Antrag:Bundesparteitag 2012.2/Antragsportal/PA023
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Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2012.2. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich
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Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag. |
Antragsübersicht | |
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Antragsnummer | PA023 |
Einreichungsdatum | |
Antragsteller | |
Mitantragsteller |
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Antragstyp | Wahlprogramm |
Antragsgruppe | Familien- und Geschlechterpolitik„Familien- und Geschlechterpolitik“ befindet sich nicht in der Liste (Arbeit und Soziales, Außenpolitik, Bildung und Forschung, Demokratie, Europa, Familie und Gesellschaft, Freiheit und Grundrechte, Internet und Netzpolitik, Gesundheit, Innen- und Rechtspolitik, ...) zulässiger Werte für das Attribut „AntragsgruppePÄA“. |
Zusammenfassung des Antrags | Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung für intersexuelle Menschen nach Forderungen des UN-Ausschusses gegen Folter (CAT) und des Vereins Intersexuelle Menschen e.V. |
Schlagworte | Menschenrechte, Bürgerrechte, Intersexualität, Geschlecht, Medizin |
Datum der letzten Änderung | 01.11.2012 |
Status des Antrags | |
Abstimmungsergebnis |
AntragstitelRecht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung für intersexuelle Menschen (kurz) AntragstextDer Bundesparteitag möge beschließen folgenden Abschnitt in das Wahlprogramm 2013 aufzunehmen: Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung für intersexuelle MenschenDie Piratenpartei Deutschland setzt sich für das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung für intersexuelle Menschen ein. Dabei unterstützt sie Forderungen des UN-Ausschusses gegen Folter (CAT)¹ und des Vereins Intersexuelle Menschen e.V.² nach Rechtsschutzmöglichkeiten und Entschädigungen Betroffener. Die PIRATEN unterstützen dabei die folgenden Forderungen des Vereins Intersexuelle Menschen e.V. uneingeschränkt: Zwischengeschlechtliche, also mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen geborene Menschen, die man als Intersexuelle, Hermaphroditen oder Zwitter bezeichnet, werden in unserer Gesellschaft, die nur "Männer" und "Frauen" anerkennt, juristisch, politisch und sozial unsichtbar gemacht. Als "abnormal" klassifiziert, werden ihre gesunden Körper zum medizinischen Notfall erklärt: Ohne ihre Einwilligung werden sie in der Regel im Kindesalter an ihren uneindeutigen Genitalien operiert, um diese zu "vereinheitlichen", wobei in Kauf genommen wird, dass ihr sexuelles Empfinden vermindert oder gänzlich zerstört wird. Zudem werden sie systematisch kastriert, das heißt es werden ihnen die gesunden, Hormone produzierenden inneren Geschlechtsorgane entfernt, was eine lebenslange Substitution mit körperfremden Hormonen zur Folge hat, die oft zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führt. Die meisten Opfer dieser Praxis tragen massive psychische und physische Schäden davon, unter denen sie ein Leben lang leiden. Medizinische Studien belegen dies (Hamburger Intersex-Studie 2007). Menschen mit einer Besonderheit der geschlechtlichen Entwicklung sind ein Teil unserer Gesellschaft und haben als gleichberechtigte Bürger ein Recht auf freie Entfaltung und Entwicklung. Die an ihnen begangenen medizinisch nicht notwendigen, traumatisierenden Zwangsbehandlungen stellen einen erheblichen Verstoß gegen ihr Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde dar. Um künftige Opfer dieser menschenrechtswidrigen Praxis zu verhindern und die bestehenden Opfer soweit als möglich zu entschädigen und zu rehabilitieren, stellt der Verein Intersexuelle Menschen e.V. folgende Forderungen auf: Keine nicht lebens- oder gesundheitsnotwendigen Eingriffe ohne informierte Einwilligung der betroffenen Menschen:
² Intersexuelle Menschen e.V.: Forderungen. http://www.intersexuelle-menschen.net/IMEVzusatz/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=3&Itemid=4 AntragsbegründungAnlässlich der Beschneidungsdebatte, sollten wir uns auch gleichzeitig für die Rechte intersexueller Kinder und gegen gschlechtsangleichende Operationen aus "Normierungsgründen" stellen. Das körperliche Recht auf Unversehrheit ist dabei höher zu bewerten, als den Schutz vor Stigmatisierung. Es gibt viele Fälle in denen die Operation zur Traumatisierung der Menschen geführt hat und nicht zuletzt zu grundlegenden Infragestellung der eigenen Identität (insbesondere geschlechtlich und sexuell). Unter dem unten aufgeführten Blog Zwischengeschlecht.info findet ihr viele Beiträge aus Aktivist_innensicht zu dem Thema von Zwangsoperationen, medizinische Stigmatisierung, Vereinnahmung von Intersexuellen in dnr LGBT(I)-Bewegungen etc. Links, Quellen, Lektüre (nicht Teil des Antrages)
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