BY:Landesparteitag 2012.3/Antragsfabrik/Entscheidungsfreiheit statt Frauenquoten

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Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Positionspapier (im Entwurfsstadium) für den BY:Landesparteitag 2012.3 von AG Familienpolitik: cmrcx, Thomas, Christian Baumeister (Chris), Christian Baumeister (ChB), Rebecca Wißner, Ludmila, KnutBerlin, Rani.

Bitte hilf mit diesen Antrag zu verbessern und zu erweitern. Bitte bekunde auch Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Eine Übersicht aller Anträge findest Du in der BY:Landesparteitag 2012.3/Antragsfabrik.

Positionspapier Antrag Nr.
(offen)
Beantragt von
AG Familienpolitik: cmrcx, Thomas, Christian Baumeister (Chris), Christian Baumeister (ChB), Rebecca Wißner, Ludmila, KnutBerlin, Rani
Titel 
Entscheidungsfreiheit statt Frauenquoten
Antrag

Entscheidungsfreiheit statt Frauenquoten

Wir stehen Frauenquoten grundsätzlich skeptisch gegenüber und halten sie für kein geeignetes Mittel, das Zusammenleben der Geschlechter in unserer Gesellschaft zu gestalten. In unserem Grundsatzprogramm bekennen wir uns zur Vielfalt der Lebensstile und zur freien Entscheidung jedes Menschen für den selbstgewählten Lebensentwurf und die von ihm gewünschte Form des Zusammenlebens. Eine Gesellschaft, in der wesentliche Teile des gesellschaftlichen Lebens durch Quoten gelenkt werden, würde diese freie Entscheidung deutlich einschränken.

Anstatt gleiche Lebensentwürfe vorzugeben, wollen wir Chancengleichheit herstellen, die dem Individuum eine möglichst freie Entscheidung ermöglicht; nicht nur Chancengleichheit von Frauen im Vergleich zu Männern, sondern nachhaltige Chancengleichheit für alle Menschen und im Bezug auf alle Merkmale, aufgrund derer Diskriminierung stattfindet. Unterschiedliche Präferenzen für bestimmte Ausbildungen, Studiengänge, Berufe und Positionen sind zu akzeptieren, soweit sie nicht auf unterschiedliche Chancen zurückzuführen sind.

Je nach dem konkreten Modell und Anwendungsfall sprechen die folgenden Argumente in jeweils unterschiedlichem Maße gegen Frauenquoten:

