BE:Friedrichshain-Kreuzberg/BVV/Ausschüsse/SozBüD/Beratung

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Beratungsstellen

Berlin Brandenburger Bildungswerk e. V -Hartz IV spezialisierte Sozialberatung

Kontakt

Detlef Zöllner

Rudi-Nachbarschaftszentrum

Modersohnstraße 55

10245 Berlin

Tel.: 030 29492025

http://beratung.rudizentrum.de/

Info

  • seit dem 01. Juni 2008 durch das Berlin Brandenburger Bildungswerk e. V. angeboten. Zuerst im Schulungsobjekt Rudolfstraße, ab Mai 2009 in den Räumlichkeiten des Kultur- und Nachbarschaftszentrums RuDi.
  • Beratung zu Alg I oder Alg II-Bezug, für Geringverdiener oder Rentner
  • Information über Rechte und Pflichten im Arbeitslosen-, Renten - und Sozialrecht, Mietrecht, bei Schuldenproblemen
  • Dienstleistung der Terminvereinbarung für eine kostenlose, rechtliche Beratung über einen sogenannten Hartz IV-Anwalt.

Konzept der Beratungstätigkeit

  1. Zuhören und das Anliegen des Bürger erfassen,
  2. Möglichkeiten der Hilfe vor Ort oder anderswo aufzuzeigen,
  3. sofort die betreffende Behörde zu konsultieren,
  4. Rat bei kompetenten Institutionen des Landes Berlin oder des Bundes einzuholen,
  5. erforderliche Behördenschreiben wie Anträge oder Widersprüche sofort zu fertigen und
  6. einen Rechtsanwalt zu konsultieren.

Nutzung

Dieses konkrete Beratungsangebot nutzten in der Zeit von Juni 2008 bis Dezember 2011 insgesamt 3953 Bürger aus dem gesamten Stadtgebiet von Berlin und auch aus den angrenzenden Brandenburger Landkreisen. Das Einzugsgebiet der Beratungsstelle erstreckte sich auf alle 12 Berliner Jobcenter. Allein im Stadtbezirk Berlin Friedrichshain-Kreuzberg fanden im Jahr 2011 1000 Bürger den Weg in die Sozialberatung. Schwerpunkte in der Beratungstätigkeit bildeten hierbei die Angemessenheit des Wohnraumes, der Umgang mit der Betriebskostenabrechnung und die Modalitäten des Umzuges. In den letzten Monaten kristallisierten sich mit dem Widerspruchsbegehren der Bürger gegen Aufhebungs- und Erstattungsbescheide und Bewilligungsbescheide der Jobcenter sowie der Suche nach einem Ausweg aus der Schuldenfalle weitere Schwerpunkte heraus. Erstmals wurde auch zunehmend Rat und Hilfe von Geringverdienern, freischaffenden Künstlern und Selbständigen in der Antragsstellung zum Arbeitslosengeld II eingefordert. Das erfordert eine ständige Recherche und Qualifizierung der Beratungstätigkeit, insbesondere auch eine Erweiterung der Zusammenarbeit mit anderen behördlichen Institutionen und sozialen Organisationen.

Telefonische, Schriftliche Anfragen

Erwähnenswert ist auch, dass die Hartz IV-Beratungsstelle zunehmend bundesweite Anfragen zur Sozialproblematik erreichten. Diese wurden hier telefonisch oder per Email angetragen und genauso konkret beantwortet wie in der Sozialberatung vor Ort. Das ist möglich, nachdem der Verein Tacheles e. V., der bundesweit für die Rechte der Erwerbslosen eintritt, die Hartz IV-Beratungsstelle in seine Internet-Datenbank aufgenommen hatte.

Publikationen

Durch vereinseigene Publikationen wie z. B. der „Hartz IV-Kurier“ oder den „Kleinen Behördenratgeber für Hartz IV-Empfänger“, der im Monat Dezember 2011 bereits in seiner 45. Auflage erschienen war, wurden die erwerbslos Hilfebedürftigen in die Lage versetzt, fernab von jedem Behördendeutsch ihre Rechte und Pflichten selbst nachzulesen oder sich darüber aktuell zu informieren.

Seit Januar 2011 bietet das RuDi-Nachbarschaftszentrum auf seiner Webseite eine Information der Hartz IV-Beratungsstelle in Form eines Beraterportals „Der Hartz IV-Kurier“ an. Das war möglich geworden, nachdem sich der Herr Zöllner im Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme der Berlin-Brandenburger Fortbildungsakademie soweit qualifiziert hatte, um selbständig eine Webseite im Internet zu pflegen.

Rechtsberatung

Seit April 2011 arbeitete der Herr Zöllner mit den Rechtsanwälten der Kanzlei Tobias Blume eng zusammen, die regelmäßig im 14-tägigen Rhythmus eine Rechtsberatung im RuDi-Nachbarschaftszentrum für den Bürger durchführte und weiterhin auch durchführen wird. Durch die fachspezifische Zusammenarbeit mit den Hartz IV-Anwälten wurden über 300 beabsichtigte Klagen der Bürger vor einer Klageeinreichung beim Berliner Sozialgericht abgewendet und die Probleme mit den lokalen Jobcentern und Behörden vor Ort geklärt. Dadurch konnte das Berliner Sozialgericht weiter entlastet werden. Zudem konnten auch über 800 Widersprüche der Bürger vor ihrer Registrierung durch die Widerspruchsstellen der Jobcenter in enger Zusammenarbeit mit dem Servicecenter der Jobcenter in Berlin Lichtenberg abgewendet und behördlich entschieden werden. Durch eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Petitionsausschüssen des Deutschen Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses, hier wurden im Zeitraum von Juni 2008 bis Dezember 2011 allein 67 öffentliche Petitionen eingebracht, konnten viele Problemschwerpunkte in die Parlamente eingebracht und von den Abgeordneten beraten werden.

Abschließend ist festzustellen, dass die bisherige Arbeit der Hartz IV-Beratungsstelle als ein voller Erfolg zu werten ist, zumal sie durch den Berliner Bürger von Jahr zu Jahr immer mehr angenommen wurde.

Probleme

Seit dem 01.01.2012 ist es auf Grund des Auslaufens der Transfermaßnahme einer Arbeitsgelegenheit mit Entgelt durch das Jobcenter Berlin Friedrichshain-Kreuzberg nicht mehr möglich, den Beratungsablauf in seinem ursprünglichen Rahmen aufrecht zu erhalten. Da ich jetzt Hartz IV-Empfänger bin und mir eine ursprünglich in Aussicht gestellte Verlängerung der Arbeitsgelegenheit durch das Jobcenter abgelehnt wurde, führe ich die Beratungsstelle erst einmal auf der Grundlage einer ehrenamtlichen Beratung im Rahmen eines Bürgerbüros fort. Diese ist vorerst bedarfsorientiert und erfolgt dann nach einer Kundenakquise zu koordinierten Beratungszeiten im RuDi-Nachbarschaftszentrum. Nun ist es aber für mich nicht auf die Dauer möglich, diese Ehrenamtsarbeit ohne die Erstattung einer Ehrenamtspauschale fortzuführen. Deshalb bitte ich Sie hiermit recht höflich darum, sich des Problems anzunehmen und auch mir als einen jetzt Hilfebedürftigen eine Aufwandsentschädigung zukommen zu lassen.


-> Ehrenamtspauschale: Was ist das? Wie bekommt man diese genehmigt? -> Was gibt es für weitere Beratungseinrichtungen? Wie werden diese finanziert?