BE:Squads/ÖPNV Ökosoziales Projekt Berlin/Informationssammlung/Vortrag/Skript
Inhaltsverzeichnis
Vortragsskript
Ökosozialer Stadtumbau! Was bedeutet das?
Hauptthesen - Konzeptionelle Entwicklung
- Zukunftsfähige Umstrukturierung des städtischen Lebens durch weniger MIV, da dieser in Zukunft durch Ressourcenverknappung teuer wird (Öl)
- Soziale Teilhabe für alle, Menschen wollen auch in Zukunft mobil sein!
- Barrierefreiheit, wo immer es möglich ist, technisch & finanziell
- Netzausbau (Anschlussstellen, Lückenschliessung, Taktfolge)
- Mobilitätszugang, auf ganz verschiedenen Ebenen (U, S, Tram, Bus, Sammeltaxi, Fahrräder, eCarSharing, Steuererleichterung in ländlichen Gegenden)
- Intelligente Verknüpfung von Verkehrsmitteln (zB mit Hilfe von OpenData)
- An Umsteige-, Endhaltestellen jeweils kleinteilige Anschlussmöglichkeiten, kiezgerecht
- iÖPNV System der Kombination von verschieden Transportsystemen (Massentransportmittel, kleinteilige Fahrzeuge und individualisierter öffentlicher Verkehr wie Leih-Fahrräder, eAutos etc.)
- Einfache Kombinationsmöglichkeit von verschiedenen Verkehrsmitteln
- Öffentliche Verkehrsträger fahrscheinlos, Fahrräder evtl. auch, CarSharing nur mit eMobility (Steuervergünstigung).
Maßnahmen, politisch und baulich
- B Rückbau von Parkplätzen, Straßenverengung, Platzgestaltung für städtisches Leben
- B Mehr Platz für Grünflächen, für Fußgänger, mehr Fahrradwege
- P B Shared Spaces (Verkehrssicherheit, gemeinsamer Raum, Umdenken, Gleichberechtigung aller Verkehrs-Teilnehmer)
- P OpenData (intelligente Kombinationsmöglichkeiten, Verfügbarkeitscheck, Pannenmeldungen, Fahrplandaten generell)
- P Tempolimit generell 30, Hauptstrassen 50 - 70 mit Beschilderung
- Wesentlich weniger Schilder/Ampeln dadurch erforderlich
- P ohne B Parkraumbewirtschaftung
- P CityTax
- P City Maut (in D wenig sinnvoll, da soziale Segregation)
Ziele
- soziale Teilhabe, Mobilitätsmöglichkeiten
- Höhere Lebensqualität durch weniger Lärm, weniger Abgase
- Ressourcenbündelung (weniger MIV), mehr Zeit
- mehr Sicherheit, weniger Unfälle
- iÖPNV individualisierter öffentlicher Verkehr, besonders Fahrräder, eAutos, CarSharing, Ruf-Taxen (individuelle Routen). Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger via OpenData, dadurch schneller Verfügbarkeitscheck.
- Gesünderes, entspannteres Leben durch Aufenthaltsqualität
- geringere Kosten für Straßenbau, Straßenerhalt, öffentliche Abstellflächen
- weniger Kosten Bau/Unterhalt Ampeln, Verkehrsschilder
- wesentlich reduzierte Kosten im Gesundheitswesen
- Umsatzsteigerung Einzelhandel durch Einsparung Kosten MIV (In Hasselt und in französischen Städten nachgewiesen)
- Umwelt wird geschont, weniger Verbrennung fossiler Energien
Finanzierung
- Rein umlagefinanziert über Grundsteuer B
- Nachteile: Mieterhöhungen durch grössere Steuerbelastung der Eigentümer, aber überschaubar: 240€ mehr pro Jahr
- Vorteil 1: Kein Klein-Klein Gerangel um Posten in der Finanzierung für ÖPNV
- Vorteil 2: relativ gerecht, da an Faktoren geknüpft
- Mischkalkulation
Die folgenden Möglichkeiten können beliebig je nach regionalen Vorraussetzungen / politischen Entscheidungsprozessen mit Bürgerbeteiligung kombiniert werden. Es empfiehlt sich eine LqFb Abstimmung
- Parkraumbewirtschaftung (flächendeckend, um keine Nischen zu ermöglichen)
- bisherige Subventionierung des ÖPNV (rund 50%) bleibt erhalten
- City-Tax über Hotels, zB in Höhe des Tageskartenpreises Stadtzone
- DB Beteiligung (Tickets enthalten Tagessätze (4x Tagesticket), nur bei Fernstrecken ausserhalb von Verkehrsverbünden.
