Idee erweitern zu können, tu es. Diskutiert ihr zu mehreren an der Idee, könnt ihr auch die Vorlage:Diskussion setzen.

Die folgende Gedankenexperimente zeigen, dass Zinsen auch ohne Geld- und Finanzsystem auftreten.

Robinson

Das erste Gedenkeinexperiment zeigt, dass Zinsen sogar ohne Handel und Arbeitsteilung auftreten.

Eine einzelne Person, nennen wir sie Anna Robinson, lebt auf einer einsamen Insel. Nahrung steht in Form von Nussbäumen bereit. Das Sammeln und Knacken der Nüsse ist jedoch so aufwendig, dass sie fast ihre gesamte Zeit für die Nahrungsbeschaffung aufwenden muss und sich lediglich einen kümmerlichen Vorrat anlegen kann.

Eines Tages hat Anna jedoch die Idee für einen Nusspflücker, der ihr bei der Arbeit extrem helfen würde. Sie beschließt möglichst viel ihrer Arbeitszeit zu sparen und in diesen Nusspflücker zu investieren, auch wenn dies bedeutet, dass sie dafür ihren bescheidenen Vorrat aufbrauchen muss und sie ab und zu etwas hungrig ist.

Nachdem sie den Nusspflücker endlich fertiggestellt hat ist Anna hoch erfreut, dass er tatsächlich wie erhofft funktioniert und sie sich endlich einen vernünftige Vorrat zulegen kann. Leider zerbricht der Nusspflücker nach einiger Zeit, aber ihr Vorrat ist inzwischen so groß, dass sie einen neuen bauen kann ohne wieder Hungern zu müssen. Da sie jetzt mehr Zeit investieren kann, wird der neue Nusspflücker sogar noch besser.

In diesem Beispiel verzichtet Anna darauf sich sofort vollkommen satt zu essen und erhält im Gegenzug dafür zu einem späteren Zeitpunkt einen höheren Ertrag an Nüssen. Die Dauer der Verzögerung ist der Anlagezeitraum und Mehrertrag sind die Zinsen. Diese Zinsen kann sie erneut investieren und erhält dadurch sogar Zinses-Zinsen.

Robinson und Freitag

Da die meisten Leute Zinsen mit Kreditgebern und Kreditnehmern verbinden möchte ich in einem zweiten Gedankenexperiment zeigen, dass auch dies ohne Geld- und Finanzsystem möglich ist.

Julia Robinson, die Schwester von Anna, ist zusammen mit Jan Freitag auf einer Nachbarinsel gelandet. Auch für sie sind die Nussbäume die Nahrungsquelle. Julia ist recht geschickt im Nüssesammeln und legt sich einen Vorrat an, aber Jan tut sich schwer genug zum Essen zu finden.

Eines Tages hat Jan die Idee für einen Nusspflücker, er kann es sich aber nicht leisten Zeit in seine Konstruktion zu investieren. Er stellt seine Idee daher Julia vor und kann sie davon überzeugen ihm ihren Vorrat zu überlassen. Im Gegenzug verspricht er ihr, eine größere Menge zurückzugeben.

Mit der Zeit die er jetzt zur Verfügung hat baut Jan den Nusspflücker. Und tatsächlich kann er damit genügend Nüsse ernten um nicht nur endlich vollständig satt zu werden sondern auch um Julia die versprochenen Nüsse zu geben und einen kleinen Vorrat anzulegen. Als der Nusspflücker zerbricht bittet er Julia erneut um Hilfe, da sein eigener Vorrat noch nicht ausreicht.

In diesem Beispiel verzichtet Julia auf den sofortigen Verzehr von Nüssen und ermöglicht es dadurch Jan zu einem späteren Zeitpunkt einen höheren Ertrag zu erzielen. Gerechterweise beteiligt Jan sie an diesem Mehrertrag indem er ihre Investition mit Zinsen zurückzahlt.

Zusammenfassung

In diesen Gedankenexperimenten übernehmen Nüsse zum Teil die Rolle, die Geld im heutigen Finanzsystem spielt. Im Gegensatz zum Fiatgeld haben sie jedoch einen intrinsischen Wert und auch die auftretenden Zinsen machen satt. Die Ursache dieser Zinsen liegt direkt in den Arbeitsprozessen, die zwar mehr Ertrag produzieren, diesen aber erst mit Verzögerung bereitstellen. Da die Wirtschaft in Deutschland heute im wesentlich auf solchen Prozessen beruht ist die Allgegenwart von Zinsen nicht verwunderlich.