BE:Parteitag/2010.1/Kandidaten/Frank Mai
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Kandidatur auf | ||
LMV Berlin 2010.1 | ||
Name | Frank Mai | |
Name im Wiki | Metalpaule | |
Geburtsjahr | 1974 | |
Crew | Negroponte | |
Squads/AGen | ||
Mitglied seit | Juli 2009 | |
Beruf | Dipl.-Betriebswirt | |
Kandidatur für | ||
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Inhaltsverzeichnis
- 1 Persönlich
- 2 Politisch
- 3 Posten
- 4 Piraten fragen - Kandidat antwortet
- 4.1 Fragen von Pirat Benutzer:Alxhh
- 4.1.1 Ich bewerbe mich für den Posten des Generalsekretärs Motivation
- 4.1.2 Antwort
- 4.1.3 Welche Ziele für Berlin
- 4.1.4 Antwort
- 4.1.5 Wie willst du die Position ausfüllen?
- 4.1.6 Antwort
- 4.1.7 Wie stehst du zu den Themen "Liquid Democracy" und "Einführung von Bezirksverbänden"? --Apflux 10:46, 3. Feb. 2010 (CET)
- 4.1.8 Antwort
- 4.1.9 Weitere Frage zu LD
- 4.2 Fragen von Pirat Christopher Lauer
- 4.1 Fragen von Pirat Benutzer:Alxhh
Persönlich
- Name: Mai
- Vorname: Frank
- Nickname: Metalpaule
- Wikiname/Benutzerseite: Metalpaule
- Geburtsdatum: 30.04.1974
- Mitglied im LV Berlin seit: 01.07.2009
- Beruf: Dipl.-Betriebswirt
- Bezirk: Pankow
Politisch
Motivation
Deutschland braucht eine wirklich liberale Bürgerrechtspartei und eine Alternative zur "neoliberalen Allparteien-Koalition", die uns seit fast 3 Jahrzehnten regiert und unseren Staat verarmt und den Unterschied zwischen arm und reich willentlich vergrößert. Ich möchte dazu beitragen, dass die hoffnungsvollen Ansätze, die wir als Piratenpartei schon erreicht haben, auch Früchte tragen. Ich schätze, dass die nächsten 2 Jahre über Wohl und Wehe unserer Bewegung entscheiden. Da kann man zusehen - oder gestalten. Ich will mitgestalten und mitwirken, dass viele gerne zu uns kommen.
Was sind deine Ziele für Berlin?
Die Piraten sollten Anlaufpunkt für alle sein, die sagen, dass man doch etwas ändern können muss. Für alle, die nicht akzeptieren, dass die Demokratie keine Lobby hat. Dazu muss die Piratenpartei noch stärker als Alternative in der Öffentlichkeit zu erkennen sein.
Ein besonderes Anliegen ist mir die Transparenz im Staatswesen herzustellen oder zu verbessern. Ich bin der Überzeugung, dass Korruption und Lobbyismus die größten Feinde der politischen Mitbestimmung sind.
In Berlin würde ich gerne den Kontakt zu LobbyControl, Transparency International, FoodWatch etc. verstärken und zu einer Themenklausur, die meiner Ansicht nach noch 2010 stattfinden sollte, einladen. Wahlweise könnten solche Organisationen mit Vorträgen auch unser Breipott-Treffen aufwerten.
Was sind deine politschen Grundüberzeugungen?
- Das Volk sollte wieder der Souverän im Staat werden.
- Der Staat sollte jedem ein Leben in Freiheit und Würde ermöglichen.
- Die Bevölkerung ist nicht zu überwachen und unter Generalverdacht zu stellen.
- Infrastruktur sollte vom Staat getragen werden. Gewinnstreben hat in Bildung, Energie, Gesundheitswesen, Sozialer Sicherheit nichts zu suchen
- Alle Bürgerinnen und Bürger sollten ihr Leben frei gestalten können. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen kann dazu ein gutes Mittel sein!
