Benutzer:Leibowitz/Kandidatur AVPampa/FragenKandidatenportal

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Fragen aus dem Kandidatenportal

Da das offizielle Kandidatenportal leider nur mit Registrierung einsehbar ist, veröffentliche ich hier die Fragen, die mir dort gestellt werden. Die zuletzt beantworteten Fragen stehen unten auf der Seite.

Kannst Du deinen Namen tanzen? Und wenn ja, wo hast Du das erlernt?

Natürlich kann ich meinen Namen tanzen, was für eine Frage. Erlernt habe ich es 1994 im Rahmen einer beruflichen Weiterbildung an der Karl-Erwin Schlonz Akademie für Geldschein-Origami und Namenstanz in Dortmund-Scharnhorst.

Wenn du die Möglichkeit bekommen würdest, von jetzt auf sofort etwas zu ändern, sei es Gesellschaftlich, sei es an unserem bisherigen Rechtssystem, was wäre das? Bitte begründe mir auch warum genau dieser Punkt

Ich würde auf der Stelle den "Dritten Weg" abschaffen, der kirchlichen Einrichtungen ein eigenes Tarif- und Arbeitsrecht zubilligt. Der Grund ist zugegeben auch etwas eigennützig, weil ich selbst bei einem kirchlichen Arbeitgeber arbeite, und mich die Benachteiligungen gegenüber anderen Arbeitnehmern schon sehr lange ärgern. Den vielen anderen Menschen die in diesem Bereich arbeiten, dürfte das aber auch gefallen.

Thema Basisdemokratie: Die Piratenpartei wächst immer weiter, das macht basisdemokratische Abstimmungen auf Parteitagen schwieriger (allein durch die Menge an Stimmberechtigten). Meinst du, das Ziel der Basisdemokratie kann auch weiterhin erfüllt werden? Wie stehst du zur Basisdemokratie? Wie würdest du diese mit in den Bundestag nehmen?

Eine perfekte Lösung habe ich nicht auf Lager, aber ich würde gerne regelmäßig stattfindende Online-Parteitage (nicht mit der SMV verwechseln) ausprobieren. Rechtlich ist es erlaubt, es müsste nur noch technisch einwandfrei umgesetzt werden. Mit welchen Tools und mit welchem Ablauf müsste geprüft werden.

Basisdemokratie in den Bundestag einbringen ist zur Zeit schwer möglich, da das System als eine repräsentative Demokratie ausgelegt ist. Es wäre aber per Gesetzesänderung möglich, wie auf Landesebene Bürgern zu ermöglichen, eine bundesweiten Volksentscheid einzubringen. Das könnte ein erstes piratiges Anliegen sein.

In letzter Zeit gab es immer wieder Shitstorms dank unbedachter Tweets auf Twitter. Wie stehst du dazu? Denkst du ein Listenkandidat sollte auf seine Wortwahl, bzw. aus das was er preis- und von sich gibt achten? Bitte begründe deine Antwort.

Ich bin der Ansicht, dass generell jeder darauf achten sollte was man bei Twitter von sich gibt. Ein Listenkandidat sollte vielleicht noch etwas bedachtsamer sein, weil alle Äußerungen letztendlich auf die Partei zurückfallen können. Wie viel jemand von sich preis gibt, obliegt der eigenen Entscheidung. Für mich persönlich gibt es aber gewissen Grenzen, also Begebenheiten aus dem Privatleben über die ich nie twittern würde. Ein Beispiel wäre Geschlechtsverkehr, den kann von mir aus jeder mit wem auch immer haben, ich will nur nichts darüber lesen müssen. Das mag man vielleicht komisch finden, ich finde aber dass man Dinge, die man nicht über die Ladentheke rufen würde, auch nicht twittern sollte.

Wie stehst du zu Trennung von Kirche und Staat? Was denkst du über über die Forderung, Religionsunterreicht entweder komplett aus der Schule zu verbannen, oder alle Glaubsensrichtungen zu lehren? Wie sollten wir mit Lehrern umgehen, die die Evolutionstheorie in Frage stellen?