  • Menschen sollen nicht auf Grund ihres Geschlechts unterschiedlich behandelt und bewertet werden, sondern als für sich selbst stehende Individuen gesehen werden. Eine Quote dagegen unterscheidet die Menschen strikt anhand ihres Geschlechts und verstärkt diese Unterscheidung im Bewusstsein der Menschen. Trans- und intersexuelle werden dabei ebenso wenig berücksichtigt wie unterschiedliche Persönlichkeitseigenschaften.
  • Insbesondere die absolute Quotenregelung setzt auf das Mittel der positiven Diskriminierung. Diskriminierung mit weiterer Diskriminierung zu begegnen, kann jedoch leicht zu nicht weniger, sondern letztlich nur immer mehr Diskriminierung führen. Verschiedene Diskriminierungen gegeneinander aufzurechnen, ist nicht sinnvoll möglich. Die Gräben zwischen den Geschlechtern werden dadurch nur größer statt kleiner.
  • Zu den Grundsätzen der Piratenpartei gehört die freie Entscheidung über die gewünschte Form des Zusammenlebens. Es ist Aufgabe der Politik, diese verschiedenen Formen des Zusammenlebens und eine freie Entscheidung zu ermöglichen, anstatt nur bestimmte Modelle etwa mittels Quoten zu bevorzugen.
  • Es ist nicht sinnvoll, Menschen in Positionen oder Berufe zu drängen, die sie gar nicht haben wollen. Wer lieber weniger exponierte Aufgaben übernehmen, nur Teilzeit arbeiten oder sich mehr um seine Kinder kümmern möchte, sollte nicht auf Unverständnis stoßen.
  • Quoten erzeugen einen Erfolgsdruck bei der vermeintlich geförderten Bevölkerungsgruppe, ohne gleichzeitig die Rahmenbedingungen zu verbessern, die eigentlich dafür verantwortlich sind, dass Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind.
  • Frauenquoten hängen Frauen den Makel an, ihre Position möglicherweise nur aufgrund der Quote, nicht aufgrund ihrer Kompetenz erhalten zu haben. Dadurch entsteht für diese Frauen erst recht die Gefahr, deshalb diskriminiert zu werden.
  • Entgegen den in sie gesetzten Erwartungen ändern Frauenquoten nichts an dem unmenschlichen Konkurrenzkampf, der an vielen Stellen geführt wird. Das Nachsehen haben zurückhaltende Männer, während durchsetzungsstarke Männer weitgehend unbeeindruckt bleiben. Dominante Frauen bekommen einen Platz, den sie vielleicht ohnehin bekommen hätten.
  • Durch Quoten eingesetzte Frauen in Führungspositionen führen nicht automatisch zu besseren Aufstiegschancen für andere Frauen, da Frauen nicht unbedingt Frauen fördern. Der Konkurrenzkampf unter Frauen ist nicht geringer als unter Männern.
  • Eine erfüllte Frauenquote könnte als Anlass genommen werden, keine Frauen darüber hinaus mehr einzustellen oder zu wählen. Damit wirkt eine Mindestquote gleichzeitig auch als diskriminierende Höchstquote.
  • In der Wirtschaft wären Quoten ein Eingriff in die unternehmerische Autonomie, welcher einer ausreichenden Rechtfertigung bedarf. Absolute Quoten würden Unternehmen außerdem dazu zwingen, auch Positionen an schlechter geeignete Kandidaten zu vergeben.
  • Die Gesellschaft entwickelt sich ohnehin weg von traditionellen Rollenmodellen. Menschen in für ihr Geschlecht ehemals untypischen Berufen sind heute fast überall akzeptiert. Berufstätigkeit von Frauen stellt den Normalfall dar, ebenso wie von Männern immer mehr erwartet wird, dass sie sich an der Betreuung ihrer Kinder beteiligen. Frauen in Spitzenpositionen in Wirtschaft oder Politik führen zu wesentlich weniger Irritationen als noch vor 50 Jahren. Dies durch Frauenquoten zu beschleunigen, ist nicht unbedingt notwendig und in Anbetracht der genannten Nachteile in der Regel nicht verhältnismäßig.
Begründung

Es gibt bisher zum Thema Frauenquoten keinen Beschluss des Bundesparteitags oder des bayrischen Landesparteitags. Lange war dies auch nicht unbedingt notwendig, da ohnehin klar war, dass wir keine Fans von Quoten sind. Inzwischen gibt es aber einige wenige Leute, die im Rahmen der Piratenpartei regelmäßig öffentlich Frauenquoten fordern. Solange es keine offizielle Position gibt, führt dies zu einer verzerrten Darstellung in der Öffentlichkeit und entsprechenden Shitstorms. Es wird daher Zeit für eine Positionierung.

Hier einige Beispiele, an denen die Problematik der öffentlichen Wahrnehmung deutlich wird:

Liquid Feedback: https://lqfb.piratenpartei.de/pp/initiative/show/3895.html






Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. cmrcx
  2. Christian Baumeister ChB
  3. Thomas besser "Echte Wahlfreiheit" statt nur Entscheidungsfreiheit
  4. Thomas Mayer
  5. Oliver.S
  6. Knut
  7. Thomas Weigert 08:40, 18. Aug. 2012 (CEST)
  8. CEdge
  9. Wastl Steinhäußer
  10. Michael der.metzger Bachinger
  11. Franz Josef Bachhuber
  12. Christian Baumeister (Chris)
  13. Umrath
  14. Querdenker
  15. Daniel Seuffert
  16. Heiko Taubert
  17. Django 20:47, 27. Aug. 2012 (CEST)
  18. CSteinbrenner weil ich gegen einseitige Frauenquoten bin, aber nicht gegen Quoten im allgemeinen sofern Sie alle Geschlechter betreffen
  19. ansgarhone:
  20. Gondrino
  21. Tobias 'EscaP' Stenzel
  22. Naabpirat 21:13, 7. Sep. 2012 (CEST)
  23. Benutzer:AndiDrudenfuss Wg.meiner langjährigen Berufserfahrung und als Frau und Mutter stimme ich in allen Punkten zu!

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. Benjamin Stöcker
  2. Dominik 'Pinny' Kegel
  3. tina
  4. Michael Ceglar
  5. atomium2012
  6. Achim Mönch
  7. ...