- Die Demokratie muss wieder gestärkt werden - die Gesellschaft wieder politisiert werden
Wo hast du dich bisher engagiert?
Vor einigen Jahren war ich schon Grünen-Mitglied. Seit der Europawahl 2009 bin ich bei der Piratenpartei.
Aktionen und Erfolge:
- 3 Tage vor der Europawahl bei einer kleinen Party 3 von 5 Leuten zur Wahl der Piraten überzeugt (eine konnte nicht mehr - hatte schon per Briefwahl gewählt)
- Clipzur Zensursula-Mahnwache und Demo gegen Internetsperren
- Großer Einsatz bei Unterschriftenaktion zur Bundestagswahl in Brandenburg. Ich nehme für mich in Anspruch, dass die Piraten ohne mich in Brandenburg nicht wählbar gewesen wären
- Clip über die Piratenpartei in Wacken
- Inoffizieller Mash-Up-Spot zur Bundestagswahl
- Fleißiges Plakatieren in Pankow, Prenzlauer Berg, Weißensee und Friedrichshain
- Gründungs-Kapitän der Crew Negroponte (mittlerweile dieses Amt abgegeben)
- "Brave New World"-Manifest-Flashmob organisiert und Filmdarüber
- "Wir müssen wütend werden"-Spot
- Gründungsmitglied des Squads "Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)"
- Organisation einer BGE-Infoveranstaltung mit Piraten und Ralph Bös
- Mitorganisation des Nacktscanner-Fleshmobs und anschließendem Film (der u.a. in USA, Japan und Australien diskutiert wurde!)
- Mitorganisation und vor allem Film über "Wider die Datensammelwut"-Aktion am Potsdamer Platz
Posten
Ich bewerbe mich für den Posten des Generalsekretärs Motivation
In meiner Arbeit als Administrator in großen Entwicklungshilfeprojekten und in meiner Selbständigkeit habe ich Erfahrungen in Organisation und Verwaltung gesammelt. Als Generalsekretär sehe ich die Aufgabe, dem Mitglieder-Wachstum Herr zu werden, die Piraten attraktiver zu machen und Themen zu erweitern. Ich habe in vielen Aktionen gezeigt, dass ich die Arbeit nicht scheue und anpacken kann.
Welche Ziele für Berlin
Berlin steht natürlich unter besonderer Beobachtung. Mit den Vorteilen, ein Stadtstaat und Bundeshauptstadt zu sein, haben wir in Berlin die Aufgabe, besonders laut, einfallsreich und aktiv zu sein. In Berlin müssen wir 2011 in das Abgeordnetenhaus und in die BVVs. Und wir müssen beweisen, dass wir mehr können als "nur" den Datenschutz verteidigen.
Wie willst du die Position ausfüllen?
Ich glaube, dass der Posten des Generalsekretärs einer der arbeitsintensivsten in einer Partei ist. Als Generalsekretär würde ich mich um die wichtigsten organisatorischen Fragen kümmern müssen. Als Ziel würde ich etwa die "Professionalisierung" der Organisation, der Moderation der Squad-Ergebnisse und Liquid-Feedback-Anträge sehen. Ich bin zudem für neue, größere Räumlichkeiten für den Landesverband, die für Squad- und Arbeitstreffen, sowie als Anlaufstelle für politisch Interessierte dienen soll - quasi eine Art Vereinsheim. Selbstverständlich gehört zu einer Verwirklichung auch der Aufbau eines professionelleren Fundraisings, um überhaupt über die finanziellen Mittel dafür zu verfügen. Zudem werde ich mich dafür einsetzen, dass der nächste Parteitag eine medienwirksame Veranstaltung wird, wie sie den Piraten würdig ist.
Piraten fragen - Kandidat antwortet
In diesem Bereich stellst du dich den Fragen deiner Wähler. Bitte sei ehrlich und lösche keine unbequemen Fragen.
- Hi. Woher kommt METALPAULE?