Die Trennung von Kirche und Staat ist wichtig, weil beide Seiten davon profitieren. Allerdings ist sie meiner Meinung nach noch nicht in Gänze vollzogen. Ich würde z.B. gerne den staatlichen Einzug der Kirchensteuer beendet sehen (ist aber nur auf Landesebene zu beschließen) und den "Dritten Weg" der Kirchen im Arbeits- und Tarifrecht abschaffen. Der Religionsunterricht kann wegen mir auch aus dem Schulprogramm genommen werden, das ist aber ebenfalls nur auf Landesebene möglich.

Zur Frage des Lehrers, der die Evolutionstheorie anzweifelt, wäre das im Musik- oder Englischunterricht wohl nicht so dramatisch, jemand der Biologie lehrt sollte aber voll und ganz hinter dem stehen was er lehren soll. Wie damit umzugehen ist, wenn jemand dadurch auffällt, werden wohl die Schulministerien der einzelnen Bundesländer regeln. Aus dem Bauch heraus und ohne die tatsächliche Umgangsweise zu kennen, würde ich zuerst ein Gespräch mit der Leitung vorsehen, als zweite Stufe die Abmahnung (wenn es das bei Lehrern gibt) und falls das alles nichts bringt, muss so jemand eben entlassen werden (was bei verbeamteten Lehrern vielleicht schwierig sein könnte).

Wenn Du gewählt werden solltest, was verändert sich für Dich privat und für Deine Familie? Umzug? Kommt der Partner, die Familie mit? Schulwechsel der Kinder notwendig? Welchen Job/welches Leben gibst Du auf?

Spontan fällt mir ein dass ich dann zum ersten Mal nach zig Jahren sowohl Weihnachten als auch Silvester nicht arbeiten müsste. Wahrscheinlich werde ich auch eine Zeitlang mit dem Rest der Fraktion vermehrt im Focus der Presse stehen, das wird aber auch wieder nachlassen. Für meine Familie wird sich wohl erstmal nichts ändern, außer dass ich sie fortan bei jeder Gelegenheit mit langweiligen Geschichten aus dem Bundestag nerven werde. Einzig für meine Lebensgefährtin wird sich ändern, dass ich über die Woche nicht mehr zu Hause bin und über etwas mehr Geld als bisher verfüge.

Ein kompletter Umzug nach Berlin stünde nicht an, ich würde mir wie die meisten Abgeordneten eine kleine Wohnung anmieten oder vielleicht könnte man auch eine Piraten-WG gründen. Die Kinder meiner Partnerin sind alle erwachsen, ein Schulwechsel würde also sowieso nicht anstehen. Zur Zeit wohne und arbeite ich in Hohenlimburg, einem Stadtteil von Hagen im Ruhrgebiet. Ich bin in erster Ehe geschieden und lebe mit meiner langjährigen Partnerin, zwei Katzen und mehreren Computern zusammen.

Von Beruf bin ich seit 1998 examinierter Krankenpfleger und habe 2012 die Weiterbildung zum Praxisanleiter (ich darf Schülerinnen und Schüler anleiten und prüfen) abgeschlossen. Seit 2002 arbeite ich in einem der ältesten Suchtbehandlungszentren Deutschlands. Dort habe ich im Bereich der Krisenintervention für Konsumentinnen und Konsumenten von “harten” illegalen Drogen sowie in der Substitution mit Methadon, Polamidon und Suboxone gearbeitet. Seit einigen Jahren arbeite ich auf einer Station, die den qualifizierten Entzug von Alkohol, Medikamenten, THC und Amphetaminen anbietet und auf Wunsch in Langzeittherapien weiter vermittelt.

Magst du Katzen?

Ist der Papst katholisch?

Wie stehst du zu den Kurznachrichtendiensten Twitter und Identica? Wie viele Shitstorms hattest du bereits und wie viel Zeit nimmst du dir im Schnitt zur Formulierung eines Tweets?

Ich bin seit einigen Jahren bei Twitter angemeldet und nutze es gerne und oft. Einen Shitstorm habe ich bisher noch nicht ausgelöst, auch wenn mal der eine oder andere nicht einer Meinung mit mir ist. Wie viel Zeit ich mir pro Tweet nehme, kann ich nicht genau beantworten, weil es unterschiedlich ist. Ich achte in der Regel auf Rechtschreibung und über bestimmte Dinge twittere ich per se nicht. Für mich gibt es gewisse Grenzen, also Begebenheiten aus dem Privatleben über die ich nie twittern würde. Ein Beispiel wäre Geschlechtsverkehr, den kann von mir aus jeder mit wem auch immer haben, ich will nur nichts darüber lesen müssen. Von mir ist so etwas auch nicht zu erwarten.