- Erhöhtes Werbeaufkommen durch mehr Nutzung ÖPNV
- Transportsteuer (Modell Frankreich) , Jobticketsystem. Arbeitgeber ab 10 Arbeitnehmern (auch TZ!!!) müssen rund 2% des Bruttolohnes als ÖPNV-Abgabe bezahlen. Mitarbeiter erhalten kostenloses Ticket. erhöht zwar die Lohnnebenkosten, rechnet sich aber trotzdem für alle.
- Studenten/Seniorentickets integriert bei gleichbleibender Bezuschussung
- geringere Mittel für Individualverkehr / Erhöhung Budget ÖPNV (Ansatzpunkte: Bundesverkehrswegeplan, Priorisierung Schienenverkehr), Landes- mittel mit anderen Schlüssel in Richtung ÖPNV.
Effekte
- Gewerbeeinnahmen erhöhen sich durch Einsparungen beim Auto / mehr Konsum
- attraktivere urbane Gestaltungsmöglichkeiten durch mehr Platz für Fahrräder und Fussgänger
- Verringerung des Autoverkehrs, geringere Luftverschmutzung/Lärmbelästigung
- Mehreinnahmen Einzelhandel
- zukunftsorientiert, da veränderte Alterspyramide, höhere Energiekosten und Verkehrsinfarkt der Städte absehbar
- Nationale / Internationale Beispiele
- Templin Inkonsequent. In Templin mittlerweile Jahrespauschale von 45 € für alle Busse (Stadtbewohner), Touristen zahlen.
- Hasselt (B), seit 1997 umlagefinanzierter ÖPNV, nur Busse und Fahrräder
- Talinn (EST), Hauptstadt von Estland, führt umlagefinanziertes Konzept zum 1. Januar 2013 ein. Nur für Stadtbewohner, Touristen & andere müssen weiter Tickets kaufen.
- Portland (USA), eine neue Stadtbahnlinie, fährt in der Innenstadt ticketfrei, Aussenbezirke 1$. Seattle 6-19 Uhr fahrscheinfrei,
- Frankreich (F): Bordeaux, Cannes, Montpellier, Strasbourg, etc. Über Transportsteuer (1,75% Arbeitgeberbrutto) finanziert. Grosser Erfolg im Stadtumbau, soziale Teilhabe, Versuchsphasen mit fahrscheinlosem Verkehr
Politische Steuerungselemente
- In Berlin stärkere Förderung des SQ Stadtquartiermanagements
- eAutos steuerliche Förderung (bereits passiert: 10 Jahre steuerfrei)
- CarSharing; Förderung nur, wenn Hybrid, Brennstoffzelle oder eAuto
- Subventionierung/Förderung Fahrradstationen (Kopenhagen/Wien)
- OpenData: kostenlose Bereitstellung Daten für Kleinunternehmen
- Keine Privatisierung vom ÖPNV
- Komplette rechtzeitige Offenlegung von Bauplänen mit Bürgerbeteiligung
(überzeugende Pläne werden kaum Bürgerproteste hervorrufen, nur Trolle)
- Kooperation Stadtplanung, Umweltplanung, Universitäten, Gesundheitssektor, Grünflächenamt
- Belastung Autofahrer in gut erschlossenen ÖPNV Sektoren
- Entlastung Autofahrer in Randgebieten, ländlichen Zonen
Kritische Punkte, die Umsetzung erschweren
- Staat vorläufig nur geringes Interesse an Verminderung Einnahmen durch Benzinsteuer
- Lobbyismus der Großkonzerne mit halbherzigen eAuto-Entwürfen verhindert notwendige Entwicklung
- Legislaturperiodendenken behindert planerische und nachhaltige Weitsicht. Mehr Zukunftsplanung dringend notwendig.
- Umdenken auf ökologische, soziale und nachhaltige Entwicklung stört kurzfristige shareholder-value Strategie neoliberaler Führungskräfte