AG Frauen/Themensammlung Fraueninteresse

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ich versuche mal ein paar erste Themen, die viele Frauen interessieren, hier aufzulisten. Bitte bearbeiten, ändern, erweitern. Piratenweib

Hab einen ganz interessanten Artikel aus der Zeitschrift "Der Rotarier" gefunden (dieser Club ist ja nicht gerade für seine feministische Einstellung bekannt). Einfach mal lesen: [[1]] --Piratenweib 11:43, 30. Sep. 2009 (CEST)

Familie/Kinder/Partnerschaft

Schulen/Kigas/Kitas

Ehe/Partnerschaft

Abtreibung/ungewollte Schwangerschaft

Schwangerschaft/Kinderkriegen/Erziehung

Haushaltsführung

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat ermittelt, dass Hausarbeit für Frauen ein Karrierekiller ist [2]. --Piratenweib

Bildung/Beruf/Arbeit

gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Frauen haben in Deutschland an der Bevölkerung einen Anteil von 51%. Laut einer EU-Studie verdienen Frauen in Deutschland aktuell 23% weniger als Männer, im gesamten EU-Gebiet sind es 16,6%. Beim Anteil des Einkommens von Männern schneiden Frauen in Deutschland EU-weit auf Platz 24 (dem sechstletzten Platz). Anteilig weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen Frauen in der EU nur in Zypern, der Slowakei, den Niederlanden, Tschechien und Estland.

Das Beschäftigungsverhältnis ist in Deutschland zwischen Frauen und Männern 46:54 Eurostat. Innerhalb der EU-27: 45:55. Sie Stellen nur 13% der Entscheidungspositionen, bei 0% Präsidenten. in den höchsten Entscheidungsorganen der größten börsennotierten Unternehmen. (Norwegen: 43%, Schweden: 27%, Finnland: 20%, Italien: 4%). In anderen Sektoren sieht es vergleichbar aus.

Laut dieser Befragung strebten jedoch 35% von 1020 Frauen im Alter zwischen 19 und 31 Jahren eine Führungsposition an.

Forderungen

  • Ein ausgewogener Anteil von Männern und Frauen in Führungspositionen muss hergestellt werden. Nur wenn die Kräfteverhältnisse der Entscheidungsbefugnisse in der Geschäftswelt dazu führen, dass Frauen und Männer in ähnlicher Häufigkeit eingestellt sowie befördert werden, herrscht echte Chancengleichheit.
  • Frauen ist für dieselbe Arbeit auch dieselbe Vergütung zu bezahlen.
  • Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss weiter gefördert werden. Die deutlich höhrer Präsenz von Frauen in Entscheidungspositionen in den skandinavischen Ländern legt nahe, dass eine familienfreundliche Arbeitspolitik entscheidend zu einem ausgewogeneren Anteil von Männern und Frauen in solchen Positionen beitragen kann.
  • Die Möglichkeit einer Schwangerschaft darf kein Kriterium sein, bevorzugt Männer in Führungspositionen einzustellen. Der gesellschaftliche Beitrag, den eine Frau durch das Austragen und Gebären eines Kindes leistet, kann ggf. über den Generationenvertrag bewertet werden, um zusätzliche monetäre Anreize zu schaffen.
  • Das AGG war bisher nicht in der Lage, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Vielmehr beauftragen Unternehmen Kanzleien, Formulierungen in Personalangelegenheiten bewusst so zu wählen, dass sie ihre Interessen durchsetzen, und dabei dennoch nicht in Konflikt mit dem AGG geraten können. Die Durchsetzung der Forderungen aus dem AGG muss besser kontrolliert werden oder eine Regelung geschaffen, die besser durchsetzbar ist.

Ausbildungs- u. Berufschancen für Mädchen/Frauen

Die Anzahl der weiblichen Auszubildenden in Industrie, Handel und Handwerk liegt weit hinter ihren männlichen Kollegen zurück.

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch diese Steinbeiß-Studie.

Forderungen

  • Unternehmen müssen auch für weibliche Auszubildende eine adäquate Anzahl von Ausbildungsplätzen zur Verfügung stellen

Finanzierung von Frauenbildung

Laut diesem Artikel des Kompetenznetzwerks für Bibliotheken und dieser Studie „Leseverhalten in Deutschland im neuen Jahrtausend“ der Stiftung Lesen, Mainz sind unter den Bibliothekennutzern überdurchschnittlich viele Frauen.

Je weniger Überschuss an Geld vorhanden ist, desto mehr ist eine Person darauf angewiesen, sich Wissen z. B. aus Bibliotheken zu verschaffen, anstatt Bücher käuflich zu erwerben. Der freie Zugang zu Wissen und die freie private Nutzung sind also gerade für die einkommensschwächeren Frauen ein besonders schützenswertes Gut. Das Recht auf Bildung war ein wichtiger Bestandteil der ersten Frauenbewegung und hat den Grundstein für die Errungenschaften gelegt, auf die wir heute stolz sein dürfen.

Dennoch zeigte o. g. Studie, dass Nutzer von Bibliotheken insgesamt auch mehr urheberrechtlich geschützte Produkte käuflich erwarben als diejenigen, die keine Bibliotheken nutzten. Das Argument, was frei zugänglich ist würde in Folge nicht gekauft, ist so also nicht haltbar.