Folgendes Szenario: Du sitzt im Bundestag und es kommt zu einer Abstimmung. Die Partei hat hierzu bereits einen Beschluss, du bist aber anderer Meinung. Unter welchen Umständen würdest du gegen das Parteiprogramm verstoßen?

Ich denke Abgeordnete sind in erster Linie ihrem eigenen Gewissen und dann den Wählerinnen und Wählern, die sie in den Bundestag gebracht haben verpflichtet, danach kommt die Partei. Auf der anderen Seite ist mir aber kein Programmbeschluss der Piraten bekannt, den ich ablehnen würde. Insofern würde sich dieses Thema für mich nicht stellen. Um aber bei dem Szenario zu bleiben, könnte ich mir höchstens eine Situation vorstellen, bei der die Abgeordneten irgendwelche entscheidenden neuen Informationen bekommen, die die Entscheidung in ein anderes Licht rücken. Das sehe ich allerdings alles rein hypothetisch.

Wie stehst Du zu Schußwaffen in Privatbesitz und der Aufbewahrung von Waffen und Munition zu Hause?

Das deutsche Waffengesetz ist eines der strengsten weltweit, erst recht seit den Änderungen von 2009. Unter diesen Voraussetzungen habe ich kein Problem damit, wenn Sportschützen und Jäger ihre Waffen und Munition den Vorschriften entsprechend zu Hause lagern. Von einer zentralen Lagerung von Waffen und/oder Munition halte ich nichts, weil sie Diebstahl im großen Stil erleichtern würde.

Wie stehst Du zur industriellen Massentierhaltung?

Ich musste mich zu dieser Frage nochmal etwas belesen, deshalb hat die Beantwortung etwas gedauert. Ein schwieriges Thema bleibt es dennoch, denn einerseits kann die Intensivtierhaltung Nachteile für Umwelt, Mensch und Tier mit sich bringen, andererseits kann sie aber auch durchaus Vorteile haben. Fest steht allerdings dass die Versorgung mit Fleisch und anderen tierischen Produkten zur Zeit nicht ohne Intensivtierhaltung machbar wäre. Deshalb sollten in erster Linie die Haltungsbedingungen für Nutzvieh in Großbetrieben weiter verbessert und kontrolliert werden, gleichzeitig muss es aber ein Umdenken im Konsumverhalten aller Menschen geben. Denn beim momentanen Fleischkonsum gäbe es in ganz Deutschland nicht ausreichend Platz um Kühe oder Schweine unter Bio-Voraussetzungen zu halten, und die Landwirte könnten wahrscheinlich nicht davon leben. Deshalb müssen wir auf lange Sicht nicht nur weniger Fleisch konsumieren, sondern auch mindestens das doppelte dafür bezahlen. Das ist aber etwas, das nicht von heute auf morgen umsetzbar sein wird.

Was heißt es für dich Pirat zu sein? Was macht in deinen Augen einen Piraten aus?

Pirat sein bedeutet für mich ein Problem immer von verschiedenen Sichtweisen aus zu betrachten, sich an Fakten zu orientieren und bei der Suche nach einer pragmatischen Lösung ideologischen Hindernissen so weit es geht aus dem Weg zu gehen. Piraten sollten auch durchaus unkonventionell denken können um zu Ergebnissen zu gelangen, schließlich sind wir angetreten um neue Wege in der Politik zu gehen. Zudem ist piratige Politik nicht ohne Basisdemokratie denkbar. Ich glaube zwar nicht unbedingt an das Wunder der Schwarmintelligenz, aber dass alle ihre Ideen unbeachtet von Amt und Funktion einbringen und die Piratenpartei mitgestalten können ist für mich unverzichtbar.

Wenn es um neue Ideen geht zeigt ein Pirat Eigeninitiative, sucht sich Gleichgesinnte und arbeitet etwas aus. Ganz praktisch betrachtet besorgt ein Pirat Plakate und hängt sie auf, anstatt zu meckern dass irgendwo keine hängen, das gilt sowohl für den gemeinen Basispirat, als auch für Piraten die irgendwas mit Vorstand oder sonstwas im Namen tragen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr weitere Punkte fallen mir ein, das würde aber hier den Rahmen sprengen. Ich hoffe du kannst auch so halbwegs nachvollziehen, was ich unter Piratsein verstehe.