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1. Ronnie Rigl
  2. Volkerm Die Argumentationsflut verwirrt mich zusehends in der Debatte...ich werde mich enthalten

Diskussion

Bitte hier das für und wider eintragen.

  • Ich wünsche mir eine klare Darlegung, wie "Entscheidungsfreiheit" gemeint ist. Der Antrag hat viele Argumente gegen Quote, aber keine handfesten Strategien, wie man stattdessen den Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen könnte. Tina 22:13, 16. Aug. 2012 (CEST)
    • In dem Positionspapier geht es um eine allgemeine Haltung zu Quoten, nicht um konkrete Einsatzfälle. Diese Einsatzfälle müssen alle für sich analysiert werden, da die Bedingungen überall unterschiedlich sind. Alleine mit Führungspositionen können bereits solche in der Wirtschaft als auch solche in der Politik gemeint sein, Strategien müssen aber zu den jeweiligen Bedingungen passen. Der allgemeine Strategieansatz hier ist die Verbesserung von Chancengleichheit. Konkrete mögliche Maßnahmen dazu gibt es eine ganze Menge, die aber jede ein ganzes Thema für sich sind und deshalb in eigenen Anträgen behandelt werden müssen.
      Mit Entscheidungsfreiheit meine ich hier, dass ein Mensch sich für einen selbstgewählten Lebensentwurf und die von ihm gewünschte Form des Zusammenlebens entscheiden kann. Ich beziehe mich damit auch auf unser Grundsatzprogramm. Voraussetzung für diese Entscheidungsfreiheit sind möglichst gleiche Chancen. Eingeschränkt werden kann Chancengleichheit und Entscheidungsfreiheit nicht nur durch konkrete Ungleichbehandlung, sondern auch durch psychische Faktoren, wie gesellschaftliche Werte und überhaupt die ganze Sozialisation. Entscheidungsfreiheit wird hier allerdings nur soweit behandelt, wie sie durch unterschiedliche Chancen eingeschränkt wird. Dass Entscheidungsfreiheit auch einfach durch Sachzwänge begrenzt wird, ist ebenso außerhalb unseres Rahmens wie die Frage, ob der Mensch überhaupt prinzipiell zu freien Entscheidungen fähig ist. --cmrcx 01:03, 17. Aug. 2012 (CEST)
    • Zunächst einmal müssen sich Frauen um die Führungspositionen bewerben!
      Damit sich Frauen um Führungspositionen bewerben (können) müssen sie die entsprechenden Qualifikationen erwerben (was u.U. ein langwieriger Prozess ist => Stichwort "Berufserfahrung") und dann müssen die Rahmenbedingungen stimmen: z.B. "Vereinbarkeit von Familie (in welcher Form auch immer!!) und Karriere" Querdenker 12:04, 25. Aug. 2012 (CEST)
  • Ich werde am LPT gegen diesen Antrag stimmen. Nicht, weil ich auf Quoten stehe, das Gegenteil ist der Fall. Ich finde die Frauenquote nicht weniger sexistisch als den Zustand, der aktuell in so manchem Unternehmen herrscht. Ich sehe aber die Diskussion intern noch nicht abgeschlossen und würde mir mehr objektive Diskussionen mit sachlichen und fachlichen Ergebnissen wünschen, statt das jetzt einfach zu beschließen und in der danach definitiv aufflammenden Medienschlacht trotz guter Argumente zu ersaufen. --Pinny 02:57, 22. Aug. 2012 (CEST)
    • woran würdest du erkennen, dass die Diskussion abgeschlossen ist? In wiefern ist der Antrag subjektiv und unsachlich? Warum glaubst du die Antragsteller hätten keine fundierten Argumente und könnten Gegenargumenten kein Paroli bieten? Ich weise darauf hin, dass der Antrag eine lange Geschichte hat und in der AG Familienpolitik nach langer Diskussion und Sichtung aller relevanten Quellen zum Thema entstand. Mit dem Antrag wird lediglich verneint, dass wir uneingeschränkt pro-Quote wären. --Thomas 13:03, 22. Aug. 2012 (CEST)
      • Also ich habe das jetzt nicht so verstanden, dass der Antrag subjektiv und unsachlich sei, sondern dass die parteiweite Diskussion auf ein höheres Niveau gehoben werden soll. Und genau das ist ein Ziel dieses Antrags. Ich glaube, dass wir in der seit langem stattfindenden Diskussion erst weiter kommen werden, wenn wir einen ersten Minimalkonsens beschließen. --cmrcx 15:14, 22. Aug. 2012 (CEST)