Mädchen/Frauen in "Männerberufen"

Forderungen

  • Frauen müssen schon früher auch an technische Berufe herangeführt werden.

Freizeit

Hobbies/Sport/Mode

In den letzten Jahren ist im Frauensport erneut die Frage laut geworden, welche Kriterien denn zu erfüllen sein, dass eine Frau auch vor dem Sportverbänden als eine Frau gesehen werden darf. Diese Diskussion auf dem Rücken des Geschlechterverständnisses auszutragen ist in hohem Maße diskriminierend. Vielmehr ist es das Wesen des Sports, natürlich gegebene körperliche Vorteile zu besserer Leistung auszunutzen. Zur Vermeidung von Missbrauch (Doping) sind diesen Vorteilen messbare Grenzwerte gesetzt worden. Der Zusammenhang zwischen den Konzentrationen (z. B. Testosteron) und der zu erwartenden Leistung ist jedoch nicht linear, sondern zusätzlich abhängig von der zur Verfügung stehenden Anzahl von Hormonrezeptoren und einer Reihe von anderen Faktoren.

Forderungen

  • Die Einordnung der Leistungsfähigkeit in Klassen darf allenfalls an bestimmten Grenzwerten, nicht aber an einer Definition des Geschlechts festgemacht werden.
  • Auf keinen Fall darf eine Doping-Kontrolle dazu führen, dass öffentlich das Frau-Sein einer Sportlerin in Frage gestellt wird.
  • Untersuchungen, die sich nicht auf Grenzwerte von im Rahmen des Anti-Doping-Gesetzes vorkommenden Substanzen beziehen, dürfen von kontrollierenden Stellen weder erhoben, noch verbreitet werden.

Medien: Internet, Printmedien, Fernsehen

Durch die zunehmende Virtualisierung unserer Welt verschiebt sich unsere tägliche Wahrnehmungsvielfalt in vielen Bereichen hin zum "eintönigen" Bildschirmarbeitsplatz, der überwiegend optisch geprägt ist. Die Überschwemmung der digitalen Medien mit hin zum Schönheitsideal retouchierten Bildern ist in den letzten Jahren aufgrund der zunehmend preiswerter verfügbaren gestiegenen technischen Möglichkeiten ausgeufert. Dadurch (unter anderem) sehen sich Frauen in der Gesellschaft einem viel höheren "Schönheitsdruck" ausgesetzt, als das vor der digitalen Revolution der Fall war. Auch hier müssen geeignete Strategien entwickelt werden, wie Frauen mit diesen veränderten Bedingungen umgehen müssen, um ihre Chancen zu erhalten.

Werbung

Gesellschaft

Sicherheit im öffentlichen Raum

Laut dieser Meldung aus 2008 wurden 40% aller Frauen über 16 Jahren bereits Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt. Wirksame Präventionsmaßnahmen sind also für Frauen von besonderer Bedeutung.

Laut dieser Studie der Campbell Collaboration on Crime and Justice zur Wirksamkeit von Videoüberwachung kann CCTV-Überwachung zwar die KFZ-Delikte um 44% verringern, zeigt aber keinerlei Wirksamkeit zur Prävention von Gewaltdelikten.

Frauen dürfen sich also durch die Präsenz von Kameraüberwachung nicht sicherer fühlen. Andere Präventionsmaßnahmen dürfen daher nicht ausgelassen werden.

Sicherheit im privaten Raum

Gewalt gegen Frauen

Durch die digitalen Kommunikationsinfrastrukturen ist auch ein neuer Schauplatz für Belästigung entstanden. Laut einer US Stalking Statistik sind 87% aller Stalker männlich. Um Frauen vor diesen Übergriffen zu schützen ist eine moderne, sich an der gegenwärtigen Technologie sowie Kommunikationspraxis orientierende Aufklärungsarbeit nötig. Ebenfalls muss eine Strafverfolgung auch technisch kompetent durchgeführt werden können.

Ebenso haben sich die (unbemerkten) Überwachungsmöglichkeiten vervielfacht, in denen Frauen im digitalen Raum nachgestellt werden kann. Das reicht vom einfachen "mitschnüffeln" von besuchten Webseiten bis zum Mitlesen vertraulicher E-Mails.

Nun gibt es auch erste Initiativen im Web, die Stalkern (m/w) helfen wollen [3] --Piratenweib 13:14, 3. Okt. 2009 (CEST)

soziale Absicherung/Rente/Altersarmut

Leider ist es auch heute immer noch so, dass Frauen, die wegen der Kindererziehung längere Zeit keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, im Alter stark von Armut betroffen sind. Nun gibt es zwar einen kleinen Ausgleich für Kindererziehungszeiten, der aber m. M. n. nicht ausreicht (wurde ein Kind vor 1992 geboren, erhöht sich der Rentenanspruch derzeit um 27,20 Euro pro Monat. Kam ein Kind hingegen ab 1992 zur Welt, steigt die monatliche Rente um 81,60 Euro. Bei zwei Kindern verdoppeln sich die Rentenaufschläge.). Br-Online

Wir müssen daran arbeiten, dass Kinderhaben kein Risikofaktor für Altersarmut ist. --Piratenweib 13:24, 3. Okt. 2009 (CEST)