Benutzer:Andizo/Politischer Lebenslauf

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Politischer Lebenslauf

Meine ersten politischen Erfahrungen machte ich sicher in meinem Elternhaus. Meine Eltern waren engagiert in der Umweltschutz- und Antiatombewegung, politische Themen waren da eigentlich immer auf der Tagesordnung.

Auch zu Schulzeiten fand ich politische Themen immer interessant und bezog auch meist klar Stellung, wobei es mir eher um Gesellschaftsentwürfe und -prozesse, denn um konkrete Sachthemen ging. Mit klassischen "linken" Ideen liebäugelte ich schon früh, auch ging es dabei um eine Distanzierung von dem eher grün-konservativen Weltbild meines Elternhauses.

Konsequenterweise trat ich dann auch Mitte der Neunziger Jahre der PDS (heute "Die Linke") bei. Als Sammelbecken für linke Strömungen angepriesen erhoffte ich mir Anregungen und Ideen in diesem Bereich.

Den Zusammenbruch des Ostblocks und insbesondere das Scheitern der Planwirtschaft konkret vor Augen tat ich mich aber zunehmend schwer, darauf basierende Gesellschaftsmodelle zu befürworten. Auch anarchistischen "Lösungen" konnte ich nichts abgewinnen. Irgendwie scheinen mir radikale Lösungen immer wieder auf Diktaturen hinauszulaufen. Das wollte ich nicht.

Ich bin 2x zu so einem PDS Treffen gegangen, dann hat mich das ehrlich gesagt ziemlich gelangweilt. Dieser ganze theoretische Überbau war mir zu doof. Man hatte eigentlich so die Wahl zwischen einer gut organisierten, klassischen autoritären Parteistruktur oder einem chaotischen antiautoritären Haufen. Beides nicht mein Fall.

Irgendwann bin ich dann tatsächlich explizit bei der PDS ausgetreten (noch in den Neunzigern) und mich dann politisch auch nicht weiter engagiert.

Nach dem Studium und während meiner ersten Jahre als Freelancer habe ich dann eher mit der FDP symphatisiert und die sogar mal gewählt.

Meistens hab ich aber einfach "Alles Deppen" auf den Wahlzettel geschrieben und eingeworfen. Aber wählen bin ich immer gegangen :)

Von den Piraten hab ich wohl in Schweden 2007 zum ersten Mal gehört. Das mit dem Urheberrecht war mir eine völlig neue Sache und ich tat mir zunächst schwer, mir eine Welt ohne Urheberrecht vorzustellen. Aber das rumorte irgendwie weiter bei mir. Mittlerweile kann ich mir eine Welt ohne Urheberrecht sehr gut vorstellen, aber merke, das das nicht einmal bei den Piraten konsens ist.

Was mir aber viel wichtiger war: *Wie* die Piraten Politik machten. Genau dieses selbstorganisierende antiautoritäre Chaos, das da gelebt wurde, das zog mich an. Und natürlich: Endlich via Internets Politik machen.

2009, im August war es dann soweit und ich wurde Mitglied.