LG,Inken 22:17, 22. Jan. 2010 (CET)
DAS sind doch mal Fragen! :-) Da ist politisches Gespür gefordert - man könnte ja irgendetwas unterstellt bekommen. "Metalpaule" leitet sich direkt aus meiner ehemaligen Stammkneipe in Berlin Friedrichshain, dem Paules-Metal-Eck, ab. Dort traf man mich recht oft an und bei der Suche nach einem Pseudonym bei einigen Online-Spielen fiel mir diese Kurzform ein. Natürlich zeigt das durchaus auch meine musikalischen Präferenzen...
- Ahoi, die Mitglieder des BGE-Squads würden gern mehr darüber erfahren, wie Dein Standpunkt zum Thema des bedingungslosen Grundeinkommens aussieht.
(Wissen wir im Grunde schon, aber der Fairness wegen sollten wir diese Frage schon allen in ähnlicher Weise fragen, und sicher ist es auch für andere Piraten von Interesse.)
--Wop--
Ich bin ein von der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens sehr begeisterter Mensch und ich bin der Überzeugung, dass ein BGE sehr viele Probleme lösen kann. Sei es ein würdevolles Leben, eine politische Partizipation, eine von wirtschaftlicher Not befreite Lebensführung oder eine Abkehr von dem Irrglauben, dass nur "Erwerbsarbeit" richtige, vollwertige Arbeit ist.
Ich begründe das die nächsten Tage noch ausführlicher.
- Wie stehst du zu den Themen "Liquid Democracy" und "Einführung von Bezirksverbänden"? --Apflux 10:46, 3. Feb. 2010 (CET)
Meine persönliche Ansicht zu Liquid Democracy ist, dass wir definitiv Alternativen zur herkömmlichen indirekten, parlamentarischen Demokratie brauchen. Ein Parlament, das unter "neoliberaler" Sicht des Staates ständig seine Einflussmöglichkeiten selbst beschneidet (EU-Vertrag, Privatisierungen von Staats- und kommunalen Betrieben), hat immer weniger demokratischen Einfluss. Ich erhoffe mir von den Piraten, dass sie die Gegenbewegung sind und wieder mehr demokratische Mitwirkung von allen Bürgern über eine direktere Beteiligungsmöglichkeit schafft. Wenn das dann über eine Art "Liquid Democracy" funktioniert - schön.
Zur Zeit halte ich unser "Liquid Feedback" jedoch für eine etwas unübersichtliche und zeitaufwendige Sache. Zudem ist es sehr textlastig und führt noch nicht zwangsläufig zum wichtigsten in der Politik: Zum gemeinsamen, direkten Face-to-Face-Austausch.
Ich bin noch skeptisch, ob wir in diesem Wust an Anträgen, Gegenanträgen, verwaisten Anträgen und Profilneurosen tatsächlich unser Programm weiterentwickeln können. Ich plädiere daher eher für "Bürgergespräche" unter Beteiligung von uns nahestehenden Interessengruppen wie etwa Transparency International, Lobby Control, evtl. Attac oder der BGE-Bewegung, um mit unseren Squads, den "Experten" von außerhalb und den Bürgern Themen zu diskutieren und unseren im GG zugewiesenen Zweck zu erfüllen: "Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit." Und zwar MIT den Bürgern und nicht FÜR die Bürger.
- Thema Bezirksverbände
Ich glaube, dass sich Bezirksverbände auf längere Sicht nicht vermeiden lassen und vielleicht für eine gewisse Struktur einmal notwendig sind. ABER: Zur Zeit halte ich das für verfrüht, da wir uns mit der noch eingeschränkten Man- und Women-Power das noch nicht leisten sollten. Wir haben meiner Meinung nach noch keine funktionierende Landespartei-Arbeit, keine sinnvolle Geschäftsstelle, keine Begegnungsstätte außerhalb von Kneipen, keine personelle oder organisatorische Professionalität. Wir sollten alle daran arbeiten, den Landesverband stark, wahrnehmbar und professionell agierend zu machen - da würde es stören, wenn es noch Kompetensgeschacher, neue Pöstchen und Regionalfürstereien gibt. Es wird schwierig, aber dafür kandidiere ich: Dass wir an einem Strang ziehen, mehr direkte Kommunikation und mehr thematische Arbeit leisten können, um den möglicherweise wichtigsten (weil am ehesten wahrgenommenen) Landesverband schlagkräftig zu machen.
