Benutzer:Cuauti
Kurzprofil | |
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Persönlich | |
Name: | Ivo Dubiel |
Nick: | Cuauti |
Wohnort: | Burgbrohl |
Berufl. Qual.: | Volks- + Betriebswirt |
Geburtstag: | Im Jahre 70 vor Berlin |
Sprachen: | , , , |
Politisch | |
Partei: | pirate party |
Eintrittsdatum: | Mai 2010 |
Mitgliedsnummer: | 13020 |
Landesverband: | Rlp |
Wahlergebnis: | 2009 1,6 % der Piraten |
Stammtisch: | Ahrweiler, Koblenz |
politischer Kompass: | |
Kontakt | |
Webmail: | Form-Mailer |
Anschrift: | Burgbrohl |
Mail-Adresse: | dubiel(ät)t-online(dot)de |
Skype: | cuauti |
Twitter: | cuauto |
Meine Vita bestimmt mein politisches Profil:
Als 14-jähriger trat ich den Jungen Europäischen Föderalisten oder so ähnlich bei, bis ich merkte, dass dies ein Trabant der CDU ist. Dann war ich, nicht sehr aktiv, Jungsozialist. Es war die Zeit als viele hochrangige Verwaltungs- und Regierungsvertreter mit Churchill meinten, man habe die falsche Sau geschlachtet: Hitler und nicht Stalin. Für sie war Deutschland "besiegt" und nicht befreit. In dieser Zeit wirtschaftlicher Entwicklung wurde Denken ausgebremst durch die Verbrüderung von faschistischem und christlichem Antikommunismus.
Aktiviert wurde ich 1967 im altfränkischen Nürnberg, wo Professoren ihre Institute und Studenten wie absolutistische Fürsten des 16. Jahrhunderts verwalteten. Das Studentenvieh hockte geduckt in Vorlesungen, in denen oft gegenteilige Auffassung vorgetragen wurde. Zusammen mit anderen Import-Studenten aus dem Rheinland und anderswo konnten wir das ändern. Monologe wurden durch laute Fragen einfach unterbrochen. Wir gewannen Asta-Wahlen und nun machten auch Eingeborene mit.
Erstaunlich war, dass später viele der professoralen Dinosaurier nach einer Zeit der Gewöhnung es interessanter fanden zu diskutieren als wie früher zu monologisieren. Nur ein auch bei der Bundeswehr lehrender Prof. Mann bestand noch darauf, dass Prüflinge Krawatte tragen. Er lehnte es fast ein Jahrzehnt später ab, Beisitzer meines Rigorosums zu sein. „Wie kann das Dekanat mir zumuten ...“
Dieser Erfolg machte eine akademische Laufbahn in Deutschland unmöglich: Berufsverbote und inter-universitärer Informationsaustausch. Angesichts der anti-kommunistisch betonierten Auffassungen in Deutschland war das ein Glück. Nach Promotionsjahren in London und Nürnberg arbeitete ich bis 1988 in Lateinamerika. Dort fand ich erstaunt heraus, dass Wissenschaft nicht dazu dient, die Probleme des Landes zu lösen, sondern das Land und seine Bevölkerung so zu verändern, dass das meist aus den USA importierte Wissen sozial relevant wird. Wenn Modernisierung der Weg ist, sind Eigenheiten eines „unterentwickelten“ Landes nur historisch interessant. Als importierter Wissenschaftler den Import von Wissen zu bekämpfen und das eigene Denken anzuregen, war eine interessante, aber sinnlose Aufgabe. Schließlich lebten diese Klassen vom dauernd erneuerten Import von Wissen.
Zufälliger Kontakt mit piratischen Positionen machte mir klar, dass ich das eigentlich schon kenne. Meine Frage, wie erreichen „unterentwickelte“ Länder Wachstum, führte zum Studium der europäischen Industrialisierung und ihrer theoretischen Grundlagen. Die englische Industrial Revolution war eine Zeit sich überschlagender technischer Erneuerungen, die unter Wettbewerb und mangels gutem Patentschutzes die Preise drastisch senkten, dadurch insofern weltweit Wohlstand schufen und die Arbeitskraft in Industrieländern verknappten, weil der Rest arbeitslos und „unterentwickelt“ wurde. Dies entspricht der Entwicklung des Internets. Freiheit als Grundlage von Entwicklung, nun aber weltweit. Die Ent-Kriminalisierung der Gewerkschaften entspricht der Forderung nach Ent-Kriminalisierung von Konsumenten, die heute Daten oder Drogen „illegal“ benutzen. Die klassische Wachstumsmaschine, die auf technologischem Fortschritt und Wettbewerb beruht, muss wieder angeworfen und Patente und Copyright beschränkt werden.
Eine Schwierigkeit, Neues zu denken, sind die Begriffe, die der Seitenwechsel ökonomischer Theorie nach 1870 einführte. Der Wechsel von einer makro-ökonomischen dynamischen Theorie zu einer mikro-ökonomischen statischen zog Nachkommenden die Leiter weg, auf der man hoch kam. Nachdem nach 1860 die Löhne stiegen und Marx trotzdem von „Ausbeutung“ sprach, wurde es politisch wichtiger, statisch die Gerechtigkeit des Marktes zu beweisen, als dynamisch weiter zu wachsen. Patente und Urheberrechte waren die Folge.
Piraten legen diese Leiter einer Entwicklung durch technologischen Fortschritt wieder an, weil dies ihrer Erfahrung im Internet entspricht. Sie stören damit erheblich. Sie stören „den gesunden Menschenverstand“, den die Erfahrung der Industrialisierung und die Zeit der Vollbeschäftigung formte, und bestehen auf politischen Projekten, die unserer Zeit entsprechen.
Politische wissenschaftliche Essays:
|Wechsel der sozialen Bedeutung von Theorien aufgrund von Theorieverpflanzungen
| Akademiker in "unterentwickelten" Ländern: Los Lics y los Inges
Wann die Piraten sich auflösen sollten
| Attikas Basisdemokratie - Ein Vorbild der Piraten?
Das BGE vom Kopf auf die Beine stellen!