Wie ist Deine Position zu der Frage, ob wir innerhalb der Piratenpartei für Ämter und Mandate eine Frauenquote einführen sollten?

Ich bin gegen eine solche Frauenquote in der Partei (in der Wirtschaft ist das wieder eine andere Sache), weil ich sie nicht für notwendig halte und sie für mich nicht der Piratenpartei entspricht. In den alten Parteien ist sie vielleicht sinnvoll, weil es dort in Jahrzehnten gewachsene Strukturen gibt, gegen die sich Frauen oft schwer durchsetzen können. Solche Strukturen gibt es aber meiner Meinung nach bei uns nicht, denn dafür ist die Partei zu jung und unser Wahlverhalten ist viel zu unvorhersehbar als dass ein Geschlecht bevorzugt würde. Zudem lehne ich die Wahl in Ämter und Mandate ausschließlich aus Gründen des Geschlechts schlicht ab. Ich möchte auch weiterhin Menschen auf Grund meiner eigenen Kriterien wählen können.

Ist der Einsatz eines sog. Retterbabys für dich ethisch vertretbar? Begründe deine Position.

Ich musste erst nachschlagen, was mit "Retterbaby" gemeint ist, da ich mich bisher noch nicht damit beschäftigt habe. Dieses Thema erscheint mir so komplex, dass ich mir nicht anmaße, mir innerhalb kurzer Zeit eine abschließende Meinung dazu bilden zu können. Dieses Thema sollte zuerst von einer Ethikkommission erörtert werden, die Zugang zu allen Informationen zu diesem Gebiet hat.

In Niedersachsen ist Landtagswahl am 20.01.2013. Die NDS-Piraten benötigen Hilfe im Wahlkampf, da sie in vielen Landkreisen bisher nur wenige Aktive sind. Was hast Du bisher beigetragen, um die Nds-Piraten zu unterstützen und was wirst Du noch tun?

Heute ergab es sich zufällig, dass ich den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe, der die Parteien in Niedersachsen zu Pflegethemen befragt hat, auf die Wahlprüfsteine der Piraten NDS hinweisen konnte, die sie nur ungenau berücksichtigt haben. Nach einer kleinen Anfrage wollen sie die Piraten nun auch direkt befragen. Viel mehr ist neben einer Spende und etwas Online-Wahlkampf wegen meiner Arbeit nicht möglich.

Wie würdest du eine Liberalisierung des Abtreibungsparagraphen sehen? Wie würdest du abstimmen?

Dazu müsstest du bitte konkretisieren, was du unter einer Liberalisierung des Abtreibungsparagraphen verstehst.

Noch mal Abtreibung: Zum Beispiel die Abschaffung des Paragraphen 218, oder zumindest die Rückkehr zu der Regelung, die es in der DDR gab, die bei weitem fortschrittlicher ist, als die Regelung heute. Und: Beantwortest du Fragen häufig mit Gegenfragen?

Die Abschaffung des Paragrafen 218 wäre nicht sinnvoll, da ein solch schwerwiegender Eingriff Regelungen erfordert. Zudem ist die generelle Straffreiheit eines Schwangerschaftsabbruchs in der Bundesrepublik durch das Grundgesetz untersagt (siehe BVerfGE 1993: http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv088203.html). Unter diesem Aspekt ist der Paragraf 218 in seiner jetzigen Form mit Fristenlösung und Beratungspflicht schon so liberal, wie es das Grundgesetz zulässt. Eine Beratungspflicht halte ich für unverzichtbar, unter anderem auch um zu vermeiden dass Frauen zu einem Abbruch gedrängt werden.

Das “Gesetz über die Unterbrechung der Schwangerschaft” von 1972 der ehemaligen DDR ist in Teilen nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Wenn man aber die Vorschriften mit dem Paragrafen 218 vergleicht, sind die faktischen Unterschiede meiner Meinung nach nicht sehr groß.

Und: Wenn ich eine Frage nicht verstanden habe oder sie mir unklar formuliert erscheint, frage ich natürlich immer nach. Das hilft Missverständnissen vorzubeugen.