        • Ich will, und habe btw, auch nicht sagen, dass da irgendwas unsachlich ist. Subjektiv ist ein Antrag ja in irgendeiner Form immer, das ist ja aber auch gut so. Ich will damit auch nicht die Arbeit der AG Familienpolitik schlecht reden - im Gegenteil. Ich kann dir im Moment auch nicht effektiv sagen, wann der Punkt erreicht ist, an dem die Diskussion abgeschlossen ist. Aber ich vermisse zum Beispiel ein Frankenplenum zu dem Thema. Oder thematische Veranstaltungen mit Experten, die pro und contra vertreten. Ich bin mir sehr sicher, dass die Antragsteller mit fundierten Argumenten paroli bieten könnten. Ich bin mir aber im Moment noch nicht sicher, ob der Großteil der Piraten an z.B. einem Infostand auf die Frage: "Sie sind ja laut Beschluss gegen eine Frauenquote, warum?" etwas anderes sagen kann als "wir sind gegen Quoten. Prinzipiell, so..." Ich sehe das, nochmal, genau wie ihr. Ich bin gegen diese Quote. Ich halte es aber für noch zu früh sie zu beschließen. --Pinny 16:21, 22. Aug. 2012 (CEST)
          • ok, ich hatte deinen Kommentar anders aufgefasst. --Thomas 01:53, 23. Aug. 2012 (CEST)
  • Michael Ceglar Der Antrag ist einfach nur gräßlich. Am besten ihr zieht ihn zurück. Pinny hat völlig recht. Wenn ihr das beschließt, werden uns die Medien ans Kreuz nageln. Er ignoriert auch völlig sämtliche frauenpolitischen Diskussionen der letzte Jahrzehnte. Aua aua. Und daß auch gerade die Partei das beschließen will, die fast keine Frauen hat, ist noch absurder. Ohne Frauen in aussichtsreichen Positionen auf den Listen können wir gleich einpacken. Im folgenden eine paar Erwiderungen zu den Argumenten.
      • - "... werden uns die Medien ans Kreuz nageln" - das ist jetzt aber wirklich ein schwaches Argument
        - "... gerade die Partei das beschließen will, die fast keine Frauen hat"
        - dann muss doch die Frage lauten: warum hat die Partei fast keine Frauen und wie kann sie mehr Frauen dafür gewinnen, sich für die Partei zu engagieren!
        - "Ohne Frauen in aussichtsreichen Positionen auf den Listen können wir gleich einpacken" - Quotenfrauen? igitt! Wenn sich engagierte und qualifizierte Frauen bereit erklären zu kandidieren, werden sie sicher auf aussichtsreichen Plätzen landen - wenn nicht, hoffe ich, dass die Partei immer noch wegen ihrer Themen und Inhalte gewählt wid! Querdenker
    • "und halten sie für kein geeignetes Mittel, das Zusammenleben der Geschlechter" / Antwort: Dafür wäre sie auch nicht gedacht sondern für gerechte Teilhabe (=Demokratie). 50% Frauen => 50% Abgeordnete.
      • wenn es so einfach wäre, müsste eine Frauenpartei auf die absolute Mehrheit kommen: es sind mehr als 50% der Bevölkerung Frauen!! Querdenker
    • "durch Quoten gelenkt werden, würde diese freie Entscheidung deutlich einschränken" / Antwort: unsere Welt ist voller Quoten, z.B. "Landesliste für Bayern". Ohne "Quoten" funktioniert Demokratie wahrscheinlich überhaupt nicht. Die "Freiheit", die ihr euch ausdenkt, nennt sich Mehrheitsdiktatur.
    • "Anstatt gleiche Lebensentwürfe vorzugeben, wollen wir Chancengleichheit herstellen" /Antwort: Ihr nehmt explizit den Frauen eine Option zur besseren Teilhabe, erklärt aber nicht, wie ihr diese Chancengleichheit herstellen wollt. Das ist so als würde man die Sozialhilfe streichen, weil es besser wäre, jemand hätte einen Job, besorgt aber keinen und laßt die Leute verhungern.
      • "erklärt aber nicht, wie ihr diese Chancengleichheit herstellen wollt" - sicher nicht dadurch, dass ich die Hälfte der Welt zum "Frauenreservat" erkäre! Querdenker