Fragen von Pirat Benutzer:Alxhh
Ich bewerbe mich für den Posten des Generalsekretärs Motivation
Bisher ist der posten des GenSek ein reiner verwaltungsposten, im gegensatz zu den etablierten Parteien. Du schreibst, das du als GenSek inhaltlichen einfluss nehmen willst und dies über die normale piratische mitbestimmung hinausgehen soll.
Wieso willst du die funktion des GenSek ändern, bzw um inhaltliche Lenkung erweitern?
Wieso benötigst du einen Posten, um "die Piraten attraktiver zu machen und Themen zu erweitern"?
Antwort
Politik ist immer ein "Einfluss-nehmen-Wollen". Ich will als GenSek eben nicht nur die hauptsächlichen Verwaltungsaufgaben gut erledigen, sondern eben auch so als Pirat am inneren und äußeren Erscheinungsbild der Piratenpartei Berlin mitwirken. Damit ändere ich keine Funktion des GenSek. Ich brauche die Position nicht, um tatkräftig mitzuwirken, stelle mich aber gerne zur Verfügung, wenn ihr meint, dass ich dieser Aufgabe gewachsen sei.
Welche Ziele für Berlin
da stehen nur allgemeinplätze und geschwurbelte scheisse. Was hat das mit deiner bewerbung auf ein Amt im Vorstand der Piraten zu tun?
Antwort
Sehr provokativ gefragt, mein Lieber. Inhaltlich auch wirklich keine große Antwort von mir - aber welche Ziele sollte ich für Berlin haben? Ich will natürlich witwirken, dass wir eine erfolgreiche Wahl 2011 haben werden, vorher die richtigen Themen setzen und öffentlich zurecht als wählbare Alternative angesehen werden. Persönlich stehe ich gegen den Privatisierungszwang, dem sich auch unsere Stadt nicht verschließt, gegen Studiengebühren, für Projekte wie den Piratenfreifunk, für mehr Transparenz und Aufklärung bei Korruption. Wie wir das dann konkret angehen, kann und will ich natürlich nicht allein entscheiden. Dazu haben wir ja Squads und LF.
Wie willst du die Position ausfüllen?
Du schreibst, du willst dich um die "Moderation der Squad-Ergebnisse und Liquid-Feedback-Anträge" kümmern. Wie zur Hölle kommst du auf die Idee, das Squad Ergebnisse und Liquid anträge moderiert werden? Erkläre bitte diesen fundamentalen mangel an verständnis von innerparteilicher demokratie.
Wie willst du grössere Räume finanzieren?
Wieso musst du GenSek sein, um dich um grössere Räume zu kümmern?
Wieso musst du GenSek sein, um ein leistungsfähiges Fundraisung aufzubauen?
Bitte begründe, warum die letzte Parteiveranstaltung (LPT in der Karaokebar) nicht hinreichend medienwirksam war, so das es den piraten "unwürdig" war.
Antwort
Zur Moderation der LF-Anträge und der Squad-Ergebnisse: Ich habe dargelegt, dass mein Verständnis von innerparteilicher Demokratie ganz viel mit Kommunikation, Orten, an denen Kommunikation herrscht und angeboten wird und Leuten, die das organisieren, zu tun hat. Es gibt zum Beispiel interessante Squad-Ergebnisse, dem widersprechende und andere zustimmende LF-Anträge - was machen wir nun damit? Ich bin dafür, dass wir diese Ergebnisse zusammentragen, diskutieren und öffentlich machen. Dazu wäre es meines Erachtens auch wichtig, eben eine Räumlichkeit dafür zu haben - diese ist zu organisieren und zu bezahlen. Warum ich dafür GenSek sein muss? Muss ich nicht. Aber der bisherige Vorstand hat anscheinend bisher nicht die Vision gehabt oder Dringlichkeit gesehen. Für mich wäre es ein Thema, das ich als GenSek unterstützen würde - auch im Squad Piratenhafen. Die Karaokebar war klasse - nur zeitlich zu kurz.