    • "Unterschiedliche Präferenzen für bestimmte Ausbildungen, Studiengänge, Berufe und Positionen sind zu akzeptieren, soweit sie nicht auf unterschiedliche Chancen zurückzuführen sind." / Antwort: Ächz, das sind sie doch alle. Bei uns sind ja nicht deswegen so wenig Frauen, weil die ganzen Programmiererinnen, IT-SPezialistinnen und Ingenieurinnen keinen Bock haben, sondern weil in den Berufen der gleiche Frauenanteil herrscht, wie bei uns. Fragt euch mal warum.
      • glaubst du, du könntest die Probleme dadurch lösen, dass du die Hälfte der Studien- und Arbeitsplätze im IT-Bereich für Frauen reservierst? Und wenn sich nicht genügend Bewerberinnen finden: müssen die Plätze dann unbesetzt bleiben oder dürfen dann gar nur so viel Männer eingestellt werden wie es in dem Unternehmen Frauen gibt? Querdenker
    • "Menschen sollen nicht auf Grund ihres Geschlechts unterschiedlich behandelt und bewertet werden" / Antwort: das werden sie durch die Quote auch nicht. Die Annahme, das würde geschehen impliziert, daß nur deswegen so wenig Frauen z.B. Mandate bekommen, weil sie unfähig wären. Ich aber sage euch, die Gleichstellung der Frauen ist dann erreicht, wenn die inkompetenten Frauen genauso viele Posten haben, wie die inkompetenten Männer ;-)
      • doch! die Quote bewirkt, dass inkompetente Frauen kompetenten Männern ihren Platz wegnehmen können!
        Etwas anderes wäre es nur wenn sich (kompetente) Frauen bewerben würden und nicht zum Zuge kämen, da die Plätze durch (inkompetente) Männer besetzt sind.
        Die Realität sieht aber leider so aus, dass (nicht nur in den Parteien, sondern auch nahezu allen anderen Vereinen und Organisationen) engagierte Frauen überall händeringend gesucht werden! Querdenker
    • "Trans- und intersexuelle werden dabei ebenso wenig berücksichtigt" /Antwort: Wer sagt, daß eine Quotenregelung nur auf Frauen anwendbar ist? Man muß die halt entsprechend formulieren.
      • auf die Formulierung wäre ich mal gespannt! Querdenker
      • Gerecht wäre natürlich neben einer Frauenquote, ebenso eine Behindertenquote, sowie eine Quote für Nicht-Heterosexuelle, für Nicht-Vollzeit-Beschäftigte, welche daheim Kinder erziehen oder Angehörige pflegen,... Im Grunde genommen geht es doch darum, dass auf den Führungsposten der Unternehmen nicht nur männliche, heterosexuelle, dominante Workaholics sitzen, sondern auch Menschen mit anderen Lebensläufen und Charakterzügen, so dass eine FÜR ALLE angenehme und faire Unternehmenskultur entstehen kann. atomium2012
    • "verstärkt diese Unterscheidung im Bewusstsein der Menschen." /Antwort: Es ist offensichtlich, daß aktuell Unterschiede bestehen. Es ist nur sinnvoll, das zu zeigen, und dagegen vorzugehen, in dem man diese Unterschiede (zumindest ein paar) beseitigt, wie z.B. der Anteil an Mandatsträgern, ungleiche Löhne etc..
      • "wie z.B. der Anteil an Mandatsträgern, ungleiche Löhne etc.." - das sind jetzt aber zwei völlig verschiedene Stiefel: den Anteil an den Mandatsträgern bestimmen nicht zuletzt auch die Wählerinnen und "ungleiche Löhne" hängen meist mit ungleichen Tätigkeiten zusammen Querdenker
    • "Die Gräben zwischen den Geschlechtern werden dadurch nur größer statt kleiner. " /Antwort: Warum sollte es ein Problem geben, wenn Pöstchen und Mandate gleichmäßig auf die Geschlechter verteilt werden. Wäre das nicht gerecht?
    • "anstatt nur bestimmte Modelle etwa mittels Quoten zu bevorzugen" /Antwort: Durch die Quoten werden keine Modelle bevorzugt, es sei denn du meinst unsere Kandidatinnen wären Photomodells ;-) Durch eine Quote wird nie etwas bevorzugt, sofern sie fair ausgestaltet ist.
      • doch!! das ist ja der Sinn einer Quote, dass jemand oder etwas bevorzugt wird (zumindest bis zum erreichen eines bestimmten Verhältnisses) Querdenker