Nachtrag zum Thema Moderation von Ergebnissen: Das hat mitnichten was damit zu tun, dass ich als Vorstand inhaltlich lenken will, sondern eher damit, dass ich es als Aufgabe des Vorstandes sehe, bei neuen erfolgreichen LF-Initiativen zu sehen, ob sie ins bisher bestehende Programm passen, sich mit anderen Punkten beißen oder andere Anträge teilweise was völlig anderes sagen. Machen muss das der Vorstand nicht selbst, aber sich darum kümmern schon.
Wie stehst du zu den Themen "Liquid Democracy" und "Einführung von Bezirksverbänden"? --Apflux 10:46, 3. Feb. 2010 (CET)
Du schreibst, du lehnst den EU-Vertrag ab, bist gegen die "selbstbeschneidung der demokratie" und willst die welt mit direkter betteiligung verbessern, hälst Liquid Feedback aber nicht für den weg. Wie willst du in das hochkomplexe System Deutschland mehr partizipation einbauen, ohne die nachteile direkter domokratie zu haben.
Du schreibst, das LF zu komplex und zeitaufwendig ist und möchtest die innerparteiliche willensbildung durch externe lobbygruppen und willkürlich zusammengewürfelte squads durchführen. Magst du darlegen, wie in diesem konzept der Wille der Basis abgebildet werden soll, ohne, das sich jeder pirat mit allen details befassen muss.
Du schreibst: "Wir haben meiner Meinung nach noch keine funktionierende Landespartei-Arbeit, ...". begründe das bitte, was macht der jetzige Vorstand nicht bzw. falsch?
Du schreibst weiter: "keine sinnvolle Geschäftsstelle,", magst du das bitte genauer ausführen.
Was meinst du mit "keine personelle oder organisatorische Professionalität"? willst du Personal einstellen? Wo handelt der jetzige vorstand unprofessionell?
Antwort
Eigentlich stehen die Antworten zu deinen Fragen oben schon. Mehr Kommunikation, weniger Textlastigkeit, bessere Orte der Kommunikation. Eine sinnvolle Geschäftsstelle ist
- normalerweise erreichbar,
- hat ausreichend Platz zum Arbeiten und für Versammlungen,
- ist eine Anlaufstelle für Squads und Bürger (Piratenhafen).
Ich könnte mir vorstellen, tatsächlich mit Einstellungen (etwa bezahlten (!) Praktikanten) zu arbeiten, wenn das Geld dafür aufgetrieben werden kann. Ich würde dazu auch gerne eine Aktion starten, dass jeder noch mal überprüft, ob man nicht mehr als 3 € monatlich für die Parteimitgliedschaft zu geben bereit ist. Dazu gezieltes Fundraising und Spendenaufrufe. Das würde wiederum zu personeller Professionalität führen. Der bisherige Landesvorstand macht aus meiner Sicht sehr vieles richtig, aber in der Entwicklung der Themen "Äußere Sichtbarkeit", "Kommunikationsmöglichkeiten in Real Life" oder "Finanzen" ist einiges zu tun.
Nachtrag zu Liquid Feedback: Um Meinungsbilder einzuholen, gemeinsam an Anträgen zu schreiben oder gar ein gemeinsames Drehbuch für einen Piratenpartei-Film zu schreiben ist das LF sicher gut geeignet. Ergänzt werden muss das eben im Laufe der Antragsstellungen bei Bedarf mit Face2Face-Kommunikation, wie etwa der Satzungssprechstunde schon geschehen. Vielleicht können sich um die Anträge begleitende Kommunikation die Themensquads kümmern.
Weitere Frage zu LD
Angenommen es wird eine Demonstration "gegen das BGE" in Berlin stattfinden und ein Liquid-Democracy-Meinungsbild hätte ergeben, dass die Berliner Piraten offiziell diese Demonstration unterstützen wollen. Wie würdest du als Vorstandsmitglied reagieren, als der du ja dann die offizielle Teilnahme beschließen musst (bzw. sollst)? --Wobble 15:25, 20. Feb. 2010 (CET)
- Ich würde, wie auch als Nicht-Vorstands-Mitglied zur Zeit schon, ein solches Engagement der Mehrheit der Piraten nicht behindern - aber im Falle des BGE an einer Gegendemonstration nicht persönlich teilnehmen, da mir dieses Thema wirklich wichtig ist.
- Das beantwortet meine Frage nicht. Würdest du in solcher Situation für eine offizielle Teilnahme der Piraten an einer solchen Demonstration stimmen? --Wobble 23:02, 20. Feb. 2010 (CET)
- Es beantwortet die Frage schon. Ich würde dem Meinungsbild des LF nicht im Wege stehen, es respektieren und mich enthalten. An der Demo würde ich nicht teilnehmen. Wenn es jedoch, um die mögliche Eskalation dieser Fragestellung gleich mit zu beantworten, um Fälle geht, die wirklich gegen Freiheit, Menschenwürde und Bürgerrechte geht und das LF zu abenteuerlichen Ergebnissen führt, behalte ich mir vor, nach meinem Gewissen zu stimmen.
- Das beantwortet meine Frage nicht. Würdest du in solcher Situation für eine offizielle Teilnahme der Piraten an einer solchen Demonstration stimmen? --Wobble 23:02, 20. Feb. 2010 (CET)
Fragen von Pirat Christopher Lauer
Lieber Frank,
zu Deiner letzten Mail habe ich ein paar Fragen:
- Bitte schön, gerne beantworte ich Deine Fragen. Heute habe ich ein wenig Luft.
> Frank Mai schrieb:
> Schwächen hat es eben da, wo durch eine sehr einfach zu erstellende Flut an Anträgen das System unübersichtlich wird und Anträge "einfach mal schnell so"
> eingestellt werden oder auch nur nach Überschrift abgestimmt wird- ohne vorherige Diskussion, Erkenntnisgewinn, Recherche.
Kannst Du konkrete Fälle nennen in denen das im bisherigen Testbetrieb passiert ist?
- Eine Auswertung des LFs und der Abstimmungsergebnisse habe ich noch nicht vorgenommen.
Inwiefern ist die von Dir skizzierte unverantwortliche Nutzung von Liquid Feedback durch das Programm begründet?
- Nicht das Programm ist bei unverantwortlicher Nutzung schuld, sondern der Nutzer.
Ist es nicht eher eine Sache jedes einzelnen Nutzers wie man LF benutzt?
- Das sind meine Lieblingsfragen. "Sie sind doch sicherlich auch der Ansicht, dass..." Großes Reporterkino. :-) Richtig erkannt, Christopher, es liegt am Nutzer.
Was sollte Deiner Meinung nach getan werden um das von Dir beschriebene Verhalten zu unterbinden?
- Natürlich kann man darauf abzielen, dass Anträge nur noch sorgfältiger Überlegung, Recherche, evtl. gar im Team eingestellt werden. Die Antragsbegründung muss gut lesbar sein, evtl. Links zu weiterführenden Literatur enthalten usw. Die Frage ist, ob es online diese Selbstheilungskräfte wirklich gibt. Lese ich die ML, fällt es mir schwer, das zu glauben.
> Das liegt nicht jedem. Manche wollen sich eben nicht durch Paragrafen
> und Anträge Wort für Wort hangeln - wenn LF/LD als DAS Mittel zur Meinungsbildung festgeschrieben wird, sind diese Menschen raus aus dem politischen Mitbestimmen.
Inwiefern haben die juristischen Anforderungen an eine Gesetzesvorlage etwas mit Liquid Feedback zu tun?