    • "Es ist nicht sinnvoll, Menschen in Positionen oder Berufe zu drängen, die sie gar nicht haben wollen." /Antwort: Das tut die Quote auch nicht. Sie berücksichtigt nur die, die sowieso zur Verfügung stehen. Das sind alles nur Fragen der Formulierung und keine Eigenschaft der Quote an sich.
      • das postuliert, dass "Frauen" (wie wäre es eigentlich mit einer Männerquote für Medizinstudenten oder gar Krankenpfleger?) Studienplätze / Jobs / Mandate nur deshalb nicht bekommen, weil sie Frauen sind - der Nachweis dafür fehlt aber! Querdenker
    • "nur Teilzeit arbeiten oder sich mehr um seine Kinder kümmern möchte, sollte nicht auf Unverständnis stoßen." / Antwort: Was hat das mit Quote zu tun? Und war das jetzt ein Plädoyer für's Betreuungsgeld? Jedenfalls glaube ich, bei 60% weiblichen Absolventen der Betriebswirtschaft nicht, daß die sich alle lieber um Kinder kümmern anstatt in einen DAX-Vorstand zu gehen.
      • DAX-Vorstand? Glaubst du wirklich, wenn sich heute eine qualifizierte Frau für einen Vorstandsposten bewirbt wird sie zugunsten eines weniger qualifizierten Bewerbers abgewiesen? Querdenker
    • "Quoten erzeugen einen Erfolgsdruck bei der vermeintlich geförderten Bevölkerungsgruppe," / Antwort: Umgekehrt wird ein Schuh draus. Diskriminierte müssen immer viel mehr leisten, um Beachtung zu finden.
      • wieder diese nicht haltbare Gleichsetzung von "unterrepräsentiert" und "diskriminiert"! Männer sind als Kindererzieher völlig unterrepräsentiert: sind die etwa auch diskriminiert? Querdenker
    • "ohne gleichzeitig die Rahmenbedingungen zu verbessern, die eigentlich dafür verantwortlich sind, dass Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind." /Antwort: Das wäre doch mal ein toller Antrag von euch! Wie verbessert man die Bedingungnen und welche sind das überhaupt?
      • nun da gibst es sicher viele Problembereiche und Stellschrauben: von der Vereinbarkeit von "Beruf und Kinder" angefangen bis hin zu "Betriebsklima und Führungsstil" Querdenker
    • "Frauenquoten hängen Frauen den Makel an, ihre Position möglicherweise nur aufgrund der Quote, nicht aufgrund ihrer Kompetenz erhalten zu haben." /Antwort: da fast alle Parteien ein Quote haben, ist dieser "Makel" nicht mehr existent.
      • dann ist es doch ein schönes "Alleinstellungsmerkmal", bewußt auf die Quote zu verzichten! Querdenker
    • "Der Konkurrenzkampf unter Frauen ist nicht geringer als unter Männern." / Antwort: wie aber sieht es mit der Konkurrenz zwischen Frauen und Männer aus?
    • "Eine erfüllte Frauenquote könnte als Anlass genommen werden, keine Frauen darüber hinaus mehr einzustellen oder zu wählen." /Antwort: Alles eine Frage der Formulierung. Üblich ist 40% beiderlei Geschlechts, der Rest frei wählbar.
    • "In der Wirtschaft wären Quoten ein Eingriff in die unternehmerische Autonomie." /Antwort: Nein. Jeder Unternehmer hat die Wahl zwischen zahllosen kompetenten Frauen oder meint ihr widerum nur bei den Männern gäbe es kompetente Bewerber?
      • "hat die Wahl zwischen zahllosen kompetenten Frauen" ... und Männern! Und er wird im Interesse des Unternehmens versuchen den/die Beste herauszufinden! Querdenker
    • "auch Positionen an schlechter geeignete Kandidaten zu vergeben." /Antworten: Das impliziert Männer wären default-mäßig besser.
    • "Die Gesellschaft entwickelt sich ohnehin weg von traditionellen Rollenmodellen." /Antwort: Nein, Daß die Frauen jetzt mehr alleine erziehen ändert nichts an der Rollenverteilung. Siehe auch Verteilung Erziehungsgeld.
      • nun es ist schon mal ein erster Schritt der Frauen, sich von der "klassischen" Rollenverteilung zu lösen. Das Problem ist: wie bringe ich Männer dazu, sich auch um ihre Kinder und einen Haushalt zu kümmern? Querdenker