- Es ging mir nicht um juristische Anforderungen. Anträge im LF sind reine Textarbeit. Wenn wir uns auf reine Textarbeit versteifen und den Austausch nicht suchen mit den Mitgliedern, die nicht an LF teilnehmen, weil ihnen das wissenschaftliche Erarbeiten von Texten nicht liegt, entgehen uns vielleicht gute Anregungen.
Was ist Deine Definition von Basisdemokratie?
- Basisdemokratie bedeutet, dass zu den wichtigen Weichenstellungen der Partei die Mitglieder mitsprechen, mitbestimmen und abstimmen können. Dazu wird LF einen guten Beitrag liefern können. Es bedeutet aber auch, dass wir Leute, denen das System zu kompliziert oder aufwändig ist, nicht außen vor lassen sollen und ihnen Möglichkeiten bieten, sich ebenfalls zu beteiligen.
Welchen Kommunikationskanal hältst Du für geeigneter um Gesetzesvorlagen oder Entscheidungen möglichst verbindlich zu erstellen/herbeizuführen?
- Keinen.
> Ich bin also für LF - aber, ob wir die Willensbildung der Partei mas o menos nur mit diesem Tool vorantreiben sollten - da tu ich mich noch schwer mit.
> Wie auch immer, LF ist der richtige Weg, Andreas, es ist eine interessante Zusatzkomponente unserer "Mitmachpartei". Jedoch sollte es keine Hürde für weniger PC-freundliche > Piraten sein und außerdem nicht die "echte" Kommunikation in den SQUADS und AGs ersetzen.
Wenn Du für LF bist, wieso hast Du dagegen gestimmt?
- Weil ich 2-3 Montae Testphase für zu kurz hielt und selbst noch nicht ausreichend Erfahrungen mit LF habe, um abschätzen zu können, was das für AGs und Squads bedeutet.
Kannst Du mir konkret die anderen "Komponenten unserer Mitmachpartei" nennen, insbesondere diejenigen, die der möglichst objektiven Meinungs- und Willensbildung dienen und die Möglichkeit gehört zu werden in dem Maß sicherstellen wie es LF tut?
- Die anderen Komponenten unserer Mitmachartei sind die offene Vorstandssitzung, die Crews und Squads, die schnellen Möglichkeiten, sich an Aktionen zu beteiligen und natürlich alles, was es IT-mäßig hier gibt: Wiki, ML, Forum, LF, soziale Netzwerke (die ich zum Beispiel sehr aktiv im Sinne der Piratenpartei nutze), Filmprojekte etcpp. Einbringen kann pirat sich schon viel
Warum schließt Du daraus, dass es "weniger PC-freundliche Piraten" gibt, dass man Liquid Feedback nicht als verbindliches Meinungsbildungstool einsetzen sollte?
- Weil es, obwohl es sicherlich noch Verbesserungen geben wird, meiner Ansicht nach von noch zu vielen nicht genutzt wird.
Inwiefern siehst Du die Möglichkeit gegeben, durch ein Schulungsangebot "weniger PC-freundliche Piraten" in PC-freundlichen Piraten zu verwandeln?
- Das gibt es und sollte fortgeführt werden.
Ist Dir, zum Beispiel im Rahmen der Satzungsabstimmung in Liquid Feedback, die "echte" Kommunikation aufgefallen, die diese Anträge begleitete (Stichwort Satzungssprechstunde)?
- Ja, und das ist zu begrüßen.
Inwiefern hältst Du diese Diskussion auf der Mailingliste, vor dem Hintergrund dass sich 79 Piraten für und nur fünf gegen eine Verankerung von LF in die Satzung ausgesprochen haben für repräsentativ?
- Wieder eine schöne Frage aus dem Reporter-Werkzeugkasten. Darf man bei den Piraten nicht auch mal anders abstimmen, als andere? Ist es so schlimm, mal eine andere Meinung zur Geschwindigkeit und zum Stand von LF zu haben? Sind Fragen nach einem Abstimmungsergebnis nicht mehr erlaubt?