    • "Menschen in für ihr Geschlecht ehemals untypischen Berufen sind heute fast überall akzeptiert." /Antwort: Soso, es gibt also geschlechtsspezifische Berufe ;-) Zum Schreien komisch.
    • "Solange es keine offizielle Position gibt, führt dies zu einer verzerrten Darstellung in der Öffentlichkeit und entsprechenden Shitstorms." /Antwort: Die Shitstorms bekommen wir, weil wir trotz unserer unterirdischer Frauenbeteiligung noch keine Quote beschlossen haben. Der Antrag wird, wenn so beschlossen, ein netter permanenter Shittornado im gesamten Wahlkampf.
    • "Hier einige Beispiele, an denen die Problematik der öffentlichen Wahrnehmung deutlich wird: " /Antwort: Wenn dieser Antrag verabschiedet wird, lernen wir den anderen Teil der öffentlichen Wahrnehmungsproblematik kennen. Die anderen Parteien und die Medien werden uns das Frauenthema wie einen nassen Putzlumpen um die Ohren hauen. Mein Rat also: Bevor man was Substantielles zum Thema "Geichstellung der Frau" sagen kann, sollte man nicht solche Anträge formulieren. Laßt es sein.
      • ach ja - wenn ich mich nach der "öffentlichen Wahrnehmung" richten wollte könnte ich doch gleich zu den "Freien Wählern" gehen! Querdenker
  • Also wenn ich diese Argumentation als weiblicher Pirat lese, solltest Du Dich nicht wundern wenn es weniger, als mehr Frauen werden. Bin sehr genervt von diversen Argumentationen, auf die ich zeitlich leider nicht eingehen kann, die ich Dir aber schon mal persönlich dargelegt habe.Benutzer:AndiDrudenfuss
  • Danke Michael. Solange es noch nötig ist, dass Eltern ihre Kinder mangels qualitativ hochwertiger Betreuungsmöglichkeiten und flexibler Arbeitsmodelle jahrelang hauptsächlich selbst betreuen müssen, Frauen selbst bei gleicher Ausbildung weniger verdienen als Männer und das biologische Potential Kinder gebären zu können bei jedem Bewerbungsgespräch als Damoklesschwert über jeder Frau hängt, solange existiert eine strukturelle Schieflage, die Frauen in Teilzeitjobs und weg von der Wirtschaft drängt. DAS muss weg, damit überhaupt eine Möglichkeit zu einer freien Entscheidung entstehen kann. Da gibt es auch Strategien gegen die nicht unbedingt gleich mit Quote kommen. In eurem Antrag schreibt ihr zwar, dass ihr Entscheidungsfreiheit herstellen wollt, aber nur ein Nebensatz reicht nicht. Siehe auch die Geschichte einer Anwärterin auf einen Professorenjob, über die gesagt wurde sie würde das ja mit den zwei Kindern gar nicht schaffen [1] und der Artikel "Die Arbeitswelt muss sich ändern, nicht die Frauen" [2] Tina 21:05, 5. Sep. 2012 (CEST)
    • kannst du bitte Belege für die Behauptung "Frauen selbst bei gleicher Ausbildung weniger verdienen als Männer" liefern? Zu einer möglichen Schwangerschaft muss sich kein Bewerber äussern (Tabu-Fragen). Teilzeitjobs werden idR erst nach der Schwangerschaft aufgenommen. Männer haben nicht die freie Entscheidung schwanger zu werden. Es geht uns darum möglichst alle unnötigen Hürden zu entfernen. Die (absolute) Quote ist aber eine neue Hürde. Um die Verhinderung dieser geht es. Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel. - Es gibt für solche Fälle bereits das AGG. --Thomas 12:10, 6. Sep. 2012 (CEST)
    • Tina, ich gehe davon aus, dass Du noch keine Kinder hast. Diese Argumentation (Kinder betreuen zu MÜSSEN, mal abgesehen von ungewünschten Kindern) degradiert Frauen als Gebärmaschinen, die möglichst schnell Geburt und Stillzeit hinter sich bringen, um danach dem Arbeitsmarkt wieder voll ihren "Mann" zu stehen und dem Staat die nächste Generation Steuerzahler zu liefern. Bitte?! Da würde ich mich als Frau definitiv gegen Kinder entscheiden! Wenn ich mich nicht so lange selbst um sie kümmern darf, aufgrund der Konkurrenz, die ihre Kleinen in Kitas abschieben (und der Druck wächst durch die Konkurrenz der Karrierefrauen), sehe ich eher das Gegenteil von Gleichberechtigung. Kinder bekommt man nicht für den Staat, sondern weil man sie will und ihnen seine eigenen Werte vermitteln will. Das gebe ich nicht an die Kita-Tante ab! Diese Tatsache, wird nämlich gerne bei der Quotendebatte übersehen - es gibt einfach biologische Unterschiede, die man nicht weg-quotieren kann. Für Gleichheit sollte gesorgt werden, in dem man Frauen jederzeit, egal wie lange sie aus dem Beruf waren, den vollen Wiedereinstieg garantiert. Oder den Männern, die diesen Weg für sich wählen. Geschlechtsunabhängig Benutzer:AndiDrudenfuss
  • Also ich bin hiervon noch nicht überzeugt, denke auch, dass da noch mehr darüber diskutiert werden sollte. Ich fände einen Vorschlag gut, in dem in dem es darum geht, dass Unterlagen generell anonymisiert werden müssen, wenn eine Position besetzt werden soll. Also, so, wie es schon bezüglich Neueinstellungen in Firmen diskutiert wird. Sind Unterlagen anonymisiert, dann wir nach den Qualifikationen entschieden und nicht nach Geschlecht, Herkunft, sozialem Stand, oder Alter. Ronnie Rigl
    • Anonymisierte Bewerbungen sind eine interessante Sache, an der wir sicher dran bleiben werden. Die Piraten in Schleswig-Holstein haben das für die Stellenausschreibung der Fraktion benutzt und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Ganz einfach ist die Umsetzung aber nicht. Es ist außerdem nur eine von vielen Methode, mit denen Chancengleichheit verbessert werden kann. Wie gesagt würde es den Rahmen diese Positionspapiers sprengen, auf alle diese Methoden einzugehen. Dies muss in eigenen Anträgen behandelt werden. --cmrcx 02:04, 8. Sep. 2012 (CEST)
  • Ich bin nicht sehr glücklich darüber, wie das Thema hier dargestellt wird -als ob es nur ein für oder gegen Frauenquoten gäbe. M.E. sind die Diskussionen über Quoten längst weiter, nämlich bei der Frage, welches die speziellen Bedingungen sind, in denen eine Quote sinnvoll ist. Frauenquoten lösen das Diskrimierungsproblem natürlich nicht (sie sind ja kein Allheilmittel), aber es gibt Bereiche, da könnten sie ein angemessenes Instrument zum Abbau der Diskrimierung sein. Dass bei den olympischen Spielen Damen und Herren in getrennten Disziplinen antreten, finden wohl z.B. nur sehr radikale Quotengegner kritisch. Mein Fazit: nicht "grundsätzlich skeptisch", sondern "kritisch abwägend". Und nicht: "kein geeignetes Mittel", sondern "selten das Mittel der Wahl". MönchA 14:54, 18. Okt. 2012 (CEST)
    • Beziehst Du Dich auf das Positionspapier oder auf die Diskussion? In dem Positionspapier werden ja extra nicht einfach nur Frauenquoten pauschal abgelehnt, sondern es werden verschiedene Aspekte genannt und es wird auch darauf hingewiesen, dass diese sich je nach Anwendungsfall unterscheiden. Ich sehe da keine wesentlichen Differenzen zu dem, was Du hier schreibst. Die vorgeschlagenen Formulierungsänderungen wären denkbar und ändern nach meinem Verständnis praktisch nichts an der Aussage des Positionspapiers. Natürlich hätte man das alles auch noch differenzierter und ausführlicher schreiben können, aber für ein Positionspapier wäre das vielleicht zu viel geworden. --cmrcx 15:58, 18. Okt. 2012 (CEST)
      • Nein, ich beziehe mich natürlich auf das Positionspapier und meine Fazit-Formulierung sehe ich schon als gewichtigen Unterschied. Es gibt halt auch Anwendungsfälle, wo eine Quote sinnvoll, wenn nicht sogar Mittel der Wahl ist. Was das zuviel angeht: das gilt wohl schon für das Positionspapier, sowas passiert halt, wenn Antrag, Begründung und allg. Diskussion in einem Text verschmelzen. Ist jetzt nicht sooo kritisch.